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über Delthyris oder Spirifer und Orthis. 3 übrigen Muschelgeschleelitern fremd und kann ihnen auf keine Weise zu- kommen. Freilich ist das Thier einer Delthyris noch nie gesehen worden, und bisher kannte man es nur aus Analogie mit ähnlichen Gestalten, der Orbicula, welche von Otto Friedrich Müller, der Crania, die vonPoli, endlich vorzüglich der Lingula, die von Cu vier untersucht und beschrieben worden war. Seitdem aber reihet sich zu diesen die vortreffliche Beschrei bung einiger lebendigen Terebrateln von R. Owen, welche der Zoologischen Societät in London am 26. November 1833 übergeben und in ihren Schriften 1835 bekanntgemacht worden ist. Hr. Owen hat sich aber nicht begnügt, nur allein zu beschreiben, sondern er hat auch die Verschiedenheiten der Organisation in den verschiedenen Geschlechtern mit einander verglichen, und ferner einige merkwürdige Betrachtungen angestellt, wie diese Verschie denheiten mit den veränderten Lebensbedingungen in näherer Verbindung stehen und von ihnen abhängig sein möchten, und deswegen verdienen einige seiner Resultate, welche auf die äufsere Form den bedeutendsten Einflufs zu haben scheinen, besonders hervorgehoben und wiederholt zu werden. Denn nur durch solche Kenntnifs wird man sicher und fest in Bestimmung einzelner Arten gehen können, wenn man sich blofs nach der äufseren Form, und leider oft auch nur nach Abdrücken und Steinkernen, entscheiden kann. Hr. Owen bestätigt zuvörderst, aufser der Symmetrie, das grofse Mifs- verhältnifs zwischen den Respirations - und den Ernährungsorganen dieser Thiere. Die ersteren dehnen sich über einen ungemein viel gröfseren Raum aus, und Mund, Magen und Eingeweide bleiben in der Mitte so beschränkt, dafs man, hätte man sie nur allein vor sich, ihnen gewifs ein im Verhältnifs so überaus grofses Gehäuse niemals zugetraut haben würde. Die Respira tion, sagt Ilr. Owen, geschieht vermittelst grofser Blutgefäfse, von denen in der Terebratula psiltacea, die er untersuchte, in der Dorsalschaale viere, in der Ventralschaale dagegen nur zwei aus der Gegend, wo der Mund liegt, dem Rande zulaufen; sie biegen sich gegen den Rand, zertheilen sich in feinere Gefäfse, und verlieren sich als eine Menge feiner Fäden am Rande des Mantels. Das gereinigte Blut wird den beiden Herzen durch Arterien wieder zugeführt, welche Hr. Owen ebenfalls glaubt entdeckt zu haben. Diese, in ihrem ersten Anfänge sehr dicke, Adern hatten Müller und Poli für Ovarien gehalten, und beide haben sic, als mit Eiern gefüllt, abgcbildct, A 2