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14 v. Buch den ganzen oberen, über dem Scblofsrande stehenden Theil der Dorsal- schaale einnimmt. Der Heftmuskel liegt dann zwischen diesen beiden zu- sammenstofsenden Wänden, wie ohngefähr der Docht in der Tülle einer gewöhnlichen Lampe. Das ist das Gesetz für alle Delthyris-Arten, und dadurch sind sie wesentlich von den Terebrateln verschieden. Die Art aber und die Weise, wie diese Lamellen den Boden der Schaale erreichen, ist nach den verschiedenen Abtheilungen der Delthyris-Arten verschieden. Bei Spirifer-Arten, deren Schlofs die ganze Breite der Muschel einnimmt, bei den Alaten oder den Geflügelten bildet die Lamelle vom Zahn aus einen gegen die Spitze zurückkehrenden Bogen, der sich aber gegen den unteren Theil wieder bis zur Mitte der Schaale vorwärts bewegt. Diese Form ist Tab. I. Fig. 1 vorgestellt. Es ist Spirifer aperturalus aus Bensberg, dessen eine Schaalenhälfte abgebrochen und entfernt ist. Im Innern erscheint nun die glänzende Lamelle gf h, deren Spitze unter a im Schlofszahn ausläuft, h a ist die stehengebliebene und über die Lamelle hervortretende Area. Auf der Lamelle selbst bemerkt man deutlich die Anwachscurven wie auf der Area. Diese Muscheln haben in der Mitte der Dorsalschaale keine Scheidewand oder Dissepiment, an welchem die Lamellen sich festsetzen könnten. Es bleibt also zwischen ihnen ein grofser Raum übrig, welcher von den Organen des Thieres nicht ausgefüllt wird. Der Mantel senkt sich deshalb zwischen den divergirenden Lamellen, und es bildet sich auf diese Weise der schon vom Schnabel ausgehende Sinus, der sich, wie die Lamellen, gegen die Stirn stets mehr erweitert; ein gauz ausgezeichnetes Merkmal aller Spirifer-Arten, wodurch sie sich gar leicht, und auf den ersten Blick, von Terebrateln unterscheiden lassen, bei welchen ein wahrer Sinus niemals bis in die Spitze des Schnabels heraufsteigt. — In der Abtheilung des Spirifer, welche die Arten der Rostraten begreift, in welcher das Schlofs viel weniger breit ist, als die Muschel, erhalten die unterstützenden Lamellen eine gewaltige Dicke. Man sieht sie in Tab. I. Fig. 3. al und bm im Innern des Spirifer rostralus von Scheppenstedt. Sie sind convex gegen die Glitte, coneav gegen die Seiten, wo sie in dieser Höhlung den sich ent wickelnden Armen einen Ruhepunkt zu geben scheinen. Auf dem Boden der Dorsalschaale setzen sie noch weit fort in Bogenform nach Aufsen hin, bis sie nahe den Rand an der Stirn der Muschel erreichen. Sie zertheilen hierdurch die ganze Schaale in drei Theile, in den mittleren, welcher die