Volltext Seite (XML)
»Mas«»« Nr. -21 de« Auer Tageblatt« und Anzetgn» für da« Trzgebkgi. Dimttag, de« LS. «eptembn ISIS. »an» verschont blieben und um» .mitten in den Käufern wie einer.Sommerfrische fühlten, vielleicht werden Mr euch dem fiommer noch dankbar sein, daß er un» durch .seine Fro stigkeit auf dm kommenden HerLst fürsorglich vorbereitete. chsta VfNdiaHe er. B» «W SaUfmäNWtfcheU veuuf. vte stHtal« Aribeittgemeimschast der kaufmännischen »«Müde Dresden» hatte sich in einer Etngave an da» sächsische Nrtegchnitntsterümr gewandt und die Bitt« aus- gefpvochen, den Uebertritt von Offizieren a. D. in den kaufmännischen Beruf nicht zu fördern, da den Naus« leuten, die doch einen gewaltigen Teil der öffentlichen Lasten zu tragen haben, der Kampf um» Dasein erschwert Weiche, anderseits die ehemaligen Offiziere in dem über füllten Beruf nicht leicht ein ausreichendes Unterkommen finden dürften. In der Antwort des Krieg-Ministeriums auf die Eingabe Wird betont, daß Wohl kaum von der Verhältnismäßig geringen Anzahl der Offiziere ein fühlbarer Wettbewerb zu erwarten sei, daß aber auch eine dauernde Mitwirkung der Handelskammern, bei der Unterbringung der Offiziere nicht geplant sei. Eingang- de» Antwortschreibens hebt das KrtegSmini- sterium die Pflicht hervor, für die ehemaligen Ange hörigen seine- Bereichs zu sorgen. LanveSvttLanv sächsischer Feuerwehren. Der LandeSauSschutz des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren hielt am Sonnabend und Sonntag in Leip- zig eine Sitzung ab. Mus den Verhandlungen ging besonder» hervor, welch Wesentliche Unterstützung die LandeSbrandverstcherungSanstalt den Feuerwehren zu kommen läßt. Einer Gemeinde sind nicht weniger al» 50 Prozent der Kosten für eine Motorspritze gewährt worden. Der Landesausschuß empfahl in einem Gut achten der Brandkammer weiterhin die wohlwollend« Prüfung aller Unterstützungsgesuche, lehnte jedoch Rat. schlüge in technischen Fragen, namentlich für die Wahl von Motoren, ab. Ein Vorschlag, für 80 aktive frei willige Feuerwehrdtenstjahre eine ständige Auszeichnung einzuführen, fand nicht den Beifall des Landesaus schusses. vestlmmnngen über die Dienstauszeichnungen, und die Landwehrdienstauszeichnung 2. Klasse. Der König hat Pas Nachstehende bestimmt: Die Dienst auszeichnungen sind künftig nach dgn von mir genehmigten Mustern hertzrstellen, und zwar: a) die,erste Masse als (Kreuz (von Kupfer, b) die zweite Klasse als Medaille von Bronze, e) die dritte Klasse als Meldrille von Argen- tan. .Äuf die erste Klasse gibt die vollendete fünfzehnjäh rige, auf die groeite Masse die vollendete Zwölfjährige Dienst zeit Anspruch. Außerdem bestimme ich: Die Landwehrdimst- vuszeichnung Zweiter Masse ist künftig als Medaille von Kupfer nach dem mir vorgelegten Muster Hersustellen. Die Dienstauszeichnungen und die Landwehrdienstauszeichnung werden an einem grünen dreimal weihgestreifften Bande an der Ordensschnalle getragen. Der Beanrtcnausschuß ve» Nationalliberalen Landesvercins hat, Wie un» Mitgeteilt wird, am Sonntag, den 21. Sep tember, tu Chemnitz seine dritte Sitzung abgehalten, die, Wie die früheren in Leipzig und Dresden, sich eine» guten Besuchs aus allen Teilen des Landes zu er freuen hatte. Der Ausschuß, der bekanntlich Richtlinien für ein neue», modernes Beamtenrecht ausarbeitete, hat Mit seiner dritten Sitzung diese seins Aufgabe er ledigt. * Buchholz, ?2. September. Großes Schaden feuer. Am .Sonnabend.abend in der elften Stunde brach im benachbarten Gunersdorf ein Feuer aus. Es brannte die der Firma Gruß gehörende Vesatzartikel- UUd Schnurenfsbrik. An kurzer Zeit hatte.sich das pechcermvs Element ans das ganze Gebäude erstreckt. Dar vierstöckige Bauwerk, das von dem Fabrikanten 'Gruß ge pachtet war,, brannte vollständig nieder. Dem Feuer fielen etiw KÄHrve Maschinen dar Posame^L'.udufttte und viele Warenvorräte tzum Opfer. Die Ursache ist zweifel los auf Brandstiftung -urüchuWhren. , . , * Reichenbach i. v. LL. September. Todessturz au» dem Fenster. Am Sonnabendnachmittag stürzt« sich de, Inhaber de» Kerrentonfektion^GeschSste» Modert Eger in der Zwickauer Straße au» dem -weitem Stockwerk seine» Kaufes auf die Straße. An den erlittenen schweren inneren Besetzungen ist der Lebensmüde bald nach dem Sturz im Krankenhaus« verstorben. Krankheit soll der Grund zur Lat sein. . . , * TrMem t. B.« 22. September. Kein« Auf- klärung. Die bisherige Untersuchung in Sachen der Er mordung der 16jährigen Arbeiterin Schüler au» Mahnbrück bei Treuen hat nicht ergeben, daß der Sticker Kempf der Mörder sei. Kempf hat sich bekanntlich im Untersuchungsgefängnis entleibt. Er war beschuldigt, sich an seiner Stieftochter vergangen zu haben. * Stützengrün. 22. September. Manöoerunsall. Während des Manövers ereignete sich am Freitag mittag bei Stützengrün ein bedauerlicher Unfall. Eine Kompag nie der 104er hatte bei unserem Orte die Gewehre zusam mengesetzt. Eine Gewehrpyramide fiel um und ein Schutz krachte. Im selben Augenblick hörte man einen lauten Schrei. Mn Soldat war in der linken Brust getroffen -war- den. Nachdem er vom Militärarzt verbundenwotden war, wurde er mit einem Krankenwagen ins Lazarett befördert. Der Soldat, der, entgegen der Vorschrift, sei!n Gewehr unge sichert in die Pyramide gestellt hatte, dürste empfindliche Sirast: zu erwarten haben. " Döbeln, 22. .September. Arme Kinder! Am Freitag abend wurden in dem Nachbardorfe Baderitz zwei Kinder beobachtet, als sie sich anschicken, in einem Srohfeimen zu übernachten. Die Kinder gaben auf Vor halt an, daß sie der 11jährige Sohn und die 0jährige Toch ter einer Pflegerin in Magdeburg seien und seit 4. Septem ber unterwegs seien, um ihren Pflegovater in Seiden berg bei Görlitz aufzusuchen. Pie Nächte hatten sie stets in Strohfeimen zugebracht, erirähtt hatten sie sich nur von Obst. Durch Anfrage Leim Magdeburger Polizeiamt wurden die Personenangaben bestätig t. Da die Mutter wegen Mit tellosigkeit die Abholung ihrer Kinder verweigerte, hat sie der Eemeinderat von.Badevitz nach Magdeburg zurückge- Lracht. , Löbau, 22. September. Ein unangenehmes Manöberabenteuer erlebte im Gelände bei Lö bau während der letzten Manöver des 12. Armeekorps der städtische Bademeister Karl Bergmann au» Kratzau in Böhmen, indem er auf dem Manöverfelde von einem Gendarmen wegen Spinageverdachtes verhaftet wurde. Erst auf Reklamation des Stadtrates vonKratzau wurde Bergmann wieder in Freiheit gesetzt und über die Grenze gewiesen. * Zittau, 22. September. Eine schwere Gas explosion fand in der Nacht zum Montag hier im Grundstück Oststraße 6 im zweiten Stock statt. Dort lag der Grenadier Sachse der 2. Komp, des Grenadier- Regiments Nr. 101 im Quartier. Er hatte sein Quartier abends verlassen und war gestern früh zurückgekehrt. Wahrscheinlich hat inzwischen ein Gashahn offen ge standen oder die Leitung ist undicht gewesen; denn als Sachse Licht machte, erfolgte die Explosion. Der Sol dat ist schwer verletzt und nicht vernehmungsfähig. Die Gewalt der Explosion war so stark, daß eine Wand des Zimmers eingedrückt und die Fenster zertrümmert wurden. Neues aus aller Welt. * Zeppelin-Memoiren. Zu den Mitteilungen über die Veröffentlichung der Lebenserik nnsrungen des Grafen Zeppelin wird aus Friedrichs Häfen gemeldet, daß die eigentlichen Denkivürdigksiten, besonders soweit sie die s(Kämpfe um die Durchführung seiner Pläne und feiner Le bensarbeit betreffen, unter allen Uwständen erst nachdem ^Tode des Grafen Zeppelin veröffentlicht werden. Zunächst werden Vte Kindheit»- und JugeNdertnnerungen de» Gra fen heraus«»geben werden. Mit der Sichtung de» umfang reichen Material» hat Genf Zeppelin seinen ^langjährigen Mitarbeiter Dr. Hugo Eckener betraut. * Da» Befinden von Winterfeldt». Der Montag früh auegegebenr ärztliche Bericht über da» Befinden de» Oberst leutnant» von Winterfeldt meldet Äne leichte Besse rt» ng. Zn der Nacht kam e» zu einer leichten fieberhaften Erhöhung der Temperatur auf 87,7. Der Puls beträgt 110; er ist -regelmäßig, aber schwach. Die Atmung ist normal. Oie flüssige Nahrung wird gut ausgenommen. Oie Nerven sind immer noch sehr ermüdet. * Die Tausend-Jahrfeier der Stadt Kassel. Anläßlich der Feier der Gründung der Stadt Kassel vor 1000 Zähren wurde gestern mittag im dortigen Rathaufe von einer Ab, orvnung Les großen Kasseler Büvgervereins die Spende derBürge rfchaft zugunsten der Ferienkolonien für Kasseler Kinder in Höhe von 31 000 Mark dem Oberbür germeister überreicht. * Aushebung zweier LPiclklubs in Berlin W. In der Nacht zum Sonntag wurden von der Kriminalpolizei zwei Spielklubs in Berlin W. ausgehoben. Geld und Spielapparate wurden beschlagnahmt und die Namen der Anwesenden, unter denen sich eine Anzahl bekannter Spieler befand, festgestelkt. * Das Wrack, de» Marönoluftschiffes L. ,1 scheint ver loren zu sein. Die Leiden BergungÄvampfer, die zur Suche ausg .'laufen waren, sind unverrichteter Sache Mch Cuxhaven zurückgekehrt. .Die Leidem Dampfer haben 48 Stunden die angebliche, Lurch eine,Boje bezeichnete Untergangsstelle im weitesten Umkreise mit einem hierfür besonders eingerich teten Suchgöschirr äbgesucht, aber nichts gefunden. Alan rechnet jetzt damit, daß das Wrack abgetrieben, oder vielleicht auck» schon verlandet ist. Da auch bei diesem erneuten umfangreichen Absachen der See kein« .Leichen treibend gesichtet oder vom Meeresgründe .mit emporge holt worden sind, so ist.es.nunmehr als sicher anzunehmen, daß viele, wenn auch.nicht alle der bisher immer noch vermiß ten dreizehn Leichen, .sich in dem unauffindbaren Wrack be finden. * Unfall in einem Straßenbahnwagen. Auf der elektri schen Vorortbahn in Hamburg sprang aus dem Führer stande des zweiten.Triebwagens, der ohne Bedienung in dem Zuge mitfuhr, eine starte elekttiische FlamMe in den Wagen hinein. Die pier Insassen, zwei Herren und zwei Damen, .erlitten starke Verletzungen an den Händen und im Gesicht. * Zum Unfall.auf dem Dampfer Berlin. Auch der Ma schinist Kleinschmidt, der infolge eines Dämpfkessel- Unfalles auf dem Dampfer Berlin im New ,Parker Hafen, Witz bereits gemeldet, schwer verletzt worden war, ist seinen Verletzungen erlegen. Leicht verletzt wurde der Maschinist Bode. * Er» benunfälle. An dem neuen Kalischachte der Ge- werkschafr Dingelstedt in Halberstadt hat sich in der Nacht zum Sour tag ein schweres Unglück ereignet. Zwanzi g Arbeiter befanden sich in dem bereits über 200 Meter tiefen Schachte und .waren dort mit Abteufungen beschäftigt, vls die Pühne plötzlich brach und infolge dessen die daraus be findlichen Arbeiter etwa 30 Meter tief hcrabstllrzten. Die beiden Arbeiter Eutjah aus Darmstadt und Kupfer aus Aspenstedt wurden getötet, einige andere kamen mit leichten Verletzungen davon. — Auf der Zeche Teutoburgia bei Herne (Westfalen) .wurden drei Arbeiter durch Sturz in den.Schacht getöt e t. , * Unfälle in den Bergen. Zwei aus der Zugspitze abgestürzte Touristen sind wo hl behalten in Garmisch eingetroffen. Die vom Rigi abgestürzte Dame heißt Meline Schmitt aus Schlettstadt. Der Absturz erfolgte an einer sonst ganz ungefährlichen Stelle infolge des nassen Wetters. Die Leiche ist geborgen und nach Vttznau gebracht worden. * AbgelehUtes. Begnadigungsgesuch. Das Begna digungsgesuch des Dvppelmürders Strasser, der den preußischen Militärattache Major Von Lewin Ski und mich? Wo» nein, der Ausdruck ist viel zu schwach, ist ein Verbrochen, denn 'sieh' mich nur immer mit so entsetzten Augen a,.i Ich bin bei vollem Verstände, wenn es auch Augenblicke gab, in denen cs mir schien, als müsse ich ihn verlieren, und ich wiederhole Dir, an meinem Unglück bist du schuld, du, an dessen unver brüchliche Freundschaft ich glaubte!" In wachsender Leidenschaft hatte Willmers gesprochen, aller Jammer seiner zu Tode gemarterten Seele sand seinen Ausdruck, und erschöpft lehnte er den Kopf gegen die hohe Lehne Les Sessels. Erschüttert blickte der Hausherr auf das bis zur Unkenntlichkeit veränderte Gesicht des Kameraden. Eine dunkle Ahnung von dem Kummer, der jenen zu Boden geworfen hatte, wollte sich in seiner Seele regen, doch mit al ler Willenskraft wies er diese Möglichkeit wei! von sich. Willmers war geliebt, er sollte glücklich werden, und was ihn jetzt drückte, war nur ein eingebildeter Schatten, der sich leichterklären ließ. „Beruhige dich, Genial" sagte Wittgenstein mch einigen Augenblicken ernsten Schweigen» uirb legte seine Hand auf die Schulter des Freundes. „Der Vorwurf, den du mir er hebst, ist hart. Ach weiß nicht genau, wessen du mich beschul digst und kann deshalb auch nichts zu meiner Verteidigung, wenn nicht schon vollständigen Rechtfertigung Vorbringen!" „Beide werden dir auch schwer fallen!" entgAnete Will mers mit wieder aufsteigender Bitterkeit. „Oder willst du ableugnen, daß zwischen meiner Frau und dir ein Verhält nis bestand, von dem du mir niemals ein Wort sagtest, auch dann nicht, als du erfuhrst, daß ich um sie warb? Willst du ableugnen, daß du sie liebtest, daß sie diese Liebe erwiderte und dein- Braut war, bis Ihr aus weiß Gott welchen Grün den, auseinander gegangen seid? — Du kannst es nicht, ich sehe es.deinem Glicht an, das seine Maske noch nicht mit genügender Meisterschaft tragen lernte, um auch in diesem Augenblick den Schein gekränkter! Unschuld zu behalten! Geh'! Ach will deine Rechtfertigung nicht hören, sie hat für mich weder Sinn noch Wert und könnte mich höchstens noch tiefer beleidigen, als der Aufenthalt in deinem Hause, in das ein unglücklicher Zufall mich führte! Der Boden brennt mir unter den Füßen! Ach muß fort, wenn ich nicht er sticken will!" (Fortsetzung folgt.) Er hatte bei den letzten Worten Willmers' widerstre bt ildr Hände gefaßt, zog ihn an das Fenster und blickte ihm fest in die Augen. „Sei ehrlich, kleines Mädchen!" wiederholte er ein dringlich. „Du warst es bisher immer. Deine Offenheit war der schönste Zug deines Charakters, ihretwegen warst du mir teuer! Also sprich, was hast du gegen mich?" Ein Gemisch von Trotz, heißem Weh .und wieder auf- flammender Zärtlichkeit für diesen besten seiner Freunde stritten in Willmers' Seele und fairden treuen Ausdruck aus seinem blassen Gesicht. „Und das fragst du noch?" sagte er endlich mit wunder lich belegter Stimme. „Auch ich liebte und schätzte in frühe ren Zeiten deine Ehrlichkeit und hätte auf sie Häuser gebaut, weshalb verstellst du dich heut«, Herma an?" Ein Zug von Unmut ging über Wittgensteins offenes Gesicht, seine breiten Schultern hoben sich und fast zornig gab er die Hände des Kameraden frei, aber diese Regung war nur vorübergehend! Er lieble Willmers aufrichtig und wollte seine Freundschaft nicht verlieren, ohne wenigstens den Versuch gemacht zu haben, das zwischen ihnen bestehende Mißverständnis, denn nur ein solches konnte es sein, aufzu klären. „Weiß Gott, ich spreche die Wahrheit und denke an keine Verstellung!" entgegnete er in feiner gewöhnlichen, ruhigen Weise. „Setze dich, Eugen! So! Und jetzt fordere ich eine Erklärung von dir, und habe Ku dieser Forderung gutes Recht! Mein Gewissen spricht mich von jeder Schuld dir gegenüber frei, ich weiß nicht, womit ich dich beleidigt haben könnte. Steht aber trotzdem ein mir unbekanntes, vielleicht unfreiwilliges Vergehen meinerseits zwischen dir und mir, so hast du als mein Freund die Pflicht, es mir zu sagen.!" „Ein dir unbekanntes Vergehen?" unterbrach Willmers ihn bitter. „Das, was zwischen uns sieht, ist streng genom men kein Vergehen und es ist es doch, wenigstens empfinde ich es wie ein solche»! Daß du nicht offen zu mir warst, gerade dann, al» du es am meisten fein solltest, ist kein Vergehen, noch"iMK«e LW sor. scin-.u Platze. Mit Stirn und zu Boden gesenkten Blicken stand re legte, ob r« nicht Lesser täte, ohne jede nettere Erklärung diesem Hause und seinem Besitzer den Rücken zu kehren, um weiter iw Dors ein«» Führer odrr vielleicht einen einfachen Dauern-wagen zu mieten. „Nun, Eenia, weshalb zögerst du?" schlug Wittgensteins ernste Stimme zum -zweitenmal an sein Ohr. „An einer Hül ben Stunde wird der Wagen bereit sein, bis dahin bitte ich dich meine Gastfreundschaft anzunehmen!'' Entschlossen richtete Willmers den Kopf auf, vielleicht war es Lesser, er nahm die Einladung an. Ohne Wittgenstein anzufehen, ging er an ihm vorüber und betrat den kühlen, hulbdunklcn Flur, dessen Wände von oben Lis unten mit Jagdtraphäen öckurckt waren und Zeug nis davon ablegtcn, daß die Bester c-Mes Edelf-tzer dem Vergnügen de» .Iv»d »oa altershei huldigten. Wittgenstein folgte dem Freunde .aus dem Fuß. stieß eine Tin im Hinter- gründ; der Hc>M auf und lud Willmers mit eine'' Hand bewegung zum Eintreten ein. Auf ein Klingelzeichen erschien ein Di«ner. , , . Gin« Flasche Wein, Benedikt, und einen Imbiß!" be fahl Wittgenstein. „Besorgen Sie zuerst sc, schnell wie mög lich meinen Auftrag und dann lassen Sie den kleinen Korb wagen anspannen, mit den Leiden Rappen. Das ist augen blicklich alle?,' Sie können gehen!" , „Du bemühst dich ganz unnütz, Wittgenstein!" bemerkte Willmers nach dem Fortgehen dos Dieners in kühl ableh nendem Ton. ,Ach werde nichts esscv, habe weder Zeit, noch Lh>p«tit, und Litte dich einzig um di« Gefälligkeit, mir Pferd und Wagen zu leihen, damit ich so bald wir möglich nach Kauf» kommen kann!" „Das letztere versteht sich ganz selbst, h.>s erstere, dvs drr Appetit, wird.sich finden!" entgegnete Wittgen stein. „Du mir selbst erzählt, daß du lange im Walde unchritzttirrt bist, ein solcher Spazlergorg macht Hunger! Aber .lassen wir das! — Ach möchte vvr allen Dingen eine Frage an dich richten und hoffe, du wirft sie mir beantwor ten! Eng« Wr als« und sei ehelich wie du es früher warst, Laims Miidchen, sage mir, wo« hast d- ist seit .unserem letzten Begegnen zwischen dich uich mich ge-I wenn ich heute elend Lin,ist Latrine Schuld! — Amnöhls und über-j trtten, daß dir so — feindselig a«f mich blickst?" -- ' ""