Volltext Seite (XML)
!N jeder von uns Fackeln tragend, in die MMt langen Lederriemen mitziehestd. Ich hatte mich völlig entkleidet, um leichter bewe-W zu sein und nötigenfalls besser schwimmen zu können. Bald sahen wir im Schein der Fackeln den dlmtlarMtz-' per des Nilpferdes treibend auf uns zukommen. WSHrend Timbo die Fackeln und den Lederriemen hielt, paßte ich de« geeignetsten Augetwlick ab» die Leine an eitlem Kvß dtß Tieres zu befestigen. Rach ÄNiger Mühe war die» getan» gen, und die Leine wurde vom Land aus straffgeAch^n, so unsere Beute sichernd. Bei dieser Arbeit war die Fackel er loschen und ich befand mich plötzlich in tieferem Avisier und mußte schwimmend" das Ufer zü erreichen suchen, während Timbo sich an dem gestrafften Taa an Land -v-. Mr klapperten die Zähtie, teils vor Kälte durch den langen Aufenthalt im Wasser, teils vor Aufregung, va ich auf der mir entgegengesetzten Sette des toten Tieres beim' Schein der Fackeln die grünlich buchtenden Augen einer Anzahl Krokodile wahrgemmunen hatte. Am Tage-koanta» wir die Spuren, die die Zähne dieser Bestie« »N unserer' Beute zrückgelafsen hatten, deutlich wahrnehmen. An dem wie ein Ball ausgekriebenen Körper da» Nilpferdes, dm die zähe, geschmeidige Schwarte Umgab, waren aber alle'Bar uch« Mcheitert, Stücke heraüszureißen. Timbo sowohl als ich, der ich durch die GtröMiMg «ftk tüchtige Strecke abgetrieben war, erreichten glücklich da» User und oettichert«n uns beide akich-ettt-, daß Wir für Streich ausführe« würden. Vermittels Unserer Leine gelang es nun«leicht,cho» Nil pferd an das Ufer zu ziehen. Tin inzwischen angeschirrtes Gespann Ochsen schleppte unsere Beute die Böschung hinauf, wo sie bei Tage zerlegt wurde. Die kostbar« Haut wurde zu Schambock» sNtlpferdpeit» rhen und Reitstöcken) verarbettet, die ZLdae al» 2agd- trophäe geborgen, wahrend der Speck eingesalzen und 'ge räuchert unseren Vorrat auf lange Zeit sicherte. Da»'wend ger schmackhafte Meisch zum Butkdoug verarbettet, ver mehrte unser« Tauschobsettr. Mittlerwelle war ««h»darMegchowett mwgebaut, daß Unsere Bambusen gaben sich, begeistert durch reichlich gespendeten »Genever" dem Tanzvergnügen hin, em Tei von ihnen stellte Jagdszenen dar, die der andere Teil durch laute „Hu ä hä" und Händeklatschen taktmWg begleitete. Die folgenden Tage hatten wir vollauf mit-Heütelluug eines Weges zu tun, der uns aus dem von hohen, dicht bewachse nen lsbergen umgebenen Flußtal nach der Hochfläche bringen sollte. Ein Kamerad hatte abwechselnd die Lagerwache, ver bunden mit der Bereitung der Mahlzeiten, der zweite die Beaufsichtigung beim Wegebau, der dritte ging auf die Jagd oder sing Fische, um unsere Kost abwechslungsreicher zu ge stalten. Oberhalb unseres Lagerplatzes enttieckte ich, bei Ge legenheit eines Jagdausfluges, in etwa zehn Kilometer Entfernung einen etwa zwanzig Meter hoben Wallerfall, der dumpf brausend seine Fluten in einen »einen See er goß, dessen Ufer mit großen Felstrümmern umgeben waren. In diesem See sah ich des öfteren auftauchende Nil pferde, die, um Atem zu schöpfen, an die Oberfläche kamen, meistens aber nur die Nasenlöcher über Waller zeigte«. Das Aus- und Einatmen konnte ich trotz des Lärme, den der Fall verursachte deutlich höre«. Es gelang nür aber nicht, zum Schutz -Ü komme«. Den Fluß unterhalb des Gees zu durchschwimmen, war mir der Krokodile wegen zu gefähr lich. Oberhalb des Falles gelang es mir endlich, den Fluß teilweise watend, teilweise von Felsen zu Felsen springend und kurze Strecken schwimmend zu überschreiten, was bei der starken Strömung große Anstrengungen erforderte. Ich eilte nach der Furt und mutzte der an«brvchenen Nacht wegen zum ersten Male in der Dunkelheit den Fluß durchqueren, wa» mir der unberechenbaren Eigenschaften der Panzerechsen wegen reichlich unangenehm war. Im Lager angekommen, fertigten wir schnell aus um Stöcke gewickelten Bast, Gras und Talg, Fackel« an. Ei« Teil unserer Leute» begleitet von einem Weißen, durchquert« den Fluß, mit brennenden'Fackeln versehen, um di« Krokodile zu verscheuchen, und dann am Flutzuser auf wärts «ach der erwarteten Beute zu spähen. Ein anderer Test führte dasselbe Borgehen am diesseitigen Ufer aus. Der Rest der Leute unter meiner Leitung knüpfte die Vchsenrie- men unsere« Treck-euge» zu einer lon«N Lein« zusammen und erwartet« da» verabredet« Zeichen der beiden Abteilun gen, die UN» durch drei kurz hintereinander abarfeinrte Schüsse da» Herantreiben unserer Beute melden sollten. Bekanntlich entwickeln sich in einem toten Körper Safe, die diesen mit der Zett -um Austrieb bringe«. Bet der dort herrschenden Temperatur rechnet» ich dmnit, daß La» von mir erlege RklHerd tn spätesten» acht Standen nach dem Schuß an der Kurt anlanaen würde. Als ungefähr um «in Uhr nacht» die verabredeten drei Schüsse fielen, begab ich mich in Begleitung von Timbo, Reise- und Jagderlebnis in Afrika. Don A. Ritze. Wir hatten unsere Ochsen auf dem Windhuker Markt mit gutem Verdienst verkauft und beschlossen, unseren Han delszug über die Kuene hinaus in das portugiesische Gebiet, die Provinz Angola, auszudehiwn. Mr Mischling Abraham Timbo bot sich uns als Führer an, und wir engagierten ihn.als Dolmetscher und Wagen führer. Um besser das dem Kunene vorgelagerte unweg same und zerklüftete Bergland durchqueren zu können, hat ten wir unsere Handelsartikel und Lebensmittel auf zwei rädrigen Karren» die mit Segeltuch versehen waren, ver- laden. Als Zugtiere verwandten wir Packochsen, die es uns ermöglichten, an besonders schwierig zu passierenden Stellen die Ladungen in Packlasten zu teilen Md den Ochsen auf-uhänyen. Siede der Karren war mit zehn Ochsen de- spannt, wir drei Weiße begleiteten die Karren zu Pferde. Wir waren diesmal mit Lee-Metfard-Sewehren ausge rüstet. Unterwegs mußten wir mehrere Male unsere Vorräte und die auseinandergenommenen Teile unserer Karren auf Ochsen verladen, über kürzere oder längere Wegstrecken transportieren, um große Umwege zu vermeiden. An einer Furt erreichten wir den Kunene, der an die» ser Stelle etwa LVO Meter breit war, und lagerten nah« dem Ufer, um den Flußübergantz vvrzudereiten, bezw. zu bewerkstelligen. . . Es war ein unheimliches Gefühl, al» ich zum erstenmal, das Gewehr schußbereit, vi- Miter die ÄtAV iw Wasser, Schritt für Schritt meine« Weg fühlend, dem anderen Ufer zustrebte, alle Augenblicke erwartend, von einem der unzäh. ligen Krokodil« an den Beinen gepackt zu werden. Meine beiden Kollegen schossen während dieser Zeit auf sich zei- gende Krokodile, weiche meistens nur bi« Rasenivcher und die Augen über dem Wasser sehen ließ««, aber «ach jedem Schuß schnell verschwanden, um an einer anderen Stelle wieder ouf-utauchen. Am nördlichen Ufer angrkommen, wählt» ich «inen durch drei größere Boababs vor Sonnenstrahlen aeschützten Lagerplatz und durchschritt, diesmal »«Niger ängstlich, zum zweiten Make den Kutz. Am nächsten Tage wurden di« BvrrÜt» und Laren, zu kleinen Traglasten verschnürt, von unseren überaus ängst- lichen Bambusen in zahllosen Ueberaängen. bewacht von uns drei Weißen, an va» jenseitig« Ufer gebracht. Zuletzt wurden die Karren Ker vom vollzähligen Gespann durch d«n Fluß gezogen. Die kkineren Ochs«, verlor« manchmal den Boden und wurden dann schwimmend durch die größe ren am Lr«cktau in der Richtung gehalten. Endlich «ar der UebergaNg glücklich ohne Unfall de- werkstell'gt, aber der ganze Tag darüber vergangen. , . .... , . ... Der ISS. -n MM» wirst -en» f Sächsi nem Entsetzen ein etwa IX—2 Jahre alte» den " ' ' - - m I7. Juli, abevlst» iN MorWbewai itärvereine vor dem Schirmherr« de« . . - vorm. König Friedrich stschwer .... -UM j 1X—2 Jähre alte» Kind «wischen den Schienen, da» die Signal« nicht beachtet entschlossen zog er die Bremsen und sprachst noch während der Fahrt ab, do» Kind im letzten Augenblick schine wegreißend. E» war bereits umaest hatte aber außer unbedeutenden Hautabschürs lei Verletzungen erlitt««. Durch die Umsicht schlossen« Handeln des Lokomotivführer» ist ei Tode bewahrt geblieben. Chemnitz, 18. Juli. Gros In einer Textilfabrik im benaä feuer aus. Dort waren Textilabsäll« in oung in Brand geraten. Mehrere h»ml Achtungen in die Wagschale zu werfen, wie der Mensch. Wer ) einmal aufhSlt, wird auf den hohen Nadelbäu- ise» in denen sie ihren Montag, I reicher M . Militäroereinsbundes, August veranstaltet. Au, dkkm Unlatz »trb nachmit tags Sfj Uhr ab Radebeul ein Sonderzug nach Mvrttzb rrg verkehren, überdies wird der Kraftwagen»« rkehr der Staatlichen Kraftwagenltni« zwischen Dresden (LldeNplatz) «nd Moritzburg entsprechend verstärkt werden. Wie au» Presseberichten der letzten Zeit ersichtlich «ar, dettndet sich der frühere König auf einer Reise nach dem Rvkvcap, der ersten größeren Auslandsreise seit der Revolution. An dem Fackelzuge werden sich auch andere vaterländische Vereine beteiligen- Di« Veranstaltung dürft« zugleich ein« Macht volle Kundgebung werden. Wie hierzu verkantet, wird König Friedrich August Ende nächster Woche im Schlosse Moritzburg erwartet» wo er sich zum Besuche seines Soh nes kurze Zett aufbalten wird, bevor er die Weiterreise nach SybUlenort antritt. Hohenstein, 17. Lull. MNttärverelnsiugendtag. Am 11. und ir. Juli fand Mts' der-Jugendburg Hohnstein (Sachs. Schweiz) die «rste Zusammenkunft der Jugendgruppen im Sächj. Militürver- einsbund statt. Aus Dresden und der näheren Umgebung, aus de« Lausitz, Leipzig, dem Erzgebirge and dem Vogtland, hatten sich außer den Führern und Gästen etwa 800 Jangkameruden und Jungmädcls mit 4 Spielmannszügrn, fstchNw und Wimpeln «Mgt- ftmdett. Di«;L»itung hatte der LandeqagendM«« Oberleutnant Kracke. Nach gemeinsamer Cisenbahnsahrt dir Nach«, wurde im . -- - - nsivkrt, «o man auf der > früh marschierte man nach t die Weihe der Fahne der an schloß sich «ine gut ver- nach dem Brand. In der lausenL.« men,AUö tea»t«« H-W«ck Dresden, 17. Juli. Produktenbörse. (Amtliche Notienm-ew- Weizen, inländ. (Basis 74 Kg.) -80—M nchch, Roggen, WstAld. alter (Basis 72 Kg.) 2SS—240 ruhig, Wintergerste (neu) 2sttz bi« 206 oeschästbloe, Futtergerste 195—210 ruhig» Heöer (gut) ÄO bi» SSO ruhig, dgl. (mittel) NS—249 ruhig, Rap« 3W-Ä0 abwar tend, Mais (La Plata) 225—230 ruhig, dgl. (anderer Herkunft) 217—222 ruhig, dgl. (CinquantiN) 270—280, Wicken 28—29 fest, Lupinen (blaue) 16—17 fester, däl. (gelbe) 20-stt itstae» Futter» lupinen 13—15 ruhig, Peluschken 29,50—30,50 fest, Erbsen Dedng 29,50—30,50 fest, Trockenschnitzel 12H0—18 ruhig, ZlstchrsitzstitzU 19—21 ruhig, Kattosselflocken 27,50—28 fest, »etzeWÜek WA bis 14 ruhig, Roggenkleie 14,40—16 fest, WeizennM, SMM nmndmebl 88—39 ruhig, Jnlandsmehl (Type 79 Pew« W—W ruhig, Noggenmehl (Type 70 Proz.) 38—36^0 kutztz. Ue N-stst verstehen sich bis einschließlich Mais für 1000 Kg.» aste ichtzstwU Artikel für 100 Kg. tn Reichsmett (Mehl frei Hm») ^n .WWchM unter 5000 Kg. ab Sager Dresden, alles andere in MstwHwaV gen von 10SVV Kg. waggonfrei fächf. Versandstationen. V8L HLLUNsKLil RLk attischen unci kötciern issi. /lustpäinngd» knttdeptlkum krieve«. ^L^DWß krskkigsnäs unck erkriscsiencks lX/Ii-kuva,- clesinkirierenck, besdttM «ättschke Wst /^e^tl. empkoklsn, üvtt über 20 jsbrsv'ew preisgekrönt. tc>0 EwNNn»M»«tie O», , doppelter Inbsit 3^. L—. Ltdönllch stt.^ einLcbi^igen ueScbstten, bedtimwt nu Änrütttwt nicktiar, vadnMttsirsSe. des.Hühnerhabicht». Aawohwer der sogenannt»« Spittel- wiese —«atz« fo rvird dem „Bautzn.^Tapebl." von hier ge- schrieen -^verschiedentlich über ein Ueberhandnehmen des HuhnerhvMH-kl in den dortigen Forsten. Einem Besitzer sind oowKSrjangenMühMMl 12 Stück nach und nach von den RaubvöMmge^>tt«Mken. Wenn das auch ein schMerz- licher^Derrup für-Ue^B^refsenden ist, so wäre es doch be- dauerlich, wenn die'4>rälWAtt Tiere deswegen abgeschissen und «ssterben würden. Einmal leben in «nserer Gehend nicht mehr allzuorete NvubvSgel, zum anderen überwiegt der Nützen an Bertllgüug schAlicher Nagetiere bei weitem den?Schllden. U^erdsn ist er für.den Rakürfreund immer ein Greuel.den SautdpUtckt ver Rußens -und Schadens bei dergleichen Betri - Jedes Tier hat darsewe Daseinsrecht in der Gegend der Spitielwiese s«tz sich freuen über die Vögel, die dort men horsten und di« prächtigen Kreii Jungen das Fliegen lehren Strchw. 1«. IM. El« malige La«, die höchste Anek- kennMg verdient, vollbrächte Herr Lokomotivführer Hau- »espemaäg statt und di« Mädchen führ» bchrtHk-auch der Bundespräsident Dr. Mwchvmmal wurde «tn« kurz« Ge- HMn Her-Rückmarsch «ch Rathen an- — .««ochtDresden. Die beiden Tage «er- den dertJugendMnvergeßllch blewen. Sie selbst hat aber überall den »besten^Eiudruck hinterlassen und dadurch für den Gedanken der Jugendbewegung wirksam gtworben. von b«r Ma- »tzen worden, ung«n keiner- Mv da» ent- vvrm sichren in einer Textilfabrik. Schönau brach Groß- 'nfolge SelbsknMün dung in Brand geraten. Mehrere hMsten Zentner Roh- baumwvlle, Lumpen md Textilabsäll« boten dem Feuer, da» sich schnell ausbretkte und in kurzer Zeit zwei Gebäude «inäscherte, reichste Rahruna. Rur den großen Anstrenaun- gen der Feuerwehren aus Chemnitz Md Umgebung getan es, das Hauptfabrikgebäude und ein Seitengebäude zu ret ten. Neben den Vorräten sind wertvolle Textilmaschinen verbrannt. . i »rbm-«bern »m Anreiz, nrunw «netz« Fnewn an »iwoerarbM- trn zu stellen. Dadurch »Ürd dl« miknnüch« «rbritskrast innna» weiter aus der Textilindustrie verdrängt. Bei den Stögigen Verhandlungen «vor dies, Frag« der Haupt streitpunkt. Der Landesschllchter hat durch seinen Schiedsspruch versucht, dem Grundgchanbw der Gewerkschaften dadurch Rech nung zu Nagen, daß 35 PrHmt der Teuerungszulagen in dk Grundlöhne «»gerechnet werden sollten. Bet den erneuten Ver handlungen am S. und 7. Juli bat her Arbeitgeberverband an fei nem früheren Standpunkt sestaeyalten. Nach dem letzten Angebet der Arbeitgeber (das bekanntlich die äußerst« Grenze darsteÜH würden die Löhne der Tetttlarbeiter wie folgt ausschen: Doppelstuhlwebek wer 20 Jahre 49H g, Doppelsiuhlweberin üb«-0 Jahre 44^ Arbeiterinnen über 20 Jähr« 34—37 g, qualkkizlerteste Männeraruppen 47—»1 g. Diese Zahlen sind eine Ergänzung M d«y anftlürendrn Atzt titeln des Arveitgeberoerbandes. .. Die Gewerkschaften haben sich seit Anfang 1924 ernstüch be müht, die Gleichmacherei aus dem Tarife zu befeittgen. Si« be antragten wiederholt, für die bestehenden 10 Branchetarife einz«tz> zu verhandeln Bei den Gesamtverhandlungen für über S00W Textilarbeiter lassen sich unmöglich die Besonderheiten der einM nen Berussgruppm genügend berücksichtigen. Unser Bestreb« ging also dabin, der Qualität der Arbeit besser gerecht zu werd«»» Vie Arbeitgeber haben das strikte abgelehnt. Die Osstentllchkett kann nach diesen Tatsachen beurtttle«,^d<M es sich um «inen ernsten Kampf für die dringendsten LebembeAd^ Nisse der osisiichsifchen Textilarbeiterschaft handelt. Deutscher Textilarbeiterverbarrd. Zentralverband chriftl. Textilarbeiter» Gewerkverein Deutscher TexM- - arbeite» H. D. 'k . l Eingesandt. Zinn Lobnkmnvi k, der vM-AMche« LakMndustrie. Der ArbedeEband für die TeMMWe iUachfen versucht in einem längeren Aufsatz die vefsrntltchkeit Über «« Ursachen und ben vettauf des gegenwärtigen Ldhnkampfr« in der ostsächstschen Textilindustrie „oufzuklären. Sn biestr „AuMarung" vergißt der Arbeitgeberverband zwei wichtig« Tatsachen. Er „vergißt, di« gegenwärtigen Löhne anzugeben. Wenn die Oeffenttichkeit un sere Forderungen beurteilen will, dürfen wir ihr die bisberkgen Löhne nicht vorenthalten. Der Arbeitgeberverband „vergißt auch, klar hrraäszuschSlen, weshalb unsere Verhandlungen gescheitert sind Bis zum 31. Mai 1925 verdiente im Darifgebiet der Doppelstuhlweber über 20 Iahte pro Stunde 47,16 L, die Doppelsiuhlweberin über 20 Jahr« pro Stunde 42,16 L, das Gros der Arbeiterinnen Über SO Jahre pro Stund« 32—35 . Der Arbeitgeberverband gibt in seiner „Aufklärung" selbst zu, daß diese Löhne einer Aufbesserung bedürfen. Nach unseren For derungen würden die Löhne der genannten Gruppen betragen: Doppelftuhlwcber über 20 Jahren 57 Doppelsiuhlweberin über 20 Jahre 51,2 H, Arbeiterinnen über 20 Jahre 40,5—44 L, für die qualifiziertesten Männergruppen fordern wir SS—S7 H. Unsere Forderung sieht eine Angleichung der Frauenlöhne an die Männettöhne vor. In der Vorkriegszeit waten die Löhne der Textilarbeiter und Arbeiterinnen aufgebaut auf dem Grundsatz: „Für gleiche Leistung gleicher Lohn". In der Inflationszeit, wo sich fast wöchentlich Lvhnfestsetzungen notwendig machten, haben die Gewerkschaften sich mit Teuerungszulagen abgesnnden. Die Teuerungszulagen waren nach Alter und Geschlecht gestaffelt. Da mit waren die früheren Grundsätze in der Entlohnung dukchbro- chen. Daß das frühere Enttvhnungtzsystem die ostsüchslsche Textil- industrie nicht zugrunde gerichtet hat, ist zur- Genüge erwiesen. TeueruNgsMagen können keine Dauererscheinungen jein. Die ArbeitnehnwrvrrbSnde haben in der Zeit stabiler Wirtschaftsoer. hältnisse versucht, diese Teuerungszulagen in Gnnidlöhne umzu wandeln? Der Arbeitgeberverband will die Entlohnungsmethode der Inflationszeit aufrecht erhallen, um damit die Arbeiterinnenschaft bei gleicher Arbeitslegung als billigere Arbeitskraft auszunutzen. Dazu können die Gewerkschaften nicht ihre Zustimmung geben. Der Prozentsatz der Frauen in der astsächsiWen Textilindustrie geht weit über den Durchschnitt hinaus. In Sachsen sind gegen! 70 Prozent Frauen beschäftigt, während in anderen, besonders I westdeutschen Textilgebieten, nur 30—40 Prozent Frauen arbei-' sttt« viel« Artzetk« uou f » »ämumttMm Ach- i VFWMItz WW