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Nr. 17S sa. Iahvgmrg Dienrtyg, deu 28. Juli 1S2S " - ttrri'-7/rs >: Frei in« <wrba«»»gt Dejchäftsstelle Im Falle höherer ... ... . . _ . Poftanstalten, StSrimg de, Betriebes der Zeitung »der der Besörderuagreinrich. zum amtlichen Brieskurs vom Zahltag, »stelle nehmen tunaen — hat der Bezieh« deinen Anspruch aus Lieferung oder mm Kurs vom Lage der RechMNg. — Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise». Tammelanzekgen tarifm. Auffchkvtz. — <r DiscHostzweröaer EtnztAe Tageszeitung im Amtsgerichtrbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaupt- Mannschaft, der Schulknspektion und der Hmqchollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda! , - - Vaftscheck-Kaat»: Amt »re*d«u!Slr. 1I2t. Gemeinde. ner»a«»«g1rvdasse Bischasmoerda Konto «». «t. Faüe Höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher oder der Besörderungreinrich. Der orma Den los, beim auf- H- »erbst an- :r zu und zaren S. mein Teil und ver- chnen mird. der und rdein Ge- was nicht irm.n erlln Hs. Rha- ignet rdern geren auch csacht S- deren sowie liegt Mgs. kr/>« Rha- »rheit aure, 'wie amen ch in Am Ber- rurer nichts, die" Däre viel i ist- und Putz,.- Hadi-, heinkk- tcten mal? >enuß , vor- - Kien, oder. argen mir zu.^ assen bcl non i deM rlrat, aberE , M- l)ra!-- , das,> den uzen,- ätteir, ;e!r:n^ . eiuv ^ichen^ rlcheo h die > da- imm! >cid«, )N g rhen: itten, 00 x ierein sind sich man Seise. Zur Hs. M. be igen- Lag stuhe »dtgt rtnrn mal. der aus um fall»' ) habe. H- ften- Hehl- ank- sicht das, md«s einen utlich eiben und aus aus Sem, Liters t ist. >rend «rschriermeg-weise: Jeden Werktag abends Kr den folgend. Tag. Bezug-prrti» für die ZÄt «ine« halben Monat«: gh-ei in« -au» halbmonatlich MH. 12V, beim Abholen in der Grichästsstelle wöchentlich 50 Pia. Etnzelmnmner 15 Mg. — Alle Post, sowie unsere ZeiNmgsaustrSger und die GeschSstsstrlle jederzeit Bestellungen entgegen. In der richtigen Erkenntnis, daß Machtpolitik nur mit dem einzig wirklichen Machtinstrument, einer starken, fest gefügten Armee, getrieben werden kann, hat Frankreich stets sein Augenmerk hierauf gerichtet und deshalb auch schon lange vor dem Kriege systematisch seine Armee aufge baut. Da aber durch den ständig zunehmenden Geburten rückgang die französische Armee, statt zu wachsen, mehr und mehr zusammenschmolz, so mußte Ersatz für diese Ausfälle geschaffen werden und diesen konnten nur nach Lage der Dinge die Farbigen aus den Kolonien stellen. So stellte Frankreich neben den Kontinental- den Kolonialimperialis mus und hat sich damit wenigstens zunächst zahlenmäßig ein starkes Heer zu erhalten vermocht Von den vorerwähnten farbigen Truppen in seinem stehenden Heere stehen mit kleinen Verschiebungen noch heute an Rhein, Ruhr, Mosel und Saar rund 25 000 Mann, formiert in 10 Infanterie- (Schützen-) Regimentern und 2 Regimentern Spahis in 18 deutschen Städten in Garnison, eine Ungeheuerlichkeit, wie sie von einem weißen Rasfeoolk einem anderen der weißen Rasse bisher noch nicht geboten worden ist. Verantwortlich zu machen und zu bekämpfen sind politisch und rassisch nicht die kommandierten Farbigen, sondern deren Zwingherren, denen die Farbigen nur wider willig folgen und dienen, die Franzosen. Deshalb erscheint es auch, fttz der Zeit, hem deutschen Volke zu zeigen, was die Franzosen unter Kultur verstehen. Vielfach sind ihnen die Färbigen erheblich auf diesem Gebiet überlegen. Auch politisch interessant ist diese farbige französische Armeefrage insofern, als von der deutschen Heeresleitung bereits vor dem Kriege gelegentlich der Beratung des Ber- stärkungsetats für das deutsche Heer im Jahre 1912. auf die Gefahr der ständigen Zunahme des französischen farbigen Heeres durch den Kriegsminister hingewiesen wurde, und folgende bezeichnende Antwort von sozialdemokratischer Seite durch den damaligen Abgeordneten Haase erteilt wurde: „Dann wird immer wieder auf die schwarze Armee Frankreichs hingewiesen, und es wird dem Volke mit der Vorstellung gruselig gemacht, daß diese schwarze Armee Deutschland überschwemmen könnte." — Die Zeit hat uns ja gelehrt, was di^ farbige Armee als Gegnerin für ein Land sein kann, das solche Fragen unter schätzt oder gar achtlos beiseite schiebt. Als Reserve für die schon erwähnte Besatzungsarmee steht nun noch eine gleich starke in Südfrankreich in 21 Garnisonen, da gerade der Afrikaner das rauhe Klima in Deutschland schlecht verträgt. Die Gleichstellung der beiden Rassen in der Armee hat auch schon weitere Blüten in der französischen Armee selbst getrieben, als von verschiedenen Seiten Unruhen innerhalb der farbigen Truppen gemeldet werden, di« zweifellos im Zusammenhang mit dem Kriege in Marokko stehen. Bisher ist es den Fraiuosen nur gelungen, durch das dauernde Verstärken der weißen Schutztruppe, der Fremdenlegion, die Farbigen im Zaume zu halten und die Aushebungen zu ermöglichen. Die farbige Armee ist für Frankreich eine Achillesferse, die wir allzeit beachten und zu gegebener Zeit auswerten müssen. Unabhüngkge Ietkmg fllrWe'ÄkWöktk Skavkund Land. DtchtesteVerbreittMtz tnÄlmBvlksfchtchten Beilagen: Sgmitags-Unkechaltungsblatt -mck Mndwktschasttiche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmartt 1L — -ruck und Derlag RH Buchdruckerei Friedrich MayG.m.b.H. in Vis^^Eb^ Fem^r-AkAt Frankreichs farbiges Heer. Von Rittmeister a. D. Wilhelm o. Trotha. Der marokkanische Kamps ist letzten Endes nur eine Abwehr der freien Stämme der Rifkabnlen, die sich nie unter die Botmäßigkeit europäischer Nationen zwingen las ten wollten. Schon sehr bald nach der Eroberung Algeriens durch die 1830 formierte französische Fremdenlegion hatte Frankreich aus den Eingeborenenstämmen farbige Truppen, die Turkos und Zuaven, formiert. Erstere sind die Vor läufer der heutigen französischen Eingeborenen-Schützen- Regimenter — „Tireuilleurs algeriens", letztere, deren eigentlicher Name Zuauas ist, sind Söldnertruppen der Ber-- berfürsten des Landes gewesen und waren Riskabylen von den Stämmen aus dem Dschudkcharagebirge im französischen Departement Constantine. Kavylen sind keine Araber, also auch anders einzuschätzen wie diese. Ihr Freiheitsdrang ist und war so groß, daß die „Truppe" der Zuaven schließlich aufgelöst werben mußte, da nur noch einige hundert Mann übrig geblieben waren; der Rest, d. h. ganze Regimenter, waren desertiert und hatten revoltiert. Der Kampf in Marokko ist also der Ausfluß der Ab wehr dieser freiheitsliebenden Landeseinwohner gegen den französischen Militarismus, der in seiner Maßlosigkeit Orgien feiert, die nun. auch in schärfstem Maß« die Farbigen Afrikas zu fühlen bekommen. Frankreichs derzeit stehendes farbiges Heer hat eine Stärke von 242000 Mann. Mehr als die Hälfte entstammt den nordafrikanischen Kolonial- ländern Tunis, Algier und Marokko; nahezu 100 000 hat Frankreich aus Jnnerafrika und anderen Kolonien, etwa 8000 aus Syrien gezogen und in seinem neuen- Militäretat den Stand der farbigen Rekruten auf 280 000 festgesetzt. Im Kriege hat Frankreich etwa 900 000 Farbige gegen Deutschland ins Feld gestellt und kann heute nach'dem Stande der bisher modern ausgebildeten und bewaffneten Farbigen 1800000 Farbige in die mobile Armee «inftellen. Durch die neuen Militärgesetz« ist für die Zukunft bei der Zusammensetzung der beiden, farbiges und weißer Heer, vor gesehen, daß der Gtapd Weißer zu Farbiger wie 8 : S isL Das heißt nicht» andere«, al» daß in Zukunft die Zahl der Farbigen im französischen Heere die der Weißen übertrifft, mithin das französische Heer kein europäisches, weiße» Raffe heer mehr darstellt, sondern eine einheitlich, organisierte Mischung Weißer und Farbiger, bei der der Farbige diesel ben Rechte hat wie der eingeborene weiße Franzose, dem er vollkommen gleichgestellt ist. Frankreichs Rtesenkoloniakerwerb ist Unzertrennlich mit der Bildung seines farbigen Heere», denn Frankreich sieht feine Kolonien nicht alb Land an, «» zu kultivieren und wirtschaftlich zu erschließen, sondern erblickt in ihm nUr die Ri«fenrekrutenreservi>ike, um sein sterbendes Heer -u ergänzen, da» nur dazu da ist, den geschichtlich gewordenen französischen Kontinentalimperialismu» aufrecht M erhal ten, dessen vorläufig letztes Hel tft: den Rheinzur vstgreqze Frankreich» zu machen. VngUfch-frarrröstsche Verhandlungen über die deutsche Kote. London. 25. Juli. (Drahtb.) Reuter erfährt, daß zwar kein förmliches Schreiben an die französische Regierung ab gesandt wurde, daß aber die britische Regierung ihrem Pa riser Botschafter, Lord Crew«, Mitteilungen gemacht habe, die e» ihm ermöglichen werden, die Erörterungen mit der ranzösifchen Regierung über die deutsche Eicherbeitsnote orttäisetzen . Der Meinungsaustausch zwischen London und Pari» wird weitergeführt werden, aber es erscheint zweifel haft, ob e» möglich sein wird, bereits in den nächsten Tagen irgenwelche Fortschritte zu machen. Es verlautet weiter, daß noch nichts bestimmtes festgesetzt ist, wie die französische Regierung die deutsche Note behandeln wird. O V«ris» 25. Juli. (Drahtb.) Wie Information mitteilt, wt der englisch« Botschafter in Pari» fiir heute nachmittag «inen Besuch am Quai d'Orsay angekündigt, um den Stand- p«lkt der «fischen Regierung zu d«r Mitteilung de» ftan- öftschen Ministers bezüglich der deutschen Antwort über di« Evherhaitsfrag« mündlich zur Kennon» zu «bringen. Da^aroß» Interesse England» am Sicherheitspakt geht au» den vkden hervor, di« der englisch» Ministerpräsident ialdwin wie auch der Außenminister iLeamberlaln gehalten Mben. hftan ersucht in oll«n Tönen für de» Sicherheit* PS« «simmmg M machen und Baldwin gmitt die anach-I sich« WerteU» «, die^nüfchlend von de« mülichst bawi-I gen Eintritt in den Völkerbund haben werd«. Chamberlain l Tagesschau. * Di« Regierungsvorlage über die Neuregelung der Hauszlnssteuer wurde irp Steuerausschuß angenommen. Im haudewvolttischea Ausschuß des Reichstags gab ein Vertreter des Ministeriums des Innern eine Erklärung ab, nach der die Regierung die Auffassung vertritt, daß die im Zollkompromiß vorgesehene Ermächtigung im Wege der gewöhnlichen Gesetzgebung — also mit einfacher Mehrheit — ausgesprochen werden kann. Reichrfinauzminister von Schrieben erklärte im Steuer ausschuß bei der Beratung des Finanzausgleichs, daß die Regierung ihre Vorschläge als Mindestmaß ansehe und ihrer Verantwortung entsprechend handeln müsse, wenn durch den Einspruch des Reichsrates ein gesetzloser Zustand eintreten sollte. * Dr. Eckener hielt in München einen Vortrag über internationale Luftschifflinien. Die Räumung der Stadt Essen durch die Franzosen ist in vollem Gange. Größere Truppenteile mit Geschützen und sonstigen Geräten sind in den letzten Tagen aus der Stadt abgerückt. Ueber den Dernckn der endgültigen Räumung steht noch nichts fest. * Im Kreise. Schwerin brennt seit Sonnabend vormit tag 10 Uhr längs der polnischen Grenze ein ungeheure» Waldaebtet. Soweit es sich übersehen läßt, sind bisher etwa Hyoo Morgen Wald abgebrannt. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führliches an anderer StHle. stellte auch, wenn Deutschland weiter gefügig ist, die Räu mung Kölns in Aussicht. Der Kommunismus in Frankreich» Pari», 20. Juli. Die gestern in Bordeaux eiNgetrvfs«- nen aus Marckkko ausgewiesenen beiden Schweizer, Vie einer kommunistischen. Jugendorganisation Algiers anyehört haben sollen, wurden verhaftet. — In Angers hat da« Ge richt den kommunistischen Bürgermeister wegen Aufforde rung zum militärischen Ungehorsam zu 6 Monaten Gefäng nis verurteilt. In Tours haben, dem Petit Parisien zu folge, gestern kommunistische Kundgebungen vor der Präfek tur stattgefunden, und in Neuendorf bei Straßburg soll e» nach einer Meldung der Agentur Havas in einer Wahlver sammlung, in der auch der sozialistische Abgeordnete Weill und der Bürgermeister von Mühlhausen, Bicky, das Wort er griffen, zu einer großen Schlägerei gekommen sein. 00 Kom munisten seien unter der Führung ihres Kandidaten füv di« Generalratswahlen in den Versammlungsraum eingednM- gen. Auf beiden Seiten habe es Verwundete gegeben. Tirol beglückwünscht dos Rirhrgebket Mr Räumung. Innsbruck, 25 Juli. Der Innsbrucker Gemeinderat hat beschlossen, anläßlich der Räumung des Ruhrgebsets art vir dortige Bevölkerung durch die Stadtvertretung von Gelsen kirchen einen Glückwunsch zu richten. Deutscher Reichstag. Präsident.Löbe eröffnet die Sitzung um 1,20 Uhr. Do- Haus ist nahezu leer. Zunächst wird die Verordnung über den Verkehr mit Vieh und Fleisch an den volkswirtschaftlichen Ausschuß zu rückverwiesen. Es folgt dann die zweite Beratung des Wehrmachtversorgungvgesehes. Abg. Pafsehl (Soz.) berichtet über die Ausschuhverhand lungen. Nach der Vorlage habe» Inhaber des Zivildienst scheines nach Maßgabe besonderer Gundsätze Anwartschaft auf Anstellung bei Reichs-, Landes- und Kommunalbehör den und bei sonstigen öffentlichen Körperschaften. Der Aus schuß ersucht die Reichsregierung um eine Uebersicht über den Unfang der jährlich frei werdenden Beamtenstellen, so wie über die Zahl der Bewerber mit Zivildienstfcheinen. Abg. Brünninghaus (D. Vp.) bezeichnet eine geregelte Versorgung der Zivilanwärter als Lebensfrage des Reiches. Es sei zu begrüßen, daß die vorliegende Novelle jetzt Ord nung in die in setzter Zeit ganz verfahrenen Zustände auf diesem Gebiete bringen wolle. Der Amsschuß habe aus reichende Sicherungen geschaffen, um zu verhindern, daß durch die Zivilanwärter Prioatangestellte brotlos gemacht werden. Die Regierungsparteien würden selbst einen An trag einbringen, wonach die Krankenkaffen nach wie vor von der Verpflichtung zur Einstellung von Zivilanwärtern entbunden bleiben. Die jetzt brach liegenden Kräfte ron 12—16000 Militäranwärtern müßten der Gesamtheit nutz bar gemacht werden. Nach kurzer Aussprache wird das Gesetz in zweiter und dritter Lesung angenommen und zwar mit einer Bestim mung, wonach die Krankenkaffen nicht unter das Gesetz fallen. Es folgte die Fortsetzung des Militäruniformgesetze». Die linke Seite erhebt wieder erregte Angriffe gegen die alle Armee. Zuerst spricht Abg.Soenger (Soz.) Al« darauf Abg. Kuhni (Soz ), der durch seine abfällige Kritik an der alten Armee hie Sturmszenen der vorigen Woche verschuldet hatte, wiederum das Wort nimmt, verlassen die ParteienderRechtendenSaal. Die Vorlage wird schließlich dem Rechtsausschüß über wiesen. Der Soziale Ausschuß ersucht die Reichsregierung, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln darauf hinzuwirken, daß die Lage der Rentenempfänger des Saargebietes nach Möglichkeit der der Rentenempfänger im übrigen Reschs- gebiet angepaßt werde. Rei«h»arbeitsminift«r Brau« schildert di« Verhältnisse im Saartzebke, wo die dortlae R«ak«rungskommission ganz nach eigenem Ermeßen schatte und «alte. Eine unmimk- bare Einwirkung auf di« Sozialversicherung de» Saarge biet» wär, nicht möglich. Die Reichsregierung fei aber be reits im Sinn« der Entschließung mit der Regierumnaskom- nMon in Verbindung getreten, um ein, Befferung herbei- Ht» Entschließung angenommen. Mw Hittw verkaat sich sodann auf Montag, » Uh« izweite Beratung der Steuargqetze. Schluß gegen 5 M»,