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Der sächsische Erzähler : 10.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192501103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250110
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-10
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 10.01.1925
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Forderung auf 286000 Mark herabgesetzt, aber nur unter der Voraussetzung, daß die sächsisch« Regierung diese Forde« rung sofort anerkenne und bezahle. Al» dies die sächsisch« Re gierung ablehnte, erhob Dr. Werthauer seine Forderung in der alten Höhe und die jetzt eingeklagten 10 000 Mart gelten als ein Teil der alten Foroeruna in Höhe von rund -4 Mil lionen Mark. Der Streich Dr. Zeigners und seiner Traban ten also kann, wenn das Gericht die Forderung Dr. Wert hauers anerkennt, letzten Endes mit allem Drum und Dran von Gerichts- und Änwaltsgebühren die sächsischen Steuer zahler bald eine runde Million kosten. Dresden, 9. Januar. Bemerkenswerter Austritt aus ocr sächsischen Sozialdemokratie. Die trostlosen Zustände, die durch die Mißwirtschaft der Radikalen in die sächsische Sozialdemokratie gebracht worden sind, werden besonders dadurch beleuchtet, daß schon Austritte namhafter Partei genossen aus der Partei begonnen haben. So hat der frühere sächsische Justizminister Dr. Harnisch seinen Austritt aus der Partei vollzogen. Dieser Austritt ist umso bemer kenswerter, als Dr. Harnisch ein alter Sozialdemokrat ist. der unter den schwierigsten Verhältnissen der Vorkriegszeit ein treues und angesehenes Mitglied der S. P. D. war. Dr. Harnisch, der jetzt den Posten eines Lanogerichtsdirektors in Dresden bekleidet, hat, wie erinnerlich, als Justizminister im April 1921 sein Amt nicdergelegt mit der Begründung, daß sein politisches Reinlichkeitsgefühl ihn dazu gezwungen habe. Schandau, 9. Januar. Ein Schuh- und Winterhafen wurde unterhalb der Schandauer Brücke in Prossen in den Jahren 1921 bis 1924 auf Kosten des Reiches erbaut. Der Hafen ist seit Mitte November 1924 für den Verkehr geöff net. Das einschließlich Einfahrtskanal 960 Meter lange, am Ostende 90 Meter breite Hafenbecken hat bei kleinstem Som merwasser 1,5 und 2 Meter Wassertiefe, so daß in Zeiten der Wasserklemme nollbeladene 100-Tonnen-Kähne mit 1,8 Mir. Tiefgang liegen können. Der Hafen bietet Raum zur Un terbringung von 100 Schiffen von je 600 Tonnen Trag fähigkeit. Oschatz, 9. Januar. Bei der Explosion einer Spreng kapsel hat sich in Merkwitz ein Knecht schwere Verletzungen an der Hand zugezogen. Er und ein Arbeitskollege versuch ten, die Sprengbttchse in ihrer Kammer zu öffnen und klopf ten mit einem Stein auf der Kapsel herum. Dadurch wurde der Inhalt natürlich zur Entzündung gebracht und die linke Hand des Knechts, der die Kapsel hielt, aufgerissen. Vier Finger sind verloren. Roßwein, 9. Januar. Städtische Unterstützung der Bau rätigkeit. Die Stadtverordneten haben den Bau einer Sen? von Einfamilienhäusern beschlossen, und zwar in Gemein schaft mit privaten Bauunternehmern. Jedes Haus wird auf etwa 10 000 °-tl zu stehen kommen; 6000 werden aus allgemeinen Mitteln aufgebracht, während der Bauende etwa 4000 aufweisen muß. Interessenten sind in genü gender Anzahl vorhanden. Geringswalde, 9. Januar. Reiche Fischbeute. Der hie sige 5 Hektar große Stadtteich wurde bisher aller zwei Jahre gefischt. Während des diesjährigen milden Winters kamen die Fische nicht zur Ruhe und es bestand die Gefahr, daß sie bei wieder eintretendem Froste an das Eis anfroren und zugrunde gingen. Der Teich wurde deshalb am 6. Ja nuar bei günstigstem Wetter gefischt, nachdem er erst im vorigen Frühjahr mit Karpfen und Schleien neu besetzt worden war. Die Fische zeigten, obwohl sie nicht gefüttert worden sind, ein erstaunliches Wachstum (Karpfen 314 Pfd. und schwerer). Die Ausbeute betrug rund 40 Zentner Karpfen und 414 Zentner Schleien, womit die starke Nach frage noch nicht gedeckt werden konnte. Oberwiesenthal, 9. Januar. Hier herrscht anhaltender Schneefall, so daß allen Sportfreunden die beste Möglichkeit für die Ausübung ihres Sportes geboten ist. Lhemnih, 9. Januar. Eine erhebliche Herabsetzung der Äraflftrompreise hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung beschlossen. Bis zu 1000 Kilowattstunden für das Jahr wer den bis auf weiteres für jede Kilowattstunde 27 Pfennige er hoben. Bei einem Verbrauch von über 5000 Kilowattstun den für das Jahr wird dieser Preis weiter für jede Kilowatt stunde bis auf 22 Pfennige gesenkt. Ferner wurde beschlos sen, die Zugtiersteuer für das Rechnungsjahr 1924 nicht in Höhe von 300 Prozent, sondern nur in Höhe von 150 Prozent des Landessteuersatzes zu erheben. Treuen, 9. Januar. Durch eine Oberlichtöfsnuag abge- ftürzt. Der 72 Jahre alte Seniorchef der Vogtländischen Mö belindustrie, G. m. b. H., ist infolge eines Schwindelanfalles ' durch eine provisorisch zugedeckte Oberlichtöfsnung 4 Meter tief in das darunter befindliche Zimmer abgestllrzt. Er wurde mit schweren inneren und äußeren Verletzungen, zu denen noch eine Lungenentzündung hinzugetreten ist, dem Krankenhause zugeführt. Plauen i. V., 9. Januar. Als neuer Rektor des städti schen Realgymnasiums wurde Herr Dr. Zwicker, bisher Studienrat am Karolagymnasiums zu Leipzig, Donnerstag mittag durch Ministerialrat Dr. Menke-Glückert eingewie sen. Stadtrat Kötz, der Dezernent des Schulamts, verpslich- iete den neuen Rektor als Vertreter der Statzt, Konrektor Dr. Richter begrüßte ihn im Namen des Lehrerkollegiums. In seiner Einführungsrede bekannte sich Rektor Dr. Zwicker zur Förderung nationaler Erziehungsgrundsätze. Neues aus aller Wett. — Schwerer Autobus-Anfall in Berlin. In später Abend stunde ereignete sich am Lützowuser in Berlin ein schwerer Verkehrsunfall. Ein vollbesetzter Autobus wurde von einem anderen Kraftwagen angefahren und umgestoßen. Soweit bisher bekannt ist, wurden 29 Personen verletzt. Nähere Einzelheiten fehlen noch. — Lin Dorf zieht um. Um die sich unter dem Dorfe Nachterstedt (Provinz Sachsen) hinziehenden 60 Meter star ken Braunkohlenvorkommen, die im Tagebau gefördert wer den sollen, abzubauen, soll der Ort niedergelegt werden. Für den Abbruch und Wiederaufbau des Dorfes sind 20 Jahre vorgesehen. Die Kosten trägt die Zeche Eoneordia. Im ganzen werden 40 Häuser niedergelegt. Beim Wiederaufbau an der Strecke Aschersleben—Halberstadt soll nach einheit lichen städtebaulichen Regeln verfahren werden. Der Ort zählt zur Zeit 1700 Einwohner und hat Poft, evangelische Kirche, Standesamt usw. Nachterstedt, das bisher auf preußischem Boden lag, wird sich nach dem Wiederaufbau auf anhältischem Boden erheben Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, S. Januar. -vr. k.- Deutsche Ideale ia Rot. Tagtäglich lesen wir von dem planvollen Vernichtungskrieg der Tschechen, Polen, Italiener und Franzosen gegen alles deutsche Wesen in jeg licher Erschließungsform. Wenn dabei besonders die Schule als Hort zukünftiger Volkskraft Schlag auf Schlag erfährt, dann möchte einen wohl oft bange werden um die Zukunft des deutschen Gedankens, leben doch aller Deutschen außerhalb unserer heutigen Reichsgrenzen. Freilich dürfen wir die Zuversicht haben, daß neben Lauen es trotz Not und Bedrückung Leute gibt von selbstlosem Ausharren und glü hender Liebe zu ihren höchsten Idealen. Und wie oft paart sich mit dem Kampf aus scheinbar verlorenemAuslandsposten um nationale Güter noch der ums religiöse Bekenntnis! Wie nahe Schule und Kirche. Glaube und Heimat verbunden sind, lehrt oft erst deren Verlust. Der Wunsch der überwiegenden Mehrheit der Eltern, unsere Schule nicht ganz von religiöser Grundlage befreit zu sehen, ist im Ausland angesichts der Angriffe fremden Volkstums um so begreiflicher. Uns, denen die deutschen Kulturgüter jederzeit gefahrlos verfüg bar sind, würde eine tiefe Bewunderung ergreifen, wenn wir im einzelnen erführen, welch entsagungsvolle Arbeit in der Diaspora geleistet wird, wie an alten Schulen, die auf private Unterstützung angewiesen sind, der Lehrer lieber Not leidet, als seine evangelische Klasse aufgibt. Daß große Hilfe vom Reich her trotz unserer Armut nötig wäre, leuchtet ein. Was z. B. das tschechische Volk uns hier für ein Beispiel gibt, ist bekannt. Wir wollen bei alledem nicht erobern, sondern nur unsere heiligsten Güter wahren. Hand in Hand mit Brudervereinen arbeitet daran der „Lutherverein zur Erhaltung deutsch-evangelischer Auslandsschulen." Ihm soll in dankenswerter Weise die nächste Kirchenkollekte zu fließen. —ll Die kirchgemeindevertrelung versammelte sich am 2. Januar zur 'ersten öffentlichen Sitzung im neuen Jahre, diesmal besonderer Umstände halber in der Sakristei der Hauptkirche. Der Vorsitzende begrüßte die Kirchge meindevertreter mit dem Wunsche, daß auch im kommenden Jahre alle gemeinsame Arbeit zum Wohl und Segen der ganzen Gemeinde verlaufen möge. In Dankbarkeit gedachte man noch einmal des verstorbenen Seniors der Vertretung, Konditormeisters Lange sen. An seiner Stelle wurde Herr Fabrikdirektor Liehr Willkomm u geheißen und als Kirchgemeindevertreter verpflichtet. Er tritt dem Bauaus schuß bei. — Hieran schlossen sich verschiedene Mitteilungen. So soll ein noch fehlendes Ortsgesetz mit dazu gehöriger Ge schäftsordnung für die Kirchgemeindevertretersitzungen vom Verfassungsausschuß bearbeitet werden. Als wichtigster Punkt der Tagesordnung stand die schlechte Heizbarkeit der Hauptkirche zur Besprechung. Der wohl durch den langen Gebrauch nicht mehr dichte Heizungskessel ist am Heiligen Abend völlig defekt geworden, so daß während der Weih nachtstage nur mit einem gütigst zur Verfügung gestellten größeren Eisenofen und dann mit der notdürftig ausge besserten Heizanlage gewärmt werden konnte. Damit zu sammenhängend wurde das Kirchgebäude von oben bis un ten besichtigt und überall sestgestellt, daß ein starker Luftzug viel Wärme wieder hinaustreibt, da Fenster und Türen mangelhaft schließen. Durch Einbau mehrerer neuer Türen in den Treppenhäusern und Verdichtung der Türschwellen soll dem kalten Luftzug gewehrt werden. Wegen des Neu baues einer Heizungsanlage, insbes. Neueinbau eines Heiz kessels wird ein fachmännisches Gutachten eingeholt werden. Alles in ollem war die Kirchgemeindevertretunq einstimmig der Ansicht, daß mannigfache Baufchäden, die schon in ver gangenen Jahren hätten behoben werden müssen, was aber infolge der Kriegsjahre unterblieben ist, zu baldiger Inan griffnahme drängen, um größeren Schaden zu verhüten. Man beschloß in einer der nächsten Sitzungen darüber zu beraten. Wegen der noch abzuhaltenden Gottesdienste wäh rend der kalten Wintermonate in diesem Jahre einigte man sich dakin, abwechselnd Haupt- und Gottes- ackerkirche zum Sonntagsgottesdienst zu benutzen, zumal der Kindergottesdienst wegen der gro ßen Besucherzahl auf die Hauptkirche angewiesen ist. Schließ lich wurden einige Punkte der Tagesordnung in nichtöffent- kicher Sitzung verhandelt. —* Armenholzverleilung. Am Sonnabend, 10. Jan., vormittags von 10—12 Uhr findet im hiesigen Bauhof Ver teilung von Armenholz an die im Verzeichnis eingetragenen Personen statt. —t. Volkshochschule. Am Donnerstag abend sprach Herr Lehrer Ullmann im Bürgerschulsaale über Selbst erlebtes in Südwestafrika, das ihm 12 Jahre Heimat ge wesen ist. Ausgehend von einigen bemerkenswerten astro nomischen Tatsachen, wie die umgekehrte Form des ab- und zunehmenden Mondes, des verkehrt stehenden Himmels wagens, des ständig sichtbaren Orions und des schwer auf findbaren südlichen Kreuzes, gab er eine Schilderung des Tierlebens am Meeresstrande mit den auf- und abtauchen den Delphinen, den unablässig fischenden Tauchervögeln, den Robben, und wies auf die von Süden kommende kalte Strö mung hin, die wahrscheinlich als Ursache der in der Lüderitz- bucht gefundenen Diamanten anzusehen ist. Außer ordentlich fesselnde Bilder zeichnete der Vortragende von der Natur des Landesinnern mit den Springbockberden, dell Pavianen, der seltenen Sandhyäne, der gestreiften Hyäne, den Hyänenhunden und ihren Jagdmethoden, dem Leopar den, dem Löwen, dem die grasbewachsene Stevpe bewohnen den, daher hochbeiuiaen, nach Hundeart laufenden Gepar den, dem Stinkilti», den Antilopen, Straußen, Zebras, den Aasgeiern, den zahlreichen Schlangen, der buntfarbigen, aber sangesarmen Äogelwelt, Len Skorpionen, Moskitos, Heuschreckenschwärmen von 40 Kilom. Länge und der selten gewordenen, jetzt gesetzlich geschützten Wunderpflanze Wrl- witsckia mirabili^, die einen tellerförmigen, nur wenig über den Boden ragenden Stamm und zwei mehrere Meter lange zerschlissene Blätter hat. Mit Ueberraschung hörte man von den durch die Engländer in Siidwest angelegten Wildreser vaten, die ohne Waffen im Auto besucht werden dürfen und die jetzt schon nach einigen Jahren einen starken Wildbe» stano aufweisen. Aus den fast zweistündigen Darlegungen ging eine selbstlose Freude an der stets kritisch beobachteten Natur und ihren verfolgten Geschöpfen hervor, die umso an sprechender wirkte, als ihr das Verantwortungsgefühl des sittlich empfindenden Kulturmenschen beigesellt war, der in erster Linie fühlender und wertender Mensch, Tierfreund und dann erst Jäger ist und der die Macht über sich besitzt, die Büchse vor einer auvsterbenden Tierart trotz ihre» hohen Lrophäenwertes schweigen zu lasten. Vies« Einstellung tm Gegensatz -u dem vermaledeiten Schießer- und Fleisch- machertum so «ancher Afrikaner und da« Bekenntnis, für den Nordländer sei die deuüche Natur doch die an Schön- beiten reicher«, trugen dem Redner herzlichen Beifall ein. — Al» Anschauungsstücke waren getrocknete Früchte, zahlreiche Schlangenbäute und Bilder aus dem Besitz de» Vorträgen- den au»gel«gt. —* RmmnerimMa-end. Donnerstag, den 5. Februar, findet im großen Schühenhaussaale ein Kammermusikabend statt. Ausführende sind das Reiner-Qua r t e t t unter Führung des Konzertmeisters an der Staatsoper Willi Rei ner und der bekannte Dresdner Pianist Prof. Walter Bachmann. Prof. Bachmann ist erst vor wenigen Tagen von einer glänzeiw verlaufenen Konzertreise aus Schweden zurückgekehrt. Bor feinem 3. Konzert in Stockholm über reichte ihm der König persönlich die goldene Medaille für Künste und Wissenschaften, eine hohe, seltene Auszeichnung. — Wir weisen chon heute auf den Kammermusikabend hm, der ein auserlesener Kunstgenuß zu werden verspricht. —* Unbekannter Betrüg«. In den Kreisen Rothen burg und Hoyerswerda ist in der Weihnachtszeit ein unbe kannter Betrüger aufgetreten, der sich unter dem Bvrgeben, Weihnachtsgaben für Kriegsbeschädigte zu sammeln, von der Landbevölkerung zum Teil nicht unerhebliche Beträge er schwindelt hat. Da anzunehmen ist, daß er sein Treiben fortsetzt und sein Tätigkeitsfeld auch nach Sachsen verlegen wird, wird vor ihm hiermit ausdrücklich gewarnt. Der Be trüger führt ein mit dem Stempel der Aürsorgestelle für Kriegsbeschädigte in Görlitz erschienenes Buch und eine ebensolche Liste bei sich. —* Der MllitSrvereia 103 hält, wie im Inseratenteil ersichtlich, am Sonntag, den 11. Januar, nachmittags 4 Uhr im Schützenhaus seine Jahreshauptversammlung ab. In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Kameraden gebeten, sich recht zahlreich einzufinden. llhyst a. T., 9. Januar. Das 20jährige Bestehen konnte am 6. Januar die hiesige Freiwillige Feuerwehr feiern. Aus Anlaß dieses Festes hatten sich abends 7 Uhr im Erbgerichi die Wehrmänner mit ihren Frauen, Freunden und Gönnern eingefunden, um mit Kommers, Tafel und Ball das Fest zu begehen. Nachdem die Bischofswerdaer Stadtkapelle zwei Musikstücke zu Gehör gebracht, eröffnete der Signaliftenzug durch einen Marsch das Stiftungsfest. Fraulein Kmock sprach wirkungsvoll einen eigens zum Fest verfaßten sinn- reichen Prolog, worauf Herr Branddirektor Katzer iir Namen der Wehr alle Festbesucher willkommen hieß und allen für ihr Erscheinen dankte. Herr Zugführer Km och gab einen kurzen Rückblick auf die verflossenen A Jahre, aus demselben entnehmen wir folgendes: Die Wehr wurde aw 6. Januar 1905 gegründet. Im Laufe der 20 Jahre fink 232 Uebungen und 129 Versammlungen obgehatten worden Zu Bränden rückte die Wehr 34 mal au», im Orte S mal, bei Kameraden 3 mal; bei 10 Bränden brauchte nicht in Tätige keit getreten zu werden.. Sechs erste und vier zweite Prä mien und zwei Belohnungen kann die Wehr in diesem Zeit raum buchen. Infolge zu großer Entfernung mußte achi mal wieder umgekehrt werden. Neun Kameraden sind ir dieser Zeit gestorben, ein Kamerad ist im Weltkrieg gefal len. Die Wehr zählt heute 43 aktive, 27 passive und fünf Ehrenmitglieder. Hauptmann Fichte dankte dem Vor tragenden für seine Mühewaltung. Herr Bürgermeister Rätze übermittelte Glückwünsche des Gemeinderats worauf Herr Bezirksleiter F i s ch e r ° Bischofswerdc die Glückwünsche des Bezirks und Verbandes zurr Ausdruck brachte. Glückwunschschreiben von Burka» und Frankenthal wurden verlesen, während di» Schönbrunner und die Fabrikfeuerwehr Duschbeck L Heben streit durch ihre Hauptleute die Glückwünsche persönlich zum Ausdruck brachten. Weiter wurden Ansprachen von Herren Gutsbesitzer E r ä f e - Taschendorf und Direktor Men de Nhyst gehalten, welche die Wehr zu ihren Erfolgen beglück wünschten. Herr Bürgermeister Rätze überreichte 15 Gründern der Wehr, welche heute noch im aktiven Diens stehen, das vom Landesverband gestiftete Diplom unte, Glas und Rahmen. Es sind dies die Herren: Branddirektor O. Katzer, Hauptmann Fichte, Feldwebel Lehmann Zugführer Kmoch, Steigerzugführer Hetze, Obers,gnalist Hettasch, Obersteiger Pech, Steiger Albert Katzer Samariter Ringe, Spritzenmänner Ritscher, Simon Brzöska, Petermann, Rösler, Mucke, Ur bau, Krusche und Ritschel. Der Bezirksleiter ver teilte hierauf für 10jährige Dienstzeit die vom Verband ge stifteten grün-weißen Litzen an folgende Kameraden^ Hahn,Kranz,Pötschke,Kmoch,Rätze,Lest« Ringer und Mickan, dabei an alle Geehrten den Dani des Verbandes zum Ausdruck bringend. Die Herren Brand direkter Katzer und Feldwebel Lehmann, dankten im Namer der Geehrten den Gemeindeverordneten, sowie dem Der band. Rach Abfingen eines Tafelliedes, in welchem di, Taten und Untaten der Kameraden besungen wurden dankte noch Herr Oberfignalist Hettasch den Frauen, woroui ein flotter Ball das Fest beschloß. D Reukirch (Lausitz), 9. Januar. Im Jahre 1924 wur den beim hiesigen Standesamt (einschl. der Gemeinden Ringenhain, Oberneukirch M S. und Oberneukirch A. S.) 129 Geburten (63 Knaben, 66 Mädchen) und 98 Todesfälle gemeldet; ferner S Totgeburten. Eheschließungen wurden 65'vorgenommen. Im Jahre 1923 waren 142 Geburten, 86 Sterbefalle, 9 Totgeburten und 73 Eheschließungen gemeldet worden. G Steinigtwolmsdorf, 9. Januar. Bürgermeisterwahl. In der gestrigen öffentlichen Sitzung der Gemeindeverord neten wurde der beim Finanzamt Bischofswerda tätige Steuerfekretar Herr Schumann mit den bürger lichen Stimmen zum Bürgermeister der hiesigen Gemeind« gewählt. Wehrsdorf. 9. Januar. Wie bereits bekannt, findet kom nach Ludwig Anzengruber von Georg Horst, seitens des hie- flgen Turnvereins statt. Der reae Beifall der Aufführung am 1. Weihnachtsfeiertag und die seitens der Einwohner schaft gewünschte Wiederholung wird sicher durchs abermals zahlreichen Besuch dieser Ausführung dem Turnverein die Mühe und Arbeit lohnen. Die weiter geboten« Weih- nachts-Apotheose mit Ballett und Tanzreigen vervollkomm net den Abend und stellt allerhand Anforderungen an die Aufführenden.
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