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SK. SSO. Run Tegtbian und »«zeig« für dar »rzaebtea«. Lonnerita-, den w. vfiober 1911. sich da-in, dich am D»nn«r»tag dir LenerungIdebatt» 5» End» -«führt werden soll. Em Freitag soll di« Debatt« über di« Jnttrpellattonen -etteffend di» Maul. «nd «Klanen- seuch, erfolgen, nach deren Beendtgung d«r N«tch»tag fich b i» ,«m 7. Nouemder »ertagen soll, «m »rft»n Tage nach der Vertagung «erden Netnere «ach»n ver-andelt «ad«, s» di« Vorlage betrekfend Nein« Ekti»n und d»r Handelmrertrag mit Japan. E» wird al» möglich ang«s»h»n, daß an d»n L«tdrn sol- g»nd«n Tagrn di« Euosprach« üb«,di« a«»«ärttgen Engelegenbetten ftattfindet. Em 10. und 1L. November wird vt» Echisfahrt»aLgab«nvorla-< aus Li« Lag»»« ordnung komm«», am 1L. da» Hausardeittgesrtz, am 14. di» Er» werLeordnungsvorlag« A 114», am 1V. da» Htlf»kafl«ng«fetz so« wie di» -wett« Erratung d«r Rechnungssachen. vom IS. bi» 18. NoremLer soll dann di« dritte Beratung betreffend da» Strafge- fetziuch und vielleicht da» Arbetttkammergesetz erfolgen. Em 20. «nd LI. November finden Sitzungen nicht statt. Em 28. wird die Weite Beratung der Prtvatbeamtenoorlage erfolgen. vis End « November hofft man zu End« zu kommen. Die Neuwah» len sind, wie wir bereit» gestern durch Extrablatt meldeten, auf den 12. Januar anberaumt. G Di« Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Al» Tag der allgemeinenWahlen für den Reichstag ist, wie wir er fahren, der 12. Januckr in Aussicht genommen. Da dieser Tag in die Legislaturperiode des gegenwärtigen Reichstage» fällt, wird zuvor dessen Auflösung zu erfolgen haben. Der Termin hierfür steht noch nicht fest, dürfte vielmehr im wesentlichen von dem Fortgänge der parlamentarischen Arbeiten bringt sein. Der Grokvlock iu Elsak-Lothrtugev beschlossen. Der Großblock in Elsah-Lotbringen ist am Dienstag abend beschlossen worden, und zwar aus folgender Grundlage: 1) Die Beseitigung der Gemeindewohnsitzklausel und Einschränkung der Landeswohnsitzklausel. 2) Einführung der progressiven Einkom mens- und Vermögenssteuer; Abschaffung der indirekten Steuern auf Lebens- und Genußmittel. 3) Ausbau der Gewerbetnspsktio- nen, insbesondere gesetzliche Regelung des Bau-, Berg- und Hüt- tenarbeiterschutzes; Einführung des deutschen Gewerbegerichtsge setzes, Vermehrung der Eewerdegrichte. 4) Sicherung de« Koali tionsrechte» für alle Arbeiter und Angestellten der Privatindu strie, des Staates und der Gemeinden. 8) Bekämpfung aller auf die Klerikalisierung des Staates und seiner Einrichtungen, be sonder» der Schulen gerichteten Bestrebungen. (Punkt 8 wird un ter Vorbehalt der Abänderung wiodergegeben.) Auf der Grund, lag« diese» .Abkommen» zieht die sozialdemokratische Partei in 17 Wahlkreisen ihre Kandidaten zurück, darunter zwei, in denen ihre Stimmenzahl bei der ersten Wahl größer war als der Liberalen. Die Liberalen und Demokraten ziehen in acht Wahlkreisen ihre Kandidaten zurück. Darunter befinden sich zwei städtische Straßburger Kreise. In zwei Wahlkreisen Mül heim und Vigy, haben di« Sozialdemokraten Enthaltung der Stimmen proklamiert, in all«n Übtigen Kreisen treten sie für die Liberalen ein. Wie aus sicherer Qu«lle verlautet, sind aus Zentrums, kreisen an die Sozialdemokratie Anträge über ein Wahlbündnis gelangt, aber abgelehnt worden. WetterlS weist in seinem Nouvelliste darauf hin, indem er zweimal für die Nachwahl in Kolmar-Etadt, wo Preiß aufgestellt ist, Ueberraschungen voraus- fagt. In Lothringen soll zwischen dem Zentrum und dem Lothrin ger Block ein Wahlbündnis zu Stande kommen. Wi« der Mes st», da» Organ des liberalen Flügels des Lothringer Blocks mit teilt, hat in Lothringen eine ganz ungeheuere Wahlbeein« flussung durch die Geistlichkeit stattgefunden. In den schärf sten Worten gegen den Mißbrauch der geistlichen Gewalt fordert das Blatt energisch die Trennung von Kirche und Etaat, da di« Steuerzahler nicht für jene Geistlichkeit da seien, di« heute nur noch Zentrumsagitatoren seien. In mehreren Krei- sen wird die Wahl der Zentrumskandidaten angffochten. Ans dem Königreich Sachsen. L-» a«»qd«»verein de» Evangelischen Bund»» tm Königreich Sachsen trat gest rn mita- tm Er-arp'liscke" Vrreirehm se j» Die oe umer de Leitung s ineS stelloer r lenden Vo sitz -n^-n ^es H -'n Pfarre, D . BI >r ckniebe , v esv'N, ,u e ne anhero-be-t« licken Houpiveriommlun > znknmme,. ti- Verkand- lun» n ia, s>e un'-> Au» chl ß Off N'Iickkei' st n De Hn-V<- vii'k> 0 , Ta e r^ un, d icuie le Wad' e>ne» - r st -, Vo's tze e> o>, Si U, la-pj'b''-k o rsturb n V - sitzend, n G«d stillte laiee l) tl, > y e r. De Wall fi > -in stimmig au> Henn Suve>i> nndei l Gröber, Pina, Mitglied der enanuelisch luib nicken Laut,Synode. Für den «re gewurde- nen Posten waren a, herbem l ock vo> geschlafen die Herren Pfarrer Dr. Blai ckm-istei Dr,sd,n, und Supernt nd.nl Konsisto talral Dr. .«öltzch. Blide Her ,n ballen je-ock ,ine Wahl «niolie von Ardeittüberlastung obgelehnt. Im übrigen beschäftigt.- sich die Versammlung mit meh'eren «lbänderm gen der Statuten, die nach den Vorschlägen des Vorstände» genehmigt wurden. » * Tolditz, 2b Oklobi r. Tödlich verunglückt Beim Langholzfahren au» dem Colbitz-r Walde verunglückte gestern der pensionterie Anstaltspfleger Laut» Becker von hier. Er erlag ku zr Zeil nach der Einliefeiung in da» Stadlkrankenhau« den eril.i-n.n schweren Verletzungen * Beerheid« d, i Auerbach i. V., 2b. Oklober. Ein ver heerende» Feuer äscherte da« GulSgehöft de« Wtitschatt«- besttzrr« Hermann Schädlich, b>stehend aus Wohnhaus, Scheu ne und Stallung,, ein. Der Schaden ist sehr grob, da auch die Ernlevorräte mit verbrannt sind. Auch »in Schwein kam in den Flammen um. * Plauen, 25. Oktober. Eroßfsuer. Wie der Vogtland. Anzeiger meldet, brach in der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr tm Wag«nschuppen der Vogtländischen Paplpsnfabri kBart. Mühle Feuer aus, das in kurzer Zett den Schuppen, sowie die Stallungen und Scheunen einäfcherte und auch auf den gegenüber liegenden, etwa dreißig Meter langen Troaenfchuppen, in wel- chem «sich Vorräte von Holzspänen, Pappen usw. Lefanden, über- sprang, der ebenfall» ein Raub der Flammen wurde. Auch viel Geflügel Ist in den Mammen umgekommen. Der Schaden ist bm deutend. Es liegt Brandstiftung vor. Lee Betrieb wird auf» kschtsiHüIIßN. » Döbel», 28. Oktober. Th«a>t0rdrand. Heut» nacht mn 2 Uhr ist da» Vüßn, nßa« » d« ftwttschen Theater» voll ständig ausgebrannt. Da» Feuer entstand unter der Bühn, nach ver Vorstellung. El» bei dem um 1L Uhr erfolgenden letzten Rundgang der Feuerwehrleute da» Feuer beinerv wurde, »ar da» Theater schon so verqualmt, daß der Brand nur von außen Lekämpst werden konnte Da» Theater ist 1870 von der Stadt er- Laut worden, wahrscheinlich wird sich nunmehr »in Neubau nötig machen, da die Zugänge zu den Zuschauerräumen den ge setzlichen Vorschriften nicht mehr entsprechen, » Pirua, 28. Oktober, verhinderte veerdtguna. Große» Aufsehen erregt« die durch di« Staatsanwaltschaft verhinderte Beerdigung einer am vergangenen Freitag verstor benen Fleischeroehefrau. Sie hatte an dem -«nannten Lag« da» hiesige volkrbod Lesucht und war daLei inKrLmpse verfallen, denen st» später erlag. G» wird Nun angenommen, daß «in verbrechen gegen tz 218 de» Strafgesetzbuch«, vorltegt. Eine Frau au» Böhmen, di« zu gleicher Zeit da« Bad Lesucht« und die in di« Affäre verwickelt sein dürft«, ist verschwunden. Maßnahmen sächsischer Kommune« gegen di« Teuerung. * Chemnitz, 26. Oktober. (Drahtnachricht.) Die Chemnitzer Fleischertnnung hat, wie die Allgemeine Zeitung meldet, gestern einstimmig beschlossen, einen Waggon a.gentinische» Ge rier f l e t s ch au» Österreich oder der Schweiz kommen zu affen, das in der Markthalle veikau't werden soll Voraussetzung st, daß der Rat beim Bunde»,at DiSpen« für die Einfuhr erwirkt. Dahingehende Schritte sind von der Innung bereit» unternommen worden. — Der städtische Seefisch-Verkauf wurde gestern fortgesetzt. Für gestern und heute waren 200 Zentner Fische bereitgestellt, die zum großen Teil bereit» gestern früh raschen Absatz sanden. * Simbach, 28. Oktober. Der am gestrig«» vormittag abgr- haltene städtischeLeefischoerkauf hatte so lebhaften Zu spruch gefunden, daß nach zwei Stunden der beschaffte Vorrat von 860 Pfund Fischen erschöpft war. Die Preise stellten sich für kleine Schellfische 18 L, größere 22 L, Seelachs 21 L das Pfund. * Mittweida, 26. Oktober. Im Stadthaus« wurde ge stern der erste städtische Seefischmarkt abgehalten. Es kam Rothbarsch, Lengfisch, Seelachs und Schellfisch zum Verkauf und es wurde ohne Ausnahme das Pfund für 23 abgegeben. In kurzer Zeit war der gesamte Fischvorrat — 6 Zentner — um- gesetzt. Von Ttodt nnv Land. * Gedenktage am 26. Oktober: 1800 Feldmarschall Graf Hellmut v. Moltke, * Parchim. 1837 Konr. W. Rüger, kgl. sächs. Staatsmann, * Dresden. 1892 H. Windscheid, Pandektist, f- Leip- zis. wenertzeel»» vow rb. Oklober. 7 Nstr »oraenr !tn t" s N ,n NtMU k tu- l L. .» -it L.!«i - 1 -'K-ii Ma, Mn Win. i-di -n-n-Lusq- u n- Ik.r> 2-u ' l 186 7 71 10° c a- c IV. Aue, 26. Oktober. Vtachdruü innerer Lokaltwtt^en — die durch ein Korrelpvudenzzeichen kenntlich pemachi sind, ist auch im dlutzzuqe — nur mir qenauer QurNenanffave gestattet.) :::: Kirchlicher Familienabenv. Gestern abend fand im Hotel Blauer Engel ein kirchlicher Famtlienabend statt, der sehr gut besucht war. Nachdem Herr Pfarrer Temp « rdie Anwesenden begrüßt hatte, sprach der Missionssekretär der deutschen Orient. Mission, Herr Kaufmann R. Schäf« r aus Berlin, über das aktu elle Thema: Ein Blick in di« Muhammedanische Welt der Gegen- wart. Diese Missionsarbeit steht erst in den Anfängen, und d«r Redner sucht« Verständnis und Interesse für diese Arbeit zu wecken und zu fördern. Der Orient ist die muhammedanische Welt, wie sie besonders in der Türkei, in Persien und Marokko zu fin den ist. De: Redr-r schilderte das Leben und Treiben in Kon stantinipol. Es ist 'ins eigenor^e Welt, die uns «ntgegentritt, vollständig bestimmt durch die Religion der Muhammedaner, den Islam. In den muhammedanischen Ländern ist der Staat mit der Religion eng verbunden. Der muhammedanische Herrscher muß bei seinem Regierungsantritt schwören, nicht die Grenzen seine« Land-», sondern seiner Religion auch mit Gewalt weiter auszu- breiten. Das schließliche Ziel ist, die anderen Religionen, auch die christliche, auszurotten und den Islam über die ganze Erde zu verbreit,». Darum wurden im Jahre 1898/96 100 000 christ liche Armenier, angeblich weil sie Revolutionäre seien, hingemor det Sogleich würde in der evangelischen Christenheit «in Hilf», werk begonnen, um die armenischen Witwen und Waisen zu sam meln und zu versorgen, und um den verwundeten Armeniern ärztliche Hilfe zu bringen. Sv entstand diese Orientmission und wurde von Gotte» Hand in die Muhammedanische Welt geführt. Der Muhammedismus ist eine gewaltige Geistesmacht, voll Haß und Verachtung gegen Andersgläubige; fanatisch und mit Ge walt sucht er, alle Menschen zum Islam zu bekehren. In den letz ten Jahren hat diese Religion in den Kolonien Afrikas, in Ja- pan und in Amerika Eingang gefunden. Zwei Missionsgesellschaf- ten wirken für die Ausbreitung de» Islam. Der Kampf für den Islam ist den Muhammedanern in ihrer heiligen Schrift, dem Koran, zur unbedingten Pflicht gemacht. Sie können nicht» Bes sere» tun, als wenn st« Andersgläubig« ausrotten und ihre Reli gion verbreiteten. Die christliche Mtffionsarbeit in den mrrham- medanischen Ländern ist außerordentlich schwierig. Nicht durch die Predigt, sondern durch Taten der Liebe, durch ärztliche Hilf« und Krankenpflege wirkt die Mission. Dadurch lernt der Muham- medaner die christliche Religion achten und beginnt die Bibel zu lesen. So geling es, Muhammedaner zu bekehren, die nun ihren muhammedanischen Landsleuten die frohe Botschaft von Thristu, verkünden. Der interessant« Vortrag wurde von den Anwesen- den mit leLhaftem Beifall ausgenommen. Im zweiten Teil« wurden zur Ergänzung gut«, lebensvoll« Lichtbilder Large- Loten. Nachdem Herr Pfarrer Temper dem Herrn Sekretär Sckäfer im Namen der Gemeind» herzlichen Dani au»g«sproch«n hatte, gingen die Anwesenden voll befriedigt nach Hause. * Bee Verein der Fortschrittlichen volkspmttei Eve und Um- -«Lun- hielt gestern abend im Restaurant Forsthau» fein« die». jährig» -auptversainmlpn- ab. Der zum Vortrag gm ' bracht« Jahresbericht gab ein umfassende» Bild von der Inneren »nd äußeren Tätigkeit da» Verein» im «-gelaufenen Geschäft», jahr, wie auch der Kaffenbericht «inen befriedigenden Stand auf. zuweisen hatte. Die daraufhin vorgenommenen Wahlen er- gaben lein« nennenswerten Veränderungen. Sodann trat man in «in« ausführlich« BrspwchMg über di« Reichstag»« ah. ke n »in, wobei die gegenwärtige politische Lag, eingehend er örtert wurde. Di, übrigen Verhandlung»-»»«» erstreckten sich auf Ellgemeine» «nd Eingänge, vemerkt sei darau,, daß die Versammlung kür di« Errichtung de» Gugen^Rtchter-Turme» in Hagen i. w., verr bekanntlich am letzten Sonnabend geweiht wurde, «inen Betrag auswarf. Elle übrigen Beratung»g»gen- stände waren interner Natur. »- Dritte» Gastfpttl de» BwtliiMschGqMbirgifche» ver. Landsitze« tt» tu E»«> Zum dritten Male hielt gchern abend da, LogtländifchLkrzgebirgtsch« v«rband»theater Einkehr in un- serer Stadt. Der Abend «ar dem einen der Leiden Weimaraner - Dicht«r-Dio»kuren gewidmet: unserem Schiller. Sein dritte» Jugenddrama gelangte zur Eufführung: KabaleundLiebe, oder, wie «» ursprünglich Lenamt war: Luise Millerin. Diese Luise, die Schiller da geschaffen hat, treffen wir noch heute in ungezählten Vertreterinnen in der Wirklichkeit de« Leben» an, da» nur zu »ft mit rauher Hand die Illusionen jünger Mädchen herzen grausam zerstört. Und auch di« Figur des Ferdinands ist kein Fremdling in unseren Tagen, vor allem aber hat sich leben«, wahr die Figur de» Etadtmusikanten Miller erhalten, sowohl in Veranlagung de» Tharalter» als auch in der Art und Weise, sich äußerlich zu geben. Mithin darf man Kabale und Liebe ruhig al, «in Stück aller Zeiten betrachten, der vergangenen, der unseren und auch der kommenden, denn was Schiller in ihm gibt, kann fich jeden Augenblick wiederholen, wenn auch die Lösung der Konflikt« Nicht immer in gleich tragischer Weise er folgen muß. Kabale und Liebe ist ein s0 z'i »les Drama, nich^ in der derben Form unserer Zett, sondern verfeinert und ^nn'.grr ausgestaltet. Und auch die Anklagen, die Schiller lr ihm — z»"- großen Teil« aus eigener Erfahrung — gegen die Kleinstaaterei erhebt, entbehren vielleicht auch heute hier und da noch nicht jeder Grundlage. So konnte man denn gestern auf der Bühne des Tarolathoaters alle die ergreifenden, kernigen Vorgänge wieder an sich vorüberziehen lassen, die wohl jedem gebildeten Deutschen zum mindesten aus der Lektüre des Werkes bekannt sind. Man konnte sich erfreuen an dem derben, aufrichtigen Wesen de» Musikers Miller und herzliche Anteilnahme finden für die sentimentalen Liebesschmerzen Ferdinands und Luisens. Das um so mehr, al» unter der Regie des Herrn Direktors Nygrtn eine ganz vorzügliche Aufführung geboten wurde. Der Abgott der jungen Damenwelt, die zarte und doch in ihrer Liebe so starke Luise hatte in Alice Nygrin eine vortreffliche Ver treterin gefunden, die warme, innige Tön« des Herzens zu fin den wußte. In Harry Waldeck als Ferdinand war ihr ein ebenbürtiger Partner gegeben, und Heinrich Burck wußte den alten Miller in allen Tharakterzügen so auszusiatten, wie er dem Dichter vorgeschwebt haben mag und wi« wir ihn uns vorzustellen gewohnt sind: als edlen Kern in einer rauhen Schale. Auch die Damen Hettersdorf (Lady Milford) und Lucie Lindemann (Mil lerin), sowie die Herren Kober (Präsident Walter), Direktor Nygrin (Kalb) und Kvillinger Murm) paßten sich durchaus dem Charakter ihrer Rollen an, so daß die Vorstellung völlig «inwandsfrei verlief und der den Darstellern gespendete Beifall zu Recht gezollt wurde. Allerdings war es ziemlich spät, als der Vorhang fich zum letzten Male senkte, die acht Verwandlungen nahmen geraume Zeit in Anspruch, da fast alle technischen Einrich tungen einer modernen Bühne in Aue noch etwas gänzlich unbe kannte» find. Dafür hatten die Zuschauer die Genugtuung eines prächtigen Klassikerabend». * Lotteriegewiu«. Am heutigen, letzten, Ziehungstage der Kgl. Sächs. Landeslotterie fiel wtÄrer in die Kollektion des Herrn Paul Selbmann Hierselbst ein Gewinn von ül 1000 auf die Nr. 23 698. - Gesangskonzert. We wir schon früher mitteilten, wer den die Sängerrieg« Arion de» Verein» Turnerschaft von 1878 und die Sängerrieg« des Allgemeinen Turnverein» am kommen den Sonntag, abends 8 Uhr, im Bürgergartensaale ein Gesangs konzert veranstalten, zu dem ein vorzügliches und künstlerisch ge schmackvolle» Programm zusammen gestellt worden Ist. Den bei- den Sängerrtegen ist in Anbetracht der vielen Bemühungen und der Güte des Bietenden, ein voller Saal zu wünschen. * Die vierjährig« ordentliche Hauptversammlung de, Sani, tiitskolonne Auertal wird, worauf hiermit nochmals hingewiescn sei, am heutigen Donnerstag abenös 8s4 Uhr im Hotel Blauer Engel abgehalten werden. Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkt«: l) Jahresbericht, 2) Kassenbericht, 3) Wah en, 4) An- träge und 5) Verschiedene». *— Liebstahl. Im Laufe des gestrigen nachmitt"gs oder abends wurde in einem Grundstück am Markte im Dachgeschoß ein Diebstahl ausgeführt. In der Schlafkammer eines Gehilfen dort steht dessen Reisekorb. Dieser ist nun ausgeschnitten und da raus ein barer Geldbetrag in Höhe von 40 entwendet worden. Ueber die Person des Täter,» ist vorläufig noch nichts bekannt. Eibenstock, 26. Oktober. - Ein Schwindler. Bei einem hiesigen Beamten, der ein > Motorrad lm Wert« von 600 Mark zu verkaufen hatte, sprach vor einigen Tagen ein Elektromonteur aüs Oberplanitz al» Käu fer vor. Er bat fich da» Rad zu einer kurzen Probefahrt aus, welche Bitte ihm auch der Beamte gern gewährte. Der Elek- tromonteur fuhr davon, wohin ist unbekannt, und soll heute noch zurückkommen. Die polizeilichen Nachforschungen blieben erfolg- los. Letzte Telegramme «ud Ferusprechmelduvgen. Da» »«ntsch.frqntztzfäsch« Mar»rr»üb«i»»i«k»mmen. * Wien, 26. Oktober. Der Minister de» Aeußeren, Graf Eeirenthal, empfing aestern nachmittag den Besuch de, deutschen Botschafter», von Tfchtr»ky, und de« französischen Botschafter». Tr» »te,, di« ihn von dem ZustatGekommen de» deutschfraiHöstschen MaroEoübneinkommen» verständigten.