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s x: x:>L <-> csk: <u r: «, s r: « s DkvLDL^S-LtSS auszuziehen. Für diese „gelinde Wärme" wurden jedoch im Mai 1742 acht Fuder Kohlen in Rechnung gesetzt. Man achtet auf den Farbenwechsel der geheimnisvollen Eier, kam aber zu keinem positiven Ergebnis. Nach drei Jahren, in deren Verlauf der Bergrat Johann Friedrich Henkel aus Freiberg mehrere Gutachten über die Kamenzer Edelmetall erzeugung abgeben mußte, wurde man in Dresden ungedul dig. Der Kammer- und Kommissionsrat Johann Wil helm Höpner teilte dem Dr. Wagner mit, es schiene, als ob man mit feiner Arbeit «nicht besonders zufrieden sei, in dem noch bis dato sich nicht der mindeste Effekt gezeiget." Er hoffe, daß sich Wagner Mühe geben werde, um dem Hofe etwas vor die Augen zu legen. Der mit solchem Tadel Belegte versicherte, er und sein Laborant hätten sichs blut sauer werden lassen. Er schickte im April 1743 fünf der mystischen Eier ab und sprach dabei die Hoffnung aus, daß sich nach der Scheidung darin „ein fein Korn Gold finden werde." Da er jedoch hatte mit einfließen lassen, daß die Eier noch giftig seien, ließ man die Schachtel unberührt, zitierte aber Wagner nach Dresden. Dort teilte ihm Exzellenz Hen- nicke am 27. April 1743 mit, daß er und Haugk das geheime Werk noch bis Weihnachten fortsetzen und wunschgemäß ein Laboratorium in Wagners Hause einrichten sollten. Die uneröffnete Schachtel mit den giftigen Eiern könnte er wieder mit nach Kamenz nehmen. Nach Empfang eines erbetenen Abschlags von 208 Talern 16 Groschen wurde Wagner vom Baron Hennicke bedeutet: „Wollten sodann Ihre Majestät es weiter nicht kontinuieren, so könnte man die/ova. zer schmeißen, und damit hätte das Werk sein Ende." Wagner war wie mancher andere, der dem gleichen Phantom nachjagte, in völligen Vermögensverfall geraten. Am 31. Januar 1742 bat er den Minister um eine Unter stützung, da seine Gläubiger im Begriff stünden, ihm seine Grundstücke zu nehmen; am 14. November desselben Jah res suchte er um Erlaß der 20 Taler Sporteln nach für die Immatrikulation seines Sohnes als Advokat, und am 18. April 1743 klagte er, daß ihm seine Gläubiger die weäiu vivoinU abgeschnitten hätten und der Magistrat ihm seine Physikatsbesoldung bereits ins dritte Jahr vorenthalte. Am 21. August 1743 erinnerte er den Hof an die Zahlung seiner Spesen, deren Berechnung er vor 16 Wochen eingesandt habe. Seine gleichzeitig unter Berufung auf den Beistand und den Segen Gottes vorgebrachte Bitte um Erlaubnis, auch noch über Weihnachten hinaus an dem Werke zu arbeiten scheint man nicht erfüllt zu haben. Im Druck ist von ihm erschienen ein chemisches Traktätchen: Oomworeium litorL- rinin oder vertrauter Brief-Wechsel" Die Erfindung, Gold oder Silber zu machen, blieb dem Kamenzer Alchymisten Wagner versagt. Der schon so viel fach Hintergangene sächsische Hof ließ die Angelegenheit still im Sande verlaufen und legte die gemachte neue Erfahrung vornehm schweigend zu den Akten. (Quelle: Hauptstaatsarchiv Loc. 519 Hots, des Doctor Wagners in Eamenz alchymischc Versuche betr." 1739 seq. Gin Fund aus der Zeit des Kufstten- Krieges. Zwischen Fischbach, Wilschdorf, Kleinwolmsdorf und Arnsdorf breitet sich ein umfangreiches Waldgebiet aus, der Korswald genannt. Ihn durschncidet der Schicnenstrang, der Arnsdorf mit Pirna verbindet. Im Karswalde lag einst ein stattliches Kirchdorf, das Reinhardtswalde hieß und kirchlich mit Kleinwolmsdorf verbunden war. Vor 500 Jah ren wlirde es Wüste. Die Hussitten, die bei Helmsdorf— Stolpen ein großes Lager aufgeschlagen hatten, warfen eines Tages die Brandfackel ins Dorf, das in kurzer Zeit ein Schutthaufen wurde. Bald hatte sich auf seinen Trümmern der Wald ausgebreitet. Heute ist's darum dort draußen recht einsam und still geworden. Moos und Heidekraut haben die wenigen Trümmer verhüllend bedeckt. Ein kleines Tal heißt das Mühltal, da hier einst die Mühle stand,an welche noch alte Teichdämme erinnern. Unterhalb des Mühltales befindet sich, etwa zwanzig Schritt vom Wassergraben ent fernt, der sonst der Dorfbach von Reinhardtswalde war, ein gegen 1f/2 Meter hoher lehmiger Hügel von zehn Schritten Länge und 8 Schritten Breite. Ihn bezeichnet der Volks mund als den Backofen, und man erzählt, daß einst hier ein solcher gewesen sei, der der ganzen Gemeinde gedient habe. Um 1870 war noch eine Höhlung vorhanden, in welche die Kinder, wenn sic im Walde nach Beeren und Pilzen suchten, gern krochen und darin sich versteckten. In ihr standen da mals noch Schüsseln und Töpfe. Ein Kleinwolmsdorf» hat solche von hier mit heimgenommen und noch Jahre hin durch in Gebrauch gehabt. — Am 11. Juni habe ich jenen Hügel mit Hilfe zweier Männer untersucht. Es wurde ein 1 Meter tiefer Querschnitt gemacht. Dabei stießen wir ans Asche und Holzkohle und auch vom Feuer durchglühte Steine, sowie auf Scherben. Deutlich war in der glatt durchstochenen Erde die Wölbung des Backofens zu erkennen. — Am West rande des Hügels lagen viele größere und kleinere Steine zu einer Art Mauer aufgeschichtet. Hier mochte wohl die Backofenöffnung gewesen sein. Nach Aussage von Augen- z«lgen stand noch vor etwa einem Menschenalter eine große Kiefer auf jenem Hügel. Ich habe vom Backofen eine pho- tographische Aufnahme gemacht und dann ein Lichtbild her- stellen lasten. In der Nähe des Backofens, nach Fischbach zu, soll sich, wie die Kleinwolmsdorfer erzählen, ein Massen grab befinden, zu erkennen an einem umfangreichen flachen Hügel. Hier wären zur Kriegszeit gefallene Soldaten be graben worden. Störzner. Wie orientieren sich die Zugvögel? Der Sommer nimmt Abschied und unsere Zugvögel haben ihre weite Reise in die Fremde ebenfalls angetreten. Wie fanden sie den Weg nach dem neuen Lande, das Hunderte, ja tausende Kilo meter von ihrerHeimat entfernt ist? Dies ist vielleicht die schwierig ste Frage in dem interessante Problem des Vogelzuges, an dessen Lösung gerade in unsern Tagen mit so großem Eifer gearbeitet wird. Bei der Frage nach der Orientierung der Zugvögel müssen wir zwischen den gesellig und den einsam wandernden Zugvögel« unterscheiden. Bei den gesellig ziehenden Vögeln kann man an nehmen, daß die Alten, die den Weg schon öfters zurückgelegt haben und ihn daher schon kennen, die Jungen auf der weiten Reise führen. So wird die Kenntnis der Zuwege durch Tration er halten. Anders aber bei denjenigen Vögeln, die einsam wandern, wie z. B. der Kuckuck, der Wiedehopf, die Nachtigall u. viele Raul» vögel. Da macht sich der junge, erst wenige Wochen alle Kuckuck im Spätsommer auf die Reise, schlägt einen Weg ein, den seit Jahrtausenden seine Vorfahren wandern, ohne daß er ihn kcmch und erreicht die weit entfernte Winterherberge, das tropische Afrika, die er ebenfalls nicht kennt, ja von deren Vorhandensein er gar keine Ahnung hat. Er erreicht auf unbekanntem Wege ei« unbekanntes Ziel — eine Leistung, die uns Menschen ganz un möglich erscheint, und doch ist diese wunderbare Leistung tatsäch liche Wirklichkeit! Früher nahm man an, daß die meteorologischen Verhältnisse den Vogelzug beeinflussen. Die Windströmungen, die barometrischen Depressionen oder die nach Süden zunehmende Wärme sollten die Wegweiser der Zugvögel sein. Wir wissen ab« jetzt, daß der Vogelzug im allgemeinen wenig abhängig vom Wet ter ist. Die Vögel ziehen bei steigendem und fallendem Lustdruck, bei Gegenwind, Nackenwind und Seitenwind. Ferner nimmt die Wärme in Europa infolge des wärmespendenden Einflusses des Atlantischen Ozeans nicht nur nach Süden, sondern auch nach Westen zu, und der Verlaus der Jahressothermcn zeigt, daß auch noch Südosten eine Zunahme der Wärme stattfindet. Die zuneh mende Wärme schreibt also dem Vogel gar keine bestimmte Rich tung vor. Es können also die meteorologischen Verdälrnisse nicht die Wegweiser der Zugvögel sein. Im Seelenleben des Tieres, besonders des Vogels, spielen die angeborenen Triebe, die wir als Instinkte bezeichnen, eine große Nolle. Dies kann man so recht bei der Aufzucht junger, dem Nest entnommener Vögel beobachten. Sobald sie berangewaschrn sind, erwachen alle die Triebe, die der freilebende Vogel bekundet, von selbst, ohne daß es einer besonderen Anleitung bedarf. Der auf gezogene Star zirkelt die Ritzen des Fußbodens ab, genau ebenso ivic der freilebende Star die Rasenfläche nach Würmern avsucht. Der junge, in Gejangenschasl ausgewachsene Würger spießt seine Nahrung, Flctzehslückcheu und Mehlwürmer, an Dornen oder Nä gel, die man im Käsig anbringt, ohne daß er hierzu jemals eine Anleitung erhallen Hai. Sogar die Technik des Nestbaues ist dem Bogel angeboren. Der Webervögel, die Beutelmeisc oder der Zaun könig, sie alle erbauen ihre kunstvollen Nester, ohne eine Unterwei sung von alteren, erfahrenen Artgenossen empfangen zu haben, und sie tun dies auch dann, wenn sie als ganz junge, noch blind« Nestlinge ausgesütterr sind und daher noch niemals ein Nest, wie es für ihre Art typisch ist, gesehen haben. Uns Menschen erscheint es ganz nnmöglich, ein siandwerk, wie die Herstellung einer Uhr oder einer Maschine, lediglich aus Grund ererbter Eigenschaften auszuübcn, ohne hierin unterrichtet zu wer den. Für den Vogel sind aber ähnliche Dinge, wie der komplizierte Nestbau, etwas ganz Selbstverständliches! Wir sehen also, daß wir Mcuschcujeele und Tierscele nach ganz verschiedenen Gesichts- punkten beurteilen müssen. Der Mensch muß das meiste erst er lernen, dem Tier scheint das metzle angeboren zu sein. Auch beim Zugvogel ipicleu die ererbten Jnstinkie offenbar eine große Rolle.