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Mr""«** sr^vrchte» I Frankenthal. 2. S^mtag n ^>in. VoUsi- fl-ühkomwunlon; vorm. i/,9 Uhr: P-c'tz^L.c.i'c:'.-<>!.j,. »orm. 10 Uhr: Unterredung für Jünglinge. — Montag, vorm. 8 Uhr: Hauskonununton. (Anmeldung in der Pfarre.) Rammenau. 2. Sonntag n. Trin. Bonn. S Uhr: Lese- Gottesdienst. Wehrsdorf. 2. Sonntag n. Trin. Vorm. S Uhr: Pre. mgtgottesdienst. Vorm. Ml Uhr: Kindergottesdienst. lNachm. 2 Uhr: Taufen. — Dienstag, 8 Uhr: Jungmün- snerverein. — Freitag, 8 Uhr: Jungfrauenverein. Sport. , Aaustball. Bei den Spielen am Sonntag, die nicht zu Ende Westhrt werden konnten, da 2 Mannschaften nicht antraten, Pouroe Bretnig 1. wiederum Gaumeister des 4. M. H.- Saue», die nächstbeste war S-hn-Mch-fsmerda, dann Seb- Nif, und Bretnig L Der starke Lind, der zeitweise zum "in !i' anschwoll, beeinflußte die Spiel« sehr, da» schönste oer Spiele war Bretnig 1. gegen Bretnig 2., das die 1. nur knapp mit 8 Vorteilen gewann. hundebesiher S. — Den Tierärzten sind für ihre Pro« ris gesetzlich keine Gebühren vorgeschrieben. Wenden Sie sich beschwerdeführend an den Bezirkstierarzt. 6. 3. — Jede Hypotbekenforderung, auch wenn Sie keinen Grundschuldbrief Haven, kann zur Aufwertung ange- meldet werden. Eingeschriebener Vries, — Sie brauchen einen einge schriebenen Brief nicht anzunehmen, niemand braucht etwas anzunehmen, was er nicht bestellt hat. Natürlich müssen Sie aber die Folgen der Annahmeverweigerung tragen. Wenn Ihnen ein eingeschriebener Bries -ugelra»^. so müssen Sie erwarten, daß er etwas wichtiges emhu Erholten Sie nun von bestem Inhalt keine Kenntnis, so haben Sie den Schaden, der Ihnen dadurch entsteht, zu tra gen. Daß der Brief an Sie'» abgegangen ist, erweist der Postzettel. Was darin gestanden hat, wird der Absender leicht nachweisen können. Nehmen Sie also lieber einen ein geschriebenen Brief .an. k. S. R. — Für Streitigkeiten in Mieterangelegen helten ist das Amtsgericht zuständig. Sie müssen sich mit Ihren Beschwerden dorthin wenden. Erbrecht. — Noch § 2271 BGB. kann ein gemeinschaft liches Testament von jedem Ehegatten bei deren Lebzeiten durch gerichtliche oder notarielle Erklärung widerrufen wer den. Bloß neues einseitiges Testament genügt nicht. Nach dem Tode eines Ehegatten ist Widerruf nur zulässig, wenn der überlebende Ehegatte das ihm durch das Testament Zu gewiesene ausschlägt. Thüringerfahrt der Sekunda des Seminars. n. Ein Besuch bei den Karl Zeitz-Werken in Jena. »u entgegengesetzten An- misiert in seiner Farben- Newton. Eckermann er- ß Goethe in der Farben „Aui olles, was ich als '^r nichts ein. Es haben lebten noch trefflichere er noch mir sein. Datz ich 1^72 ousgeführt und beschrieben bat. mir im Goethe-Nationalmuseum -'v^ronordnungen, die Goethe bei - '-"be<-bre benutzt hat- Bekanntlich er-.-Newton und Goethe über die ---dr »u entgegengesetzten An- Durch das Entgegenkommen der Direktion der Zeiß- werke wurde der Sekunda unseres Seminars ein Besuch der Ausstellungsräume des Werkes ermöglicht. Was wäre Jena ohne die gewaltigen optischen Werk stätten von Karl Zeitz! Das riesenhafte Fabrikunter nehmen mit seinen 5000 Arbeitern, deren Zahl während des Krieges auf das dreifache gestiegen war, ist aus einer kleinen Feinmechaniker-Werkstatt entstanden. Ihr Inhaber Karl Zeitz beschäftigte sich seit 1846 mit dem Bau von Fernrohren und Mikroskopen. Als er dabei wissenschaftlichen Rat brauchte, wandte er sich 1868 an den jungen Jenenser Pro fessor, den Arbeitersohn Ernst Abbe, der seit 1863 Pri vatdozent an der Universität war und als hervorragender Gelehrter galt. Dieser geniale Mathematiker und Physiker löste die schwierigen optischen Fragen, und die nach seinen Angaben von Zeitz gebauten Mikroskope brachten dessen Werkstatt von 1871 an zu einer ungewohnten Blüte Aus Dankbarkeit trug Zeitz seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter 1875 die Teilhaberschaft an, und von nun an war Ernst Abbe die Seele des Unternehmens.*) Er gründete 1882 in Ver bindung mit Karl Zeitz und dessen Sohn Roderich und dem Glashüttenchemiker Dr. Otto Schott ein „glastechnisches Laboratorium", das sich ebenfalls zu einem großen indu striellen Unternehmen auswuchs und im Jahre 1897 den Firmentitel „Schott und Genossen, Glaswerke, Jena" be kam. Es ist vielleicht bekannt, daß Ernst Abbe, der keinen männlichen Erben hatte, mit seinem gesamten Vermögen 1889 eine Stiftung begründet hat, die Karl-Zeiß-Stiftung, welche seine Rechtsnachfolgerin bei Zeiß und Schott werden sollte. Aber schon 1891 ging Abbe über diese Verfügung hinaus; er verzichtete sofort auf sein Vermögen und wurde Angestellter in seinem Werke. Die Folge war damals, daß die gesamten Zeiß-Werke in das Vermögen der Karl-Zeiß- Stiftung übergingen. Die Erben des 1888 verstorbenen Karl Zeiß wurden von Abbe abgefunden, und nach dem Ausscheiden von Schott werden auch die Glaswerke in den Besitz der Stiftung übergehen. Die Karl-Zeiß-Stiftung ver- Haltet seit der Vermögensentäußerung Abbes die Werke, unterstützt die Universität Jena, unterhält die von Abbe zu gunsten der arbeitenden Bevölkerung Jenas geschaffenen ge meinnützigen Einrichtungen und Maßnahmen (Volkshaus, Invaliden- und Alterspension und Hinterbliebenenvcrsor- gung) und fördert wissenschaftliche, besonders mathematische und naturwissenschaftliche Forschung und Lehre. Am 6. Juni früh !48 Ubr stellten wir uns mit kühnen Erwartungen bei Zeiß ein. Was wir dort gesehen haben, bat einen so nachhaltigen Eindruck auf uns gemacht, daß wir das Erlebnis nie vergessen werden. Zwar wurden die Fabrikationsräumc nicht gezeigt, aber in der Ausstellung dursten wir die verschiedenartigsten optischen Instrumente von der einfachen Brille bis zu dem kompliziertesten Ultra mikroskop oder Fernrohr bewundern. Zunächst wurde uns eine Reihe künstlerischer, mit dem berühmten Zeiß-Tcssar hergestellter Lichtbildaufnahmen durch den Projektionsavpa- rat vvrgembrt; wir lernten verschiedene Arten der Projek tion kennen, von durchsichtigen und undurchsichtigen Kör pern; letztere erschienen in plastischer Schönheit; auch Mikro- pro;ektioncn wurden gezeigt, wobei tatsächlich aus einer Mücke ein Elephant gemacht werden konnte. Von seltener Schönheit waren die Versuche über die Zerlegung und Zu smnmenletzune des weißen Lichtes und über die Komple- mcn. uiarben. Es waren die Versuche, die schon der große Phyiitcr Newton ' Am folgenden dic Apparate v: . : der Ausbildung >'< sind die beiden G' ' Natur des weißen sichten gekommen, u lehre außerordentb" e zählt uns in den „Gespräch'-'", lehre keinen Widerspruch er:-:o Poet geleistet habe, bilde -ch n - treffliche Dichter mii nur gelebt, vor mir, und es werden immer ih ober in meinem Jahrhundert in der 'chwierioen Wissenschaft der Farbenlehre der einzige bin. der dc; Rechte weiß, darauf tue ich nur etwas zugute, und ich Hobe daher ein Bewußt sein der Superiorität über viele." Und doch hat in diesem Falle nicht der Künstler und Dichter Recht behalten, sondern sten Bausteine der Materie, die Moleküle, nicht in Ruhe sind sondern in ständiger Bewegung. Sehr interessant war die Erklärung der Entfernungsmesser, sowie verschiedener spek- tralanalytischer Versuche, die es z B. gestatten, die Verän derung in der Zusammensetzung der Luft in Bergwerken zu beobachten. Den Höhepunkt des Besuches bei Zeitz aber bil dete die Vorführung des Planetariums, wobei ein Angestell ter der Firma, Herr Wolf, einen überaus fesselnden Vortrag hielt. Bei dem Zeißischen Planetarium darf man nicht an ir- gend einen kleinen Schulapparat denken, den man auf den Tisch stellen kann und bei dem sich einige kleine Kugeln um einander herum und um eine Lichtquelle bewegen lasten, sondern es ist ein System von Projektionsapparaten, das in dem Mittelpunkte eines halbkugelförmigen Kuppelbaues mit einem Durchmesser von 16 m auf einem großen eisernen Fuße steht. Rundum an der Wand gehen in 2 m Höh schwarze Kulissen, die den Horizont von Jena als Schatten bilder darstellen. Das Planetarium will den Sternenhim mel mit allen Bewegungen, die man an ihm beobachten kann, so zeigen, wie er sich dem Beschauer bietet, der ihn mit blo- ßem Auge anschaut. Der Gedanke eines Planetariums wurde kurz vor dem Kriege von dem Vorsitzenden des deutschen Museums, l)r. Oskar von Miller, bei der Firma Karl Zeitz ange regt. Man dachte zunächst daran, die Fixsterne durch kleine Glühlämpchen an der Innenseite eines aus Blech anzufer tigenden Himmelsgewölbes darzustellen und die scheinbaren Bewegungen von Sonne, Mond und Planeten durch Be wegung leuchtender Scheiben vermittels irgend welcher Ge triebe zu verwirklichen. Es stellte sich aber heraus, daß die ses Problem wirklich bewegter Körper am Himmel weder mathematisch noch konstruktiv zu lösen war. Und so hat denn Or. Jng. W. Bauersfcld in Jena die Aufgabe in 8 arbeits reichen Jahren mit einem ganzen Stab von Ingenieuren und Konstrukteuren in anderer Weise gelöst. Im Mittelpunkt des halbkugelsörmigen Raumes steht in 2 m Höhe über dem Fußboden auf eisernem Fuße eine aus Rotguß hergestellte Kugel von )4 m Durchmesser. Im Mittelpunkt dieser Kugel ist eine Nitralampe von 200 Watt als Lichtquelle für die 31 Projektionsapparate angebracht, die die Kugelschale durchsetzen. Jeder der 31 Lichtbildwer fer beleuchtet einen gewissen Teil der weißgestrichenen Kup pel und bildet so ein bestimmtes Gebiet des Sternenhimmels mit allen darauf vorkommenden Steinen bis zur 6. Größe ab. Die Diapositive für die Ster oiektion sind durch Photographieren vergrößerter Zcick ungen heraestellt. Ein Stern 1. Größe erscheint an der Kuppel als Scheibe von 2,3 em Durchmesser, wodurch vollständig der Eindruck eines Sternes erzielt wird. Es werden im ganzen 4500 Sterne ab gebildet Auch die nebclartigen Flecken der Milchstraße sind durch verschwommene Projektion getreu wiedergegeben. Durch Einschalten von Zusatzprojektionsapparaten kann man bei jeden: Sternbild am Himmel auch seinen Namen erscheinen lassen. Dadurch, daß man die Kugel mit den Lichtbildwerfern um eine Achse sich drehen läßt, welche der Erdachse parallel gestellt, also für Jena um 51" gegen den Horizont geneigt ist, wird es möglich, die scheinbare Um drehung de^ Firsternhimmcls, einen Tag von 24 Stunden, darzustellen Wenn man draußen in der Natur in einer sternenklaren Nacht den Sternenhimmel beobachtet, so merkt man innerhalb einer Stunde nicht allzuviel von der Bewe- guna der Sternbilder. Im Planetarium läßt man eine Um drehung in 4tz< Minute stattfinden, und man kann deutlich die Straße sehen, auf der die einzelnen Sternbilder ihre Kreise vollenden. Der Tagesgang des Fixsternhimmels ist das erste, wa- durch das Planetarium dargestellt werden kann. Es ist ein ästhetisches Erlebnis; man beobachtet den Firstenihimme' frei von allen störenden irdischen Lichtquel len und hat völlig den Eindruck, des unendlichen Welten raumes. Die tägliche Bewegung des Fixsternhimmels ist aber nicht das einzige, was am Himmel beobachtet werden kann. Es ki mmt noch hinzu die Bewegung von Sonne, Mond und de- Planeten, die alle ihre Stellung zueinander und zu den Firstcrnen verändern. So kann mit dem Plane tarium in einer zweiten Darstellung bei ausgelöschtem Fix sternhimmel die scheinbare tägliche Bewegung der Sonne und der Planeten gezeigt werden. Man si-ht am östlichen Horizont knu.-n Hellen Schein, der sich rasch verstärkt, und bald erscheint die leuchtende Sonne. Sie steigt am Himmel auf, dabei ist ihr Licht aber nicht so hell, daß man nicht die Stellung der Planeten erkennen könnte. Dann versinkt sie wieder unter dem westlichen Horizont, eine kurze Dämme rung tritt ein, und nur einige Planeten, z. B. Venus als Abendstern oder Saturn, sind noch am nächtlichen Himmel der analytische Naturwissenschaftler. Aus der Fülle der weiteren Versuche und Apparate seien nur noch einige herausgegrisscn. Unter ein Zeiß'sches Ultramikrostop war eine kolloidale Siiberlösimg gebracht worden. Hierbei schwimmen Silbcrtcilchen von 10—50 Millionsteln eines Millimeters in einer Flüssigkeit und vollsühren eiaenorliae zitternde Bewegungen (Brownsche Bewegung). Diese kom men dadurch zustande, daß die Flüssigkeitsmoleküle negeu die Sllborteilchen stoßen und diese in pendclortige Bewe gung versetzen, und der Versuch ist ein Beweis, daß die klein- *) Nachzulesen bei Schöler: Heide" der Arbeit Abbe. zu sehen. Auch di > Bewegung von Sonne, Mond und Pla neten wird im Planetarium durch Projektionsapparate er zeugt Diese aber sind nicht mit an der Fixsternkugel ange- bcacht, sondern seitlich in einem Glaszylinder. Da sich die Bewegungen der Sonne, des Mondes und der Planeten olle in dcr Erdbahn (Ekliptik) obspielen, so müßte die Achse de? Plon-.enzylinkers mit der Achse der Ekliptik parallel nestelst werden, mit der Polachse also einen Winkel von 23'/?» bilden. Für jeden der Himmelskörper Sonne, Mond, Merkur, Venur, Mars, Jupiter und Saturn ist in dem Planetenzylinder ein besonderes mechanisches Getriebe geist voll ersonnen werden, das die eigenartigen Kurven und Schleifen die'er Himmelskörper nachohmt und durch Projek tion an der Kuppel zeigt. Weil sich die einzelnen Getriebe nicht stören durften, so sind sie stockwerkartig übereinander angebracht, wie beifolgende Skizze zeigen soll.*) Es kann hier nicht weiter auf konstruktive Einzelheiten ei «gegangen werden. Erwähnt sei nur noch, daß die ver schiedenen Mondphasen durch sehr sinnreiche Blenden vor dem Mondprojcktionsapparat erzeugt werden. Die ersten beiden Darstellungen lassen den Planetenapparat und die Fixstsrnkugel jedes für sich lausen; nun können in einer drit ten Darstellung auch beide zugleich laufen, wie es ja in Wirk lichkeit der Fall ist. Dabei müßte nun eigentlich am Tage der Raum erhellt werden, weil man ja tagsüber die Sterne nicht sucht. Man hat jedoch davon abgesehen und läßt den Raum dunkel, so daß man auch am Tage den Gang der Sonne durch die Sternbilder des Tierkreises und die Be wegungen der Planeten in der Nähe der Sonne sehen kann. Was bis jetzt geschildert worden ist, sind die scheinbaren täglichen Bewegungen am Himmel; dabei dreht sich das ganze System und die von einem Elektromotor getriebene Polachse. Nun geht aber die Sonne nicht jeden Tag mit demselben Fixstern auf, sondern sie bleibt infolge der Bewe gung der Erde um die Sonne täglich um 1 ° hinter diesem zurück, so daß sie rm Laufe eines Jahres scheinbar eine ganze Ilmdrehung am Fixsternhimmel gemacht hat. Sie ist dabei durch die einzelnen Sternbilder des Tierkreises ge wandert. Dies» Bewegung der Sonne und auch der Plane ten im Verhältnis zu den Fixsternen verläuft natürlich sehr langsam, wenn der Tagesgang des Planetariums ein geschaltet ist. Um auch sie recht wirkungsvoll zu zeigen, muß der Tagesgang abgeschaltet werden. Dann kann man die zum Planetensystem gehörenden Himmelskörper sehr viel rascher kreisen lassen; die Vorgänge eines Jahres spielen sich dann in 4)4 Minuten ob, ja es besteht sogar die Möglichkeit, sie in 50 Sekunden oder 7 Sekunden abkaufen zu lassen. Man sieht nun die Sonne bei ruhendem Fixsternhimmel von Westen nach Osten kreisen und erkennt, wie sie während eines Jahres den ganzen Tierkreis durchläuft. Außerdem kann man nun in großartiger Weise die schleifenartigen Bahnen der Planeten beobachten; mam sieht sie in Konjunk tion und Opposition stehen und kann ihre recht- und rück läufige Bewegung ausgezeichnet verfolgen. Bei Benutzung des Iahresganges des Planetariums treibt ein zwei ter Elektromotor die Hauptachse des Planetengetriebes. Endlich ist mit dem Planetarium noch eine sehr merk würdige Darstellung möglich dadurch, daß man denTages- qang und denIahresgang gleichzeitig in einem solchen Geschwindigkeitsverhältnis laufen läßt, daß die Sonne am Himmel ihre Mittagslage beibehält. Man legt also gewissermaßen die Rotation der Erde still und sieht dann die Vorgänge so, wie es sein würde, wenn die Erde der Sonne immer die gleiche Hälfte zukehren würde wie der Mond der Erde. Bei dieser Vorführung erscheinen die Bahnen der inneren Planeten, Merkur und Venus, um die Sonne herum als geschlossene Kurven, während die äußeren Planeten keine Schleifen mehr zeigen, weil sie ja nur noch zwischen ihren Ouadraturen und Konjunktionen zur Sonne sichtbar sind. Di» Sonne behält zwar ihre Mittagslage, aber sie steht nicht still, sondern führt entsprechend der nördlichen und südlichen Deklination wahrend des Sommers und Win ters eine auf- und abgehende Bewegung aus. Für «ns gestaltete sich die Vorführung des Planetariums verbunden mit einem glänzenden Dortrage zu einem wis senschaftlich und ästhetisch unvergeßlichen Erlebnis. Wir er kannten in dem Zeiß-Planetarium ein Unterrichtsmittel allerersten Ranges. Gegenwärtig baut die Stadt Jena im Prinzessinnengartcn ein Planetarium, das dritte der Firma Zeiß, das gegenüber den ersten beiden eine Neuerung und Verbesserung zeigcn soll. Man wird der Polachse eine be liebige Neigung zum Horizont geben können. Dadurch wird es möglich sein, sich auf den Pol oder Aequatdr, auf die Nördliche oder südliche Halbkugel zu versetzen; man wird also die Erscheinung des südlichen Kreuzes oder den Genuß der Mitternacbtssonne ohne große Reisen und Geldkosten haben können. Die Baukosten für ein Planetarium betragen eine halbe Million. Verschiedene Großstädte, auch Dresden, pla nen den Bau eines solchen Instrumentes. Or. I. *) Dr. ing. W Bauersfcld: Das Zeißische Projektions- Planetarium. Palla» Verlag. Jena 1S25