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DerMW-KMkr »sden, nark Berliner Kabinettsrat über Locarno li ¬ eber diesen staworbeu, baß eine Havasnfi nna elnfei 146 137 12» 110 101 83 75 71 Kllye, chlacht- sgang: chlrcht. Kühr), e und acht«:, rlichrn Stoll. 120 116 S-111 00-120 118 119 115 1,1. 100 106 100 »1 8« 115 101 »0 SO 100-112 r 1 Zln. ichlochi ickt von den anderen Großmächten erkämpfen will, sind ihm von unserer Seite seit Jahren zugestanden. Besonders stehen wir durch die Beseitigung der Exterritoritalität mit China auf dem Fuße der Gleichheit. In vorteilhaftester Weise heben wir uns so von den anderen Mächten ab, die immer noch alles daransetzen, die alten überlebten Zwänge verträge am Leben zu erhalten. Welch günstigen Boden wir dadurch bereits in China gewonnen haben, ließ ja das Verhalten der Chinesen den Deutschen gegenüber in den Monaten der schweren Aufstände erkennen. Uns kann es nur recht sein, wenn die acht Washingtoner Dertragsmächte sich jetzt in Peking durch ein neues Feilschen um das Wei terbestehen der Zollaufsicht und Exterritorialität so unbe liebt wie möglich machen. Wir werden umso eifriger auf dem Wege, den wir China gegenüber eingeschlagsn haben, weiter gehen und dadurch die wirtschaftlichen und kulturel len Fäden zwischen uns und dem „Reich der Mitte" noch enger knüpfen. So stellen sich also die fernöstlichen Probleme, vor denen wir uns in der Rolle der interessierten Zuschauer be finden, für uns in einem durchaus günstigen Lichte dar. Aufgabe für uns wird sein müssen, sie bei aller Aufmerk samkeit, die wir unserer europäischen Lage zu widmen haben, nicht aus den Augen zu verlieren. Die Möglichkei, ten, die für unsere politische wie wirtschaftliche Erftmchmg auch im fernen Osten liegen, dürfen nicht verkannt unb ge ring eingeschätzt werden. 11 bi, cizenkleik Drrsd. undmehi londwei, l, Dro^i, .FeiO, ich MÄ qmm In icn unk > Kilnjn.. , 10 00, Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt IS. — Druck mrd Verlag von FriedrichMay G.m.b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 448 Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amt-Haupt- Mannschaft, der Schulinspektion und de» Hauptzollamt» zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und de» Stqdtrats zu Bischofswerda. wirtschaftspolitischem und rassepolitischem Gebiete geschwie gen wird. Klar ist ober, daß die japanisch« Politik umso- mehr nach einer politischen *R ückendeckung suchen muß, die es nur auf dem asiatischen Festland und bei Rußland finden kann. Der russisch-javanische Vertrug vom 21. Januar ds. Js., der Verzicht Japans auf die Boxerentschädigung, die -Zurückhaltung der japanischen Politik bei den chinesischen Wirren im vergangenen Som- mer lassen erkennen, daß man in Tokio weiß, welchen Weg man zu gehen haben wird. Dadurch rückt Japan aber auch uns näher, der Zwang der aeovolitischen Verhältnisse muß sich auch notwendig in der Richtung auf uns bemerkbar machen, wie das ja auch bereits beim Afahiflug zum Aus druck gekommen ist. Jeder Schritt aber, den Japan zu uns hin tut, bedeutet zum mindesten eine Störung der japanisch französischen Intimität, die uns bekanntlich oft genug sehr viel gekostet Hot, z. B. Oberschlesien, um nur an das eklatan teste Beispiel zu erinnern. Bei solchen sich auf die Schäftung eines asiatisch-russi schen Blockes richtenden Plänen Japans ist hinsichtlich ihrer politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf uns nun aber auch unser gegenwärtiges Verhältnis zu China von allergrößter Bedeutung. Es wird ja dadurch gekennzeichnet, daß wir auf der Chinakonferenz nicht ver treten sind und auch eine solche Vertretung gar nicht brau chen. Vie Rechte, die sich das zum Selbstständigkeitsbewuht- fein erwachte „Reich der Mitte" auf der Konferenz mühsam Fernöstliche Probleme. Don vr. Paul Ostwald. Die großen japanischen Herbstslottenmanöver während der ersten Oktoberwochen und die am 26. Oktober' zusam ¬ mentretende Chinakonferenz lenken die politische Aufmerk samkeit wieder einmal stärker nach dem fernen Osten und seinen politischen Problemen. Nur diejenigen, die die heu tigen weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Zusammen hänge immer noch nicht begriffen haben, können behaupten, daß für uns solche Vorgänge im Stillen Ozean und in Ost- asien gleichgültig geworden sind, weil wir dort ein Kiaut- schou nicht mehr besitzen und weil uns ebnso unser Kolonial besitz in der Südsee genommen ist. Gewiß, wir sind heute im fernen Osten al» Machtfattor ausgeschaltet, und man wird in Peking ohne uns tagen, aber deshalb darf doch keinessalls übersehen werden, in welch starker Weise uns doch indirekt diese fernöstlichen Probleme und ihre Lösungs versuche berühren. Was uns Deutsche an den japanischen Flottenmanö vern wie an der Chinakonferenz interessiert, ist die Tatsache» daß beide Ereignisse einer Stärkung unserer Beziehungen zu den beiden Reichen des fernen Ostens nur dienlich fein könnten. Mit aller Deutlichkeit geht aus den japanischen Flottenmanövern hervor, daß der amerikanisch-japanische Gegensatz nach wie vor vorhanden ist und immer richtung gebender für die japanische Außenpolitik werden muß. Wie erinnerlich, veranstalteten die Amerikaner im Frühjahr die ses Jahres bei den Hawaiinseln ihre großen Flottenmanö ver, die sich natürlich gegen niemand anders al» gegen Japan richteten, und bald darauf fuhren sogar 53 amerika nische Kriegsschiffe nach Australien, um die angelsächsische Kampfgemeinschaft gegen das Mikadoreich offen zu bekun den. Die Antwort darauf hat Japan jetzt durch feine eige nen Flottenmanöver gegeben, die sich zwischen den Haupt inseln und den Bonininseln abspielten und die gerade dadurch ganz besonders den Charakter einer absichtlichen Gegen demonstration gewannen. In aller Stille hat denn auch Japan nicht nur die Befestigung der Bonininseln ferttgge- Itcllt, sondern cs hat auch in Umgehung der Washingtoner Ncschlüssc seine Flotte durch Vermehrung von Kreuzern, Zerstörern, U-Booten so ausgebaut, daß die Besorgnisse der Amerikaner in dieser Richtung nicht unbegründet sind. Man weiß aber auch in Tokio, daß von Amerika her eine neue Gesahr durch den Plan einer zweiten „Abrüstungs konferenz" droht, die auch auf die leichteren Seestreitkräfte das bekannte Zahlenverhältnis der Washingtoner Konfe renz von 5 :3 ausdehnen soll, was so gut wie eine völlige Wehrlosmachung Japans zur See den vereinigten Staaten gegenüber bedeuten würde. Da» Ringen Japan» gegen den mit immer schärferen Mitteln arbeltenden amerikani schen Imperialismus, der im Gebiet de» Stillen Ozeans und in Ostasien die Vereinigten Staaten zum »rdstor -rentium machen will, ist also im vollen Gange, und wir werden uns darüber auch dadurch nicht zu tauschen lasten baden, wenn gegenwärtig in den beidersestimn Pre «brr.diese vorhandenen Gegensätze auf Kabirrettsfttzirng in Berlin Berlin, 14. Oktober. Anter dem Vorsitz des Reichs arbeitsministers Dr. Brauns traten gestern abend die in Berlin anwesenden Reichsmiaister zu einer Sitzung zusam- men, in der Staatssekretär Dr. kempner über den bisheri gen Verlauf der Konferenz Bericht erstattete. Staatssek retär Dr. Kempner, der im Lause des heutigen Tag» wie der die Rückreise nach Locarno antritk. wird nach Erledi gung sein» Vortrages beim Herrn Reichspräsidenten seine Berichterstattung vor dem Reichskablnett, die heute nacht nicht zu Ende geführt wurde, heule mittag forlsetzen. Um den Artikel 16. Staatssekretär Kempner soll, wie verlautet, mit den Parteiführern, besonders mit den deutschnationalen, über die Konferenzfragen eine Aussprache herbeiführen. Die deutschnationalen Führer hatten ursprünglich gewollt, daß eine rechtsgültige Abänderung des Art. 16 in Locarno er zielt werden müsse. Ein solches Verlangen ist in Locarno unmöglich zu erfüllen, da Locarno keine Legitimation hat, die Völkerbundsstatuten rechtsgültig abzuändern. Die Einigung bezüglich des Artikels bewegt sich daher auf privaten Ab machungen zwischen den hier anwesenden Bölkerbundsmit- gliedern. Man vertritt in maßgebenden politischen Kreisen Ber lins vorläufig folgende Anschauung: Grundsätzlich muß daran festgehalten werden, daß entweder eine völlige Neu tralisierung Deutschland» von den Bestimmungen de» Ar tikel» 18 erfolgt oder diese Bestimmungen abgeändert werden. Ueberhaupt müssen sich Erklärungen und Abänderungen nicht nur auf den Artikel 16, sondern auch auf den Artikel 15 erstrecken, der noch weit über gemeinsame Maßnahmen der Völkerbundmitglieder gegen einen Staat hinaus nach dem Scheitern von Vermittlungsverhandlungen des Völkerbund rats jedem Staat völlige Freiheit zu wirtschaftlichen, finan ziellen und militärischen Sanktionen gibt. Wenn nun die Aenderung des Artikel» 15 und 18 der Dölkerbundssatzungen in Locarno nicht durchzusetzen ist, da dafür nur der Völrer- bundrat und die Vollversammlung zuständig sind, so kann eventuell eine vorläufige Einigung in Locarno von Deutsch land nur dann erkannt werden, wenn sich alle Mächte zu "" trägen auf Abänderung der Dölkerbundsatzungen oerps ten und wenn diese Derflichtung, sowie die Verpflicht Deutschland von diesen Zwangsmaßnahmen, und Mar allen auszufchließen, nicht nur in Erklärungen zu Prot niedergelegt wird, sondern in die Verträge auf nommen wird. Dabei ist« gleichgültig, ob diese Er klärungen in einem Paragraphen de» Westpakte» erfolgen oder in einem Paragraphen der Schiedsverträae, die Deutsch land mit den vier Westmächten und mit Polen und ver Tschechoslowakei eventuell einzeln abzuschließen hätte. G» ist anzunehmen, bah der Staatssekretär Dr. Kempner in diesem Sinne in verlin Bericht «stattet und daß ei Der amtliche Bericht über die Sitzung am Dienstag. Locarno, 13. Oktober. (T.-U.) Das gemeinsame Kom munique der Delegationen über die Sitzung von heute nachmittag lautet folgendermaßen: „In der Nachmittagssitzung vom 13. Oktober wurde der Gesamtbericht der Rechtssachverständigen entgegen genommen über den letzten Stand der Revisionsarbeiten, die ihnen zwecks Vorbereitung einer endgültigen Redak tion des Sicherheitspattes anvertraut waren. Es wurde hinsichtlich des größeren Teiles des erörterten Textes eine Einigung erzielt, während einig« Punkte einer späteren Erörterung Vorbehalten wurden. Die nächste Sitzung ist auf Mittwoch, 14. Oktober, 5 Uhr nachm. festgesetzt worden." Hierzu erfährt der Vertreter der Telegraphen-Union, daß die Fragen der Ostverträge insoweit gleichfalls bespro chen wurden, als sie in der Gesamtformulierung auftauchen. Locarno, 14. Oktober. (T.-U.-Drahtb.) Neber den äußeren Rahmen der gestrigen Besprechungen läßt sich er gänzend noch folgendes mitteilen: Staatssekretär von Schu bert war gestern mittag Gast des tschechischen Außenmini sters Dr. Benesch. Senator Scialoja, Briand und Berthe- lot unternahmen nachmittags eine mehrstündige Fahrt auf dem Lago Maggiore. Für heute vor mittag ist eine Vollsitzung der Juristen vorgesehen. Auch darf man annehmen, daß neue freie persönliche Ausspra chen -wischen den Außenministern stattfinden werden. Der Srund der Keife Kempner». Berva, 14. Oktober. (Drahtb.) Der Sonderberichter statter der Telegraphen-Union meldet aus Locarno: wenn der amlfiche Bericht mitteitt, daß gestern über de» größeren Teil de» erörterten Gebiet» «Ine Einigung erzielt worden fei. so bezieht sich du« auf die Garanttefrage, in der heute m der Tat ei« Enttvlcklung «ingetreteu ist, die von «ube- tewgter Seite al» wesentlicher Fortschritt bezeichnet wird. Mau betrachtet diese Frage al» gelöst, nachdem » vr. Gau» gelungen ist, eine Formulierung z« finden, di« Sonder rechte Frankreich» durch die Einschaltung einer englischen Vie Erklärung, die die deutsche Ent- Feßie de» ArttGl» 16 festlegt, wird von de» Juristen auagearbeiset wer den, um da»» die Velegation»fiiheer za beschäftigen. Mit dieser Frage hängt in erster Linie die Entseudung de» Tagesschau.. * Das Reiihokabinett trat Dienstag abend zu einer Ka binettssitzung zusammen, um den Bericht d« Staatssekretär» vr. kempner über die Konferenz in Locaruo entgegenzuneh men. Dr. Kempner wird auch dem Reichspräsidenten Vor trag halten und am Mittwoch abend nach Locarno sich zurückbegeben. * Nach einer Meldung der Kölnischen Volkszeitung aus Locarno soll in der Fra« der Räumung der köluer Zone ein Erfolg der deutschen Delegatton zu verzeichnen sein. Nach einer Havasmeldung aus Marokko welchen die aktive« militärischen Operationen demnächst eingestellt wer- den, da die bevorstehende Regenzeit neue Offensiven unmög lich macht. Im Zusammenhang mit der Unterzeichnung des deutsch russischen Handelsvertrages beabsichtigt das Eisenbal^ikom- missariat direkte Züge Leningrad—Königsberg und Lenin grad-Berlin einzuführen. Gegen den preußischen Innenminister Severing wurde im preußischen Landtag ein Mißtrauensantrag der Deutsch nationalen und der Deutschen Bolkspartei eingereicht. Zu den mit * bezetchnetM Meldungen finden die Leser Aus- jährliches an anderer Nelle. Erfcheinmegowetser Jeden Werktag abend, w, dm folgend. Tag. Bezugopret» iür dir Jett eine« halben Monat»: Frei in« Hau« halbmonatlich Md. 1,20, beim Abholen in der Geschäftsstelle wöchentlich 50 Big. Einzelnummer 15 Pfg. — Alle Postanstaltrn, ,owle unsere Zenungeauströger und die GeschSftrstell« nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Vostscheck-Konto: »tuet Geeoden Mr. L5K1. Gemein»«- »erbaudogirobast« Vtschofmverda Snnto Str. »4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebe» der Zeitung oder der Besörderungreinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder ans Rückzahlung de« Bezugspreises. Anzeigenpreis (in Goldmark): Die 43 mm breite einspaltige Grundschrtstzeile 25 Pfg., örtliche Ametgen 20 Pfg, die Ä mm breite Reklamezetle (im Textteil) 70 Pfg. Zahlung m Papl«uu»k zum amtlichen Briefkurs' vom Zahltag, jedoch nicht niedrMß» al« zum Kur» vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Tarts W» Sammelanzeigen tarifm. 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