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Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 20 7> - - Sommersonnenwende. (Zum 21. Juni.) Jeät ist die Zeit der langen Tage, der kurzen Am 21. Juni erreicht die Sonne ihren Höhepunkt und mir haben dann die kürzeste Nacht und den längsten Tag des Jahres. Kaum, daß Mitternacht vorüber ist, leuchtet das Gold de- ausgehenden Sonne am östlichen Horizont wieder auf. Kaum verblaßt der letzte Strahl des scheidenden Tages gestirns im Westen, da schlägt es Mitternacht von den Tür- «sien. Aber selbst dann deckt nicht völlige Finsternis das Erdreich: wie ein zarter Abglanz des Tageslichts zieht es über den Himmel hin, an dem die Sterne heimlich funkeln und der Silbermond verschwiegen seine Bahn wandert, bis der neue Tag kommt voll Kraft und Leben. Licht und Wärme, das sind die Geschenke der lange Tage für uns Menschen, Licht und Wärme spenden sie der reifen den Natur, Licht und Wärme tragen sie in das Leben des Alltagsmenschen, der tagein tagaus seine Pflicht tut, oft in staubigen, dumpfen Räumen. Wo aber die Sonne strahlt, wohnen Freude und Glück. Bon jeher hat die Sonne auf die Meckschen einen eigenartigen Zauber ausgeübt, besonders auch auf unsere heidnischen Dorfahren. Zur Zeit der Son nenwende feierten sie fröhliche Feste mit allerlei eigenarti gen Sitten und Gebräuchen, und mit ganz eigener zäher Be harrlichkeit hat sich das seltsame Fest der Sonnenwende durch die Jahrtausende herauf bis in unsere Zeit gerettet: der flammende Holzstoß in oer kürzesten Nacht k-s Jahres, das Schreiten in der Kette um das Feuer, das Singen alter Lieder. Heidnisch zwar hat man das Fest gescholten und schilt man es auch heute noch, aber die vaterländische Jugendbe wegung, die seit einer Reihe von Jahren wieder hinaus geht aus den großen Städten und draußen auf dem Lande mit der Landbevölkerung zusammen sich ein Sonnenwend» feuer anzündet, ist gewiß nicht heidnisch. Nur zweierlei wol len sie mit diesem nächtlichen Feste sagen: einmal Dank dem gütigen älloäterlichen Walten des großen Tagesgestirns, und dann ist es der deutsche Gedanke, der dieser Feier zu grunde liegt Der Dichter Friedrich Gottlob Wetzel hat das Sonnenwendfest schon zu Anfang des vorigen Jahrhundert« da» Fest aller Deutschen genannt, in dem er die drei großen Deutscher Reichstag. (Bon unserem parlamentarischen Mitarbeiter.) Berlin, IS. Juni. Die heutige Reichstagssitzung begann mit einem freundlichen Auftakt, indem Präsident Luebe mit herzlichen Worten hes kühnen Nordpolfahrers Amund- srn gedachte und die Glückwünsche des Reichstages und des atznzen Bolkes zu dessen 'Rückkehr aussprach. Das Haus be- schÜftigte sich dann eingehend mit der technischen Nothilfe, die ja im allgemeinen als eine vorübergehende Maßnahme gedacht ist, deren Abbau aber, wie von Regierungsseite be tont wurde, zur Zeit noch nicht angängig ist, solange die Arbeiter es ablehnen, Notstandsarbeiten zu verrichten. Die Sozialdemokraten möchten mit der technischen Nothilfe, die sie von Anfang an lebhaft bekämpft haben, am liebsten gleich Schluß machen, indem sie versichern, daß die Gewerkschaften für Ausführung der Notstandsarbeiten Sorge tragen wür den. Aber die Regierung scheint dem Frieden nicht zu trauen, da sie mit Recht die Auffassung vertritt, daß der Einfluß der Gewerkschaften auf die Arbeiter nicht soweit reicht, um bei Streiks in allen Fällen die Notstandsarbeiten zur Ausführung zu bringen. Die Lage der Schupobeamten wurde auch heute wieder erörtert und die dringende Forde rung nach ihrer sozialen Besserstellung erhoben. Dabei konnte es nicht fehlen, daß auch die Militärkontrollnote der Entente gestreift wurde, von der die Schutzpolizei, falls die Forderungen der Note in dieser Richtung vollständig erfüllt werden sollten, hart bedroht werden würde. Eine längere Aussprache entspann sich sodann über die Notlage der oberschlesischen Flüchtlinge, denen gegenüber das Deutsche Reich eine Reparationspflicht zu er füllen habe. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Frage der Oltgrenzen angeschnitten. Wie aber ein oberschlesischer ZlNtrumeabgeordneter ironisch bemerkte, ist das obcrschlesi- sch« Volk frei von Illusionen gegenüber einem internationa len Schiedsgericht. Das Haus vertagte sich dann aus Sonnabend. Besuch deutscher Kriegsschiffe im Ausland. Oslo, IS. Juni. (Drahtb.) Die deutschen Kriegsschiffe „Hannover" und „Elsaß" haben heute im hiesigen Hafen Anker geworfen. Außer dem gewöhnlichen Flaggensalut wurden anläßlich Amundsens Rückkehr weitere 21 Schuß abgegeben. Der deutsche Gesandte ging nachmittags an Bord. Am Mittwoch setzen die Schiisc ihre Reise fort. Rotterdam, 19. Juni. (Drahtb.) Heute vormittag ist der deutsche kleine Kreuzer „Amazone" hier eingetrossen. Die Besatzung wurde von dem Garnisonkommandanten und vom Hafenmeister im Namen der städtischen Behörden, sowie vom deutschen Generalkonsul begrüßt. Nachmittags und abends sanden in der Stadt Empfänge statt. Weitere Betriebsstillegungen bet Krupp. Esten, 19. Juni. Wie von der Firma Krupp mitgeteili wird, beabsichtigt diese, nachdem sie sich bereits vor einiger Zeit gezwungen sah, zwei Maschinenbauwerkstätten, den Tender- und Signalbau wegen ihrer Unrentabilität stillzu legen, weitere zwei Kleinbahn- und «Ine der vier Feldbahn- Werkstätten zu schließen. Die allgemeine Absatzkrise und die schlechten Berkauf-preise, sowie die auf die Lohnerhöhungen im Baugewerbe sich stützenden Lo nforderungen der Metall- orbeiter dürften zur Beschleunigung dieser weiteren Abbau Maßnahme beigetragen haben. London, 1V. Juni. (Drahtb.) „Evening Standard" setzt seine Fehde gegen den Sicherheitspakt fort. Das Blatt schreibt, das Weißbuch ermindere keineswegs die Einwände gegen die britische Garantie. Im Gegenteil zu dein ebenso wie der „Daily Expreß" eine Isolationspolitik verfolgenden „Evening Standard" tritt der radikale „Star" in bemerkens werter Weise für die in dem gestern veröffentlichen Weiß buch dargelegte britische Politik ein. Er schreibt, der Plan sei zweiseitig. Die korrekte Haltung 'Chamberlains während des ganzen Notenwechsels sei bewundernswert. Es seien in Heiner Weise jene gefährlichen Zugeständnisse an Frankreich gemacht worden, die von der Agentur Havas mitgeteilt wor den seien. Eine geringfügige Zweideutigkeit müsse noch auf geklärt werden bezüglich dessen, was Frankreich tun dürfe, falls Schwierigkeiten an der Ostgrenze Deutschlands ent stehen. Die alarmistische Theorie, daß derartige Schwierig keiten Frankreich zu dem unverzüglichen Eindringen ins Rheinland ermächtigen würden, sei jedoch ungerechtfertigt. „Star" hebt auch hervor, daß noch viel Rheinwasser unter den Brücken Kölns fließen müsse, bevor alle diese Punkte be friedigend geklärt seien. Die beste Garantie für die Vollen dung und Beobachtung des Paktes werde nach Ansicht des Mn-»-« der Eintritt Deutschland in den Völkerbund sein. Siebenstaatenflug der Deutsche« Presse. Berlin, 19. Juni. (Drahtb^) Im Hotel Habsburger Hof fanden sich heute abend die Vertreter der deutschen und österreichischen Presse zusammen, die am Siebenstaatenflug der deutschen Presse teilnehmen werden. Der Flug wird morgen abend um 8 Uhr 20 Min. vom Tempelhofer Feld aus angetreten und zwar in dem größten Junkersstugzeug, der dreimotorigen Type 6l. 23, die neun Passagiere und zwei Führer aufnehmen kann. Der Flug geht zunächst nach Danzig, wo um 12 Uhr mittags die Ankunft geplant und ein Empfang im Rathaus vorgesehen ist. Um 2 Uhr nachmit tags erfolgt die Weiterfahrt nach Kopenhagen. nmauvse»» Slordpotfahrt. Barlt«, 1V. Juni. Ltetetzt eintausend«« ausführlichen Berichte über Amundsens Flugzeugs"^ ' bestätigen, daß Amundsen den Noi Die Expedition wurde, wahrscheinli Winde und weit di« Flugzeuge glei,, ... , digem Fluge Nebel zu durchfliegen hatten, westwärts abge trieben. Bier Stunden nach dem Start am 21. Mat änderte sie daher den Kur» und flog bi» 1 Uhr mittag» mehr östlich. Um diese Zeit wurde festgestellt, daß die Hälfte de» Betriebs stoffes bereit» verbraucht war. Die Flugzeuge befanden sich genau 87 Grad 44 Minuten nördlicher Breite und 10L0 Minuten westlicher Länge, das bedeutete, daß die Flugzeuge in achtstündigem Fluge nur rund 1000 Kilometer zuruckge- legt hatten. Da die Dornier-Wal-Flugzeuge eine durch schnittliche Geschwindigkeit von etwa 150 Stundenkilometer haben, waren sie somit durch Gegenwind etwa 250 Kilo meter zurllckaetrieben worden. Der Nordpol war somit, trotzdem die Hälfte des Betriebsstoffe» verbraucht war, nicht erreicht worden. Amundsen hatte sich nun zu entscheiden, ob die Expe dition entweder 1. den Pol ohne Landung überfliegen und in Grönland landen, oder 2. ob Amundsen am Nordpol landen, oder ob er etwa 3. an der Stelle, wo die Flugzeuge sich augenblicklich befanden, notlanden und dann zurückkehren sollte, oder ob Amundsen 4. hier notlanden und zu Fuß den Nordpol zu erreichen versuchen sollte, um dann zu Fuß zu den Flugzeugen zurück zukehren. Die zweite und vierte Möglichkeit schied man aus, da die Expedition längst nicht über genügend Proviant verfügte, um ein derartiges Wagnis zu unternehmen. Die Ausfüh rung der ersten Möglichkeit wurde für zwecklos erklärt, da sie wissenschaftlich nichts bedeutet hätte. Da entschloß sich Amundsen, zunächst einmal an Ort und Stelle eine Not landung vorzunehmen. Die Flugzeuge flogen in ziem licher Höhe. Man ging daher zunächst tiefer, um sich da rüber klar zu werden, wie die Landungsbedingungen waren. Das Ergebnis war denkbar ungünstig. Man entdeckte in mitten des Eises lediglich eine kleine scheinbar eisfreie Stelle, und man entschloß sich, trotz der unverkennbaren Gefahren, auf dieser kleinen eisfreien Stelle ,-u landen. Bereits unmit telbar nach der Landung wurde offenbar, daß die Flugzeuge der allergrößten Gefahr ausgesetzt waren. Zwei Flugzeuge wurden von Eisnassen völlig einge schlossen. Die Expedition verbrachte die Nacht mit Berechnungen. Nachdem der Tag angebrochen war, machte man sich sofort daran, die Flugzeuge vor Beschädigungen zu schützen. Darauf nahm man Berechnungen und meteorologische Un tersuchungen vor. Man trat nochmals der Frage näher, ob man nicht trotz aller Schwierigkeiten doch noch den Wei terflug und eine Landung am Nordpol riskieren könne, aber man gelangte zu dem Ergebnis, daß das Eis weiter nörd lich in noch stärkerem Maße auftreten und bei einer zweiten Landung sich als äußerst gefährlicher Faktor erweisen kpnnte. Eine Landung am Nordpol direkt würbe wahrscheinlich eine absolute Unmöglichkeit gewesen sein. Daher entschloß man sich, nachdem man bereits verschiedene Tage am Platze der Notlandung verbracht hatte, zum Rückflug. Die Frage war, welche Route inan cinschlagen sollte. Amundsen entschied sich nach längerer Ueberlegung, auf dem Rückwege mehr südwärts zu fliegen, um noch unentdecktc Gebiete zu überfliegen. In der Zwischenzeit waren die Flugzeuge aufs genaueste beobachtet worden. Man mußte bei einem neuen Start mit Schwierigkeiten rechnen, da die Flugzeuge völlig von Eismassen eingeschlossen waren. Um allen Schwierigkeiten zu begegnen, wurde die Tagesration auf 300 Gramm Brot pro Kopf täglich herabgesetzt. Da durch war man fähig, sich genau noch einmal so lange zu er nähren, als ursprünglich vorgesehen. Das eine der Flug zeuge hatte den Kampf mit dem Eise am besten bestanden, aber es gelang nur nach schwierigsten Versuchen, das Flug zeug freizumachen. Der 14. Juni zeigte dann neue Ver änderungen im Eise. Die Expedition mußte die Vorberei tungen zum Abflug in allerkürzester Zeit beenden, wenn nicht der Start gänzlich in Frage gestellt werden sollte. Man reduzierte das Gepäck auf das allerniedrigste Maß und nur ein Minimum an Verpflegung wurde an Bord genommen Dann startete man am 15. Juni, kurz nach 10 Uhr vor mittags, und kam gut ab. Man entschloß sich zunächst, Kurs auf Spitzbergen zu nehmen. Der Flug stellte an die Nerven der Flieger die allergrößten Anforderungen, Dichter Nebel herrschte während dieses Teiles des Fluges. Trotzdem ge lang cs, das Nordkap am äußersten Punkte Spitzbergens zu erreichen. Man entschied sich zur Zwischenlandung, nach dem man wieder 8G, Stunden in der Luft gewesen war. Die Expedition verfügte nur noch über 120 Liter Benzin, daher mußte man allergrößte Ueberlegung walten lassen, denn damit hätte man höchstens urch in cin Gebiet gelan gen können, das das Begleitschiff „Hobby" absuchen würde. Die Expedition hatte die bisher in der Polarregion noch nicht angewandten Goerz-Kompass: mit glänzendem Erfolg benutzt, wiederum ein deutlicher Beweis dafür, wa» deutsche Technik und Industrie zu leisten vermögen. Amundsen schätzt, daß die Expedition während des Fluges zusammen etwa 160 000 Quadratkilometer unent decktes Gebiet beobachten konnte. Die Expedition hatte in sofern großes Glück, als unmittr'bar nach der Notlandung am Nordkap der norwegische Segler „Sjöniv" austauchte, der westwärts fuhr. Die Expedition entschloß sich daher, so fort aufzusteigen und zum Segler zu fliegen. Sie wurde begeistert empfangen und kam an Bord. Ungünstige Winde zwangen das Schiff, während der N- cht in der Lady-Frank- lin-Boy zu bleiben. Do die Winde anhielten, entschloß man sich, dos Flugzeug gut verankert zurückzulafsen, so daß cs dann später geholt werden konnte. Die Expedition fuhr dann an Bord des Seglers noch Kingsbay und erreichte diese am 18. Juni, morgens 1 Uhr. Lin Funkenlelegramm de» Expeditionsschiffe» „Hefmal" berichtet über die Ankunft Amundsens in Kingsbay wie folgt: Es hatte sich l--'umgrsprochen, daß die „Hejmal" nach den Däneninseln in See gehen sollt«, um dort zu kontrollie ren. Es sammelte sich am Kai eine ganze Menge Leute an. ,Mitternachtssonne mar durch einen seichten Dunst ver- ' hüllt. An der Mündung des Fjords lag eine Nebelwand. Vic! 2-c , mit" ocn hinwcaneymen würden, rvttt s i ., Nachdruck wird heroprgeyvben, n'c sehr Eham- l» 'das Gelingen dt» Pakte» am Herzen liege und wie sehr sich die Leute täuschten,"die bei den kommenden «er» Handlungen von ihm eine andere al» die bei den bisherigen Erörterungen bewiesene Haltung im Sinne «ine» unbedingt ^gegenseitigen Pakte» erwarteten. E» wird bemerkt, daß der von der britischen Regierung bi»her eingenommene Stand punkt klar zeige, daß sie sich auf den Frieoensvertrag und die Lölkerbundssatzung stelle und daß sie für nicht» eintreten werde, was dies neue Pölkerrecht für Europa zu ersetzen suche Es könne erwartet werden, daß alle Auslegungen der britischen Regierung hinsichtlich der Bedingungen, für die jetzt die Zustimmung Deutschlands ersucht werde, von diesem Gesichtspunkt beherrscht werden. Auf britischer Seite wird außerdem die Abrüstungsfrage mit den Paktverhandlungen in Verbindung gebracht, indem darauf hingewiesen wird ein Eintritt Deutschlands in den Völkerbund sei nur möglich, wenn Deutschland in der Lage sei zu zeigen, daß es den Frie- Vensvertrag erfülle. Daher würde, so wird gesagt, die ge eignetste Antwort auf die Aufforderung, dem Dölkrbunde Geizutreten, der Hinweis aus die Tatsache sein, daß dieser Wunsch in dem Bestreben, die Abrüstungssorderungen der Alliierten zu erfüllen, zum Ausdruck komme. Es wird er klärt, daß berufene Beobachter bezüglich der neuen Rege lung sowohl in der Frage der Abrüstung als auch des Sicher heitspaktes optimistisch seien. Neues aus aller Wett. . — Konzertreise des wiener philharmonischen Orche sters durch Deutschland. Am Freitag sand in Berlin das erste Konzert des Wiener Philharmonischen Orchesters unter Leitung des Generalmusikdirektors Kleiber statt. Vor Ein tritt in das Programm begrüßte Reichstagspräsident Läbe die Wiener Künstler als oeutsche Stammesgenossen und Vertreter der großen Ueberlieferungen in der deutschen Musik und Musikgeschichte. Er gab der Ueberzeugung Aus druck, daß das Orchester auf seiner Rundreise durch Deutsch- and überall mit der glei n Herzlichkeit und Begeisterung begrüßt werde wie in Ber.in. — Absturz eines Postflugzeuges. Aus Hamburg wird gemeldet: Freitag nachmittag kurz vor 3 Uhr stürzte auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel das mit 4 Personen besetzte Flugzeug v 3 aus einer Höhe von 100 Meter ab. Der Füh- er des Flugzeuges, Stäche, wurde leicht, drei Passagiere, ämtlich aus Hamburg, wurden schwer verletzt, während ein liassagier unverletzt blieb. Die Ursache des Unfalles dürfte auf ein Versagen der Steuerung zurückzuführen sein. rakr vemertlen «men »einen Kutter, oer sich lu.-t,, näherte. Man maß ihm keine besondere Bedeutung zu, da die Walfischfänger mit kleinen Fahrzeugen de» öfteren an laufen, um Proviant und Wasser einzunehmen. Erst al» man ungewöhnlich viel Leut« am Deck bemerkte, gab man mehr aus ihtt acht und glaubte zunächst, daß es da» von amerikanischen Journalisten gestartete Schiff sei, welche» die Patrouillenschisfe begleiten sollte. Ein Steuermann der „Hobby" konnte e» nicht Unterlasten, dem Kutter zuzuwin- ken. Da winkten plötzlich sech» Männer von dem kleinen Kutter zurück. Jemand rief: « „Da» ist ja Amuadseul" Hurrarufe brachen von der „Hobby" und der „Hejmal" lo». Die sech» Leute auf dem kleinen Kutter riefen wieder. Der Kutter legte breitseit» der „Hobby" bei. Amundsen und seine Begleiter standen unversehrt und augenscheinlich in guter Verfassung an Bord. Ihre Gesichter waren unge heuer schmutzig. Ihre Augen flackerten matt bei den von wilden Bärten umrahmten Gesichtern. Einige Sekunden später war der Kai schwarz von Menschen. Auf den Schul tern ihrer Kameraden wurden die sechs Männer zum Di rektionsgebäude getragen. Am«»dse« plaxt eine «e«e Expedition. Berlin, 20. Juni. (Drahtb.) Nach Meldungen au» Oslo hat Amundsen dem Direktor der norwegischen Luftvee- kehrsgesellschaft telegraphisch mltgetellt, daß er hoffe, in drei Wochen nach Oslo zurückzukehren, um eine neue Expedition zu organisieren. Heber seinen Flug Laberte sich Amundsen zu Pressevertretern, er hätte nicht geglaubt, dah solche Stra pazen, wie er sie in diesen drei Wochen durchgemacht habe, möglich seien und er hoffe, dah kein anderer semal» solche Dinge durchmachen müsse. Einige Male sei die Lage so ürchtbar gewesen, daß die Forscher versucht waren, sich auf zugeben. Die Eisverhältniffe auf dem Wege nach Kap Lo- umbia seien derart gewesen, dah e*" Wanderung dorthin den sicheren Tod bedeutet hätte.