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Werbe-ana kennt, der wird da» verstehen. Schützinger war vor dem Kriege aktiver Offizier im 11. Jnf.-Regt. Regensburg und war dort als Vertreter der sogenannten militärischen Richtung bekannt. Beweis dafür sein Buch: »Die Waffen hoch!", gewidmet Sr. Exz dem General der Kavallerie von Bernardi, ein sogenanntes alldeutsches Mach werk kriegshetzerischer Tendenz, königv- treu bis in die Knochen. Nach 1V18 trat Schützinger in die mehrheits- fozialdemokratische Partei ein und wurde von der „Münchner Post" als militärischer Sachverständiger be handelt. Schützinger» Wandlung hat sich so schnell vollzogen, daß verschiedene seiner Freunde garnicht glauben konnten, daß dies derselbe Schützinger wäre, der sich früher gerade im entgegengesetzten publizistischen Sinne betätigt hat. Nach der Gründung des republikanischen Schutzbundes trat Schützinger in die Vorstandsschaft dieses Bundes ein und be tätigte sich beinahe jede Woche durch politische Vorträge im sozialdemokratischen und republikanischen Sinne. Auf diesem Wege kam der ehemals so zackige bayerische Hauptmann zum Posten eines Polizeiobersten in der sächsi schen Sowjetfiliale. Hier brachte Schützinger dann seine Genossen in der Re gierung in ärgste Schwulidäten, als er einen Angriffsplan für die mit nur wenigen Maschinengewehren ausgerüstete Polize' gegen die Reichswehr ausarbeitete und damit selbst seinen Genossen den unwiderleglichsten Beweis für seine hohen militärischen Eigenschaften gegeben hatte. Der sächsi sche sozialdemokratische Ministerpräsident Heldt schrieb dann auch in sc'ner bekannten Broschüre: „Was Schützinger er mangelt, ist ein gründlich Maß von sachlicher Abwägung und persönlicher Selbstbeherrschung — So sehen die aus, die „die geistigen Waffen" für den „Volksblock"-Kandidaten führen. Armer Dr. Marx! Polizeioberst Schützinger aus dem Staatsdienst entlassen. Wie die „Dresdner Volkszeitung" mitteilt, ist Polizei oberst Schützing - auf Grund des Staatsdienstgesetzes aus dem Staatsdienst entlassen worden. Die Urheber des Attentats in Sofia entdeckt. Pari», 19. April. Dem „Watin" wird aus Sofia ge meldet, die Sicherheitspolizei habe die Urheber des Attentats auf die Kathedrale entdeckt, und zwar in der Perfon des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden des kam munistischen Zentralkomitees in Sofia, Jankoff und Minkoss. Letzterer, ein ehemaliger Pionierofsizier, soll die Höllen maschine am Tage des Verbrechens auf dem Dach der Kirche untergebracht haben. Gegenwärtig befänden sich alle Füh rer der kommunistischen Bewegung hinter Schloß und Riegel. Nach einer Belgrader Meldung des „Petit Parisien" beläuft sich die Zahl der Festgenommcnen auf mehr als 500 Das Mitglied des Exekutivkomitees der bulgarischen Kom munistischen Partei, Marco Friedmann, befinde sich unter den Verhafteten. In der Wohnung einer Französin habe man Schießbaumwolle und eine Bombe entdeckt. Am Bahn hof Kostonotz-Bania fei eine Frau verhaftet worden, die Ex plosivstoffe bei sich führte. Gerüchtweise verlaute, daß der Führer der revolutionären mazedonischen Bewegung, Pro- tegureff, sich unter den Toten befinde. Sofia, 19. April. Einer Abteilung Soldaten ist cs bei der Verfolgung der an dem Ueberfall auf das Auto des Königs beteiligten Banditen gelungen, den Hehler der Bande festzunehmen. Alle Parteien haben an ihre Anhän ger Ausrufe gerichtet, in denen sie die Bewegung der Ex tremisten verdammen und dazu auffordern, gegen die staats zerstörenden Elemente den Kampf aufzunehmen. In einem Interview, in dem sich der Kriegsminister über die Zusammenhänge zwischen dem Ueberfall auf das Auto des Königs und dem Attentat in der Kirche äußerte, erklärte er u. a., daß Bulgarien die Ermächtigung erhalten habe, weitere 3000 Freiwillige einzustellen. Die Ereignisse der vergangenen Tage hätten die Gründe, auf die man sich gegenüber der Militärkommission und der Pariser Botschaf ter-Konferenz bezogen habe, daß Bulgarien in seiner Ge samtheit bedroht sei, und daß die Truppenstärke zur Auf rechterhaltung der Ruhe des Landes erhöht werden müßte, noch bekräftigt. Bulgarien werde neue Schritte unterneh men, um die Ein-Freiwilligen zu erlangen. Neues aus aller Welt. — Ein hundertjähriges Ehepaar. Am 10. April feierte John E. Taylor aus Farnborough in Kent seinen 101. Ge burtstag. Seine Frau vollendete im August vorigen Jahres ihr 100. Lebensjahr. Die Eheleute sind seit 64 Jahren ver heiratet; sie sind das einzige Ehepaar in England, das eine 100jährige Lebenszeit gemeinsam erreicht hat. Beide er- freuen sich noch guter Gesundheit und der Mann macht täg lich einen ausgedehnten Spaziergang. — Schlasende Feuerwehrmänner. Ein seltenes Ereig nis, das einen Sachschaden von 12 000 Dollars nach sich zog und fast einige Menschenleben forderte, hat eine Stadt im Staate Connecticut zu verzeichnen. Die aus sieben Mann bestehende Feuerwache schlief in einem Nebenraum des Fcuerhouses fest, bis eindringender starker Rauch sie aus weckte. Die Halle mit den Geräten stand in Hellen Fsommen. Mit knapper Not konnten sich die Leute durch die Fenster retten. Wenn das am grünen Holze geschieht! . . . — Blutige Backe. In einem Dorfe bei Girgenti auf Si zilien wurde ein bekannter Dieb, welcher, um die Besitzer zu schädigen, die Buchsbäume mit der Axt abhieb, von einem Besitzer dabei ertappt, der ihm mit Unterstützung seiner Knechte die linke Hand mit einem Beil abhieb und sich an schickte, dasselbe Schicksal auch der rechten Hand zuteil wer den zu lassen. Der Dieb konnte sich aber freimachen und flüchtete blutüberströmt in seine Wohnung, wo er lebensge fährlich verletzt darniederliegt. Die Polizei fahndet nach den, Besitzer. Au* dem Gerichtssaal. * Ein Sind im heißen Badewasser tödlich verbrüht. Am 12. September v. I. hatte die Leiterin der Städtischen Klein kinderbewahranstalt im Stadtteil zu Dresden-Rochwitz, Alma Ida Epp « rlein eine ihr zur Obhut anvertraute noch nicht drei Jahre alte Arbeiterrtochter Ursula George» in zu heiße» Badewasser gesetzt, wodurch da» Kind ernste «er- klrm» »eie IM * II Uil »elwlieei riiiMl »rprott. immer v kitr keio»ei>m»eil,rl Aus Sachsen. Dresden, 20. April. Der Besuch tschechischer Sokolen in Dresden. Wie schon mitgeteilt, hatten tschechische Blätter für den 18. und 19. April eine Zusammenkunft der tschechi schen Sokol-Vereine aus dem Jeschkengebiet angekündigt. Dos tschechische Generalkonsulat in Dresden hatte es sehr eilig, ein Dementi los zu lassen und zu erklären, daß es sich lediglich um den Besuch von Reichenberger Eisenbahnern in Dresden handelt. Dieser Besuch ist nun etwa 400 Köpfe stark am Sonnabend morgen in Dresden erfolgt. Zum Empfang dieser „Eisenbahner" war der Dresdner tschechische Lokal-Verein „Fügner" und der Dresdner tschechoslowakische Generalkonsul am Bahnhof erschienen. Aus der Ankündi gung der tschechischen Blätter und dem Empfang am Dresd ner Bahnhof geht zur Genüge hervor, welche Bewandtnis es mit den harmlosen tschechischen Eisenbahnern aus dem Jefchkengebiet in Wirklichkeit hat. Radeberg, 20. April. Hierselbst soll der Racht-Fern sprech- und Telegraphendienst Angeführt werden. Die hier durch entstehenden Unkosten werden für jeden Fernsprech anschluß vierteljährlich mit 3,— -<( berechnet. — Lin schreck licher Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich hierfelbst, indem dem 5jährigen Töchterchen einer Familie beim Abendessen ein Stück Wurst in die Luftröhre geriet. Da zufällig die zwei zunächst wohnenden Aerzte ab wesend waren, so war das bedauernswerte Kind bei der An kunft des dritten Arztes bereits verschieden. — Unser dies jähriger Frühjahrs-Jahrmarkt wird nächsten Sonntag und Montag abgehalten werden. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 20. April. — ?. I. Sirchgemeindesonntag. Zum ersten Mal nach Einführung der neuen Kirchgemeindeordnung wurde am Sonntag auch in unserer Kirchgemeinde ein Kirchgemeinde sonntag gehalten. Er war in allen seinen Teilen wohl vor bereitet und ist im allgemeinen auch erhebend und befriedi gend verlaufen. Schon am Sonnabend abend hatten sich mehr denn hundert Gemeindeglieder zur Feier des heiligen Abendmahls eingesunden, um sich innerlich sür diesen Tag vorzubereiten. Dieser Vorbereitung diente auch in der Sonntagssrühe die kurze Morgenandacht. Die Hauptfeier war auf den Nachmittag gelegt worden und begann mit einem weihevollen Gottesdienst, der allerdings viel besser hätte besucht werden können. Vielleicht empfiehlt es sich sür ein anderes Jahr, doch den Lormittagsgottesdienst zu wäh len oder eine Abendstunde. Seiner Predigt legte Herr Ober pfarrer Semm die Worte zu Grunde aus 2. Cor. 8, V. 1: Ich tue euch kund, liebe Brüder, die Gnade Gottes, die in den Gemeinden in Mazedonien gegeben ist. So ost wir in unserem Gotteshanse zusammen kommen, führte er aus, haben wir immer auch für etwas mit demütigem Herzen zu danken. So haben wir es am letzten Karfreitag lind an den festlichen Ostertagen erfahren, so vor allem auch heute am Kirchgemeindetag, der uns das innere und äußere Bild un serer Gemeinde vor Augen stellen will, da« uns überall die Gnade Gottes zeigt. Das Thema seiner Predigt lautete demgemäß: Die Gnade Gotter in der Gemeinde. Dir brau» chen die Gemeinde um unserer selbst willen, so wollen wir Wahlberechtigt beim 2 Wahlgang der Neichzpriisidentenwahl ist nur, wer in seinem Wohnort in die Stimmliste eingc tragen ist oder einen Stimmschein besitz». Die Stimmlisten werden in diesen Tagen zur allgemeinen Einsicht ausgelegt. Wer in der Zeit der Auslegung der Stimmlisten für den ersten Wahlgang feine Wohnung in einen anderen Stimm bezirk verlegt oder wer seitdem als Auslandsdeutscher zuge zogen oder aber infolge Erreichung des Wahlalters wahlbe rechtigt geworden ist, versäume es nicht, durch Einsichtnahme in die Stimmliste seines jetzigen Wohnbezirkes sich zu verge wissern, daß er eingetragen ist. Stimmberechtigte, die am Tage der Reichspräsidentenwahl von ihrem Wohnort ab wesend sind, können sich einen Stimmschein ansstellen lassen und damit in jeder beliebigen deutschen Gemeinde wählen. In den größeren Gemeinden können am letzten Tage vor dem Wahltage Stimmscheine nicht mehr ausgestellt werden, da die Stimmlisten spätesten« an diesem Tage an die Abstim mungsvorsteher abgegeben werden müssen. Wer am Wahl tage verreist ist, ist muß daher frühzeitig sich um die Er langung des Stimmscheine» bemühen. sie in Ehren halten, und auch um der anderen willen, lo wollen wir in ihr stehen und arbeiten in heißen, Bemühen. Sie hatten e» einst in Mazedonien erfahren in den aus- blühenden Gemeinden, wie es für jeden Einzelnen eine ganz besondere Stärkung war, in dem Bereich einer christlichen Gemeinde zu leben. Auch von den Menschen unserer Tuue gilt da» in gleicher Weise. Es ist eine allgemeine Erfahrung, daß die Menschen, auf sich allein gestellt, nicht einmal ihrj äußere Existenz aufrecht erhalten können. Wie viele haben in den Ostertagen arbeiten müssen, damit die anderen feiern konnten. Wie könnten wir vollends zu einer Erhebung der Herzen kommen und den Weg zur Seligkeit ziehen, ohne ln Gemeinschaft mit Gleichgesinnten? Gewiß ist der Glaube die persönliche Erfahrung de» einzelnen Menschen, aber nie mand kommt zum Ideal, ohne au« der Geschichte und der lebendigen Gegenwart zu nehmen. Auch heute noch werden viele Tausende von der Kraft de« Karfreitags gepackt, eßen weil durch Jahrhunderte hindurch die christliche Gemeinde oegangen ist, hoch ln ihren Händen haltend den Kelch des Abendmahl«. Jeder persönliche Glaube hat mit dem Vrr- zagen an der eigenen Person angefangen, aber nur weil er herausgeboren wurde aus einer christlichen Gemeinde. Sie ist die Hüterin de« heiligen Grabs christlichen Lebens. Wir brauchen sie um unser selbst willen. So läßt sie uns hoch jn Ehren halten. Wir brauchen sie aber auch um der Anderen willen. Jene Gemeinden in Mazedonien hatten sich zusam- mengeschlossen zu einer Kollekte für die armgewordene Mut- tergemeinde in Jerusalem. Sie hatten die Gnade Gottes empfangen, ihn geben zu können. Heute geht durch alle Kreise unseres Volkes eine tiefe Enttäuschung hindurch. Und wenn es auch viele nicht zugeben, so sind sie doch alle war tend, viele vielleicht noch unbewußt. Aber das Warten und Suchen wird je länger um so größer. Um dieser Anderen willen laßt uns in die Reihen einer lebendigen Christenge meinde zusammentreten in heißem Bemühen um sie, deren Stunde noch kommen wird. Mit einens Segenswunsch für unsere Gemeinde schloß die packende Predigt. Herr, gib. daß wir das Unsere tun, wir wissen. Du wirst das Deine tun! — Unmittelbar nach der Predigt folgte die Einweisung der neu gewählten und neu berufenen Glieder der Kirchge meindevertretung durch Herrn Oberpfarrer Semm. Nach apostolischem Vorbild sind sie berufen, in Verbindung mit dem geistlichen Amte der Gesamtheit der Gemeinde zu die nen. Wie es schön und ehrenvoll ist, im Dienste für Volk und Vaterland zu stehen, so ist es vor allem Gottesdienst, einer christlichen Gemeinde voranzugehen. Aber darum auch eine sehr ernste Sache, da es dem Vorbild Christi zu folgen gilt, der gesagt hat: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, was ich euch getan habe. Heute kommt »« mehr denn je auf das praktische Beispiel lebendigen Christenglau bens an, d. h. auf Treue im Privatleben und Treue zum Gottesdienst und Tisch des Herrn, und bei allen Beratungen erfüllt zu sein mit dem Geist der Liebe und der Wahrheit. Dann dürfen wir gewiß sein, daß auch auf schweren Wegen der Herr bei uns sein wird. Ehrend wurde auch der Aus geschiedenen gedacht und ihnen herzlich gedankt für ihre Liebe und Treue. Zum Schluß wurden die mahnenden Worte des Apostels aus dem Römerbriefe Kap. 12, V. 4'bis l2 vorgelesen. Nachdem die Neugewählten das vorgeschrie- bene Gelübde treuer Pflichterfüllung abgelegt hatten, wur den sie in ihr Amt eingewiesen. Mit Gebet und Segen schloß auch diele erhebende Feier. — lieber die Gemeindeversamm lung in der Aula des Seminars wird in der nächsten Num mer berichtet werden. - —* Der Herrgottschniher von Oberammergau. Lud wig Ganghofers gemütvolle Dichtungen und Dramen, in denen er das kernige Volk der bayerischen Berge so trefflich darstellt, sind ja schon längst zum Allgemeingut des deutschen Volkes geworden und mit Vorliebe pflegen auch unsere länd? licken Dilettantcnbühnen seine Werke zu geben, statt daß diese bei den Dramen unserer heimischen Dichter bleiben, die sie besser wiederzugeben in der Lage sind. Denn Ganghofer verlangt echte Gestalten, wenn die Darstellung nicht zur Farce werden soll. Sein erstesund bestes Werk „DerHerrgott- schnitzer" hat er auch besonders für ein wanderndes Bauern theater geschrieben. Gegenwärtig haben wir nun den Vor zug, echte oberbayerifche Künstler in unserer Stadt zu sehen, die uns die Gestalten der besten Volksdichter der bayerischen Berge unverfälscht vor Augen führen. Die Eröffnungsvor stellung fand am Sonnabend mit dem Herrgottschnitzer statt, lieber die Darstellung istckn jeder Hinsicht nur Lobenswertes zu sagen, sie wirkte vonDnfang bis Ende durchaus lebens wahr und die Hauptrollen wurden mit feinem Empfinden gegeben. In flottem Zusammenspiel entwickelte sich die ab wechslungsreiche Handlung, die viele malerische Bilv. r in der schmucken bayerischen Gebirgstracht bringt. Besonderen Beifall fanden die Schuhplattlertänze. Auch die in den Pau sen eingelegten Musikstücke der Hauskapelle, bei welcher das bayerische Nationalinstrument, die Zither, die Hauptrolle spielt, wurden ausgezeichnet zu Gehör gebracht. Nach dem Theater fanden sich noch viele Besucher in den Gasträumen des Schützenhauses zu einem fidelen Bierkonzert zusammen. — Am Sonntag abend wurde das Lustspiel „Der siebente Bua" gegeben, das einen stürmischen Erfolg erzielte. Von vielen Besuchern wurde der Wunsch geäußert, daß das Gast- spiel, dessen Dauer bis Mittwoch vorgesehen ist, bis Sonn abend verlängert werden möge. Hoffentlich ist die Direktion in der Loge, diesem Wunsche zu entsprechen. —* Der Pauschsah für Werbungskosten bei der Linkom mensteuer. Die Lanoesfinanzämter Dresden und Leipzig hatten sich damit einverstanden erklärt, daß bei Bemessung der Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer von Miet zinsen für das Kalenderjahr 1924 Werbungskasten in einem Pauschsah in Abzug gebracht werden durften. Mit Rücksicht darauf, daß die bisherigen Bestimmungen über die Voraus zahlung auf die Einkommensteuer auch für das Kalenderjahr 1925 gelten, erklären sie sich bis auf weiteres damit einver standen, daß der zugelassene Paufchsak auch sür die Bemes sung der Vorauszahlungen für das Kalenderjahr 1925 in Anwendung kommt. Etwaige Ueberzahlungen sind auf spätere Vorauszahlungen zu verrechnen. —* Grenz Ueberkriik nach der Tschechoslowakei. Wie uns der Dresdner Verkehrsverein instteilt, sind die. Ver handlungen bezüglich des kleinen Grenzverkehrs mit der Tschechoslowakei noch nicht abgeschlossen. Cs besteht aber'die Hoffnung, daß die 10-Kilometer-Grenze für den Ausflugs verkehr erweitert wird. Bis zur endgültigen Regelungder ganzen Frage durch die Zentralbehörden läßt sich zur Zeit nichts weiter erreichen, als die oben erwähnte Erleichteruna für den Verkehr innerhalb der 10 Kilometer. E» ist aber brühungen erlitt und kurz darauf verstorben war. Wegen fahrlässiger Tötung unter Angeklage gestellt, erkannte Vas Gemeinsame Schöffengericht Dresden in der Verhandlung vom 16. Dezember vorigen Jahres auf Freispechung mit der Begründung, die Beweisaufnahme habe kein einheitliches Bild ergeben. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Be rufung eingelegt. Am Sonnabend beschäftigte sich die zweite Strafkammer des Dresdner Landgerichts erneut mit dieser betrüblichen Angelegenheit. Zur Aufklärung des Sachver haltes hatten dreißig Zeugen und eine Anzahl Aerzte Vor ladung erhalten, deren Vernehmung von langer Dauer war. Nach dem Ergebnis der Berufungsverhandlung kam das Gericht zu anderer Auffassung wie die Vorinstanz. Die An geklagte wu.de der fahrlässigen Tötung für schuldig befun den und zu dreihundert Mark Gi-.dstrase, Hilfsweise zu sech zig Tagen Gefängnis verurteilt und dabei zur Begründung zum Ausdruck gebracht, das Kind sei nach dem Gutachten des ärztlichen Sachverständigen in etwa sechzig Grad heißes Badewasser gesetzt morden, das schlecht gemischt und ganz ungkniigcnd kontrolliert wurde. Bei der sonstigen vorzüg lichen Beurteilung erschien aber eine Geldstrafe als Sühne angebracht.