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DerMMLrMkr Reichspräsidenten ausklang. Der Reichspräsident sprach darauf Worte herzlichen Dankes und schloß mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland. Schwere Kämpfe an der Tetuanfvant. Madrid. 13. Sept. (T. U.) Heute gelang es den Spa niern, an der Tetuanfront nach schwerem Handgemenge, bei dem es um jeden Stein ging, stellenweise bis zu zwei Kilo metern vorzudringen, der Kampf dauert aber mit derselben Heftigkeit noch an. Das spanische Oberkommando hat be- chlossen, langsam und methodisch vorzugehen, um in dem mwegsamen Gelände unnötige Verluste zu vermeiden. Von der Alhucemas-Front werden nur Scharmützel gemeldet. Aufstand in Fran;ösrfch-Indochina. Paris, 14. September. Die Morgenblätter melden: Nach der Action Franyaise ist Jndochina von einem Einge borenenaufstand bedroht. Die dortigen Militärbehörden hätten Verstärkungen und Material angesordert. Mischofswerüaer Liuzlge Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Vies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt« Mannschaft, der Schultnspektton und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischosswerdcu Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und» Land. Dichteste Verbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Bellag« Geschäftsstelle Bischosswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May G.m.b.H. in Bischofswerda. Fernspr. Nr. 22 Teilerfolge der Franroferr in Marokko pari», 14. Sept. (T. U.) Wie hier gemeldet wird, haben Vie französischen Truppen in Marokko ihren Vor marsch bisher erfolgreich fortgesetzt. An der Uerghafront soll das Bergmassiv von Bibane in ihre Hände gefallen sein. Eine amtliche Bestätigung liegt aber noch nicht vor. Im übrigen sind die Truppen mit dem Ausbau der eroberten Stellungen beschäftigt, die die Kabhlen vor ihrem Rückzug zerstört haben. Zwei Kanonen, ein 8 und ein 7,5 Ztm.- Geschütz wurden erbeutet. Im großen und ganzen besteht der direkte Erfolg der französischen Offensive darin, daß das diesseits der Uergha stark ausgebaute Verteidigungssystem des Feindes eingenommen worden ist. Von der spanischen Front wird gemeldet, daß die Rifkabylen gestern 60 Tote und zahlreiche Waffen zurückgelassen haben. Zwei spanische Panzerkreuzer unteimahmen eine Scheinlandung. Die Kaby- len eröffneten ein heftiges Feuer, das erwidert wurde, wobei ie schwere Verluste erlitten. Brot verteuern werde. Außenpolitisch habe die Sozialdemokratie den größten Triumph erlebt, der je einer Partei beschieden wär, in dem jetzt die sozialdemokratische Außenpolitik von den sozialdemo kratisch-feindlichen Parteien als die einzig mögliche mit großem Eifer durchgesührt werde. Das halbe Jahr Reichsregirrung gege» die Sozialdemokratie habe gezeigt, wie sehr die Sparer, Kleinrent« ncr, Lohnempfänger usw. zu Schaden kamen, wenn sie ihre Stim me den Parteien gaben, deren Triebkraft nur der eigene Prostt sei. Im Interesse aller dieser werde die Partei das Ziel verfolg«», auch im Reiche die politische Macht wieder zu erlangen. — Hi«r- auf konstituierte sich der Parteitag und wählte einstimmig Wel» und Meier-Heidelberg zu Vorsitzenden. Zur Tagesordnung wurde ein Antrag angenommen, wonach gegen die gegenwär tige deutsche Justiz in einer besonderen Entschließung Stellung genommen werden soll. Nach Verlesung einer Reihe von Begrüßungsschreiben erfolgten dann die Aussprachen der Vertreter des Auslandes. Für die österreichische Sozialdemokratie erklärte Dr. Renner, daß sich die österreichische Sozialdemokratie mit der deutschen eins fühle und daß sie völlige staatliche und poli tische Einigung mit den deutschen Brüdern erstrebe. , .V. Sozialdemokraten-Schwund in Bayern. Nach dem Bericht des sozialdemokratischen Parteivorskändr» kn Bayern an den Parteitag in Heidelberg ist die Partei in Bayektt vom t. April 1024 von rund 103 000 Mitgliedern bis zum 31. März 1925 auf rund 83 000 Mitglieder zurückgegangen. — Wie in Bayern steht es wohl überall in Deutschland. Polnischer Wirtschaflslerror gegen Danrig. Warschau, 14. Sept. (T.-U.-Drahtb.) Rzoczpospolita veröffentlicht einen scharfen Artikel gegen den Danziger Se nat. Das Blatt behauptet, daß auch der neue Senat gegen Polen orientiert sei und sieht in der wirtschaftlichen Schädi gung Danzigs das wirksamste Gegenmittel. Es empfiehlt zunächst einen Boykott des Seebades Zoppot und kündigt ay daß es, da es im Besitze der vollständigen Kurliste der Zost- poter Badeverwaltung für die Hauptsaisonmonate Juli und August sei, die Namen der polnischen Kurgäste öffentlich be kannt geben werde. Die Tschechoslowakei verlangt eine Kaferrrone in Kosel. Prag, 14. Sept. (T. U.-Drahtber.) Das tschechische Schiffahrtsamt hat an das deutsche Reichsverkehrsministe rium das Verlangen gestellt, der Tscheche, am Eingang des Oderhafens in Kosel, an dem Punkte, wo die Oder schissbar wird, einen Anlegeplatz zur Verfügung zu stellen. Das Ver langen wird damit begründet, daß die Oder erst jenseits der tschechischen Grenze schiffbar wird, sodaß die Tschechoslowakei an dem Oberlauf der Oder einen Umschlagplatz brauche. Parteitag der Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes. Köln, 14. Sept. (T.-U.-Drahtber.) Die Wirtschaftspar tei hält in den Tagen vom 12. bis 14. September in Köln ihren Parteitag ab. Die erste Hauptversammlung fand am Sonntag morgen statt. Anwesend waren Vertreter der Partei aus dem ganzen Reiche. Weiter hatten der Bayrische Bauern- und Mittelstandsbund, die Deutschhannoveraner, und die Koionialdeutschen Vertreter entsandt. Der Vor sitzende des Parteitages, Reichstagsabgeordneter Drewitz referierte nach seiner Eröffnungsansprache über: „Die St«» !ung der Partei zu den politischen Tagesfragen. Sie hab« sich für eine bürgerliche Regierung entschieden, um den vor herrschenden Einfluß der Sozialdemokratie zu brechen. Auch Marx habe man einen Korb gegeben, weil er vor der Wahl in einem Aufruf vor dem „selbstsüchtigen" Mittelstand ge warnt habe. Für Luther sei man auch nicht mit voller Be geisterung eingetreten. Man werde ihn unterstützen, solange er die Wünsche des Mittelstandes nicht vernachlässige. Da rauf sprach er zu den Fragen der Außenpolitik." Er wandte sich vor allen Dingen gegen den Sicherheitspakt und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Zum Schluß wurde ein Ergebenheitstelegramm an den Reichspräsidenten und an den Reichskanzler ein Protcsttelegramm gegen die Prcissenkungspolitik der Negierung gesandt. Neues aus aller Welt. — Handgrnnalen-Erplosion bei der Reichswehrübung. Am Sonnabend srüh ereignete sich auf dem Truppenübungsplatz Dö- beritz ein Exploslonsunglück. Bein, Handgranatenwerfen der 15. Kompagnie des Neichswehr-Jnsanterie-Negiments Nr. VH explo dierte plötzlich eine. Handgranate, welche den, werfenden Schützen die Hand abriß. Außerdem wurden noch 8 andere Soldaten, da runter der Kompagnicführer und der Korporal, verletzt, doch sind diese Verletzungen leichter Art. Wie vom Rclchswehrministerium milgeteilt wird, handelt es sich um einen sogenannten Frühkrepie- rer, dessen vorzeitige Explosion auf schadhaftes Material zurückzu führen ist. Die Verwundeten wurden nach dem Döberitzcr Kran kenhaus gebracht. Schwer verletzt wurde nur der Schütze Spritzki, der die Handgranaten geworfen Hal. Bei den anderen Verletzten genügte die Anlegung eines Notoerbandcs. — Todessturz eines deutschen Fliegers. Kurz nach Be endigung des Flugwettbewerbs auf dem Flugplatz in Schleißheim ist heute nachmittag aus noch unbekannter Ur sache der Flieger G. Kröhl abgestllrzt. Sein Flugzeug stieß mit der Spitze auf den Boden der Motor explodierte wodurch das Flugzeug in Brand geriet. Es wurde vollkommen ver nichtet. Der Flieger konnte nur als verkohlte Leiche aus den Trümmern geborgen werden. — Absturz eines französischen Flugzeuges im Schwarz wald. Zwischen den Stationen Posthalde und Hirschsprung der Höllentalbahn ist Sonntaa morgen kurz nach 8 Uhr im ' engey Höllental ein französisches Flugzeug zum Absturz ge kommen. Das Flugzeug ging in Trümmer. Einer der In sassen wurde getötet der andere Insasse mußte mit erheb lichen Verletzungen in ein Freiburger Krankenhaus überge- füyrt werden. Das Flugzeug trug militärische Abzeichen, die Insassen waren Privatleute. Eine amtliche Untersuchung ist eingeleitet. — Eine weitere Meldung berichtet zu den, bereit» gemeldeten Absturz: Zwischen Probstholde u. Hirsch fahrt von Karis über Der UeichsprSstdent bei den Manöver« in Mecklenburg. Neubrandenburg, 13. Sept. Am Sonnabend fanden die Mannöoer in Mecklenburg ihren Abschluß. Vormittags beobachteten Reichspräsident v. Hindenburg, General v. Seeckt, Admiral Zenker und Reichswehrminister Dr. Gehler von eine Höhe aus die Truppenbewegungen. Der Reichspräsident in Generalfeldmarschalls-Uniform beobach tete eingehend die Truppen durch das Scherenfernrohr und stellte häufig Fragen an den neben ihm stehenden Dioions- kommandeur General v. Tschichwitz. Nach Beendigung der Uebungen hörte der Reichspräsident die Kritik mit an und dankte anschließend dem Chef der Heeresleitung für die guten Leistungen der Truppen. Ferner sprach er den Offi zieren der zweiten Division seine volle und uneingeschränkte Anerkennung aus. Auf einem Stoppelfeld waren unterdessen die Truppen der zweiten Division aufmarschiert, um im Pa rademarsch an dem Reichspräsidenten vorbeizuziehen. Nach Beendigung des Vorbeimarsches wandte sich Hindenburg nochmals an den Divisionskommandeur und sprach ihm seine vollste Anerkennung aus. Anschließend begrüßte Hinden burg eine Reihe ehemaliger Offiziere, darunter den General obersten v. Linsingen. Am Abend fand in dem alten Städt- chen Neubrandenburg der große Zapfenstreich der vereinig ten Musikkapellen der zweiten Division statt. An der er hebenden Feier nahm ebenfalls Generalfeldmarschall v. Hin denburg teil. Gin Fackelrrrg in Schwankt. Rostock, IS. Sept. In Schwankt, dem letzten Manöver aufenthaltsort des Reichspräsidenten, brachte., die Krieger vereine und die Bevölkerung der näheren und der weiteren Umgebung dem Reichspräsidenten «inen großen Fackelzug dar. Hör dem Schlosse hielt der Vorsitzende de» Krieges verein» Resenow, Majar a. D. Wendenburg-Tarnow, eine Ansprache, hi« in ein begeistert ausgenommen«» Hoch aus tzen Tagesschau. * Der Reichskanzler hat sämtliche Reichsminister zu einem Ministerrat auf Montag, 21. September, nach Berlin eingeladen. Die Manöver der zweiten Reichswehrdivision wurden mit einer Parade vor dem Reichspräsidenten abgeschlossen. Der Reichspräsident ist am Sonntag abend wieder in Berlin eingetroffen. Der französische Ainanzminister Laillaux hat den Haus haltentwurf für 1S26 vorgelegt, der mit einem Defizit von 3440 Millionen Franken abschließt, das durch Erhöhung der direkten Steuern gedeckt werben soll. * In Aranzöftfch-Jndochina ist ein Eingeborenenauf stand ausgebrochen. * Im Schwarzwald ist am Sonntag ein mit Privatleu ten besetztes französische» Militärflugzeug abgestürzt. Zu Len mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führliches an anderer Stelle. bereit» gemeldeten Al prung handelt es sich um "ein aus Straßburg nach Bagdad befindliches Flugzeug. Es mußte wegen mangelnden Benzins niedergehen, streifte dabei mit Der sozialdemokratische Parteitag. Heidelberg, 13. September. (T. U.-Drahtb.) Unter außer- ordentlich starker Beteiligung trat am Sonntag nachmittag im überfüllten Saale der Stadthalle der diesjährige sozialdemokrati sche Parteitag zusammen Auf dem Bahnhofsplatz war eine große rote Säule errichtet, von der neben der roten Parteifahne die Reichsfarben, die badischen Landesfarben und die Farben der Stadt Heidelberg wehten. Seinen Auftakt fand der Parteitag am Vormittag durch eine Huldigung am Grabe Eberts, bei der der Parteivorstand auf das mit reichem Blumenschmuck bestande ne Grab einen Kranz niederlegte. Reichstagsabgeordneter Molkenbuhr hielt die Gedenkrede. Am Abend fand dann in der Stadthalle die Eröffnungssitzung des Parteitages statt. Auch die Witwe Ebert» war erschienen; st« nahm am Vorstands tisch Platz. Nach der Eröffnung durch den Heidelberger Partei sekretär begrüßte der Vorsitzende, Abgeordnete Wel«, die Erschie nenen. Er sprach di« Hoffnung au«, daß der Parteitag den Sach- senkonflikt in allgemein befriedigender Weise lösen werde. Heidelberg, 14. September. (T. U.-Drahtb.) In seiner Er- Sfsnüngsred« zu Beginn de» sozialdemokratischen Parteitages streifte der Parteiführer Wel, die letzten politischen Lrelanisse, be- send«» di« Aolloorlage, hi« Millionen deutschen Arbeitern K» Ministerrat über -en Sicherheitspakt. Sylt, 13. Sept. (W. T. D.) Reichskanzler Dr. Luther hat sämtliche Reichsminifier zu einem Ministerrat auf Mon- tag den 21. d. M. nach Berlin eingeladen, nachdem §r heute in Gegenwart des Staatssekretär» Dr. v. Schubert den Le richt des Ministerialdirektor» Dr. Gans über die Londoner Juristenbesprechung entgegengeuommen hat. Dr. Gans ist vom Reichskanzler im Einvernehmen mit Rcichsaußenmini- ster Dr. Stresemann beauftragt worden, als Grundlage für die Entschließung de» Miaisterrats einen ausführlichen schriftlichen Bericht auszuarbeiten. Pari», 14. September. Wie Havas mitteilt, bestätigt cs sich, daß die Einladung zu einer Zusammenkunft der Außen minister die zur Ausarbeitung des Sicherheitspakle» in der Schweiz stattfinden soll, am Dienstag in Berlin überreicht werden wird. , Berlin, 14. September. (Drahtber.) Nach der Mon tagspost beabsichtigte Reichskanzler Dr. Luther Mitte dieser Woche nach Berlin zurückzukehren, um sich aber unmittelbar mit den anderen Mitgliedern der Reichsregierung nach Bo chum zu begeben. Grfch«hm«a»n,etse: Irden Werktag abends sür den folgend. Tag. «ezngopreto ttlr die Zeit eine« halben Monat«: Frei in. Hau, halbmonatlich Mk. 1.20, beim Äbholen in der Geschäftsstelle wöchentlich SO Psg. Einzelnummer 18 Psg. — Alle Postanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. PoftscheM-Konto: Amt Dresden Nr. 1521. «Semeinde- »erbandogtrob^ffe Bischofswerda Konto Nr. 64. 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