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»b- 4»^ 2»0' 85 «t 7S-» 40^ »2^ üontag, «ar: ao 4«^ 120^ 110^ 140^ 140 1«L^ SV--) 80^ tav^ so «l II- S0-» iso 4 S0-! eil orten leben WW« DerSMscheLrzSßler Nr. 38 Son«al>»«d, de» 14. Februar 1925 Augenblick ein dringendes Interesse daran besteht, im Ruhr- g Mt. 1.10, beim Lbholrn in der ». EMzelnummr» 18 Psg. — All« iungsausttäger und di« Geschäft seder-eli Bestellungen entgegen. Bischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DK» Blatt' «tthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amt-Haupt- Mannschaft, der Schultnspektion und de» H'auptzollamts zu Bautzen, de» Anttsgettcht», de» Ftnanzamte» und de» Stadtrat» zu Bischofmperda. wöchnttllch 5 sowie uasrrr itionen , , , „ .... wird, wenn er nicht zu neuen Zeugenvorkaffungen kommt. Tur Zeit find «och « -engen zu »emehNwn. Tagesschau. * In der Luti»k«r-Varmal-Augeleaeah«ik sind die Ber- liner Rechtsanwälte Lr. Werkhauer und Dr. Engelbert ver- hastet worden. Der Reichskaacker unterbrach seinen Besuch bei der badischen Staatsregierüng, um sich an die Stätte des Gru- Im sozialpolitische» Ausschuß wurde getzern der An- auf Einführung der Arbeitslosenversicherung gründ» Finanzkommission der französischen ncht über den Ertrag der Ruhche- gehen die Dtapo Mil. 1.10, b eim agsausttäger und kl« Geschäftes^« S^SSS^WMMSgWMWW badischen Staatsregierung, um sich an benunglücks bei Dortmund zu begeben. trag auf Einführung sätzlich angenommen. Nach dem in der Sammer erstatteten Bei , fetzaua endete dies« für Frankreich mit einem Defizit von 134 Mill, -ranken. Reuter meldet aus London, daß infolge der abfälligen Kritik in vielen Kreisen da» Genfer Protokoll abgeändert und ein anderer Entwurf zur Erwägung gestellt wer den soll. Zu den mll ' bezeichneten Meldungen finden die Leier aus führliche» an anderer Stelle. d7a.geALa.tt-- Unabhängige Leitung für alle Stände in Stabt und Land. DichtesteVerbreitünginalleuVolksschichteN Beilagen: Sonntags-Unierhaltungsblatt ünd -Wchwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda. Altmarkt 15, DtuL und Verlag der Duchdruckerei Friedrich MayG.m.b.H.inBischof«w«da. Femspr.Rr.22 di« soziale Lage im Ruhrgebiet kommen. Dabei wird auch! do» Reichsarbeitsministerium die Gelegenheit wahrnehmen, I?7l_7- um si" - abzugeben. Daß bei der gegenwärtigen gedrückten Stim mung von allen einsichtigen Kreisen aus» peinlichste vermie den werden wird, zu schalsten politischen Auseinander setzungen zu kommen, ist ein« Erwartung, oieUich bei der ge reizten Stimmung gewisser Parteikreise wohl schwerlich wird verwirklichen lasten. Akschedumaowester Heden Werbtaa abend» fL den solg«ad. Tag. PostscheckwKvnt»: «ml Bees»«« Ste. 1821. «emelnde. «mzetaeuvret, (in Goldmack), Vte SS mw bwtt« «inspaüige «eM^>MG> Mr die Jett vo« 2. Zebr. bl, 15. Febr: Frei ta, »«daudosi—daff« Gffchofvwerda K»«to «e. 84. GrunlAriftzeil« 20 Dfg., örtliche «M«gm IS Psü, dl« S0wm »ftestell« Km Fall« höberer Gewall — Ibsteg oder soastiger irgend welcher breite Äcklcrmezeile ltm Texttell) 80 Psg.z,hdmgm Paplamuuk astalten, Ttönmg dr« Betriebe« d« Zeitung oder der Besörderung«rinrich. pim amtlichen Brieflmrs vo« Zahltag, jedoch nicht melmger al» nehmen wagen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder zum Kur» vom Tage der Rechnung. — Reckatt nach Taris. Mr Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezug-preife«. Sammelanzeigen tarifm. Austchlag. — Erfüllungsort Blschostw««»a so. Jahrgang den, ist die Aufregung unter der Berabevölkerung un geheuer. Die Angehörigen der eingefchlofsenen Mrgleuta sammelten sich noch während der Nacht vor dem Eingang , der Zeche an. Als die ersten Toten geborgen werden ttstn» ten, wuchs die Verzweiflung der Bevölkerung immer mehr. Die Menge verschaffte sich gewaltsam den Weg zu« Zecheneingang. Immer, wenn ein Toter von der Un glücksstätte nach dem Betkiebsgebäude geschafft wird, spie- i len sich Verzweiflungsszenen, besonders unter den Frauen, > ab. Nach einer Meldung des „Berliner Tageblatt«" find auch zwei Mitglieder der Rettungsmannschaften tödlich ver- unglückt. Sie wurden durch Nachschwaden erstickt. — In Dortmund haben die öffentlichen Gebäude halbmast geflaggt. Der Kanzler in Dortmund. Verkürzter Aufenthalt iu Karlsruhe Reichskanzler Dr. Luther, der am Mittwoch abend von ' Stuttgart aus in Karlsruhe einaetroffen ist, um der badi schen Staatsregierung einen Besuch abzustatten, hat unter dem Eindruck der Dortmunder Katastrophe seinen dortigen Aufenthalt abgekürzt und am Donnerstag nachmittag die Reife nach Dortmund angetreten, um sich an die VnglÜckit- stelle zu begeben. Von Karlsruhe aus sandte er an den Oberbürgermeister Eichstern, Dortmund, folgendes Telegramm: „Die Schrek- ka»««Gncht-va»^der^at^rophL auf der Zeche. „Stoinst hat mich auf das tiefste erschüttert. Sprechen Sie, bitte, den Ungehörigen der Opfer meine herzlichste Teilnahme aus, die ich ihnen sobald als möglich auch persönlich zum Ausdruck bringen werde." Totenehrung im Reichstag. Berlin. 12. Februar. Bei Beginn der heutigen Reichs taassitzung gab Präsident Loebe der Trauer und dem Mitgefühl des Hauses an dem schweren Grubenunglück auf der Zeche „Minister Stein" bei Dortmund Ausdruck. Lei der sei zu befürchten, daß nur ein kleiner Teil der Verun glückten gerettet werden ckönne, da an die 97 Vermißten we- aen großer Grubenbrüche nur schwer heranzukommen sei. ' Die Abgeordneten hatten sich bei dieser Kundgebung er hoben. Bon den Kommunisten wurde die sofortige Bildung eines Untersuchungs-Ausschusses beantragt. Als sie aber vom Präsidenten ersucht wurden, angesichts del Majestät des Todes heute keine Streitfragen aufzurollen, erklärten sie sich damit einverstanden, ihren Antrag einstweilen zu- rückzustellen. In der sodann fortgesetzten Etatsberatung wurde das Fürsorgewesen, Fragen der Gesundheitspolitik, . owie Unfälle im Bergbau eingehend besprochen. Al» von ozialdemokratischer Seite das Bedauern ausgesprochen wurde, daß die Regierung es nicht für zweckmäßig gesunden >abe, auf die vielen Anfragen zur.Fürsorgepflicht zu ant worten, wurde von Regierungsseite darauf hingewiesen, daß nfolge der verschiedenartigen Regelung dieser Frage durch die Länder, einheitliche Grundsätze bisher nicht hätten erMt welchen können. Die Etatsberatung geht am Sonnabend weiter. ' von kommunistischer Seite wird selbstverständlich ver sucht, die in den Bergarbeiterkreisen herrschende Erregung dazu zu benutzen, um eine politisch« Bewegung zu inszenie ren. Gegen ein solche» verantwortungsloses Treiben würde die Regierung energisch vorgehen müssen, denn es gilt tat sächlich, zu verhindern, daß aus einem solchem Unglück auch noch weitere beklagenswerte Folgen entstehen. Das Reichs kabinett wird sofort Veranlassung nehmen, in eine sehr ernste Prüfung der Lage einzutreten. Es wird Vorsorge dafür treffen, daß die Sicherheitsmaßnahmen im Bergbau betrieb und die Gestaltung der Arbeitsverhiilttstste keinen Anlaß dazu bieten sollen, über «ine Unterdrückung der Berg arbeiterschaft zu klagen. In den Kreisen der Reichstaasparteien hat die Berg-! merks-Katostrophe «inen außerordentlich starken Eindruck gemacht, so daß der Reichstag sofort eine Kundgebung für ^nks^?*d/r^s^^^runa^üb-r^^ dies«, Tages geborgen werden. Eine'weitere Gefahr Menschenleben besteht nicht. Die.Sicherung der durch BerMerflim-«s-eire» . «i »er U«,lücksftätte. Berlin, 12. Februar. Wie die Blätter zum Gruben unglück aus der Zeche „Minister Stein" au» Dortmund mel- Di« Lag« l« Ni»hr,etz>«f. . Berlin. 18. Februar. (Bon unserem Berliner Vertreter.) Infolge der furchtbaren Bergwerks-Katastrophe im Ruhr gebiet bildet die Situation im dortigen Bergbau gegenwär tig den Gegenstand lebhaftester Erörterungen der politischen Kreise, die der Meinung sind, daß das Reichsarbeitsmini-! sterium sofort eine eingehende Prüfung der Arbeltsverbält- nisse im Ruhrbezirk vornehmen müsse. Ueberelnstimmend ist gemeldet worden, daß sich der ganzen Bergarbeiterschaft eine ungeheure Erregung bemächtigt hat, di« sich besonders darin auswirrt, daß über die Arbeitsverhältnisse ernste Beschwer den erhoben werden. Seit der Beendigung des passiven Widerstandes haben sich die Verhältnisse immer mehr zuge- spitzt, so daß das Reichsarbeitsministerium mit ernster Be sorgnis der weiteren Entwicklung der Lage entgegensieht. Don feiten der Gewerkschaften, und insbesondere auch der nichtsozialistischen Dergarbeiteroerbände sind gerade jetzt wieder aus Anlaß der Entschädigungszahlungen an die Ruhrindustrie sehr scharfe Angriffe gegen die Bergbauunter nehmer erhoben worden, so daß gerade im gegenwärtigen Augenblick ein dringendes Interests daran besteht, im Richr-s bergbau wieder zu erträglichen Verhältnissen zu kommen, verschüttet, ganze Dieses Problem muß nach Auffassung der Regierungskreise tunasaktion wird selbstverständlich ohne jeden Zusammenhang mit politischen umliegenden Zechen, sowie der städtischen Feuerwehr und Streitfragen gelöst werden. E» ist selbstverständlich eine rein verschiedener anderer Organisationen unter Leitung des wirtschaftliche Frage, die überhaupt mit dem wirtschaftlichen Oberberghauptmanns vom Oberbergamt Dortmund aus- Wiederaufbau so eng verknüpft ist, daß am allerwenigsten!geführt. Aerzte, Krankenschwestern und anderes Sanitäts politische Gesichtspunkte in Betracht gezogen werden können, personal leisten die erste Hilfe über Tage. Der Reichskanzler, der sich zur Unglücksstelle begeben hat, wird, wie wir hären, Veranlassung nehmen, auch mit den Dortmund. 12. Februar. (W. T. B.) Das preußische Vertretern der Bergarbeiter-Gewerkschaften in Besprech-10berbergamk in Dortmund teilt mit: Auf der Zeche „Mini- unqen einzutreten, um ihre Ansichten zu hören. ster Stein in Dortmund hat sich am Mittwoch, 11. Februar, abend» gegen 8 Uhr, «ine folgenschwere Explosion ereignet. Eie hat an Opfern 12S Lote und S Verletzte gefordert. Zur Zeit, Donnerstag nachmittag 3 Uhr, sind außer den verletz ten 95 Tote geborgen. An die übrigen verunglückten, die zweifellos tot sind, ist noch nicht heranzukommen Die Ex plosion ist entstanden im südöstlichen Teil der Schachtanlage M und hat zwei Steigerabteilungen in Mitleidenschaft ge zogen. Es werden vier Flöze der mittleren Fettkohlenpartie gebaut, drei weitere Flöze stehen in Vorrichtung. Explo sionsherd und Explosionsursache können noch nichtfestgestellt werdest, da die Baue wegen der vor handenen zahlreichen Brüche noch nicht befahren werden konnten. Die Gerücht«, die über die Explosionsursache im Umlauf sind, entbehren der Begründung. Zur Zeit kann nur gesagt werden, daß Kohlenstaub bei der Explosion mit gewirkt hat. Die Aufräumungsarbeiten sind im Gange. Es wird damit gerechnet, daß auch die letzten Opfer noch im Laufe diese» Tages geborgen werden. Eine'weitere Gefahr Die SchlagwetterkatGstrophe in Dortmund. Die Ursache der Explosion, die als die größte im Ruhr gebiet anzusehen ist, ist noch ungeklärt. Gerettete Bergleute erzählen, daß an der Unglücksstelle gestern abend drei kleine Schlagwetter vorgekommen seien, die durch Funken einer kleinen Maschine zur Entzündung gebracht worden wären. Nach der Explosion war die Gasentwicklung unter Tag derart stark, daß selbst um diese Stunde noch oie Rettungs mannschaften der Nachbarzechen „Gneisenau", „Viktor", „Achenbach", „Schartthorst", „Preußen" und die Berufs feuerwehr von „Rhein-Elbe" durch die giftigen Nachschwa- osn bedroht wurden. Noch im Laufe der Nacht ist auf der Grube der zustän dige Vertreter der Staatsanwaltschaft, sowie «in Beauftrag ter des Oberpräsidenten eingetroffen. Heute vormittag haben bereits die Untersuchungen über die Schuldfrage be gonnen. Ein« Kommission von Sachverständigen hat oie Ansagen, die zur Entlüftung der Grube und zur Durchspü lung der einzelnen Schächte und Sohlen mit frischer Luft dienen, nachgeprüft. Leider war es bisher noch nicht mög lich, die Geretteten, die samt und sonders mit den Nerven zusammengebrochen sind, zu vernehmen. Erst wenn das I möglich fern wird, kann man sicy über die Entstchung des OnMch»..Än- klares Bild rpgchen. * Ueber 300 Meter unter Tage. Dortmund, 12. Februar. Als kurz nach ^9 Uhr aus der Grube das bekannte charakteristische Rollen der unter irdischen Explosionen ertönte, alarmierten die auf der Grube rnwesenden Steiger sofort alles, was über Tage vorhanden . Die Girenenruse, die sofort ertönten, und die Fernge spräche trugen sofort die Kunde von dem fürchterlichen Un glück in die Nachbarschaft. Auf Personen- und Lastkraft wagen eilten die Rettungsmannschaften zur Unglücksstelle. Die gesamten Ingenieure der Grube, sowie die von der Tagesschicht heimgekehrten Bergarbeiter waren bald zur Stelle. Sofort wurde ein großzügiger Hilfsdienst organisierst. Trotz der Gefahr, die in der Tiefe lauerte, waren schnell genügend Freiwillige zur Stelle. Bald drangen die. Hilfsmannschaften über enüegene Gänge und Stollen vorwärts, um zu den Arbeitsstätten zu gelangen. Ein fürchterliches Drama mußt« sich dort unten, über 306 Meter'unter Tage, abgespielt haben. Durch die ungeheure Gewalt der Explosionen ist der unterirdische Dau „ ... , . . .der Grube zerstört. Zahlreiche Stollen sind völlig bergbau wieder zu erträglichen Verhältnissen zu kommen, verschüttet, ganze Schichten haben sich gesenkt. Die Ret- — " "" . - - - . 2t>n den Rettungsmannschaften sämtlicher »en, sowie der städtischen Feuerwehr und Die verzögerte Rückkehr »es Reichskanzlers. (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 18. Februar. (Drahtm.) Die Rückkchr lies Reichskanzlers nach Berlin wird eine kleine Berzöaerimg erfahren. Man nimmt jedoch an, daß Dr. Luther svLttstens am Sonnabend früh wieder in der Reichshauptstadt fein wird und daß die für Freitag anaesagte Sitzung de» Reichs kabinett» an diesem Tage stattfinden kann. Di« Reichs regierung wird sich übrigens auch mit der bevorstehenden Ueberreichung des Berichte» der Milltärkontrollkommiffion zu beschäftigen haben, die die außenpolitische Lage wieder in ein akute» Stadium «intreten lasten wirb. , ———— - Varrer» Verfehl«»-. Berlin, 12. Februar. In der Barmat-Kuttsker-Lsstke wird heute mitaeteilt, daß Reichskanzler a. D. Bauer gestern vier Stunden lang in Moabit als Angeschuldiaker verhiirt worden ist. Bauer blieb auf seine instand ia en Bit te n bin zunächst auf freiem Fuße. Fluchtverdacht KK nach Ansicht der Staatsanwaltschaft im Augenblick nicht vor liegen. Die weiteren Maßnahmen gegen Bauer »erden anwej war. nisse im Ruhrbezirk vornehi gemeldet worden, daß sich der ganzen Bergarbeiterfchaft eine ausu/irkt, daß über"die Äröeitsoerhältnisse ernste Beschwer den erhoben werden. Seit der Beendigung des passiven