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Der sächsische Erzähler : 17.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192502173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250217
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-17
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.02.1925
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siche, sondern eine Aufwertung, die auch der gesunkenen Kaufkraft des Geldes genügend Rechnung trägt, sei die For derung, die vom Sparerverband erhoben werde. Dann wurde eine Entschließung angenommen, in der schärfster Einspruch gegen den Fortbestand der Dritten Steuernotver ordnung erhoben wurde und in der von der Regierung und den Parteien die Einlösung der vor der Wahl gegebenen Zusagen gefordert wird. Kommunistische Kundgebnngen. Berlin, 16. Februar. (Drahtb.) Die Berliner Kom munisten veranstaltete» gestern in Potsdam und Nowawes Versammlungen, Umzüge und Kundgebungen unter freiem Himmel. Während diese Versammlungen in Potsdam im allgemeinen ruhig Verliesen, kam es in Nowawes zu ernsten Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei. Ein Obcrwachtmeister der Schutzpolizei wurde dabei durch Schläge aus den Kopf schwer verletzt. Zwei weitere Polizei beamte erlitten erhebliche Stichverletznngen. Auf feiten der Kommunisten wurden mehrere Personen verwundet. Aus dem Gerichtssaal. Landgericht Bautzen. (Nachdruck verboten.) Bautzen, 13. Februar. Empfindlicher Schaden hatte der Arbeiter Max Erwin Lehmann in Lichtenberg bei Pulsnitz dadurch erlitten, daß er in großer Vertrauensseligkeit mit dem vorbestraften 24 Jahre alten Gelbgießer und Former Gäbler eine offene Haudelsgesellschaft zur Gründung einer Gelbgießerei gegründet hatte. Auf das Grundkapital von 500 Mark sollte jeder die Hülste bar einzahlen, der Reingewinn zu gleichen Teilen den Gesellschaftern zufalle». Gäbler gab in der Folge zeit keinen Pfennig. Lehmann iibergab ihm 150 Mark zum Ankauf eines Motors, ferner 200 Mark zur Leistung einer Anzahlung. Gäbler kaufte weder einen Motor, noch hatte er die Anzahlung von 300 Mark geleistet. Als die betref fende Firma mahnte und Lehmann Gäbler zur Rede stellte, hatte dieser nach der beschworenen Aussage Lehmanns ihm oorgespiegelt, daß die 300 Mark tatsächlich bezahlt seien, und hatte ihm den Lieferschein vorgelegt, auf dem ein Ver merk stand „300 Mark Anzahlung. Schneider." Später hatte Gäbler zugeben müssen, daß er den Vermerk selbst ge schrieben und an Schneider nichts bezahlt habe. Die von Lehmann erhaltenen Geldbeträge, wovon Lehmann sich 200 Mark selbst hatte erst leihen müssen, sollte Gäbler zum größ ten Teil für sich verbraucht haben. Das Schöffengericht Pulsnitz hatte ihn wegen Unterschlagung und schwerer Ur kundenfälschung mit sechs Monaten drei Wochen Gefängnis bestraft. Er und die Staatsanwaltschaft hatten Berufung eingelegt. Beide Berufungen wurden jedoch verworfen. * * Eine Kindesmörderin. In der Nacht zum 29. Novem ber 1924 hatte die inKindisch geborene und im Gasthaus zur grünen Tanne in Niederputzkau in Stellung be findliche Dienstmagd Martha Oswald ein uneheliches Kind geboren und dieses vorsätzlich getötet, indem sie cs in das mit Geburtswasser angefüllte Nachtgeschirr gesteckt, so mit erstickt und in der Kommode verwahrt hatte. Sic erhielt eine Gefängnisstrafe von 2 Jahren. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 15. Februar, dl. 0. 8. Eins tut uns not in dieser zappeligen (zu deutsch: „ner vösen") Zeit. . . Ruhe ... Sie zu erlangen, kenne ich ein gutes Rezept. Ich verdanke es meinem Freunde, dem Or. meci., praktischer Arzt usw. Zu ihm, der Humor hat, kam eines Tages ein Patient, der auch Humor hatte. Der Pa tient wollte unter anderem auch wissen, was das dl. v. 8. auf seinem Rezept zu bedeuten habe. Bekanntlich ist das eine alte lateinische Floskel und soll heißen: dlisee, l)a, ÄAna", zu deutsch: „Mische, Gib, Bezeichne". Dieser Doktor ober erklärte das Ll. D. 8. mit Ernst und Würde so: „Muß Doch Sterben!" Diese Erklärung ist auch richtig . . . Tiefer Sinn liegt oft in schlechtem Scherz. Alles Hetzen und Hasten Hilst nichts, am letzten Ende heißt es: >l. I). 8. Wie beruhi gend ist dem, der', begriffen hat, dieses dl. v. 8. Ereifert sich einer, schimpft ihn einer, ärgert ihn der oder jener, so lächelt er und denkt: Ll. v. 8. Wie schön ist dieses dl. v. 8. für den, über welchen dieser oder jener Gewalt hat, er denkt: mag dieser noch so überlegen tun und dich zwacken — dl. I). 8. Das beruhigt, lind wenn der Protz noch mehr Persertep- piche anhäuft: dl. v. 8. Jeder Neid schwindet bei dem dl. l). 8. Nebler Ehrgeiz nach Orden, Stern und Band be gegnet dir — du lächelst überlegen: dl. 1). 8. Du willst selber ungeduldig, zornig werden — sag vorher ein dl. O. 8., und du lächelst, wenn du nicht zur Fabrikware der Natur ge hörst, die, wie die Tiere, nicht denken, am allerwenigsten an das 8. Man sucht weit in der Ferne nach dem Rezept für Ruhe; sogar der Philosoph Driesch in seiner denkwürdigen Rede im Duddhatempel zu Peking meinte, ein wenig von der Ruhe der Buddhisten täte uns not. Unser lapidares Zs. O. 8. ist aber viel einfacher und enthält in mwv den gan zen Buddhismus usw. Ruhe — und Mitleid, die einzige wahre Tugend — erschließt uns das Zl. l). 8. Durchaus aber schließt es nicht ein das Die-Hände-In-Den-Schoß-Legen, sondern Hilfe und Förderung der Menschen und Tiere. Er habene Ruhe und Milde erweckt dem Denkenden das Zl l> 8. Den, aber, der nur „seine Sache sticht", dem Tropf, dem Egoisten, soll cs ein schreckliches Wort sein, denn cs hilft ihm alles nichts: Zt. O. 8. —* lieber die Todeserklärung kriegsverschollener hat der Reichsrat einen Gesetzentwurf angenommen. Bisher wurden während des Krieges Vermißte für tot erklärt, wenn über sie ein Jahr lang keine Nachricht in die Heimat gekom men war. Es mußte aber immer ein Ermittlungsverfahren erfolgen, nm festzustellen, wann der Betreffende verschollen war und seit wann keine Nachricht mehr von ihm eingelau- fen ist. Das Zentralnachwcisamt kann diese Ermittlungen nicht mehr vornehmen und darum wird in dem Gesetzcnt- , wurs bestimmt, daß der Vermißte in der Regel als tot zu erachten ist, wenn er seiteinem Jabroerlchollen ist. Als Termin wurde der 10. Januar 1920 festgesetzt. Rur im Falle eines besonderen rechtlichen Interesse» soll das alte Ermittlungsverfahren weiteren gelten. —* Reue Reichsbanknoten zu 1000 Mart werden auf Grund des Bankgesetzes vom 30. August 1924 in den näch sten Tagen in den Verkehr gegeben werden. Sie sind 95 mal 190 Millimeter groß und auf weißem Papier gedruckt, das auf dein rechten Teil der Vorderseite eine hellbraune Färbung aufweist. Bei der Durchsicht läßt das aus einem besonderen Stoff gefertigte Papier ein fortlaufendes dunkles Wasserzeichen erkennen, das den stilisierten Reichsadler und darüber zwischen zwei halbkreisförmig gebogenen Linien das Wort „Reichsbank" in großen lateinischen Buchstaben zeigt. Auf dem mit orangerot- und grüngcmischten Fasern belegten Schaurand der Vorderseite befindet sich in der Mitte eine große und darüber die kleine Wertzahl „1000" in braunschwarzer Farbe. Das Druckbild der Vorderseite wird rechts durch eine breite, gelb-braun-rotbraun-blau gehaltene Zierleiste begrenzt, auf der, von reichem Linienschmuck um geben, ein dunkelbraun getöntes Holbeinsches Kopfbildnis, den Patrizier Hermann Hillebrandt Wedigh von Köln dar stellend, angebracht ist. Das linke größere Feld zeigt einen in den Farben gelbbraun-rotbraun-graugrün spielenden netzartigen Jrisgrund mit der Wertbezcichnung „1000 Reichsmark" und dem blaugrau erscheinenden Kontrottbuch staben im unteren Teil. —* 12. Sächsische Landeswohlfahrts-Geldlotterie. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß die Ziehung dieser Lotterie bestimmt am 20. und 21 Februar stattfindet. Lose zu 1 -ll sind bei den Staats-Lotterie-Einnahmen und beim Hauptvertrieb Jnvalidendank für Sachsen, Dresden, Johannstraße 8, zu haben. —* Angestelltentarif. Von der Geschäftsstelle Bautzen des Gewerkschastsbundes der Angestellten (G. D. A.) wird uns mitgeteilt, daß der Schiedsspruch des Schlichtungsaus- Ichusses Bautzen vom 6. 2., der eine Erhöhung der Gehälter der kaufmännischen und technischen Angestellten in Großhan del und Industrie, sowie der Werkmeister der Textilindustrie ab 1. 1. 25 vorsah, von feiten der Arbeitgeber abgelehnt wor den ist. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten hat die Verbindlichkeit beim Schlichter beantragt. Im Einzelhandel war vom Schlichtungsausschuß Bautzen unter dem 9. 2 25 ein Schiedsspruch gefällt worden, der eine Erhöhung der Gehälter ab 1. 2. 25 vorsieht. Dieser Schiedsspruch ist von beiden Parteien angenommen worden. Neu errechnete Ge haltssätze sind zu beziehen durch die G. D. A. Geschäftsstelle Bautzen. Wendische Straße 15. —* Kriegerverein. In der Monatsversammlung am Sonnabend berichtete der Vereinsvorsteher nach Begrüßung der zahlreich erschienenen Kameraden und nach Vortrag er heblicher Eingänge über die Bezirks- und Bundesversamm lung und gab hierbei bekannt, daß nach Beschluß der letzte ren erst vom 1. Januar 1926 an jeder Verein zum Bezug des Militärvereinsblattes für alle Mitglieder herange zogen werden und bis dahin mindestens der 10. Teil der Mitglieder das Blatt halten soll. Große Genugtuung rief die Mitteilung hervor, daß das Führen von Waffen und die Abgabe von Ehrensalven bei Beerdigungen wieder erlaubt ist. Aus der reichhaltigen Tagesordnung ist neben der Auf nahme neuer Mitglieder noch hervorzuheben, daß Sonntag, den 22. Februar, das Wintervergnügen in Gestalt eines Kostümfestes unter der Bezeichnung: „Gesinde- und Bauernball" abgehalten werden soll. Die Kameraden und ihre Angehörigen werden gebeten, möglichst in einer dem Fest angepaßten Kleidung zu erscheinen. Die Vereinslei tung wird dafür sorgen, daß die Teilnehmer im Rahmen harmloser fröhlicher Stunden für einige Zeit das Grau des Alltags vergessen. —* Die Industrie und die Landwirtschaftliche Landes ausstellung in Dresden. Mit der Landwirtschaftlichen Aus stellung Sachsen, die im Dresdner Ausstellungsgelände in Reick vom 4. bis 7. September dieses Jahres erstmalig nach dem Kriege stattfindet, ist gleichzeitig eine umfangreiche Ab teilung für land- und forstwirtschaftliche Maschinen und Ge räte, sowie chemische und zweckverwandte land- und forst wirtschaftliche Industrie aller Art verbunden. Jede Jndu striebranche, soweit sie irgendwie der Land- und Forstwirt schaft dient, wird auf dieser Spezialschau Gelegenheit hoben ihre Fabrikate einem ausgesprochenen Jnteressenkreise vor führen zu können. Es darf heute schon festoestellt werden daß nicht nur in den landwirtschaftlichen Fachkreisen, son dern in der gesamten Bevölkerung Sachsens außerordent liches Interesse gerade für diese Landesausstellung vorhan den ist, so daß die Aussteller die beste Gelegenheit haben werden, ihre Erzeugnisse weitesten Kreisen vorzuführen. Die Ausstellung versendet zur Zeit die endgültigen Anmelde papiere. Der Anmeldetermin läuft am 10. April 1925 ob Es dürfte sich empfehlen, eine eventuelle Beteiliauna der Ausstellungsleitung, Dresden-A., Sidonienstraße 14. N möglichst bald anzuzeigen, weil mit dem überschrittenen An meldetermin der Preis für die Standgelder sieb wesenili-b er höht. Velmsdorf, 16. Februar. Ihr neugeborenes Kind er mordet hat die 26jährige Fabrikarbeiterin Elsa Bütt ner in Belmsdorf. Sie hat am 4. Februar nachmittags in der Stube der elterlichen Wohnung einen Knaben geboren Die unmenschliche Mutter hatte jedenfalls schon vorher den Entschluß gefaßt gehabt, ihr Kind zu töten. Sie stopfte dem kleinen Lebewesen Papier in den Mund und erstickte es. Darauf hüllte sie die Leiche in Papier und versteckte sie in einer Segeltuchtaschc auf dem Oberboden des Hauses. Am nächsten Tage ging sie bereits früh 6 Uhr wieder zur Arbeit in eine Fabrik in Bischofswerda. Sie nahm das Paket mit und warf es in den Fraucnabort des Bahnhofs. Ihren Be kannten sagte sie, daß sie das Kind in Pflege gegeben hätte. Es entstand aber bald der Verdacht der gewaltsamen Besei tigung des Kindes und am 11. Februar wurde die Mörderin festgenommen und in das Amtsgericht Bischofswerda ein geliefert. Um die Kindesleiche bergen zu können, mußte die Abortgrubc des Bahnhofs vollkommen ausgepumpt werden. Demih, 16. Februar. In unserem Lichtspieltheater kommt am Mittwoch der große Film „Der Glöckner von Notre Dame" nach dem Roman von Victor Hugo zur Auf führung. lieber dieses Filmwerk urteilt die „B. Z. am Mittag". „. . . . eine mit ungeheuren Mitteln unternom mene, fleißige Arbeft- ... . eine prächtige Reproduktion der Notre Dame-Kirche, großltnige, gewaltig» vmckW, M enormer Aufwand an Menschenmafs« ... vor all»« dar Glöckner Quasiomodo, dem Leon Thann« all dta idchor» Scheußlichkeit, aber doch ein starke», die Zrckchanar «M»t- ßendes Empfind« mit auf den Weg gibt. Seine Art, de« Nuancen feiner Gefühle in Variation« der Berv«img Ausdruck zu geben, ist meisterlich ..." — Für die Leser von Demi« und Umgegend liegt der heutig« Nummer ein Flugblatt bei. Burkau, «i. Februar. Im Landwirtschaftlich« Beveiu hielt gestern nachmittag Herr Professor Dr. Hüttner einen Vortrag über die „Grundlagen der Elektrotechnik". Einleitend wies der'Redner auf die bedeutend« Fortschritte in Wissenschaft und Technik hin und ihre Möglichkeit der Auswertung zum Wohle unseres Volkes. Er leitete dann über zur Elektrizität und erläuterte in anschaulicher Weise die technischen Grundbegriffe der Spannung (Volt und Ampöre) und das Prinzip des Elektromotors. Es folgte dann das dynamoelektrische Prinzip, das uns erst ermög licht, Elektriziiät in unbegrenzter Menge herzustellen, wo rauf gezeigt wurde, wie Wasserkraft in elektrische Kraft um gesetzt werden kann. Leider sind wir noch weit^entfernt von der vollen Ausbeutung der Natur, wir müssen noch viel mehr als bisher die Wasserkräfte dienstbar machen. Die Er findung Flettners ermöglicht, Elektrizität durch Windkroft zu gewinnen. Die Stadt Berlin errichtet gegenwärtig zwei große Windkraft-Versuchswerke. Der Redner ging dann zum Prinzip des elektrischen Lichts über und gab ein« kur- zen Ueberblick über die Entwicklung des Beleuchtungswefens von Kienspan und Rüböllampe bis zum heutigen elektrischen Glühlicht. Mit einem Ausblick auf die große Bedeutung und die Zukunft der Radiotechnik schloß Herr Prof. Dr. Hüttner seine interessanten und lehrreichen Ausführungen, die von der Versammlung mit großem Beifall aufgznom- men wurden. Burkau, 16. Februar. Der große öffentliche Masken ball „Ein Rosenfest in Nizza", der am Mittwoch, den 18. Februar, in Schusters Gasthof stattfindet, wird ein Ereignis für unseren Ort. Der Saal ist aufs herrlichste dekoriert. Zwei Musikkorps spielen ununterbrochen Ballmufik, dazwi schen werden humoristische Gruppenausführung« und Rei gen geboten. — Reukirch (Lausitz), 16. Februar. Grober Unfug wurde in der Nacht zum vergangenen Sonnabend hier ver übt, indem eine steinerne Bank vor der Restauration „Ger mania" im Niederdorfe, die bestimmt keiner Person im Wege gewesen sein dürfte, demoliert wurde. Es wäre zu er warten, daß die vier Unbekannten die Bank wieder in den früheren Zustand versetzen würden. — Größere Notstands- ! arbeiten sind hier zur Bekämpfung der Erwerbslosigkeit ge plant, durch die sämtliche unterstützte Erwerbslose Arbeit auf längere Zeit erhalten werden. Es wird der Fall eintreten, daß die hiesige Gemeinde keine Erwerbslos« mehr zu unter stützen braucht; gewiß ein erfreuliches Zeichen. Reukirch, 16. Februar. Jnagdeutfcher Orden. Diens tag, den 17. Februar, feiern die Jungdeutschen und mit ihnen alle vaterländisch gesinnt« deutschen Frau« und Männer einen Deutschen Abend. Ein Dichter und Redner von glühender Kraft der Rede ist für diesen Abend gewon nen, Bruder Dr. Gramsch aus Magdeburg. Alfred Gramsch hat sich schon längst durch feinsinnige Lyrik einen Namen erworben, aber seinen eigentlich« Ruhm begründe ten doch erst die Zeitballaden seines Buches „Deutschland stirbt" (Edda Verlag). Gewaltig war der Widerhall der Gedichte im Ausland und in den Grenzmarken, deren Kampf hier in Bildern von eindringlicher Wucht und Größe festgehalten worden war. Hier packte ein Dichter mit zwin gender, dramatisch erschütternder Gestaltungskraft an und erregte damit weithin die Aufmerksamkeit der Kenner. „Die Schicksalsstunde des deutschen Volkes hat in Alfred Gramsch den deutschen Dichter geboren", so lautete das Urteil der New Parker Staatszeitung. Führende Blätter verglichen Gramsch mit Körner u. a. und — stellten ihn über diese. Das neue Buch „Und dennoch" (Edda-Verlag) zeigt, wie be rechtigt dies Urteil war. Lichter und freudiger als „Deutsch land stirbt" pulst in „Und dennoch" die gleiche seherische Größe, das tiefe Verantwortungsgefühl, die heiße Vater landsliebe. Wortkarg und doch von überzeugender Bild kraft und eherner Prägung sind die Werke von Alfred Gramsch der reichste künstlerische Ausdruck des neuen, in Trutz und Glauben sich aufreckenden deutschen Menschen. Dem dichterischen Ruhm Gramsch's paart sich ebenbürtig seine Bedeutung als Redner. Man hat ihn den Hitler des Nordens genannt, weil er seine Zuhörer mit der gleichen In brunst und lodernden Beredsamkeit in seinen Bann zu zwin gen und hinzureißen weiß. Und doch hinkt der Vergleich: Gramsch ist nordischer, inniger, verhaltener. Seine Reden halten sich frei von Schlagworten und graben in die Tiefe. Nicht Stätten wüsten Parteigezänks sind Gramsch's Dor tragssäle, sondern Tempel der Andacht, in denen die Herzen in innerster Erschütterung aufgewühlt und erhoben werden. — Diese Urteile der Presse zeigen denen, die Gramsch noch nicht gehört haben, was sie von diesem Abend zu erwarten haben. — Ein dreiaktiges Schauspiel aus der Zeit der Be freiungskriege, der Zeit, die unserer jetzigen so ähnlich war, wird in hinreißender Wucht den Schluß des Abends bild«. Kommt alle, die Ihr deutsch denkt und fühlt, um aus diesem Abend Kraft und Begeisterung zu schöpfen, die uns allen in dieser trüben Zeit so not tut. Reukirch (Lausitz), 14. Februar. Oeffentliche Schulaus- schuh-Sihung findet am Mittwoch, den 18. Februar 1925, abends ^7 Uhr im Prüfungszimmer der neuen Schule statt. Die Tagesordnung ist folgende: 1. Schulzahnpflege. 2. Ein führung gymnastischen Turnunterrichts. 3. Aufführung der Schulkinder der Schule im Niederdorf . 4. Wahl eines stell- vertr. Schulleiters für die Schule im Niederdorf. 5. Mit teilungen und Verschiedenes. Anschließend nichtöffentlich« Sitzung. 6. Neuregelung des Hausmannspostens der Schule im Niederdorf. — Abends 8 Uhr findet an gleicher Stell« eine öffentliche Sitzung des Berufsschulausschusses statt. 1. Anschaffung verschiedener Lehrmittel und sonst. Einrich- tungsgegenstände für die Knaben- und Mädchen-Berufs schule. 2. Verschiedenes. Wilthen, 14. Februar. Die Volksbildungsvorträge über das Thema „Der gestirnte. Himmel" finden Sonn abends, den 21. Februar, den 7. und 21. März im Zeichen saal der neuen Schule, abends 8 Uhr statt. Daran schließen sich die Himmelsbeobachtungen mit Apparat« an. An meldungen sind noch erwünscht. Die Listen liegen bks zum 19. Februar aus im Gemeindeamt und in beiden Verkaufs« -»allen des Konlumoareirw.
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