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wöchentlich SO Pia. Etnzelnunflner IS Bsg. — All« Pottanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. 80. Jahrgang Rr. 14L Sonntag, den 21. Juni 1S2S W ischheit Entscheidung trifft-' Tegrün- äsfentlichm s E. d. F. 1960 die Union der lnck, ! der franzch halten dann Nervenleiden en erhäMch. >as für Ihre »leien Ihnen en aus den »enen Aypo- s So. w « find Vic ückenmark igsstatton eingerichtet, llen also im ,sich wahr- Symptome, iervenieiden »rimitiv her herzustellen, >ird. Dieses >em Namen ikosps». 6.3 ivsph. 0,8 Xak.Id»- 4,0 Ouie. 2,4 esrbon. 1,2 q». „»in x.e.KsIe.o»ö.».O ZSMoltzwerüaer Tlnzlge Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und des Aauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, de» Finanzamtes und des Stadtrat« zu Bischofswerda. Sie Ä» das oder iun. Denn esvteSeicht e deeftinm«! GP Die Rheinlandrede des Reichskanzlers. Reichskanz'er Dr. Luther hat auf der Düsseldorfer Rheinischen Jahltausendfeier eine hochpolitische Rede gehal ten, deren Bedeutung angesichts der Veröffentlichung der französisären Sicherheitsnrte und der alliierten Dokumente für den Augenblick unbeachtet geblieben war. Es erscheint jedoch notwendig, auf die Erklärungen Dr. Luthers einzu gehen, der zur gegenwärtigen außenpolitischen Lage den Standpunkt der Reichsregierung immerhin in ziemlich über sichtlicher Weise skizziert hat. Der Kanzler zeichnete den Weg vor, der von den alliierten Regierungen, beschritten werden muß, um es Deutschland zu ermöglichen, an der Lö- suna dec Sicherheitsproblems positiv mitzuarbeiten, und den'europäischen Frieden auf Jahrzehnte hinaus zu festigen. Er erinnerte an den Londoner Brief H e rr i o t s an den da maligen Reichskanzler Dr. Marx, in welchem für den 16. August die Räumung des Ruhrgebiets und der Städte Duis burg und Düsseldorf zugesagt wurde. Diese Räumungsmaß- nahmen müssen pünktlich vorgenommen werden, wenn Deutschland überhaupt an die Vertragstreue der Alliierten glauben soll, die am 16. August auf die Probe gestellt sein wird. Würde diese Räumung nicht durchgeführt werden, so wird auf lange Zeit hinaus kein deutsches Reichskabinett mehr in der Lage fein, über die Sicherheitsfrage zu verhan deln, denn dann würde die deutsche öffentliche Meinung es für ein sinnloses Vorgehen halten, neue Verträge abzuschlie- ßen, von denen man nicht wissen kann, ob sie von den Ver tragskontrahenten auch gehalten werden. Man hat in den Kreisen des Auswärtigen Amtes schon früher einmal die Andeutung gemacht, daß die Reichsregie- runx vor dem 16. August keine entscheidenden Beschlüsse übe die außenpolitischen Probleme fasten kann. Zweifellos werden die deutschen Antworten schon früher ergehen, aber eine Festlegung des deutschen Standpunktes wird in diesen Antworten nicht erfolgen können, zumal es auf jeden Fall zu Verhandlungen kommen muß. Der Reichskanzler hat in einer Rede jedenfalls die alliierten Regierungen schon heute darauf vorbereitet, daß Deutschland seine Entscheidung von dem hochbedeutenden 16. August abhängig machen wird, um gleichzeitig damit zu beweisen, welche Konsequenzen aus einer etwaigen Nichträumung notwendigerweise entstehen müssen. Am Schluffe seiner Rede hat Dr. Luther den Verhand- lungswillen der Neichsregierung mit allem Nachdruck her vorgehoben. Das Bestreben Deutschlands, zu einem Sicher- heitsnakt zu gelangen, ist nach wie vor in ernsthaftem Maße vorhanden. Trotz der überaus peinlichen Situation, in der sich die Reicksregierung dem Parlament gegenüber wegen der Rückwirkungen der alliierten Entwaffnungsnote auf die Haltung der Parteien ausgesetzt steht, verharrt sie auf dem einmal eingenommenen Standpunkt, an der Bereinigung der außenpolitischen Atmosphäre positiv mitzuwirken, und sich als gleichberechtigte Macht mit den alliierten Regierungen an den Verhandlungstisch zu sehen. Da« Comits de« For-e«. Bon Dr. Käthe Schirmacher. „Der Sitz des Comitö des Farges (verband der Hütten werke) dieser Gewaltmacht der französischen Schwerindustrie, befindet sich in Paris, Rue de Madrid 7,' sagt -. van Lowick in seiner Studie über den „Wiederaufbau der französischen Kohlenbergwerke im Re parationsgebiet' (1925, Knapp, Halle). Es gibt also „eine Gewaltmacht der französischen Schwerindustrie,' die, nach dem Zeugnis französischerSoxialisten, „Minister bestellt und zu Fall bringt und in der Kammer, mit Hilfe der Sena toren, gestützt durch die hinter ihr stehenden 14V Millionäre, über Glück und Unglück, Wohlstand und Arnmt, Knechtung und Freiheit der Menschheit Entscheldun, det 1864. gründete das , ickriv« mötallvrxiquos et miniöres (verband der Bergwerks- und Hüttenindustrien). Beide verbände haben ihren Sitz in der Rue de Madrid, wo außerdem noch folgende Arbeit geberverbände sich niederließen: Lumchiffaf Automobilbau, elektrische Industrien, die Jndi Landesverteidigung, des Eisenerzbergbaues, der »er und Schiffsmafchinen, der Gaserzeugung, Wasserkraft elektrischen Krastversorgung. Eine solche Zusammenfall industrieller Arbeitgeber- imd Verufsverbänve ist M, und eine geheime Macht, die das ganze Land dadurch herrscht, daß jede Firma der französischen Eisenindustrie zu Tagesschau. Freitag nachmittag sanden zwischen Dr. Luther und «ras Lanih und den Führern der Regierungsparteien Bespre chungen statt, die sich mit der Aollorlage und der Sicher heitsnote befaßten. Es wurde vor allem die Stellung der Regierungsparteien zur Zollvorlage erörtert. Die Vorlage wird voraussichtlich am kommenden Montag oder Dienstag >m Plenum des Reichstages verhandelt werden. * Infolge der allgemeinen Absahkrise und der schlechten VeMufspreise steht sich die Firma Krupp zu weiteren De- trichMistschrankungen gezwungen. Aumadsen beabsichtigt auf Grund der gemachten Erfah rungen, demnächst einen weiteren Flug in die Eisregion zu unternehmen. Aus Peking wird berichtet, daß Engländer auf den Straßen mit Steinen beworfen wurden und der englische Generalkonsul aus dem Konsulatsgebäude in den Tempel flüchten mußte. Zu den mit ' bezeichneten Meldungen finden dt« Leser Aus führliches an anderer Stelle. dem Arbeitgeberverband ihres Departements und gleich zeitig zum Comitü des Forges (E. d. F.) gehört. Da» Retz ist lückenlos gespannt, gespannt seit 190V; Zweck dieses ge waltigen Apparates war nicht der Friede, sondern ver» nichtung des deutschen Wettbewerbes, der deutschen Schwer industrie, die vierzig Jahre den Frieden gewahrt, die 1998^ nach Rußlands Zusammenbruch, nicht losgeschlagen hat, «ar der Raub der deutschen Kohlen- und Erzlager, die Vertrei bung der deutschen Industrie von den Weltmärkten. Die Spitzenfilmen des C, d. F. sind: Schneiper-Ereufot de Wendel (z. Z. Vorsitzender des T. d. F.), La Marine- Homecourt (deren Generaldirektor z. Z. stellvertretender Vorsitzender des C d. F. ist), die Hüttenwerke von D-nain- Anzin und die von Chatillon-Commentry. Jede dieser Firmen trügt ein Hauptamt des C. d. F.; ihre Gruben und Werke befinden sich in allen französischen Jndustriegegenden. — Generalvertreter des C. d. F.. ist Herr H. Pmot, den der Sozialist Delaisi (Verfasser des Buchs: der kommende Krieg) „den absoluten Beherrscher der französischen Metall industrie, seit 1910," nennt. Herr Pinot war ebensowenig für den Frieden wie fein Tomitö des Forges, das einen starken Einfluß auf die französische Presse ausübt, deren Käuflichkeit durch die Auszeichnungen des russischen „Finanzagenten" Raffalowitsch in Paris unwiderlegbm be wiesen ist. Als Wortführer des C. d. F. befürwortete Herr Piqvi im Jahre 1915 vor dem französischen Senat die Begründ»«- „eines neutralen Staates" Elsaß-Lothringen, unter militä rischer und politischer Oberhoheit Frankreichs, aber «ff eigener Zollgrenze, denn die lothringische Stahlindustrie set der französischen unterlegen und brauche Schutz. 1917 jedoch forderte ein anderes Vorstandsmitglied des T. ,d. F. schon die Einverleibung Elsaß-Lothringens, um durch Raub der modern ausgerüsteten deutschen Werke, di« Zahl Hr französischen zu verdoppeln und sich die für die lothkinaische Industrie unentbehrliche Saarkohle anzueignen. — Setzen wir hinzu, daß das E. d. F. die Kriegszerstörongen im nordfranzösischen Kohlengebiet nicht ungern gesehen haben dürfte, sie gab Aussicht auf eine ganz moderne Wiederher stellung der betroffenen Gruben uno Werke, auf Kosten Deutschlands, des „Konkurrenten". Geht man diesen Ge- dankengängcn auch nur in großen Zügen.flach« so glaubt man den Franzosen ohne- weiteres, daß das Schicksal der Bevölkerung sie gänzlich kalt läßt. Aus Belegen, die van Lowick anführt, erhellt, daß dem E. d. F. schon 1919 (Versailles) die Ruhrbesetzung nötig schien und daß sie aus „wirtschaftsimperalistischen Gründen aus den Kreisen des E. d. F. erfolgt, die aus Militaristischen Gründen gestützt wurden." Das E. d. F. aber trieb zur Ruhrbesetzung, „um recht billigen Keks zu bekommen", was anfänglich auch gelungen, heute jedoch infolge des Franken sturzes nicht mehr der Fall ist. — In diesem Punkt (und anderen) nicht französische sondern private Schwerindustrie belange verfolgt zu haben, wirft de^ Sozialist Delaisi Herrn Pinot öffentlich vor („Das C. d. F. und die Ruhrbesetzung"). Van Lowick selbst kommt auf Grund französischen Materials zu dem Schluß: Das zerstörte Gebiet ist in modernster Technik wieder aufgebout: die französische Kohlenförderung Hot dort den Friedensstand zum Teil schon überschritten. Frankreich braucht also keine deutschen Reparationskohlen mehr. Die Brennstoffrage (aus dem Versailler Vertrag) wird jetzt nur noch eine Koksfrage für dos C. d. F. (Verkokung der billi gen deutschen Zwanaskohlen). Es ist das C. d. F., das uns ausblutrt. Uvd der Mann des E. d. F. war und bleibt Poincarö. England nnd der Sicherheitapakt London, 19. Juni. (Drahtb.) Wie der Berichterstatter des W. T. B. in hiesigen politischen Kreisen erfährt, scheinen verschiedene Anzeichen bereits darauf hinzudeuten, daß die wohl mit einem Blick auf das Parlament erfolgte, in der Hauptsache auf britische Bestrebungen zurückzuführende Ver öffentlichung des Notenwechsels zwischen der britischen und der französischen Regierung in der Frage des Sicherheits paktes nicht ohne Wirkung geblieben ist und den Wortfüh rern der Negierung bei der kommenden Unterhausdebotte ihre Aufgabe merklich erleichtern wird. Es wird betont, daß die durch den Notenaustausch bewiesenen Bestrebungen de« Staatssekretärs de» Aeußeren, keine Verpflichtungen im Namen de« Britischen Reicher zu übernehmen, die über die von der Mehrheit der öffentlichen Meinung gebilligten hinausgehen, und zugleich Deutschland al« gleichberech tigtes Mitglied st, den Kreis der europäischen Ratio nen hineinzuztehen, sowohl der von der Liberalen Partei al» auch von der Seit« der Arbeiterpartei erwarteten Kritik DerSächlWFM dcrgevl'crtt-» Unabhängige Leitung für alle Stände in Stadt mH Land. DichiesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags -Nnterhaltungsbiatt und L-ttdwirffchastliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 16. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May G. m.b.H. in Bischofswerda. Frrnspr. Nr, 22 Das Rheinlandproblem. Mit der Feier in Düffeldorf erreichen, die Rheinland kundgebungen ihren Höhepunkt. Im ganzen Reiche kommt die ungeheuere Bedeutung, die man der Tausendjahrfeier namentlich in politischer Hinsicht beimißt, nicht nur in spon tanen Demonstrationen der politischen Verbände, sondern auch gerade in der problematischen Beurteilung der ganzen Rheinlandfrage zum Ausdruck. Ein Zufall will es, daß die rheinische Jahrtausendfeier gerade in eine Zeit des politi schen Hochbetriebes, der entscheidungsschweren Erörterun gen über die Sicherheit»- und Völkerbundsfrage hineinfällt. Das Schicksal des Rheinlandes spielt bei diesen Erörterungen für Deutschland die Hauptrolle. Nachdem durch die Lon doner Vereinbarungen die verwaltungsrechtliche und wirt- schastliche Freiheit des Reiches im besetzten Gebiet wieder hergestellt worden ist, richtet sich jetzt das Bemühen der deut schen Außenpolitik auf die Zurückgewinnung auch der vollen politischen Souveränität, die nicht etwa allein durch den Zu stand der Besetzung, sondern auch durch die Auslegungs möglichkeiten gewisser Bestimmungen des Versailler Vertra ges und der Dölkerbundsatzungen eingeschränkt ist. Bei früheren Erörterungen wurde vielfach auf englische An regungen hin von einer Neutralisierung der Rheinland« ge sprochen. Dabei wurde der Plan erörtert, das Rheinland in protektoratsähnlicher Form unter die Oberhoheit des Völker bundes zu stellen. Nach den neuerlichen Versionen über die Sicherheits- und Garantiefrage hat es den Anschein, als fei dieser Plan noch nicht völlig aufgegeben worden. Wie wir hören, ist es für die Reichsregierung eine Selbstverständlich keit. daß solche Bestrebungen für Deutschland ganz unan nehmbar sind und daß keine deutsche Regierung ihre Zu stimmung zu einer Lösung geben kann, die die Hoheitsrecht« Deutschlands über die Rheinland« zugunsten des Völkerbun des oder irgendeiner auswärtigen Macht auch nur teilweise preisgcben könnte. Am schärfsten betont man deutscherseits die Ansprüche auf die Hoheitsrechte des Reiches in der Frage de« Durch marschrechtes, die bekanntlich bei den Genfer Erörtenwgen zwischen Chamberlain und Driand eine große Rolle gespielt hat. Die alliierten Mächte scheinen sich noch immer über die Bedeutung diele» Problem» im unklaren zu sein. Daruin kann die Neichsregierung bei den bevorstehenden Verhandlungen absolut keinen Zweifel mehr daran lassen, daß Deutschland niemals fremden Truppen den Durchmarsch durch deutsches Gebiet zugestehen kann, und daß alle Trwä- gungen hierüber auf einer fälschlichen Auslegung der Ver tragsbestimmungen beruhen. Die Souveränität de» Deut schen Reiches über das Rheinland wäre in dem Augenblick aufgehoben, wenn etwa der französischen Regierung da» Recht zugesprochen werden sollt«, in einem Kriegsfall das Rheinland als Aufmarschgebiet gegen eine fremde Macht«« benutzen. Abgesehen hiervon würde da» Reich di« Rheinland« einein äußerst gefahrvollen Schicksale pnisgeben, wenn es nicht angestrengt bemüht stin würde, in dieser Frage den Standpunkt Deutschlands unverändert durchzusetzen. Man ist sich also in allen Punkten der großen pvntischen Bedeu tung dr . Rheinlandfrage bewußt, die in den nächsten Wochen all« politische?, Erörterungen beherrschen wi^ . .ahrtindustrie, Industrien der rften und jung acht, , be- ? >. 7 -!pkl.7k, UN SME-»«- Auzeiaenpeet« (in Goldmark): Die 43 mm breite einspaltige Grundschriftzeile 20 Pfg., örtliche Anzetgen 15 Pfg, die «> mm breite Reklamezeile (im Textteil) 50 Pfg. Zahlung in Dapiermark vom Zahltag, jedoch nicht niedriger als rrschetnunaoweise: Jeden Werktag abend» Mr den folgend. Tag. Postfcheck-Ksuto: Amt Dresden Nr. 15LL. Gemeinde- ' Bezagspres» für die Zeit eine« halben Monat«: Frei in« »«»bsndsgtroKaste Bischofswerda Konto Nr. S4. ' Hau» halbmonatlich Mk. 1.20, dehn Abholen in der Geschäftsstelle Im Fall, höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher i . - . ._ ........ — -- — Postanstalten, Störung des Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrtch- zum amtlichen Briefkurs vom Zahltag, jedoch i i tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Tari Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises, sammelanzeigen tarifm. Aufschlag. — Erfüllungsort Bischoj