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V. Buc H () abbildet, gerade eben so, wie wir es nocb in trocknen Exemplaren von Tcreb. dorsata, caput serpentis oder vilrca bemerken. Es wäre gar merk würdig, wenn durch diese ganz entgegengesetzte Richtung der Spirale die Geschlechter von Terebratula und Spirifer sich wesentlich von einander unterscheiden sollten. Die Verschiedenheit der Organisation der Brachiopoden-Geschlechler, bemerkt Hr. Owen, ist ganz dem gemäfs, was uns von ihrer Lebensart be kannt ist. Die Lingula, welche der Oberfläche nahe sich aufhält, so nahe, dafs die Ebbe sie häufig aufs Trockne setzt, und sie nöthigt, sich im feuchten Sande zu begraben, mufs in dieser Lage weit mehr von erreichbaren ?Sah- rungsmitteln umgeben sein, als die tiefer lebenden Geschlechter Orbicula, Terebratula oder Spirifer. Daher besitzt sie auch gröfsere Hülfsmittel, diese Nahrungstheile aufzunehmen-, und Form und Verbreitung des Darmcanals erweisen auch wirklich eine Thätigkeit der Ernährung, welche mit der grö- fsern Beweglichkeit im Einklänge steht. Deshalb ist auch nun wieder das Respirations- System bei Weitem zusammengesetzter und künstlicher, als wir es in Orbicula und noch mehr in Terebratula finden. Es ist auch leicht ein zusehen, wie abweichend der Bau eines ähnlichen Thieres sein mufs, wenn es nun unter dem Druck von vielen Hundert ja bis Tausend Fufs Höhe von Seewasser leben soll. In der Ruhe und Bewegungslosigkeit, welche in diesen Abgründen herrscht, kann es nur dadurch sein Dasein erhalten, dafs es selbst künstliche Wirbel um sich her erregt, welche das benutzte Wasser verjagen und die nährenden Theile den fassenden Organen zuführen können. Da diese Muscheln sich so fest an fremde Substanzen ankleben, so bleibt ihre ganze Beweglichkeit auf die ihrer Kiemen-Frangen und der Fraugen ihrer Arme beschränkt, verbunden mit einer sehr geringen Scheidung oder viel mehr schiebender Bewegung beider einschliefsenden Schaalen übereinander, und die Einfachheit und wenige Ausdehnung ihres Ernährungs-Apparats, so wie die, daraus folgende, grofse Einfachheit der Branchien ist ganz im Ver hältnis zu so eingeschränkten Mitteln. Auch die, im Vergleich gegen andere Bivalven, complicirten Muskeln, die Festigkeit und Starrheit, selbst der wei chem Theile, sind immer noch Folge der grofsen Tiefe und des mächtigen Druckes, dem sie zu widex-stehen genöthigt sind. Vielleicht sind diese Bemerkungen noch in gröfserem Maafse auf das Geschlecht der Spirifer anwendbar, das wahrscheinlich noch tiefer lebt, als