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-— -Wl.U'mdrHr sehen können. Und er strich 1° 2 aus wuud«»« in -er duublen «acht. «y veugt« o 0 ö o v v ö «eni- an mir o o ö ö ö o o 8 o o Kleine Geschichten von großen deutsche« Männern. Nicht Hetzer ist zum Dichter geboren. In seiner Jugendzeit besuchte Schiller bekanntlich Wunsch des regierenden Herzogs Karl Engen von Württemberg die von diesem gegründete Karlsschule, und hier war es, wo -er Dichter in ihm wach wurde und er seine ersten Werke schuf. Seine Studicngenossen hegten große Bewunderung für das starke, junge Talent in ihrer Mitte, und mancher von ihnen konnte sich eines leisen Neidgefühls nicht erwehren. Be sonders einer der Karlsschüler dachte: „Warum soll nicht auch ich zum Dichter geboren sein: auch in mir schlummert ein gött licher Funke, -er nur geweckt sein will!" Gedacht — getan! Ais Schiller eines Abends ausgcgan- gen war, benutzte der junge Mann das stille Alleinsein, um der Welt zu zeigen, daß auch er das scheue Dichterroß, den Pegasus, zu regieren verstände. Er halte bereits einen großen Gedanken, er wollte eine „Ode auf das Meer" verfassen. Kühn nahm er einen hohen Geifiesflug und schrieb: „Die Sonn« taucht mit ihren Straklcnspihcn BiS aus den tiefsten Meeresgrund . ." Bis dahin ging eS ja ganz gut, aber wie weiter? „Ein König reich für einen Reim!" Doch wie der angehende Dichter auch sein Hirn zermartert«, der Reim wollte sich nicht finden lassen. Er sann und sann, biS er schließlich sanft ins Reich der Träu me hinSberschlummertc. gekommen." „O, o," flüsterten die andern Birken, „nun werden. auch Mir bald goldene Blätter bekommen." And ihre Zweige schwank ten freudig hin und her. Die Boche fragte rauschend: „War auch ein« mit Bronze gefüllt« Schale dabei?" And der Ahorn, der drüben am der Straße stand, der ließ lustig seine breiten Blätter flattern und jubelte: „And ich be komme daS schönste Kleid. Bon roter, brennend roter Farbe." Die Eberesche daneben sagte überlegen: „Äol, ach Rot trage ich schon lange." Sie schüttelte sich dabei vor Lachen un streute eine ganze Handvoll ihrer schönen roten Beeren hin unter ins nebelfeuchte Gras. Die alte Kiefer knarrte: „Ihr seid ein eitles Volk." And die Birke mit den goldenen Spitzen wiegte ihre hän genden Zweige in der Morgenlust, ließ die andern schwatzen und knarren und träumt« von goldenen Sonnentagen. Ti» Märche» aus d«m deotschen Walde von Frieda Martini. § Ei» l>M»r Septembermoraen grüßte di« Erde. Es war L «Amr »«, -mm», die -en Menschen zurufe»: Hört, heute bringe Hf ^^»sgoldenen Sonnentag, über -en ein weiter, blauer A Am WaNe drüben die alte Kieser und die groß«, silber- js Dümurige Buche mid die Birken mit ihrer schimmernden, D W«H«» Rinde, dehnten und schüttelten sich den Schlaf aus -en ß» ZwÜuiii. And der Morgenwind Kam munter angehüpst und er begrußl« p«: „O, schönen guten Morgen! Ausgeschlafen und L ausgeträumt, meine Herrschaften?" A Sie nickten ihm <üle froh zu u»L raschelten: „Ja, j« wir z» Pa- Frühaufsteher." And der Wind huschte weiter. Ei» Baum aber, di« «hrwürdige, hohe Birke mit den ties- heradhängenden Zweigen, die wie stolze Fahnen rauschen kmuAm»Ämd noch in tief«» Schlummer «nbeweglich und still. Di« übrig«» Bäum« begannen, sich darüber zu verwundern. St« schüttelte» raschelnd ihre Kronen, und die alte Kiefer mit de» ruEbrau»«» Stamm knarrte: „Mas mag ihr wohl ge- sch^ke» IN», -aß sie gar nicht «noachen will?" Di« Birk«» schlug«» spielend mit ihren schlanken Hänge- Meigr» nach der schlummernden Schwester, und die Buche flüstert« in der höchsten Wölbung ihrer Krone: „Ihr muh «Was Wunderbares widerfahren sein. Die Spitzen ihrer Zwei- g« trug«» sa gNdene Blätter, und gestern noch waren sie grün, v, seht, wi« fchön das ausfiehtl" Sie streckte einen ihrer kümjm Rest« »ad rührte sacht damit an di« Birke mit den goNüne» Zroeigspitzen. Di« übrigen Bäume dehnten und neigten sich vor, um die Schönheit der Birke zu sehen. Es war wirklich wundersam, U»te di« ganze groß« Birke im dunkelgrünen Blötterschmuck dÄstund, «er chre äußersten Spitzen wie goldene Trauben zur Erd« »Ndertroptlen Me Kieser. die manchmal rin wenig boshaft war, knarrte mit ihrer krächzenden Stimme: „Na ja, wieder inal eine neue Rkde." Da zog ein Beben durch die schlanke, hohe Birke. Sie erwacht« und schüttelte leicht ihre hängenden Zweige. Dana schaute p« verträumt in den lichten Morgen. And di« anderen Bäume blickten sic neugierig an. End lich rauschte die silberstämmig« Buche: „O, was trägst du für «in schönes Gewand! Wer schenkte dir die wunderbaren, hän gend«, Golüsptzen?" Di« Kieser aber knarrte mißmutig: „Unsinn, schön! Immer müßt ihr etwas Neues haben. Schaut mich an! Jahrein, jahraus trage ich dasselbe grün« Gewand, und keiner noch bat »ich scheel darum angesehen." Geschwind flüsterten da die anderen Birken: „Lasse doch unsere Schwester, neidische Kiefer du. Sic steht doch wirk lich wunderbar sein aus." Aad st» neigten sich vor der hohen Birke und fragten: „Sag', Schwester, woher hast du die Soldspitzen bekommen?" Da schüttelte die hohe Birke -en letzten Schlaf aus ihren Zweigen U»d erzählte in leisem Raschelkon: „O, was ich diese Nacht erlitt, »ar einzig schön Als ich gerade einschiafcn wollt«, ging seufzend der Sommer unter mir hin. Er klagte: „Ach, »i« bin ich müde von all der vielen, beißen Sonne und all dem Wachsen und Blühen, dem Leuchten und Glühen! Ich möchte mich wirklich nun gern ausruhen. Wenn doch der Herbst bald käme!" Und der Sommer lehnte sich müde und traurig an meinen Stamm. Wie er eine Zeitlang geruht hatte, trieb es ihn weiter. Und als er drüben über die nebelüber- schleierten Wiesen hinstrich, seufzte er so laut, -aß ich es bis hierher hörte: „Herbst, Herbst, lieber Bruder, o komme doch endlich und löse mich ad!" Dann war eine ganze Weile Schwei gen. Endlich begann es in der Lust zu rauschen und zu raunen. Da kamen di« Borboten des Herbstes gezogen, jene lustigen, farbenfreudigen Gesellen mit den flinken, geschickten Fingern. Sie trugen Schalen in ihren Händen, die mit leuchtenden Far ben ongesülll waren. Der eine aber, der hielt eine Schale mit glänzendem Gold in den Händen. Das leuchtete und glitzerte ganz -OttOItOtlOiiOIiOttOtiOttOiiOtiOiiOiiOIiOUOtl liottsiiolisliollolioliolioiioilolic^lloliolloilolioiio Iioi!oil«lloil s>>0licsii0>iE»i>«ii0il0iie2li0il0tiSil0liES.nesnlS.n