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VcklaW M Nr. WS dB ««r raaElstt« und Inniger» sm das «qa<dng«. Donnerstag, den 2. VktoL« ISIS. Winkler «eist nochmal, auf vt« In dem neuen Gsbäud« der Fortbildungsschule untergebracht« Ausstellung hin, die un- ter größtem Entgegenkommen der Schulverwaltungen, auch der Chemnitzer, zustande gekommen ist. Sie bleibt bi, Don« neretag geöffnet. Herr Echterfand^khemnitz teilt mit, da rin, Zentrale für allo Lehrer, di« Kirchen», Schul» und Ge meindeverwaltungen angehöven, geschaffen worden sei mit dem Sitze t» Chemnitz. Er fordert all« in dtesen Verwaltung gen tätigen Lehrer »um Beitritt auf. Hierauf behandelt Herr Landtag Abgeordneter Rechtsanwalt Dr. ZöphelEeip- zig das Thema: Die Trennung von Kirche und Schul«. Der Redner, der schon in der Deputation und tm Plenum der Zweiten Ständekaminer bei der Beratung des gescheiterten Volksschulgesetze, energisch für zeitgomShe Fort schritte eingetreten war, ging von dem Kanwf um da» Säch sische Voltsschulgesetz im letzten Landtag aus und wie» nach, da- di« konservattv-orthodoxe Partei der Ersten Kammer da- durch da» Gesetz »um Scheitern gebracht hatte, datz si^ die Be rechtigung jA>« anderen kirchlichen Richtung Mr den Reli gionsunterricht in der Schule nicht gelten lieh. Er teilt« danach den Stoff in drei Abschnitte: Vie christliche Kirche und die Volksbildung, die Schule im heutigen Staate undder kirchliche Einfluß, dteLSsungderEchulevonderKirche. Im ersten Teile wie» er nach, da- die katholische Kirche durch Entwick lung einer besonderen Priester-Theologie im kirchlichen Dogma sich von der Möglichkeit, eine Volksbildung zu wer- Mitteln, ausgeschlossen habe. Der im Zeitalter der Refor mation geboren« Jesuitenorden, der es versucht Habe, die Kultur »jener Kirche der Bevölkerung zu übermitteln, habe in allen Gewässern Schiffbruch erlitten. Er wie» vann dar« raus Hin, da- di« protestantische Orthodoxie dieselben Ml- dungsbsstandtette übernommen Habe, und ebenso in ihrem Schulwesen bankerott gemacht habe. Am zweiten Teile bewies er die Vorherrschaft des kirchlichen Einflusses trotz dieses Mißerfolges durch den Hinweis der überragenden Gewalt der katholischen Kirche im Mittelalter, di« sich bis in die Gegenwart und auch in die protestantische Kirche hin über gerettet habe. Der kirchliche Einfluß mache sich im Bil- dungswesen entscheidend dahin geltend, daß er keine wissen- schastltche Erkenntnis gegen die von ihm gepredigten Wahr- Helten zugebs. Aus diesem Grunde müsse der Staat um seiner Kuttursendung willen das Band mit der Kirche auf dem Ge- biete de» Bildung lösen. Im dritten Teile wies der Redner die pädagogisch unhaltbaren Elemente nach, die di« Kirche in den Unterricht gebracht habe, und zeigte an dem Beispi«l Sachsens, daß jeder Fortschritt verhindert bleibe, solange Kul tus und Unterricht in einem Ministerium verbunden wären. Er schloß mit der Feststellung, daß kein Schulgesetz Angebracht werden dürfe, «He nicht die Trennung von Kultus und Un terricht vollzogen sei und mit dem Ausblick darauf, daß nach Beseitigung der kirchlichen partiliularistischen Einflüsse so wohl «ine deutsche Glaubensgemeinschaft wie eine deutsche Schul« dem deutschen Volke gegeben sein werde. Es erfolgt ein« lebhafte Aussprache. Herr Janetz-Dres- den betont, daß di« Lehrerschaft au» inneren Gründen «ine kirchenfreie Schule fordern müsse, und daß di« Kirche ihre wesentliche Aufgabe in der Seelsorge sehen und wieder An schluß an das Gegenwartsleben gewinnen müsse. Herr Barth-Leipzig weist darauf hin, daß di« Schule vor allem Beziehungen zum Leben gewinnen müsse und daß sich keine einheitliche Schulerziehung aufbauen lasse in Uebereinstim« mung mit den verschiedenen Richtungen innerhalb der Kirche. Herr Arzt-Dresden bedauert, daß die Schule in der Kirche und die Kirche in der Schule heimatlos geworden seien. Frau Engelmann-Dresden hofft, daß den Lehrerinnen durch Gewährung des Wahlrechts die Möglichkeit der vollen Mit arbeit an der Lösung schulpoliiischer Fragen, also auch der Frag« der Trennung von Kirche und Schule ermöglicht werde. Biewog-Dresden fordert vom nationalen Standpunkte aus di« Einheitsschule als Molkssache. Wehner-Leipzig verlangt al» Staatsbürger Toleranz im weitesten Sinne. Herr Dr. Zöphel hebt in seinem Schlußworte die einmütige Zustim mung der Versammlung zu seinen Ausführungen hervor und wünscht dec Lehrerschaft Erfolg zu ihren Bestrebungen. Hier auf wiid folgende Resolution des Referenten einstim mig angenommen: Di« Volksschule ist ein« Veranstaltung des Staates. Sie darf nur nach pädagogisch-wissenschaftlichen Grund sätzen eingerichtet und geleitet werden. Der Kirche darf kein Recht auf die Schulgesetzgebung, auf di« Gestaltung des Lehrplans und der Unterrichtsmethode, auf die Beauf sichtigung und Verwaltung der Schule zuyestanden werden. E» ist ein selbstständiges Unterrichtsministerium einzurich ten, dem alle öffentlichen Bildungseinrichtungen, vom» Kindergarten big zur Hochschule, einschließlich der Fach- und Fortbildungsschulen, zu unterstellen sind. Dazur wird auf Antrag Leuschke-Dresden folgender Zu- s a tz angenommen: Da die 17. Hauptversammlung des Sächsischen Lehrer vereins in der Errichtung eines eigenen Unterrichtsmini, steriums die unerläßliche Voraussetzung für eine moderne Volksschulyesetzgebung erblickt, beauftragt sie den Vorstand, di« gesetzgebenden Faktoren zu ersuchen, die Mr eine Lo sung dieser Frag« notwendigen gesetzgeberischen Maßnah men zu treffen. Hierauf brachte der Vorsitzende die in der Dertreterver- sammlung bereit» genehmigte Resolution zur Besserung der gegenwärtigen Anstellungs-Verhältnisse der Mageren Leh rer zur Kenntnis der Hauptversammlung. Die Resolution wurde einstimmig genehmigt. Nach kurzer Pause trat man in die Beratung der neuen Satzung des Sächsischen Lehrer- verein» «in. Der Entwurf de» Landes-Organisations-Au», schüsses wurde mit einigen schon in der Vertreter-Versamm lung beschlossenen Abänderungen angenommen. Besonders wichtig erscheint, daß in der Folgezeit die Vertreterversamm- lung auch selbständig über Satzungsänderungen beschließen kann und daß allen Mitgliedern von jetzt an ein« der Seiden Fachzeitschriften pflichtmiißig zusteht. Längere Erörtern», gen veranlaßten die AusschluAaragraphen. Mit herzlichen Dankesworten schloß der Vorsitzende Herr Sättter-Dresden di« zweite Hauptversammlung. Zum Ausdruck de» Dankes Mr die ausgezeichnete Gcschästsleitung durch den Vorstand erhob sich die Versammlung einMtig von den Plätzen. Ein stark besuchter Echlußkommers beendet« den dritten Ver handlungstag. Besichtigungen gewerblicher und tndustriel» ler Stätten, wie gemeinnütziger Einrichtungen gaben den Besuchern «in«n lebensvollen Einblick in die Arbeit und den Geist der Stadt Chemnitz. In zahlreichen Ausflügen in di« Umgebung (u. a. einer Sonderfahrt nach dem Fichtelberg), fand die Tagung «inen freundlichen Ausklang. Der Säch sisch« Lehrerveretn kann mit größter Genugtuung auf die vergangene Tagung zurückblicken. Die Teilnehmer»«-! —, 5067 — war sogar relativ größer als bisher. Aus äem Aönigreich Sachsen. Die.letzte Schicht im Fneiberger Bergbau. Zum allerletztem Male verfuhr am 30. September der Freibergrr Bergarbeiter seine Schicht. Gleichzeitig wurde der Betrieb bei d«n staatlichen Gruben Mr alle Zeiten ein- gestellt. Nachdem der sächsische Landtag 1904/08 den zehn- jährigen ALrüstungsplan der Regierung genehmigt hatte, war da» Schicksal de» Freiberger Bergbaues besiegelt und nunmehr hat ein Erwerbszweig, der Wer 700 Jahve be standen und lange da» sächsische Staatswesen reich befruch- tet«, zu bestehen aufgehört. Allein an Silber hat der Frei berger Bergbau seit Anfang bis jetzt etwa 8Vs Millionen Kilogramm im Werte von bald einer Milliarde Mark ge wonnen. Mitldem Silber und dem gleichfalls ganz bedeuten- den Ausbringen von Blei, Arsen, Schwefel und Zink (früher auch Kupfer) konnten die sächsische Münze Und viele Fabriken mit einheimischem Material versorgt werden. Infolge all- mählicher Abrüstung hat sich der größte Teil der Arbeiter an deres Unterkommen suchen oder bis zur Erlangung des Knappschaftsgeldes arbeiten können. Ein« größer« Anzahl ist auf staatliche Betriebe, insbesondere di« Hüttenwerke, übernommen wmden. Gegenwärtig sind bei den letzten zur Einstellung gelangenden Gruben Himmelfahrt bet Freies und HimmelsMrst bei Brand-Erbisdorf insgesamt noch rund 420 Arbeiter vorhanden, von denen zunächst die Hälfte ab- gelegt wird. Der Freiberger Bergbau ist in der Hauptsache der neu zeitlich en Entwickelung zum Opfer ge fallen. Der U«Lergang großer Staaten von der Silber- zur Goldwährung war einer der ersten Anlässe de» Verfalles. Infolge der Erscheinung mächtiger Erzlager in Amerika usw. sowi« der Verbesserung des Eisenbahn- und Seeverkehrs wurden auch die Silber- und Bleierze Welthandelsgut und das größere Angebot übte, da der Bedarf nicht wie die Pro duktion stieg, einen -«ständig Zunehmenden Pretsdruck aus. Der Silberpreis fiel nach der Verstaatlichung der Grube noch auf die Hälfte des vorherigen Standes, nämlich von 140 auf ,70 K für ein Kilogramm. Auf der anderen Seite stiegen die Ausgaben Mr Betriebsmaterialien, Gehälter, Löhne. Zudem kam, daß die Erze nicht mehr in so reicher Beschafsem heit vorgefunden wurden, obwohl di« Schächte bis 000—700 Meter Tiefe niedergebracht waren. Der durchschnittliche Silbergehalt betrug in den letzten Jahren nur noch 0,07 Prozent, während Kanada jetzt Erze mit dem 200fachen Sil berinhalte (15 Proz. und mehr) an die staatlichen Hütten liefert. Unter diesen Umständen konnte die Rsgievung im Landtage dem «Drängen nach Beseitigung dieses Zustandes nicht fortdauernd Widerstand leisten und mußte in die Be- trtebseinstellung willigen. Märkte in Sachsen im Oktober. (* bedeutet Niehmarkt, ** Kram- und Viehmarkt. Wo kein Zeichen ist, da ist nur Krammarkt. Pf. — Pferdemarkt. Schm. — Schweinemarkt.) 2. Strehla*. 3. Ebersbrunn. 5. Burgstadt, Liebethal, Pulsnitz, Tharandt. 6. Berggießhübel, Borna, Falken stein**, Geringswalde, Guttau**, Hainichen*, Johann georgenstadt, Pausa**, Roßwein, Schirgiswalde, Zwickau* Pf. 7. Adorf**, Drebach*, Eisenberg-Moritz burg* Pf., Reichenberg Ferkelm., Stollberg*. 8. Mü geln Schw., Neustadt* Pf., Waldheim* Pf. 9. Grandis Schw., Eoswig*, Kirchberg*. 10. Krakau**. 12. Buch holz, Eolditz, Dippoldiswalde, Freiberg, Löbau, Naunhof, Waldenburg, Wilsdruff, Zöblitz. 13. Auerbach*, Bram bach*, Dippoldiswalde*, Döbeln, Glashütte, Köhren, Königs brück* Pf., Löbau* Pf., Mylau**, Naunhof* Neumark, Oederan* Pf., Penig* Pf., Posseck, Schöneck*, Wehlen. 14. Eolditz* Pf., Efl., Königsbrück, Oelsnitz* Zwickau. 15. Lausigk*, Plauen*. 16. Strehla*, Treuen*. 18. Pegau*, Riesa*. 19. Brandts, Dahlen, Dresden, Frankenberg, Jöh stadt, Reschwitz Bretterm., Kien- und Pechm., Penig, Riss«, Schneeberg. 20. Bischofswerda*, Dahlen, Elstra*. Lau sigk, Netzschkau**, Pegau Topfm., Porschendorf, Sroll- berg. 21. Adorf*, Reichenberg Ferkelm., Sayda*, SchNee berg *, Zwönitz*. 22. Brandts*, Mügel Schw. 23. Ra- deberg, Rötha*. 24. Zwenkau Schw. 25. Freiberg*. 26. Bernstadt, Erlbach, Grimma, Hartha, Lunzenau, Rüdenau, Rötha, Schlettau, Schönfeld. 27. Augustusburg, Gott leuba, Lauenstein**, Weißenberg. 28. Gottleuba*, Großen hain* Pf., Bretterm., Mildenau*, Mühltröff*, Oelsnitz*. 29. Nerchau, Neustadt. Da» offiziell« Programm für die Weih« de» »SNerschlachtdwckmal» am 18. Oktober ist jetzt sestgestellt worden und lautet: 8i/z—10 Uhr Aufstellung der Festteilnehmer. 10V,—11 Vs Uhr Anfahrt der geladenen Fürstlichkeiten. 11V- Uhv Ankunft des Kaiser» Wilhelm und deS Kö nig» Friedrich August. 11V,—12»/» Uhr Weihe des Denkmal«: Gemeinsamer Gesang: Wir treten mit Beten vor Gott den Gerechten. Weihereden. Gemein samer Gestmg: Nun danket alle Gott. Ankunft der Eilboten. Besichtigung de» Denkmal» im Innern durch di« Fürstlichkeiten. 12»/« Uhr Abfahrt. » * BuchhoU, 1. Oktober. Bürgermeisterwahl. Stadtrat Dr. Merkel in Annaberg wurde von den städtischen Kollegien zu Buchholz an Stelle de» nach Aue erkorenen Herrn Bürgermeister» Hofmann als Stadtoberhaicht gewählt. Der Neugewählte wird sein Amt voraussichtlich Anfang November antreten. * Borna, 1. Oktober. Unglück»fall oder Ver brechen? Im Naßhaus« der Wttznttzer Kohlenwerke blieb heute früh gegen 4 Uhr plötzlich da» Transport band stehen. Al» nach der Ursache der Störung geforscht wurde, fand man den 80 Jahre alten ledigen galizischen Arbeiter Zeli»ko al» Leich« mit zerquetschtem kttrpst unter der Watz« de» Transportband«» auf. Da die Möglichkeit An«» Verbrech«»» nicht ausgeschlossen ist, so WuÄe ein derdsichWer Arbeiten berh^ftmt. * LeWi«, 1. Oktober. Blutig«» Ehrdrama. Nach voraufgegangenem Streit schoß heut« abend der Rat»arb«it«r Bohman« auf sein« Fra« und v«rl«tztv sie am Kopfe schwer. Darauf gab er mehrere Schüfst auf sich selbst ab und bracht« sich so schwer« Verletzungen bet, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Beide wurden in» Krankenhaus geschafft. »Grstäsia, 1. Oktober. Autvmvbllunglück. Ein schwer«» AutomobilungWck ereignet« sich gestern vor mittag zwischen Luppa und Kühren in der Wurzen« Gegend. Der Direktor der Autoomnibusschule in Dres den, Ingenieur Wehn«, Wollte mit An« älteren und An« jüngeren Dame von Dresden nach Leipzig fahren. Zwischen den genannten Orten ftchr da» Auto beim Neh men An« Kurve gegen einen Gtraßenstetn. Die ältere Dam« Wurde heran »geschleudert und blieb tot liegen. St« hatte «inen schweren Schädelbruch «litten. Die jüngere Dame erlitt leichte Berletzungen, Während WÄHN« unverletzt davonkam. * DueSve«, 1. Oktober. Da« hiesig« Pionier bataillon, da» mit dem heutigen Tage nach Pirna versetzt ist, verlieb vormittag» 8 Uhr 20 Min. sein« alt« Garnison und marschierte, vom Stadtkommandanten Generalleutnant Frhrn. v. Lindemann, zahlreichen Offi zieren ariderer Truppen und An« großen Menschen!- menge geleitet, über di« Königsbrück« Straße, den Albertplatz, di« Stübelallee usw. zur Stadt hinaus. Am Dtübelplatz «wartete der kommandierend« General da» Bataillon und begleitete e» ebenfalls eine läng«« Strecke auf dem Marsch« nach seiner neuen Garnison. Neues aus aller Wett. * Gegen die Fremv-wkgwm. Mn Mitglied de» Deuti- schen Gchutzverbande» gegen die Fremdenlegion mit dem Sitze in München hat ein« Prämie von 300 Mark demjenigen zugestchert, der den ersten Werber für die französische Fremdenlegion auf deutschem Ge biete zur Anzeige bringt, so daß er verhaftet und bestraft werden kann. * M« neue» ärztliche» Hilfsmittel? Der Neuhorker Globus meldet, daß der amerikanische Apotheker William Knox einneueSGaS entdeckt hat, dem er den Namen Terpezene gab. Di« amerikanische Zeitung hebt hervor, daß dieses Gas Mr die Medizin deshalb einen großen Wert habe, Weil e» blutbildend« und gleichzeitig keimtötend« Eigenschaften besitze und in Fällen von Schwindsucht, von außerordentlich heilkräftiger Wir kung sei. i * Der Dampf« Kaistr Wilhelm der Groß« Wied« flott,. Wie au» Bremerhaven gemeldet wird, ist der Schnelldampfer Kais« Wilhelm der Große, der am Dienstag in d« Nähe des Rote-Sand-LeuchtturmS auf Grund geraten war, wieder flott geworden und in See gegangen. * Tchtfftbranv auf hoher Tee. Der auf der Fahrt von Hamburg nach Baltimore befindliche Dampfer Ar- cadia der Hamburg-Amerika-Linie erhielt am 29. Sep tember kurz vor Mitternacht von dem englischen Dampf« Templemore drahtlos die Meldung, daß dieses Schiff in Flammen stehe und schnelle Hilfe benötige. Die Mrcadia änderte sofort ihren Kurs und konnte nach wenigen Stunden die Mannschaft des brennenden Schif fes aufnehmen und nach Baltimore bringen. Das Wrack der Tempelmore trieb 39 Grad 27 Minuten nördL Breit« und 65 Grad 26 Minuten westl. Länge. * Dem Hauseigentümer beim Einzug «schossen. Am Mittwochmorgen kam es in Metz zwischen dem Wein händler Platz und dem Küfer Finger, der bei jenem zur Miete Anziehen wollt«, zu einem Wortwechsel. Fin ger erschoß den Hauseigentümer und verübte dann Selbstmord, indem « sich einen Schutz in die Schläfe betbrach te. * Di» Wahlwewerplage. Die Polizei hat in den Bureaus der Vereinigung der Suffragetten in KingSwah eine Haussuchung vorgenommen und nach heftigen Auf tritten die Kassensekretärtn Frau Sanders und di« Direktorin Miß Kerr, Vie provisorisch au» der Hast entlassen ivvrden waren, abermals verhaftet. * «A einem Ttubenbranv «stickt. Am Mittwoch früh gegen 5 Uhr brach in einer Mansardenwohnung in der Jnvalidenstratze in Berlin Feuer au». Di« Feuerwehr erbrach die Tür und fand di« 60jährigo Witwe Schubert erstickt vor. Sie hatte, wie sich später herausstellt«, da» Feuer selbst angelegt. * Di» UeberschwemmungSkatasirophe in Konstanti nopel. Di« durch di« Wolkenbrüche am Bosporus ver- anlatzten Ueberschwemmungen haben zahlreiche Menschenleben gefordert. Am Goldenen Horn wer. den noch immer Leichen aufgeftscht. Tausende von Mö belstücken schwimmen herum, Brückenbogen wurden von ungehäuften Trümmern zerstört. In der Elektrischen Zentrale am Goldenen Horn werden 800 Arbeiter ver mißt. Von über 1000 aus Rumelten gekommenen Emigranten, di« in Anatolkawak bei der Einfahrt in den Bosporus unt« Quarantäne Waren, sind die meisten umgekommen. 16 Baracken mit Emigran ten Wurden von den Fluten fortgertsstn. Etwa 4 50 Gebäude sind eingestürzt, darunter eine Kasern« und zwei Moscheen. * Unfall eine» spanische« Kriegsschiffe». Da» spa nisch« Kanonenboot Bonifaz stieß beim Einlaufen in den Hafen von Ladiz auf da» Wrack de» vor einiger Zett gesunkenen Transportdampfers General CaldeS. Der Bonifaz erhielt unt« der Wasserlinie An große» Leck. Den Anstrengungen der Mannschaft und verschie den« im Hasen liegend« Schisst gelang e», Bonifaz vor dem Sinken zu bewahren und in den Hasen zu schleppen, wo er sofort ins Dock gebracht wurde. D« Bonifaz gehört zur Klasse de» Lauri« und Recalda und hat eine Geschwindigkeit von 13 Knoetn. * FeuemSbrünste. In Fließ bet Landeck im oberen Jnntal ist gestern vormittag Feuer au-gebrochen, vom in kurz« Zett drei Bauerngehvft« samt Stallungen zum Opfer fielen. Zwei Schwestern namen» Thurner find in den Klammen umgekommen. — In