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«««> 0QMk brachten einen Straßenbahnwagen, der den Zug durch- au« der Menge. Hierbei wurde einer der beim Angriffe auf die Beamten hauptsächlich beteiligten Demonstranten durch einen Oberschenkelschuß getroffen. Er starb kurz darauf noch vor Einlieferung ins Krankenhaus infolge Verblutung. Schließlich gelang e» dem alarmierten Aeberfallkommando. die Menge durch gütliche« Zureden zum Auseinandergehen zu veranlaßen. Neues aus aller Welt. — Verfolgung um den Erdball. Im Sommer 1922 wurde Deutschland von einer internationalen Bande von Taschendieben und Scheckfälschern heimgesucht, die cs beson ders auf die zahlreichen, sich damals in Deutschland befinden den Amerikaner abgesehen hatten. Die Bande stahl Juwelen und Travellerschecks, die sie bei deutschen Banken unter brachte. Im August 1922 gelang es, ein Mitglied dieser Bande, namens Blinbaum, in Berlin zu ermitteln und fest zunehmen; er wurde zu einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Der Anführer der Bande aber war und blieb unbekannt. Schließlich kam die Berliner Kriminalpolizei dahinter, daß es ein russischer Kaufmann Gantz war, der als Juwelenhändler austrat und in der Königgrätzer Straße eine Neunzimmer Wohnung innehatte. Als Gantz sich ent larvt sah, verschwand er unter Zurücklassung seiner Familie aus Berlin. Die Kriminalbehörden mehrerer deutscher Städte nahmen die Verfolgung auf: es stellte sich jedoch heraus, daß der Flüchtige sich nicht mehr in Europa aufhielt. Ein Bonkdetektiv unternahm eine Reise um den ganzen Erdball, um den (gesuchten aufzuspüren. Jetzt wurde dieser endlich in Peru ermittelt und dort verhaftet. Seine Fest nahme erfolgte in dem Augenblick, als seine Familie, die nach ihm geflüchtet war, dort anlangte. Gantz wurde auf einen deutschen Dampfer gebracht. In Colon, dem Ein gangshafen zum Panamakonal gelang cs ihm, an Land zu kommen. Das wurde aber beinerkt. Bald war er wieder eingefangen, und jetzt wurde er unter besonderer Be wachung an Bord gehalten. Berliner Kriminalbeamte fuhren ihm nach Holland entgegen, nahmen ihn dort in Empfang und brachten ihn über Hamburg nach Berlin. — Der Ansturm der Heringe. Im vorigen Jahre konnte die deutsche Fischindustrie bedeutend ausgebaut wer den. Vor allem wurden bei der mit dem August einsetzen den Heringsfikcherei sehr gute Fangergebnisse erzielt. Dem gegenüber ließ aber der Absatz zu wünschen übrig; besonders im Binnenlande war er gering, so daß die Fischer einen großen Teil ihrer Fänge ins Ausland verkaufen mußten. Der amtliche Bericht über die Zusammenstöße in Halle. Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: Die bis herigen Ermittlungen über den blutigen Zusammenstoß in Hatte anläßlich einer kommunistischen Wahlversammlung am 13. d. M. haben bisher ergeben: In der kommunistischen Wahlversammlung, die von etwa 2000 Teilnehmern besucht war, hat ungeachtet eines vom Polizeipräsidenten der Versammlungsleitung rechtzeitig mitgeteilten Verbotes des Auftretens ausländischer Redner ein englischer Redner das Wort ergriffen. Auf Veranlassung des überwachenden Beamten wies der leitende Polizeioffi- zier, nachdem er sich den Weg bis zurRednertribüne gebahnt hatte, wiederholt den Versammlungsleiter und den Redner auf das ergangene Verbot hin. Ilm die beginnende Er regung der Versammlnngsteilnehmer zu beruhigen, erklärte der Polizcioffizier, auf einem Tische stehend, mit lauter Stimme, daß die Versammlung als solche nicht gestört, nur die behördliche Anordnung durchgeführt werden solle. In diesem Augenblick sah der Polizcioffizier, daß ein Mann auf der Galerie einen Revolver gegen ihn richtete und losschoß. Unmittelbar darauf fiel von der Galerie und ans dem Saal eine ganze Anzahl von Schüssen in so schneller Folge, daß die Beamten sich einer Maschinenpistole gegen über glaubten. Als zu allem die Menge die Beamten auis äußerste bedrängte, gaben nun auch diese zu ihrer Verteidi gung in der Notwehr, ohne besonderen Befehl erhalten zu haben, Schüsse ab, Die Versammlungsteilnehmer verließen daraus panikartig den Saal. Bei dem geschilderten Vorgang sind 7 Personen getötet morden, und -war 6, darunter 2 Frauen, durch Schüsse, ein siebenter ist im Gedränge erdrückt worden. 10 Verwundete, unter diesen 8 mit Schußverlctzungen, sind ärztlicher Be handlung zugcführt morden. Von den eingesetzten Schutz- polizcibcamten haben vier Hiebverletzungeu, zum Teil er heblicher Art, erlitten. Von dem Regierungspräsidenten in Merseburg ist im Benehmen nut der Staatsanwaltschaft und den Gerichtsbe hörden bereits ein Termin zur Einnahme des Augenscheins abgehaltcn worden. Hierbei sind unmittelbar neben dem Standort der Beamten zahlreiche Gcschoßeinschläge festge stellt worden, auch haben sich im Saale und auf der Galerie Hülsen einer bei der Schutzpolizei nickt geführten Munition gefunden. Die Untersuchung zur vollständigen Aufklärung der höchst bedauerlichen Vorfälle ist bei den drei genannten Stellen im Gange und wird mit größter Beschleunigung durchgeführt. Ium Liseitbahnerstreik. Berlin, 16. März. (Drahtb.) Eine Versammlung dec streikenden Eisenbahnarbeiler in Grohberlin nahm gestern zum Schiedsspruch Stellung. Der Vertreter de« Deutschen Eisenbahnerverbandes Dressel betonte, man müße den Wei sungen der Organisation in jedem Falle, also auch der Auf forderung zur Wiederaufnahme der Arbeit im Falle einer verbindlichkeitserklärnng des Schiedsspruches, folgen. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in der die Ab lehnung des Schiedsspruches durch die Eisen bahner erklärt wird. Außerdem wurde auch über mehrere von radikaler Seite eingebrachte Entschließungen, in denen dir Ausrufnng de« Generalstreiks gefordert wird, unter dem Drucke der Versammlung abqestimmt und mit großer Mehr heit angenommen. Zusammenstöße mit kommunistischen Demonstranten in Neukölln. Berlin, 15. März. (Drahtb.» Zn einer Mitteilung der Nachrichtenstelle de» Polizeipräsidiums heißt es: Am Sonn l«ck, Oesterreich, Ungarn und Bulgarien hat der LWM dtmdarat gestern beschlossen: 1. Den Bericht der aemffchch« Kommission der surM- sch-- > militärischen GachoerMndigen an-unehmen, der Mittel mb Wege feststem, durch die den Kontrollkommissio nen eine vollkommen freie Durchführung ihrer Aufgaben gesichert werden soll. 2. Das Generalsekretariat des Völkerbundes zu bitten, die Frage prüfen zu lassen, ob und inwieweit das in diesem Reglement ausgestellte System gesetzgeberische Maßnahmen notwendig macht, die durch die dem Kontrollrecht unterstell en Staaten einzuführen wären, und dem Rat« zu dieser Frage einen Bericht vorzulegen. 3. De» Generalsekretär zu ermächtige», schon jetzt die genannte» vier Staate» zur Duldung jeder Kontrolle zu verpflichten, und ihnen die Entscheidung des Völkerbunüs- rates über die Organisation des Kontrollrechtes und das Reglement mitzuteilen, damit diese Staaten in die Lage kommen, ihrerseits die notwendigen Maßnahmen zu ergrci fen, um dem Rate die Ausübung seiner in den Friedensver trägen niedergelegten Befugnisse im Falle einer Kontrolle stcherzustellen. ,4. Die weitere Prüfung eines Kontrollsystems für dir Entmilitarisierung der Rheinlandzone auf die nächste Ses sion zu vertagen. 3. Polen aufzusordern, dein Generalsekretär eine aus führlichc Darlegung darüber zukommen zu lassen, auf welche Argumente es seine Forderung zur Teilnahme an den Ar beiten der ständigen beratenden Militärkommission des Völ kerbundes begründe. Verengerung der Aufwertnngsfrisien. Der Reichsrat hat dein Entwurf eines Gesetzes über die Werlängerung der Fristen der dritten Steuernotverordnung seine Zustimmung erteilt. Nach dem Entwurf sollen die Fri sten für die Stellung eines Antrages auf Herabsetzung des Aufwertungsbetrages (8 2, Abs. 1, Satz 3 der dritten Steuer notverordnung), für die Anmeldung von Sparkassen- -uthaben (8 7, Abs. 1, Satz 1 der Verordnung), für die Stellung eines Antrages auf Äufwertung der hypothekarisch gesicherten Forderung, abweichend von dem Nornialfatz von 18 v. H. (8 7, Abs. 3 der ersten Durchführungsverordnung) und für die Anmeldung des Anspruches auf Aufwertung umgetauschter Pfandbriefe (8 16 Abs. 1, Satz 2 der dritten Durchführungsverordnug), weiter dtp zum 30. Juni d. I. verlängert werden. Gleichzeitig soll der Zeitpunkt des Außerkrafttretens des Gesetzes, betreffend Aussetzung des Verfahrens vor Gerich ten und Aufwertungsstcllen, vom 17. Februar d. I. (Reichs gesetzblatt 1 S. 15) bis zum 30. Juni d. I. hinausgeschobcn werden. Der Entwurf ist dem Reichstag zugelcitet worden. Aen-ernngen in -er Unfallversicherung. Reichsratsbeschlüsse. Der Reichsrat beschäftigte sich in seiner letzicn Voll sitzung mit dem Gesetzentwurf über Aendcrungen in der Un fallversicherung. Die Vorlage bringt einschneidende Aende- rungen. Die Renten sollen wieder nach dem tatsächlichen Jahresarbeitsverdienst bemessen werden. Die Renten wer den nach dem individuellen Arbeitsverdienst eines Jahres berechnet. Die Berufsgenossenschasten werden jetzt verpflich tet, im Rahmen des Möglichen Unfälle zu verhüten und die erste Hilfe zu leisten. Da die Hilfslosenrenten vielfach nicht ausreichen, ist ein Anspruch auf Pflege in dem Gesetzentwurf einaeführt. Völlig neu ist die Verpflichtung der Berufsge- nofsenschaften zur Berussfürsorge, was aber nur für die Schwerverletzten gilt, die mehr als 50 Prozent der Erwerbs fähigkeit eingebttßt haben. Mit das Wesentlichste im ganzen Entwurf ist die Abkürzung der Wartezeit. Die Leistungen der Berufsgenossenschast sollen nach dein Ablauf der achten Woche beginnen. Die Vollrente bei Schwerverletzten soll künftig nicht mehr nach 66-/. Prozent des Jahresverdienstcs bemessen werden, sondern nach sieben Zehntel. Ferner er halten diejenigen Verletzten, die mehr als 70 Prozent ihrer Erwerbsfähigkeit eingebüßt haben, Kinderzulagen. Die im preußischen Landtag für Pfarrbesoldung einge brachten Initiativanträge werden gemäß 8 36 der Geschäfts ordnung des Landtages dem Hauptausschuß überwiesen werden. Gegenüber der hier und dort hcrvorgetretenen Be unruhigung ist nachdrücklich zu betonen, daß irgendeine, auch nur vorübergehende Unterbrechung in der Zahlung der Staatsleistungen für die Pfarrbcsvldung nicht eintritt. In den Staatshaushalt und den Notetat für 1925 sind ausrei chende Mittel eingestellt. tagnachmitlag passierte ein Zug von etwa 450 kommnnifii- Ganz besonders schlecht wird ober das Verhältnis zwischen scheu Demonstranten den hermannplal, in Neukölln. Sie Fangergebnissen und dein Absatz der Ware für dieses brachten einen Straßenbahnwagen, der den Zug durch- Frühjahr geschildert. An den Ostseeküstcn Schleswig-Hol- kahren wollte, gewaltsam zum halten. Ein Demonstrantwerden derartige Riesenfänae gemacht, daß sie an den schlug mit der weichenstellftange auf den Führer ein. Die z<ansum einfach nicht »icbr abznsc'tzcn sind. Die Fischmärkle vcrkehrsposten der Schutzpolizei versuchten den Täter zu Norddcutschlands sind mit Heringen und auch Sprotten jo verhaften. Der Festgenommene wurde ihnen aber von den! überfüllt. daß sic die Fische nicht aufnchmen können. In Demonstranten wieder entrissen. Ein ;n hilse eilender Travemünde stchcn fortgesetzt Dutzende von Eisenbahnwagen Schuhpolizeibeamter wurde ebensall« von der Menge ange- inii vorzüglichen irischen Heringen, die selbst zum Preise von griffen und zu Boden geworfen. In höchster Bedrängnis zwei Pfennigen dos Pfund nicht verkauft werden können, gab nun ein zufällig in Zivil des Weges kommender Poli Ebenso Et cs in Kiel nnd an anderen Fückzereiplätzen, wo die zeibeamler. der seinem ocsöhrdctcn Kameraden brigesprun Heringe sich in nngcheucrcn Mrngcn anhäufen. Räuchereien j I« war, Schreckschüsse ab. Außerdem sielen auch Schüsse; nnd Straßcnhandcl bieten 2 und 3 Pfennig für das Pfund, « Wie «O Gbteburg gemeldet wird, werden an den schwevi- schen Westküsten des Kattegatt nie dagewesene Heringssänge gemacht, in wenigen Küstenstädten werd«, täglich mehrere Auktionen abgehalten, in denen bis zu 20 000 Hektoliter He ringe zu Spottpreisen verkauft werden. Die dänische Fische rei hat ihren Absatz an den deutschen Fischmärkten Kiel, Flensburg usw. einstellen müssen, da auch sie ihre Riesen fänge nicht unterzubringen vermag. — Infolge dieser außer- gewöhnlich großen Heringsfänge in der Ostsee ist jetzt ein in der Geschichte der deutschen Hochseefischerei einzig dastehen der Beschluß gefaßt worden. Man ist übereingekommen, daß ein Fischereifahrzeug alles, was es über fünfzig Zentner fängt, wieder ins Meer läßt. Aus diese Weise hofft man, durch Verringerung der Warenmenge den Absatz im Inter esse der Einzelfischer zu regulieren. — Wir im Binnenlande merken also vorerst nach nichts von diesem Fischzug Petri. Unser saurer Hering kostet noch genau so viel wie früher. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 16. März. —* Der Gedenktag für die Gefallenen wurde gestern in unserer Stadt würdig begangen. Die öffentlichen Ge bäude und zahlreiche Bürgerhäuser hatten Halbmast ge flaggt. Nm N9 Uhr vormittags zogen die Fahnen abteilungen der Vereine und der Vaterländischen Verbände in geschlossenem Zuge zur Hauptkirche und nahmen am Altarplatz Aufstellung. Der Altar hintergrund und die Kanzelempore waren mit schwarzem Tuch ausgeschlagen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz mit Andächtigen gefüllt. Stimmungsvolles Orgelspiel, ernste Choräle voll sreudiger Christenhoffnung und die Motette: „Wir sind des Herrn, wir leben oder sterben!* führten zu der tieferareifenden Predigt des Herrn Ober pfarrer Semm. Einleitend gedachte er des Massengrabes von 136 Bergleuten in Dortmund, das uns vor kurzen) tief erschüttert hat. Aber was ist es gegenüber den Massengrä bern draußen im Feindesland? Heute trauert unser ganzes Volk um die Teuren, die ihr Leben für uns gelassen haben. Ist auch seitdem Schreckliches hinzugekommen, Revolution, Zusammenbruch, Rhein. Ruhr, Oberschlesien, Inflation, dennoch auch heute noch stehen wir mitten in dem Todes schatten des Krieges. Woher Licht in diese Dunkelheit? Gottes Wort allein kann und will es uns bringen. Und nun knüpfte der Prediger an das große Wort Christi an, Joh. 15, V. 5: „Ohne mich könnt ihr nichts tun. Das Thema seiner Predigt lautete: Nur mit ihm, ohne ihn nichts! So werden wir heute mit Christus trauern an i^n Gräbern unserer ge liebten Toten im Weltkrieg, und weiter mit ihm ringen nm ein neues Leben, das unserer Toten würdig ist. Wenn eins der vielen Ehrenmale die Gestalt einer schmerzerfüllten trauernden Mutter zeigt, so fühlen wir alle das große Leid mit, das durch sie zum Ausdruck kommt. Aber das Beste fehlt ihr doch, jenes Seelenwunder, das ein trauerndes Herz still, stark und getrost macht. Niemand kann es selbst voll bringen. Christus allein kann dieses Wunder wirken, daß im Herzen wohl noch Trauer ist, aber im Auge der Blick, der auch über die Massengräber hineinschaut in die geheim nisvolle Tiefe des Heilandswortes: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht, du wirst cs aber hernach erfahren. Heilige Christcnhoffnung ist gewiß, daß weder Tod noch Lebe» uns scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christo Jcsu ist, unserem Herrn! Mit ihm wird der Volkstraucrtag ein gro ßer Tag voll höchster Gedanken, der uns sprechen läßt: Hel- denschar. in Licht verklärt, sei gegrüßt in Jesu Namen! Ge nuß, viele sind auch im Felde die alten Menschen geblieben, ohne innerer Förderung und Entscheidung, aber dennoch, um die meisten hat der Krieg die Dornenkrone wahren Hel dentums gewunden: getreu bis an den Tod für Heimat, Volk und Vaterland, die in der Kraft Christi Vaterlands liebe, Pflichterfüllung und Tapferkeit bewiesen haben; wahr lich, ein Abglanz von der wunderbaren Liebe und Treue Christi am Kreuz zu Golgatha. Mit ihm alles! So trauert unser deutsches christliches Volk voll lebendiger Hoffnung: unsere Toten leben! Im zweiten Teil wies der Prediger noch aus ein anderes Ehrenmal hin, schlicht und einfach auf einem Friedhof, aber an seiner Seite quillt ein Brunnen, der sein Wasser in das Land sendet zum Leben und Gedeihen. Soll nicht auch von dem Ehrenmal des Dolkstrauertags ein heiliger Quell hinein in die deutschen Lande unserer Zeit fließen, um sein Leben zu heben und zu heiligen? Wir sind entsetzt über die Korruption, die jetzt offenbar geworden ist, aber mit Recht hat der evangelische Landesbischof am Buß tag auf die Schuld des Einzelnen hingewiesen, insbesondere auf die Sünden gegen das 6. Gebot und auf die das erlaubte Maß weit überschreitende Vergnügungssucht, da viele ver schwenden, wo Tausende von Brüdern und Schwestern hungern. Unser Volk muß wieder lernen, was unseren Vätern heilig war, und was sie einst in dunkelster Zeit wie der emporgehoben Helt, das stille, demütige Sichbeugen unter die Macht der Hoheit besten, der das Kreuz für uns getragen hat. Mit Christus! muß auch im Alltag Les Lebens, im Hause, im Gehöft, in der Fabrik, in der Schule und aller Arbeit unsere Losung sein. Dann führen wir ein neues Leben würdig unserer lieben Toten und Treue hier im irdi schen Streit, Friede dort in Ewigkeit! Nach einigen Minuten stillen Gedenkens sang die Trauergemeinde das nachstehende von Herrn Oberpfarrer Semm verfaßte Gedächtnis lied- Heldmschar, im Licht vertlärt, Sei gegrüßt in Jesu Namen! War der Tod un, auch versehrt, Was die wilden Stürme nahmen. Unser Glaube ist nicht tot, Sieger auch in höchster Nott Heldenschar, im Licht vnklchch Sei gegrüßt in Jesu Namen' Liebe führte euer Schwer«, Als des Hasse, Wogen Hamen; Liebe höret nimmer auf, Führt zn Gotte« Thron Hinanfl Heldensckar, im Licht verklärt, Sri gegrüßt in Jes» Namm! Ist uns Sckauen auch verwehr», Hoffnung läßt uns nicht rrlahmmk Treue hier im Ird'schen Streit, Friede dort in Ewigkeit! Nach Beendigung des Gottesdicnstcs zogen die Verelne unsi Verbände unter dem Geläute der Ktrchenglocken und mit Musik nach dem Ehrenmal. Die vereintsten RännersastuW«