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Zusammenbruch der Friedens verhandlungen mit den Drusen. London, 31. August. (Drahtb.) Die „Times" meldet aus Jerusalem, daß einem dortigen Blatte zufolge die Mel dung von dem völligen Zusammenbruche der Versuche, Frledensverhandlungen herbeizuführcn, bestätigt werde. Der Angriff der Drusen auf Damaskus, der am letzten Mon tag unternommen wurde, habe die Entsendung eines neuen Truppenkontigents nach Damaskus und die Errichtung non Stacheldrahtverhauen an den nach Damaskus führenden Wegen zur Folge gehabt. Tod eines Führers Abd el Krims. Pari», 3V. August (Drahtb.) Wie der „Matin" aus Melilla berichtet, ist Kheriro, einer der Hauptführer Abd e! Krims bei den letzten Kämpfen auf französischen Gebiet ge fallen. Neues aus aller Welt. — ^or den Augen der Kinder ermordet. In der Ordens- meisterstraße zu Berlin-Tempelhof wurde gestern die Witwe eines im Felde gefallenen Unteroffiziers, die 27 Jahre alte Frau Buhle von dem gleichaltrigen Arbeiter Lange ermor det, mit dem sie zusammengelebt hatte. Aus der Verbin dung mit Lange stammte ein 7 Monate altes Kind, während Frau Buhle aus erster Ehe zwei Kinder im Alter von 10 und 12 Jahren hatte. Am Sonntagmorgcn schickte Lange das 12 Jahre alte Mädchen fort, um eine Zeitung zu kau fen. Als das Mädchen zurückkehrte, sah es durchs Fenster Vie Mutter in einer großen Blutlache auf dem Boden liegen. Auf die Hilferufe des Kindes drangen Nachbarn und Poli zeibeamte mit Gewalt in die Wohnung ein. Lange mar im Begriffe, sich mit einem Rasiermesser die Kehle zu durch schneiden, wurde aber daran gehindert. Er hatte schon vor her versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden und sich meh rere Schnitte am Handgelenk beigebracht. Der Täter, der verhaftet wurde, gab an, mit seiner Geliebten in einen Streit geraten zu sein, da er Grund zur Eifersucht zu haben glaubte. In der Wut habe er die Frau mit dem Rasiermesser getötet Und ihr die Kehle durchschnitten. Die Mordtat geschah in Anwesenheit des lOjähr. Knaben und dem 7 Monate alten Kinde. — Segelunglück aus dem Schwielowscc. Infolge des wolkenbruchartigen Regens, der gestern vormittag über Ber lin und Umgegend niederging, kenterte zwischen 9 u. 10 Uhr auf dem Schwielowsce zwischen Baumgartenbrück und Ca puth eine Segeljolle, auf der sich der Reichsbahndirektor Ministerialrat Dr. Krochling aus Neubabelsberg und Mini sterialrat Mengler aus Karlsruhe mit seiner Gattin befan den. Alle drei Insassen fielen ins Wasser, Krochling und Wengler sind ertrunken, während Frau Wengler gerettet werden konnte. Bon vormittag bis in die späten Abend stunden suchte der Reichswasscrschutz erfolglos den See nach den beiden Ertrunkenen ab, mußte aber seine Nachforschun gen wegen des Sturmes und hohen Wellenganges schließlich obbrechen. Die.Jolle konnte geborgen werden. Ge-an-Tannenberg-GedächimsseLer der Veremigien Vaterländischen Verbände Oflsachsen. - (Eigener Bericht.) I Bautzen, 30. August. Wieder stand die alte Hauptstadt des Markgraftums Oberlausitz, Bautzen, im Zeichen der Vaterländischen Ver bände. Allein den äußeren Zeichen nach zu schließen, ist auch hier der vaterländische Gedanke im erfreulichen kräf tigen Vorwärtsschre-ten Ucberall in den Straßen wehten schmarz-weiß-rote Fahnen. Im Vergleich mit dem jungdcut- sehen Tag im Frühjahr ist die Zahl dieser patriotischen Ab zeichen in ganz aufiülliger Weise gewachsen, lieber die Straßen waren Girlanden gespannt und am Bahnhrse grüßten umrankie Fahnenmasten und Eichenlaubgewindc die Ankommenden Aus allen Teilen Oslfachscns waren sie gekommen. Schon im Lause des Sonnabend trafen Bruder- und Schwcsterschastcn von auswärts ein, und am Sonntag gaben die Jnngdeutichen, Wcbrwölie und Stahlbelmleutc dem Straßenbild das Gepräge. Unablässig ging ein Klingen der Spielmnnn-szüge durch die Stadt, und überall lab man Trupps dieser Verbünde. Bereits um 5 Uhr morgens war Großes Wecken. Schneidig klangen die Klänge der .Kapellen durch die mor gendlich stillen Straßen, die im hellsten Scheine der Morgen sonne leuchteten. Ein verheißungsvolles Zeichen für den festlichen Tag Kurz nach 3 Uhr zogen sich die einzelnen Züge vor dem Bahnhof zusammen. Hier wurde Ausstellung genommen für den Gang zum Aestgottesdienst. Die Fahnenabtcilung schritt voran, über 50 Fahnen konnte inan zählen. Auch die vaterländischen Vereine Bautzen bc teiligtcn sich daran, ivas besonders freudig bemerkt wurde In schier endlosem Zuge ging es unter slottcn Marschwciien der eigenen Musikkapellen hinaus nach dem vor der Stadt gelegenen Bismarckbain. Hier hatten sich auch die Offiziere des alten Heeres cingcfundcn. Die schmucken Uniformen boten Willkommcngrüßc aus Deutschlands großer Zeit. Die Formationen schlossen im Viereck den weiten Wiescnplan, aus dem ein mit den deutschen Farben geschmückter Altar errichtet war. Pastor Bergl (Bautzen), selbst Stahlhelm bruder, hielt wie schon ost bei tsleichen Gelegenheiten, die Aeskpredigt, nachdem der Gottesdienst mit dem Liede „Gro ßer Gott, mir loben dich" eingcleitet worden war. Er legte ihr das Schristwort zugrunde: „Ihr wißt wohl, was ich sür Gedanken über euch bringe: Gedanken des Friedens, nicht des Neides," und führte etwa folgendes aus: Aus der Ver gangenheit kann ein Volk lernen. Die Gegenwart ist so schwer, daß sie sür uns ein unentwirrbares Rätsel bedeutet. Was aber auch über uns gekommen sein mag, ohne Gott ist nichts geschehen. Sedan und Tannenberg, beide zeigen, was deutscher Geist und deutsche Kraft vermocht haben. Sedan brachte unserem Volke einen Ausstieg, wie er in der Ge schichte beispiellos dastcht brachte ein Versailles, das uns ein einiges Deutschland und einen Kaiser befcherte. Tannen berg! Welcher Haß und englischer Kaufmannsgeist hatten den Krieg über uns gebracht, aber ganz Deutschland stand wie ein Mann gegen eine Welt voll Feinde. Der Sieger wille von Tannenberg hat Uebermenschlichcs geleistet. Atie, dann führte der Weg wieder nach Versailles, wieder, nach 18 Jahren. Die deutschen Männer, die jetzt dort standen, vergaßen deutsche Ehre und unterschrieben das Todesurteil für das eigene Volk, die Schuldlüge, die uns dem Feinde restlos auslieferte. Seit dem sind wir in der Welt ein Volk mit beschmutzter Ehre. Wir zahlen von Montag ab monat lich 100 Millionen Tribut an den Feind, und dieses alles trotz Sedan und Tannenberg. Aber wie es heute um uns steht, das darf nicht unser Schicksal bleiben. Wie Jena die große Schicksalsstunde für unser Volk war — ohne Jena kein Sedan — so soll es auch das zweite Versailles werden, eine Schicksalswende. Das deutsche Volt braucht Schmerzen, sonst taugt der Deutsche nichts. Wir haben gelernt, für das Vaterland zu sterben, lernen wir nun auch, sür das Vater land zu leben. Und den Glauben an Deutschlands Zukunit, den laßt uns nicht verlieren! Mit dem Niederländischen Dankgebet klang der ein drucksvolle Gottesdienst ans. Nach der Stadt zurückgekchrt, legten Abordnungen Kränze an den verschiedenen Kriegerdenkmälern, an denen Bautzen besonders reich ist, nieder. Jedes Denk mal schmückt ein Kranz aus Eichenlaub mir schwarz-wciß- roter Schleife. Im Anschluß hieran fand in feierlicher Weise Vannerweihe statt. Pastor Berg stellte als Snmbol über den Wciheatt das Wart: Ehrlos der Mann, der die Fahne verläßt. Die Panner wurden hierauf nacheinander vor den Altar ge bracht. Es waren die Banner vorn jungdeutschen Orden Niederkaina, vorn Mehrmals Bautzen, von. Mehrmals Zittau, vom Stahlhelm Gaußig und vom Marineverein Gaußig. Bald nach Mittag erfolge in der Stadt Stellen zum Festzug, der sich darauf mit Bannern und Fahnen durch die Straßen der Stadt bewegte. Alle Bruder- und Gefolgschaften, die Militär- und Kriegervereine, die Veteranen von 1870/71 in Wagen hatten sich ihm angeschlossen: der Marineoerein Bautzen führte gar einen als U-Boot hergerichtcten Wagen mit, der einen besonders stattlichen Eindruck hinterließ. Der Zug stellte eine Heerschau der Vaterländischen Verbände Ostsachscns und wohl des Vaterländischen Gedankens über haupt dar. Neber 2000 Teilnehmer schloß er ein. Zwischen dem Kriegerdenkmal von 1870 71 und dem Artilleriedenk mal hatten die Offiziere und Kommandeure Ausstellung ge nommen. Die Formationen defilierten im Paradeschritt än ihnen vorüber. Dichte Menschenmassen säumten die Straßen. Wo der Zug vorüber kam wurde er begeistert empfangen, überall wurden ihm Blumen zugeworfen. Fast eine halbe Stunde dauerte der Vorbeimarsch. Am Abend fand eine Gedächtnisfeier im Hofe der Husarenkascrnc statt, in dem die Formationen Baradcaufstellung genommen hatten. Das Deutschlandlied leitete die Feier ein. Exz. General d. Inf. v. Stolzmnnn war eigens aus Hannover, Hindenburgs Heimat, gekommen, um die Ansprache zu halten. Er schilderte die Kämpfe 1870/71, besonders die um Sedan, und fuhr dann fort: Der Sieg von Sedan hat uns den Neid der ganzen Welt einge tragen, so daß wir 1914 wieder zu den Waffen greifen muß ten. Wohl haben wir die Segnungen des Friedens genossen und haben anch unsere Nachbarn daran teilnehmcn lassen. Aber in der Ueberzengnng. daß mir noch einmal die Folgen des Sieges von Sedan zu verteidigen haben würden, ließen wir unsere Armee und Flotte nicht müde werden, die Mann haftigkeit und Wehrhaftigkeit des deutschen Volkes zu er halten. Wir haben den Krieg nicht gewollt, wir haben ihn zu vermeiden gesucht. Nur die Sucht unserer Feinde, ihre eigene Schuld am Kriege zu verschleiern, hat sie veranlaßt, im Schandstllck von Versailles uns die Schuldlüge aufzubür- dcn. Redner schilderte weiter auf Grund genauer strate gischer Kenntnis die Kämpfe um Tannenberg und fuhr dann fort: Der Tag von Tannenberg gleicht dem von Sedan, lin- entschlossene Führung, verbrecherischer Vernichtnnaswille, leichtsinnige Preisgabe von Menschenleben mar nnf Seiten des Feindes — aus deutscher Seite brennende Vaterlands liebe, und Begeisterung zum Schutze des eigenen Vater landes, entschloss.:.e Führung, Harmonie zwischen Führer und Truppen und unbeugsamer Siegeswille. Damals rief die Not. und alle, cllc kamen. Auch beute ruft sic wieder Toll d--- 'N- : " ßer r-rden? Wollen wir moralisch noch tiefer sinken? Nein, laßt uns kämpfen gegen alles, was unser Vaterland noch tiefer in Not bringt! Ver achten wollen wir den Materialismus! Ertüchtigen wollen wir die Jugend! Dann können wir einer glücklichen Zu kunft entgegensetzen Deutiche Treue, deutsche Mannhaftig keit, laßt uns heute Hindenburg geloben. Geloben laßt uns, treu deutsch zu denken, zu fühlen und zu handeln. Dir mein deutsches Vaterland gebären wir im Laben und im Sterben, du sollst uns über alles gehen in Freude und Leid, in Glück und Unglück! Großkomtur Tschammcr v. d. Osten sprach markige Mahn worte an die Versammelten: Wir leben nicht mehr in der Zeit der Schlachten, wohl aber in der Atmosphäre des Kamp ses um Freiheit, Givtze und Zukunst unseres Vaterlandes. Wir singen: „Lieb Vaterland, sollst ruh'los sein, bis wieder frei der deutsche Rhein!" Die Einigkeit in unserm Volle ist zum Phantom geworden. Es gilt, sich auszurichlen an dem, was wir unserm Volke au tun noch schuldig sind. Wir schwören den Deutschen im geraubten Gebiete unsere Treue bis zum letzten Atemzuge. Verlassen wir die große Kund gebung mit dem Gefühl, der unverbrüchlichen Zusammen- 'gehörigkeit al, Deutsche und mit dem Hebet; ^Lott Bptec, gib Freiheit, daß wir nicht mehr Knecht! Mach frei un: n Bandon, laß walten das Recht! Gras Vihihum v. Lckstädt dankte in dem von Batcr- landsgefühlen ourchgltihten Schlußwort allen, die am Ge lingen dds TLges geholfen l atten. Sedan und Tannenberg sind Marksteine in der Geschichte unseres Vaterlandes, welche uns den Gldnbcn an Deutschlands Kraft immer vor Augen halten. Der Vertrag von Versailles bat Deutschland zu einer internationalen Arbeitcrkolonie gemacht. Das aber, was unser Volk im Kriege geleistet bat an der Front und in der Heimat, das sei unvergessen Ein Volk .d-s seine Dergon- enheit nicht ehrt ist dem Unteraa m preisgegebeu Die Welt- schichte al» Weltgericht erhärtet dieses Mort des griechische« esetzgebcrs Lykurg. An dem unverfiegticblm Brunnen eutscher Vergangenheit zu «rinken das ist eine Aufgabe gre>- er vaterländischer Kundgebungen. Und dw andere ist ci>'c ' itzlcrne Mauer zu bilden von welcher die Flagge schwarz- eiß-rot weit ins Land hineinflattert. Und als Gelöbnis sanaen die Tausende urkräsüg da:: „Deutschland, Deutschland über alles, und im Unglück nun erst recht!" Aus der O erlau?ttz. Bischofswerda, 31 August. Gesetzliche Miete im Geptemcker nach X.', ' /o kcr Hriedcncmiete (kinfchl. 27 Mi-tzinzslcucr). zalpesirledcns- Nlonnts- und Miet ¬ insgesamt mlcte micie zins!'euer M. M. M. Dl. 1 0,04 0,02 0,06 2 0,69 0,14 0,05 0,14 3 0,07 0,21 4 0,19 0,24 0,09 0,28 5 0,11 0,35 6 0,29 0,14 0,13 7 0,34 0,16 0,50 8 0,39 0,18 0,57 9 0,43 0,20 0,63 10 0,48 0,23 , 0,71 20 0,97 0,45 1,42 25 1,21 0,56 1,77 30 1,45 0,68 2,13 40 1,91 0,90 2,83 50 2,42 1,13 3,55 60 290 1,35 4,25 70 3,38 1,58 4,96 80 3,87 1,80 5,67 90 4,85 2,03 6,38 100 4,83 2,25 7,08 120 5,80 2,70 8,50 150 7,25 3,38 10,63 260 9,67 4,50 14,17 360 14,50 6,75 21,25 400 19,33 s,— 28,33 500 24,17 11,25 35,42 —* Ballonlandung in Demih. Am gestrigen Sonntag überflog einer der 12 in Bitterfeld aufgeftiegenen Freibal lone unsere Stadt und landete in Zemitz. Hierüber wird uns von dort berichtet: „Am 30. August 1923 stiegen in Bitterfeld früh 8 Uhr 12 Freiballone auf, um den Unwillen des deutschen Volkes gegen die welsche Versklavung der Lust schiffahrt durch die Tat zu zeigen. Einer dieser Ballone überflog Bischofswerda früh gegen 10 llhr mit 800 Meter Geschwindigkeit in der Minute,- also 10 mal so schnell als ein Fußgänger läuft. Um nicht in der Tschechoslowakei lan den zu müssen, (die Tschechen mobilisieren gegen jeden Deut schen Ballon ihre Flugzeuge innerhalb 20 Minuten und zwingen durch Umfliegen des Ballons diesen zum Nieder gang, worauf die Ballonfahrer verhaftet werden), beabsich tigte der Ballonführer Spott in Bischofswerda niederzu gehen, wurde aber daran durch sich kreuzende Straßen nut ihren Baumreihen und Telephanleitungen verhindert. Nach 4 Minuten war der Ballon über Dcmitzer Flur, wo der Ballonführer auf dem Demitzer Berg niedergehen wollte. Er war dabei in der Annahme, daß der Demitzer Berg im Klostcrbcrg seine Fortsetzung habe.. Urplötzlich sah der Füh rer tief unten im Tale das Dorf liegen. Jetzt war er zu ent schlossenem Handeln gezwungen. Schnell mußte das Schlepp seil gelappt und die Reißleine gezogen werden, um die Bal lonhülle r.ufzurcißen, damit sofort das Gas ausströmte. Tat sächlich glückte dies noch vor Absturz in das Dorftal. Der Ballon schlug über einen Kirschbaum und.riß dabei einen starken Ast ab. Der Korb sauste an den Baum, doch wohl behalten stiegen die 3 Insassen aus. Führer war Herr Erich Spott-Bitterseld, der seine 91. Fahrt gut ausgesührt hatte. Mitfahrer waren 2 Luftschifsbabys, d. h. 2 Herren, die sich da? 1. Mal einem Freiballon anvertraut batten. Beide Herren waren begeistert unter solch bewährter, sicherer Füh rung geflogen zu sein, war doch besonders das Niedcrgehen bei dem stürmischen Bodenwind und dem unübersichtlichen Gelände besonders gesabrvoll gewesen. Zunächst wurde die Landungsstelle (ein Kleefeld des Erbrichtergutes in Demitz) mit dem grotesk über den Baum bängenden Ballon photo- graphiert. Alsbald mar eine stattliche Schar junger Demi tzer Arbeiter da, die bereitwillig halfen, Ballon und Korb Zusammen zu packen und auf den nahe gelegenen Bahnhof zu fahren. Der Ballonführer konnte die große Bereitwillig keit und das feste Zugreifen der jungen Leute von Demitz nicht genug rühmen, obwohl er bei den früheren 90 Fahrten immer fremder Hilfe bedurft hatte. Ein froher Umtrunk vereinte die Ballonfahrer mit ihren Demitzer Helfern auf dem Bohnose in D. Dann statteten die Fahrer noch ihren Besuch im Erbrichtergut ab, wo sie in den 4 Stunden viel Interessantes und deutschen Geist Erhebendes zu berichten wußten. Dabei machten sie von dem landschaftlich so schön gelegenen Demitz mehrere Aufnahmen, unter anderem auch idyllische landwirstchastliche Kleinbildcr — Alle, die mit ocn Lustschisfern in Berührung gekommen sind, waren be geistert über den von diesen gezeigten Tatwillen. Deutscher Geist wird troh Feindeshaß und Neid unbesiegt bleiben. —* Lin schwerer Moiorradunsall ereignete sich in der Nacht zum Sonntag auf der Landstraße Neustadt—Bischofs werda in der Nähe von Ottendorf. Ein Motorfahrer aus Bischofswerda wurde durch die Scheinwerfer eines entgegen» kommenden Motorrades geblendet und fuhr mit dem Rade an einen Baum. Das Rad ist stark beschädigt. Der Fah rer erlitt einen Beinbruch und sonstige Verletzungen; die Frau ist mit geringfügigen Verletzungen davongekommen, doch bat sie infolge des Schreckes einen Nervenschock erlitten. Die Verunglückten wurden von üinem anderen Motorfahrer nqch KMof-Wrpa gMacht.