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rosit ge- auch die anderen er selbst für die Entwicklung einer Zukunft in zu legen vermag." Nur auf der eigenen, in- altung, die unabhängig von den Leiden und Wie du Ereignissen gegenüberstehst, so wirken sie auf dich, besontzs setzt, obwohl es immer heißt, daß der Ein zelne in der M e verschwindet. Luch di- Angst vor der Zi kunft ist etwas Zersönliches, aber sie ist ansteckend wie en mden, denn immer beantwortet sich die die Zukunft für dich? mit dem einzigen al» du selbst. iu- , , ine nd dadurch wächst der Schaden, den sie an- dliche. Freilich ist die Furcht, die wir be- angeboren. Woher sie kommt, ist Geheim- , selbst achten, , und werden von diesen wieder geachtet. Än 7lenfahr192A. ndervon Gleichen-Ruß wurm. den an die deutsche Nation schrieb Fichte: einer besseren Zukunft allein ist das Element, und flüchtet in d-n Schutz der Henne? ere, wir alle sind mit Aengsten geboren, alt ienschen, die viel Ursache hatten, vor ünbr- zu erschrecken. Furcht ist natürlich. Aber er inneren «rast, sie zu überwinden und VZcrruru ich zurrr Dleueu Jahr spreche! von Walter von Molo. , «»»«»«»na d» Ech»tftl«It»»ai Hier svricht misnn fL-rknde» Dicht—, v— «tn .dnitscha Tolftai- »md«, t» so elndrinaUch« Weis, t» uxs««»» Bolt», d»z s«r» Wechrus allsetlige Beachtung UN» Do „Denn der Pöbel aller Sorten Tanzet um die goldnen Kälber, Halte festl Du hast im Leben Doch am Ende nur dich selber." Dieser Vers, den Theodor Storm für seine Söhne schrieben, gibt den dichterischen Ausdruck dessen, was man am 1. Januar 1925 einem jeden zurufen sollte. Was wir mit der Hand erraffen, ist noch lange nicht unser fester Besitz, nur was wir mit dem Herzen greifen und darin halten, ist wirk lich unser. Das Leben geht seinen Weg, es folgen sich Wochen. Monate und Jahre, ob Sturm über die Lande fegt oder ob Sonne scheint. Aach der Sturm, der im vergangenen Jahr- hundertviertel bis in die geheimsten Winkel jedes Daseins fuhr, ist vorübergebraust und wenn das Rad der Zeit noch immer schwerächzend über Hindernisse rollt, einmal wird es freie Bahn bekommen, und dann zeigt sich, wessen Selbstver trauen stark genüg war, auszuhalten in toller Fahrt. Ernst liegt noch über den Festen der Jahreswende, aber trotzdem feiern wir sie, von Zuversicht erfüllt. Denn in der Zuver- sicht liegt die stille, sieghafte Größe, deren wir und deren unser Land bedarf. Selbstvertrauen sei die Losung fürs kommende Jahr! « m Jahreswechsel ins Ungewisse blicken, haben "> nur das eigene Selbst. Da ist wohl die können wir uns darauf verlassen und sind alles, was uns treffen mag? Je ernster die erechtigter scheint diese Frage, denn alles ln, ob man dem Schicksal tavfer oder ängst- , . Wer vor seiner Zukunft steht wie an und auf blinde Zufälle harrt, ist ein Tor, E» ist jede» Dichter» Wunsch, auf die Seelen der Men schen seines Volke» einzuwirken: diesem Wunsch stellt sich zumeist die sogenannte vornehmbeit des Poeten entgegen, die alberne Meinung, daß er sich etwas vergibt, wenn er ander» als durch sein« Werke zu den anderen redet. Wie kümmerlich ist diese Anschauung meiner Zeitgenossen. Nur der hat da» Recht, sich Lichter nennen zu lassen, der «ln Mensch ist: soll der Mensch nicht aufrichtig zu seinen Brüdern und Schwestern sprechen? Ich spreche deswegen heut« zu euch, weil ich mich Eins mit euch fühle, weil ihr mich schufet, weil ich ohne euch und eure Gefolgschaft nichts bin — wir sind uns gegenseitig nötig. Volk, Presse und Dichter sind «in«. Dir müssen «» imm«r mehr werden in diesem Jahr, das jetzt nach dem Kalender beginnt, wir müs sen uns immer vertrauensvoller und verantwortungsvoller gegenseitig durchdringen, soll Deutschland wieder da« wer den, was alle, die guten Herzen» sind, innig erhoffen. Da, ch euch wünsch« zum neuen Jahr, ist Gemeinschaftsgefühl. Einigkeit mit Gott und den Gesetzen der Welt, so du „Atheist" bist: mit der Deltvernunst, oder wie ihr das über uns, der uns geboren werden ließ und sterben läßt, immer nennen wollt, Einigkeit untereinander, Einigkeit, Einheit- ichkeit mit euch selbst, in jedem von euch. Urteilt nie zu schnell über den anderen ab, sei es Kind, Vater, Mutter, zsrau, Freund oder Ehemann. Seid immer dessen ringe- wnk, daß di« Welt Gewitter und Erdbeben gibt, daß der einzelne Mensch «in Stück diese» Weltgonzen ist: auch der Mensch schafft und erlebt Gewitter und Erdbeben für sich und den Nächsten. Er ist daran nicht „schuld", niemand tut etwa», was er nicht tun muß. Wenn Gott und die Welt- Pstucke den Tag! Neujahrsaedanken und Neujahrswünsche von Artur Brausewetter. „Tausend Jahre sind vor Dir wie der Tag, der gestern vergangen ist." Jevesmal, wenn das Jahr wechselt, empfinden wir es. „Ist es denkbar, daß schon wieder ein Jahr dahin ist, ein Jahr unsere» Leben», das im höchsten Falle achtzig solcher schnell enteilender Jahre zählt? Haben wir sie genutzt? Werden wir sie nutzen? Spurlos, nutzlos schlüpfen uns die Tage und Stunden unter den Händen dahin. Andere werden uns gestohlen, von den Dingen, von den Menschen, von uns selber. Doch der den Augenblick ergreift, Da» ist der recht« Mann". Da» ist die eigentlich« Kunst de» Leben», da» die rechte Neujahrslosung: Ergreif« den Lugenblickl Der mit dem Augenblick nichts anzufangen weiß, der weiß auch mit dem Jahr nicht» anzufangen. Ruhige» und zielbewußte«, nie rastende», doch nie hasten de» Handeln, da» ist die Hauptsache, in einer Zett, in der alles unklar, verworren und ganz unbestimmbar ist, wo heute niemand weiß, was morgen sein wird, wo man sich auf niemand recht verlassen kann, weil sie alleeKinder dieser nervösen, haltlosen Zeit sind, in der un» nichts so bitte» not tut» al» Menschen, die wissen, wa» sie «ollen. Mit einem Strom werden die schnell dahlnsahrepden Jahre unsere» Leben» verglichen. Wa» aber sogt un» der Strom? Ich fließe, sagt er, und du hörst mein Rauschen, stabst meine Wogen und Strudel. Aber, wa» ich bin, das »«ißt Vernunft allmächtig sind, wo könnten wir armen Eintags fliegen dann etwas tun, das dagegen wäre? Und das Große über uns ist allmächtig! Alles, was geschieht, muß daher geschehen, es geschähe sonst nicht! Wollt ihr aus diesem Grunde nicht versöhnlich zueinander sein und alles ge meinsam ertragen? In Liebe und mit Takt ertragen? Wäret ihr so, dann wäre die Well hell, dann wäre olle» leicht, dann könnte der Mensch wahrhaft menschlich leben. Dieses zu erreichen, ist möglich; ich habe es doch auch er reicht! Versucht es, baut die Seele unseres Deutschlands neu, nur der Weg, den ich zeige, weil ich ihn selber ging, führt dorthin. Seid einig mit Gott oder der Weltvernunst, dagegen zu hadern, ist entsetzlich dumm, seid gut zueinander, „verzeiht" euch gegenseitig alles — habt ihr diese zwei ersten Menschenpflichten erfüllt, dann seid ihr auch einig in eurem Inneren, dann, und nur dann seid ihr glücklich. Das will ich, drum spreche ich heute zu euch! Folgt immer ergeben, und mag es wie immer wehe tun, denn was das Geschehen euch auferlegt — es ist alles von höherer Instanz aus ge wollt, fügt euch, aber nur dem! Wa- euch ans Menschen tum greift, was egoistisch ist, dagegen aber wehrt euch mit aller Kraft des Leibes und der Seele; Egoistisches Schmutzi ges ist nicht von Gott, nicht von der Weltvernunft, das ist von solchen, die sich gegen Gott und die Weltvernunft stem men. Dieses müßt ihr, um der Weltvernunft willen, die kühnes, aber reine» Leben will, vernichten! Gewiß ist auch dieses Unkraut gewollt, aber es ist nur gewollt, damit ihr handelt, damit ihr es ausreißt! Wenn ihr so zu eurem Nächsten, gegen euch selbst immer handelt, wird Deutschland neu; anders nie, niemals! wir gerüstet Zeit ist, destc kommt darau in, lich ins Augqeht. einem Spielt« un . . . aber auch dert ein Narr, der sich bang vor dem Kommen den verkriecht Nd den Reiz der Stunde verscheucht vor dem ungewiß Drin" Frage: Was Wort: Nicht ind, !N. böse Krankheit richtet, ins Uni kämpfen müsse „ „ . . . . nis. Warum kennt da» Küchlein, da» eben die Hülle de» Cis gesprengt t, den Schrei de» Raubvogel», den er noch niemals verno^nen und flüchtet in d«n Schutz der Henne? Menschen und , wie die Welt, lute noch empfinden wir Gemütserregungen der primitiven " ' - - - ' kannten Feinde es ist Aufgabe „ aus dem natürlp schreckhaften den selbstbewußt sicheren Menschen zu biltn. Der Selbstbsvußte achtet sich selbst. Wer dies tut, achtet aber gewöhnlich uch die fremde Persönlichkeit, wie Samuel Smiles in seine, Derk von den Charakteren annahm und begründete. An dieses Wort de» Philosophen zu erinnern, ist der Beginn i» zweiten Jahrhundertt)iertel» wohl geeig net. Wenn sich kuropas «glker selbst achten, so achten sie auch dis anderen and werden von diesen wieder geachtet. An sich selbst muß fi >es Volk zu arbeiten beginnen, wie es die Aufgabe und der Zweck jedes Einzelnen ist, unablässig an sich selbst zu formen. Beim Jahreswechsel stebt man wie auf der schmalen Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft M. «an sam melt sich und faßt in seinen Gedanken Erinnerungen und Vorsätze, Sorgen und Wünsche zusammen. Es ist unser Gluck, aber auch unsere Tragödie, daß wir niemaks im ver wetten Befriedigung empfinden, sondern immer die -Lnl «ach vorwärt- strecken, ein Neue», Unbekannte« zu erhasche. Deshalb empfinden wir besonder» stark bei Jahresschluß und -Anfang jene Mystik, die da» Gunze mit dem Einzelnen, das Aeußere mit dem Inneren verbindet. Wir «erden uns der Unabänderlichkeit jede» Schrittes bewußt, den wir getan, and sehen uns nun zwischen dem Unwiderbringlichen und dem Ungewissen ohne einen anderen Stützpunkt ,» haben, al» Vertrauen auf das eigene Selbst. von Ale In den „DieHoffnu _ in dem wir h atmen können. Aber nur der Träumer kann diese l nunH auf etwas anderes gründen, denn auf ein solches, d die Gegenwc, neren Kraftch Freuden derußenwelt vor sich geht,"beruht solches Hoffen Wenn wiu 7 wir als feste iütze Frage am P : Ki Zu Neujahr 192H. Von Ernst von Wolzogsn. Du armer 2Tarr, «Ulst du deta Schickkal wenden, So Sünde Fen«, nimm den Kammer her — Du hülst ja 57lotuug«trümmer «och tu Hüudeu — So schmiede selber dir dl» blaute Wehr. kannst du nur Trümpfe auf denWlrtsttsch haueu Tlnd 5Olanlaufr«iKen» oder felg geduckt Sttllhalte» tu de» Feinde» Gelerklauen — Daun bist du wert» dajß dich die Kölle schlnckt. Da» Jahr wird golden durch die Zeiten leuchten, 2« dem dis schwere deutsche Tat gelang» 2» dem der Deutsche selur» pestverseuchteu Zankteufel eudlich i» sich niederrang. Zerschlagt die Götze« und dir Götzenpsaffe», 2n Treue folget dem erwählten Kerr» — Aus eigner L^rast wirst du Itotwrude schaffe» — Aos deutscher 2lacht erglänzt der ^Morgenstern. SLnrtlj »UrLA» ftmd ErstLgmetck. e verbot«. r Dratel und Sibyllen, Befraget Ilnd stell m ««Neu Jahr da» Horoskop — Die ^ar schlägeriu wird euch enthüllen Da» Sch ll Deutschland» wie'» di» Morue «ob. Wa» siul» Jahre? Wesenlos, Zahlen. Wa« Stz al? Auared' ewig hergebracht Dou all» rügen, die mit Weisheit prahlen. Die Ster! schweige« «nd der Herrgott — lacht. Sächsischen ErgShler