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ent- -risch, Dorf und lache« r ver« Auertyal-Zeitung. L , .Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue, Zelle n. Umgebung, ehlen, uma- Erscheint ,,, ungen »ittw-ch», Srritag« u. «onnta-«. Mt s Aamikienölättern: Arohstnn, Kute Krister, Zettspiegel Di. einspaltige Eorvuszeile 10 Pf. Udonnemenlspret» amtlich« Inserat« 25 Pfg. di« Korpus-Zeil« — ückl.d«r 3^r.h°°ll-nBeil°a-n»i«.eljL verantwortlicher Redakteur: «mit H«g,M«ist^ in Au« (Erzgebirge). „ °LLÄVi«.'' »M«». »licht, E-WM—WM»»! !UIMl I L' No. SS. Mittwoch, de» 12. August »896.g. Jahrgang. aus«» l) Pf. mast« "st"' d. i? t>8 Lo >bt sl- on m- si- u. io, el, rr« er V ste ul- ei» l Io« mit )c« i ton u«. Okffkütlilhk ÄstdtllklstlhstktrilfitzstNS;« A»k, Mittwoch, den 12. August 1896, Abends 6 Uhl Sonderzug mit den bekannten ermäßigten Fahrpreisen von Planen i. V, Zwickau, Glauchau und Chemnitz nach Dres den verkehren lassen Derselbe soll Sonntag, den 23. August abgelaffen werden und wird weitere Bekanntmachung dein nächst erfolgen Leipzig. Das der Stadt gehörige .Kaufhaus", der Meßneubau zwischen Neumarkt und Universttätsstr. soll bis zum 15. August zum Bezug fertig und am 30. August feierlich durch die Vertreter der Stadt eröffnet werden. Das Kaufhaus enthält in Verbindung mit den Räumen des Bibliothekflügels im alten Gewandhaus un gefähr 150 Musterlager und Verkaufsstätten zu den Mes st» und ist nach den Plänen des städtischen Baudtrektors Professors Liryt errichtet. Der Baustil weist den Charak ter des 18. Jahrhunderts aus. In die Wand des Kauf hauses ist auch eine Tafel angebracht, welche die Inschrift trägt: „Erbaut 1895 und 1896 unter König Albert 400 Jahre nach der Bestätigung der Leipziger Messen durch Kaiser Max". Ein Nische über dem Hauptportal soll demnächst das bronzene Standbild des Kaisers Ma ximilian I., ein Werk des Leipziger Bildhauers Karl Sei ner, ausnehmen. — In einer Wohnung zu L.-Lindenau erwachte am Sonntag in aller Frühe die Inhaberin durch ein ver dächtiges, unter ihrem Bette heroorkommendes Geräusch. Als Hilfe herbeigeholt war, fand man unter dem Bette einen Kerl, der bei Nacht durch Einbruch in den Keller und von dort durch eine Sondertreppe in den zur Woh nung gehörigen Laden gelangt war. In Laden und Wohnung hatte er Behältnisse erbrochen und ihren In halt durchwühlt, bis ihn die Furcht, die Inhaberin werde gleich erwachen, unter deren Bett getrieben hatte. Die Criminalpolizei ermittelte in, ihm einen verwegenen Einbrecher aus Halle, der schon mit Zuchthaus vorbe straft ist. — Die am 1. April 1897 neuzubildenden Bataillone werden nach jetzt getroffener Bestimmung wie folgt un tergebracht : Regimentsstab und 1. Bataillon in Dresden, 2. Bataillon in Festung Königstein; Regimentsstab und 1. Bataillon in Kamenz, 2. Bataillon in Zittau; Regi mentsstab und 1. Bataillon in Leipzig, 2. Bataillon in Leisnig. Dafür wird das 3. Bataillon des 11. Infan terieregiments Nr. 139 von Leisnig nach Döbeln verlegt. Die Nummern der drei neuen Regimenter sind noch nicht bestimmt. — Zum vierten Male versagte die Zwickauer Amts hauptmannschaft dei Wahl der Gemeindeältesten in Nie derhaßlau die Bestätigung. Diesmal handelt es sich um den Gartenhausbesitzer Ernst Nürnberger, der nicht bestä tigt wird, weil er Mitglied des nicht mehr bestehende»! Ortsvereins war. Die Gemeinderatssitzung nahm folgen den Antrag an: „In Erwägung, daß der Gemeinderat von Niederhaßlau in kurzer Zeit 4 Mal Gemeindeälteste gewählt hat und stets solche Männer, welche das Ver trauen der Gemeinde schon seit vielen Jahren genossen haben, die königliche Amtshauptmannschaft aber keinen der Gewählten bestätigt hat, und zwar unter Gründen, welche das Gesetz nicht kennt, beschließt der Gemeinderat, von einer nochmaligen Wahl abzusehen und den Beschwer deweg zu beschreiten." Leipzig, am 5. August. In einer überraschenden Weise regt sich dieses Jahr die Baulust — namentlich ist diese Thatsache in den weiteren Vororten festzustellen, welche an den elektrischen Straßenbahnverkehr angeschlos sen wurden. Der Anarchist Kohl wollte in einer für heute Abend anberaumten Versammlung über den Londoner Kongreß sprechen — die Polizeibehörde verbot den „Speech." Aus Sachsen und Umgebung. Plauen i. V. Die Baronin v. Barth-Harmeling hat die Mittel zur Gründung einer voigtländischen Gar tenbauschule für Frauen in Schneckengrün hergegeben. Frauen und Mädchen sollen dort praktische u. theoretische Kenntnisse in der Obst-, Gemüse- und Blumenzucht er werben. Eine ähnliche Schule besteht bereits in Friedenau bei Berlin. Adors. Bei dem schweren Gewitter am Sonnabend gegen Abend wurde in Leubetha der Gutsbesitzer Haueis in seinem Gehöfte vom Blitze erschlagen. Ein Blitzschlag tödtete in Eichigt 2 Kühe und in Faßmannsdorf 2 Ochsen. Der Besitzer der letztere» hatte es gar nicht gemerkt, daß der Blitz seinen Stall getroffen und war natürlich arg »bestürzt, als er am Morgen die wertvollen Thiere todt im Stalle liegen sah. — Durch leichtsinniges Umgehen mit Petroleum kamen zwei Menschen in Altenburg um's Leben. Eine Frau wollte dem Feuer im Ofen etwas nachhelsen und schüttete Petroleum in den Ofen. Zufällig kam ihr drei jähriges Töchterchen demselben zu nahe. Das brennende Petroleum spritzte zurück, erreichten die Kleider des Kin des, bald standen, als die Mutter die Flammen er drücken wollte, Beide in Flammen. Hinzuetlende Nach barn löschten zwar die Flammen, aber die Brandwunden Md so stark gewesen, daß das Kind nach einem halben, die Mutter nach 2 Tagen erlegen ist. Leipzig. Als Milchpanscherin ist die Ehefrau des kstttergutSpachterS von Großstädteln entlarvt wurden. Sie hat die Magermilch mit Wasser und die Vollmilch mit Magermilch verdünnt und sich dadurch nachweislich einen bedeutenden finanziellen Vortheil verschafft. Sie muß dafür 2 Tage im Gefängnis sitzen, und außerdem noch eine Geldstrafe von SOO Ni. entrichten. Döbeln. In der nach Masten führenden Straße wurde auf der Flur des Rittergutes Kleinbauchlitz der Soldat Werner von der 4. Kompagnie des hier garniso- Aus dem Auerthal und Umgebung. MittheUunge« vs« localem Interesse sind der ««daetion stet» Willkomm««. Aus Folium 339 im Handelsregister für Schwarzen berg ist die Firma Gebrüder Gräßler in Lauter i. S. und als deren Inhaber die Fabrikanten Herr Paul Os wald Gräßler und Herr Emil Guido Gräßler in Lauter eingetragen worden. — Theilnehmer am Fernsprechwesen weisen wir darauf , hin, daß ein Ueberkleben oder Uebertapeziren der zur telephonischen Einrichtung gehörigen Drähte seitens der 'Telegraphenverwaltung nicht gestattet wird, weil dadurch das Aussuchen und Besichtigen von Betriebsstörungen ganz erheblich erschwert wird. Soll eine Neuerung der Wände stattfinden, so empfiehlt es sich, das Fernsprech amt um vorherige Abnahme der Drähte und nach Fertig stellung um deren Wiederanbringung zu bitten. — Der Einfluß des Obstes auf die Verdauung wird immer noch nicht genügend gewürdigt, und den Meisten ist es bisher leider unbekannt geblieben, daß die 'Obstsäure der krankhaften Ablagerung von Salzen im Körper entschieden entgegenwirkt. So mancher Gichtiker hätte sich ein schweres Leid ersparen können, wenn er die Obstzeit besser ausgenutzt hätte, und der Erwachsene soll- ' te sich ebenfalls im Sommer und Herbst den reichen Genuß der Strauch- und Baumfrüchte nicht entgehen lassen. Eibenstock. Am 5. August d. I. Nachmittags wurde ein Leichnam aus dem sogen. Mühlör gezogen, in dem,der Sticker und Gardinennäher Johann Baptist Kragl aus Böh men, z. Z. hier wohnhaft, (54 Jahre alt) erkannt wuroe. Kragl machte seinem Leben freiwillig ein Ende; die Ursache hierzu ist unbekannt. Schönheide. Vergangenen Dienstag war hier für die an einem Tanzcursus theitnehmenden Scholaren im Gam- brinus der AuSlerneball angesetzt. Damen und Herren hatten sich in feiner Toilette eingefunden und harrten der kommen- den Dinge. Wer aber nicht erschien, das war der Herr Tanz lehrer B., der sich heimlich verduftet hatte. Zum großen Leid wesen hatte derselbe aber auch die Summe mitgehen heißen, welche zur Bestreitung der Kosten dienen sollte. Die Cotillon- gegenstände harrten noch auf der Post der Einlösung Dessen ' ungeachtet wollten doch die erschienenen Scholaren die gelernte Kunst zeigen und hielten das Vergnügen ohne Tanzlehrer ab, welches ihnen nun etwas theuer zu stehen kam. nirenden 139. Infanterie-Regiments an einem Baume er- hängt ausgesunden. Der Soldat dient im 1. Jahre. Uber den Grund zum Selbstmord ist nichts bekannt geworden. Ebmath. Der Photograph Max Schau, welcher kürz lich einen Mordversuch auf die Robert Kretschmac' che Fami lie hier vollführte und sich dann selbst einen Schuß beibrachte, ist nicht todt, sondern lebt noch. Die Nacht zum Momag ist für ihn eine schreckliche gewesen. Montag Vormittag traf von seinem Vater, den» Maurer Friedrich Schau in Altenburg, eine Depesche ein, in der um Aufschluß über die Verwundung seines Sohnes gebeten wurde. Max Schau fertigte die Antwort selbst aus. Bei dem ersten Verhör, das um Montag stattfand, gab er zu, die TM aus Eifer sucht begangen zu haben. Der Martha Kretschmar habe er in dem kurze» Zeitraum von etwas über einem Jahre Schmuckgegenstände und Kleider im Gesanuntwerthe von 800 Lik gekauft Er habe nur da gearbeitet, wo er viel verdienen konnte, um die Wünsche des Mädchens zu bejrie- digen. Seil drei Wochen befinde er sich in Eger. Von dort aus sei er am Sonntag Vormittag init der Bahn abgefahren und in Oelsnitz kurz vor II Uhr angelonnnen. Abschieds briefe von der Martha Kretschmar und anonyme Zuschriften, die in Wirtlichkeit auch vorhanden sind, hätten in ihm den Entschluß gereist, sich und das Mädchen, das schon bei seinen Eltern aus Besuch gewesen war, zu erschießen. In der Wohnung seiner Liebsten angekommen, hätten ihn Redens arten, wie: „Du kannst ja gar keine Frau ernähren" so er regt, daß er zur Schußwaffe gegriffen habe. Weder bei dem Vater der Kr. noch bei Max Schau konnten bisher die Ku geln aus der Brusthöhle entfernt werden. D resde n (Vogelwiese.) Begeisterter Jubel herrschte in der vieltausendköpfigen Menge, als am Montag Nachmit tag 5 Uhr Se. Majestät der König, zu seiner Seite Prinz Friedrich August, Kgl. Hoheit, in offenem Wagen mit Spit zenreitern, auf dem Festplatze der Vogelwiese erschienen. Im Kgl. Zelt daselbst, vor dem die traditionellen Bolzenjungen mit Fahnen Aufstellung genommen hatt.n, hatten sich kurz zuvor eingefunden: Ihre Kgl. Hoheiten Prinz und Pritt,eß Johann Georg. Mit dein Prinzeupaare war gleichzeitig Prinz Albert eingetroffen. Später gaben die hohen Herr schaften die üblichen Schüsse sowohl auf den Haupt- als auch auf den Elbvogel ab. Es fielen durch die Hand Sr. Majestät des Königs zwei Späne mit der Hauswald Prämie. Von bedeutend größerem Erfolg war das Rennen auf den Elbvogel begleitet. So schoß hier mit treffsicherer Hand der 'Monarch den Reichsapfel und die Fahne, Prinz Friedrich August die Krone, Prinz Albert daS Scepter rc. Auch Ihre Kgl. Hoheit Prinzeß Johann Georg, die in den Pausen die Statuten der Bogenschützen-GcseUuhast unterschrieb, erzielte mehrere Treffer Nach diesen» zweiten Rennen nahmen die hohen Gäste verschiedene Lehenswürdigteilen in Augenschein. Abends 7 Uhr verließen die hohen Herrschaften unter Böller schießen, den Klängen eines feurigen Marsches und Hochrufen des zahlreichen Pnbtikums den Festplatz. Hierbei sei noch bemerkt, daß die Vogelwiese am vergangenen Sonntag von weit über 100,000 Personen besucht worden ist. — Vom Stuttgarter Sängerfestzug schreibt man: „Die „Hellen" Sachsen waren in der außergewöhn lich großen Anzahl von 16 verschiedenen Bünden erschie nen; es war ein überaus munteres Völkchen, das sich im Sturme unsere Sympthien eroberte. Auch der Humor fehlte nicht; so zogen sämtliche Wurzner mit grünweißen Schirmen einher, während ein Plauener Gesangverein einen L la Laubfrosch gekleideten Dirigenten bei sich hatte. — „Wir kommen aus den» Sachseuland, sind unfern Weibern durchgebrannt!" so stand an einem Wagen der sächsischen Sonderzüge, die zum Säugerfege eintrasen; das hat den Stuttgartern viel Vergnügen gemacht. Das gelesenste Blatt gab den schönen Reim als hochwichtige Neuigkeit wieder und überall in Stuttgart wurden nun die Sachsen mit dem lustigen BerSlein geneckt, das sogar in aller Elle in Musik gesetzt worden ist. Einen solchen Erfolg hat der Dichter wohl kaum vorausgesetzt. — In Eh emnitz wurde Sonntag Nacht der 20 Jahre alte Handarbeiter Gustav Hermann Bretschneider aus Zschorlau von dem 25jährigen Färbereiarbeitrr Arnold aus Lauterbach in Folge eines, wegen emes Mädchens ausgebrochenen Streites, durch «inen Messerstich in den Hals getödtet. Ein Kamerad Bretschneider», der Handarbeiter Sauber, wurde von dem Messerhelden und einem Spüßgesellen desselben ebenfalls durch Stiche in Rücken und Arm schwer verletzt. — Zur Ausstellung de- sächsischen Handwerk» u. Kunst- gewerhe» in Dte»ben, verbunden mit der interessanten „alten Stadt", wird die Staat»bahnverwaltung einen «eiteren Vchrometerftanp am Früh 7 Uhr. lug !s ast Wetterhäuschen aus der König- Albert-Brücke. Sehr Nocken 750—W Beständ. schön Schön Wetter Veränderlich 730— Regen (Wind) Viel Regen Sturm 710-^W SS I l Temperatur n. Cels. am 9. August -i- 15" - 740 » sO. „ -s- 15" „ 11. „ -l- 12„« Windrichtung -^—780 am 9. August N.-O. Z- „ 10. „ N-W. - lt- - N.-O. Wetter W-"° 7>LLL