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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 25.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191110250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19111025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19111025
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-25
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Nr. »LV. Irrer Lageblatt und Unzttg« für da» GqMrg«. Mittwoch, tz« «. Ottotz« 1-ri. «M» tzt^e Seit« tzurch Manöv« Front, »ntz « «w lang Ihm«, «im» LoU tz« «»Mässtztschnr Araber zu »mztageln «ck ihnen-rotz» Beürrsta Laftrwrt^«,. Dt« Sttmnurna tz« tta- ««MH«» Lruppm» ist fthr gchckn^ Einig, verwurcket,wein«, tenßch, tzi« Ferwrltnt« zu »«kaff«, and«» kehrten Lahm zurück, »»Htz«» sta twrtmck« «rr«. «ach b« Angab« »tyig« T» stnje««bttragenstiov«l»st»-«TürkenKundert*von Lot«, «ck noch viel «ähr ven»mck«t«. LtoJtakle««» haben k«1« Mmran Verküft« «litten. Di» Fetickseligkrtten d« Araber, di» sich in d« Vais» zerstreut hatten, hörten auch nach dem Samos« «ich» a«s und «an meldet« während des ganzen Lag«, Gewehr, schüft» an verschicken« Orten. Man hat all» »erhaftet, di» «an mit der «affe In der -and antraf. Di« Zahl der vorgenomme- «» ««Haftungen beträgt ungrfähr drethurckert. Ein Erlaß setzt die Lckckftraft für all« fest, di« mit Waffen dngetroffen ««den. der Weite La» »er reuenmßSiuterpellettoueu. 1VV. «eichdtlvsttznng »o« 24. Oktober. -k Der Teuerungsdebatte -weiter Tag. Sonderliche Auf regung »ar kaum poahrzune-men. E» ging ruhig und sachlich zu, «enn «» auch zuweilen an Zwischenrufen nicht fehlt«. Zu Beginn der Sitzung war Nicht einmal Herr von Bethmann Holl» zoeg anwesend, allerdings erschien er während der Rede de» nationalltberalen Wortführer» Fuhrmann. Dieser betont«, daß'es seiner Partei fern liege, wüste Agitation zu treiben, es Handl« sich auch hier um leine Parieisache, sondern mn eine Frage allgemeinen Interesse». An der Schutzzollpolitik wollen auch die Nationalliberalen nicht rütteln, jedoch »«langt man für den Augenblick ein« Erleichterung, insbesondere zeitweilige Auf. Hebung der Einfuhrscheine. Auch einer Notstandsfürsorge für mirckerbesoldet« Beamte und Staatsarbeiter redet Herr Fuhr mann da» Wort. Im übrigen meint Redner, daß dl« größte Ge- fahr für di« jetzig« Schutzzollpolitik nicht von d«r Linken komme, sondern von den lleberagrartern. Nachdem der Retch»parteiler HS ff« l die jetzige WMschastspolitik in Schutz genommen, er- hebt sich der preußische Landwirtschaft-Minister, Freiherr von Schorlemer, der schon seit längerer Zett auf dem Sprung sah- Er unterstreicht da» noch mehr, was am Montag der Reichskanzler gesagt hat. Nur bei den Futtermitteln erkennt er «in« wirkliche Notlage an, während bei der Verteuerung ande. rer Früchte, namentlich bei den Kartoffeln uiü> bei Brotgetreide, der Zwischenhandel Schuld an der enormen Preisdifferenz trage, was der Minister ziffernmäßig nachtzuweisen sucht. Aehnlich seien die Dinge hinsichtlich der Flekschpreise. Mit ziemlichem Opti- mimnu» steht der Minister in die Zukunft und meint, daß man keinerlei Beranlassung zur allgemeinen Sorge habe. Dann kommt die Reihe der kleinen Götter. Der Württemberger Voigt von der Wirtschaftlichen Vereinigung und ebenso der Bayerische Bauernbündler Hilpert messen gleichfalls dem bissen Zwischen, handel die Schuld an der Teuerung bet .und sprechen sich gegen di« «Aushebung der Zölle au«. Dann lammt der vielgenannte Zentrumsabgeordnete Keim, der mit den Liberalen ins Ge richt geht. Rckner fordert Suspendierung oder Rückvergütung der noch'bestehenden Futtermittelzölle an die Verbraucher und mahnt, nach recht« gewandt: Schädigen Sie die Bauern nicht, denn es gibt keine Agrarkrise ohne eine Jndustriekrise. Alsdann ergreift noch Schatzsekretär Wermuth das Wort, indem er sich gegen «in« Suspendierung oder Rückvergütung der Futtermtttelzölle aus spricht, da hierdurch Unsicherheit in die Gesetzgebung getragen «erde. Weiterberatung heute Mittwoch 1 Uhr. Schluß 7 Uhr. Aus dem Königreich Sachse«. Au» der Lust gegriffen« Sensationsmeldung. Wie di« Prager Bohemia au» Tetschen berichtet, ist die Dresdner Meldung von einem Attentat, da» angeblich auf den Hof zu« do» König» von Sachsen auf der Elbbrücke bei Mittelgrund in Böhmen beabstchtigt gewesen sei, sowie von einer damit in Zusammenhang stehenden Verhaftung zweier verdächtiger Personen vollständig aus der Luft gegriffen. Die Meldung lautete: Als der Hofzug, der den König von Sachsen mit seinem Sohne zu der Hochzeit seine» Neffen Erzherzog Karl nach Wien führen sollte, der Station Mittelgrund avisiert wor den war, erhielt der Hilfsweichensteller Rudolf Storch die An. Weisung, sich sofort zur Bewachung der nach Tetschen führenden Gisenbqhnbrücke zu begehen. Kaum war er abends um 10 Uhr au, riisetn Beobachtungsposten angela.igt, so bemerkte er in ». > mittelbarer Nähe der Brücke zwei Männer, die durch ihr eigen artige» Wesen aufftelen. St. vermutete ein Attentat auf den nu stech an verschte. denen Buden noch a weng geschtärkt hat, machet er stech of de Socken, ze Fuß noch dr Bucke -« laafn. Gr sah stech oder vier, UN lasset siech for unnerwag» noch eweng ze schnappern, denn er war stech net ganz sicher, dos ihm noch amol der Hunger akumme kund. Er drottlet nu sen Wag su for siech hie un als er a gute -albe Schtund geloffen war, schrok er ganz zessamm, als ne wie der «iful, dos wrch sei Hürschte noch of ne Auer Markt fei kund. Er war oder e suh mied, daß er net Wicker imkehrn wollt, im seine Euste -e suchen un ging schnurstracks of Bucke 'zu. Wie er nu su in fenn Dusel ugefähr im Este rtm drham akimmt, merkt 'r vun »eiten, doß Licht in der SchtuL war. Do mußt nu met Danel schi« ournewag, daß, wenn sei Alte noch auf war, de Be- grießtng net su harzlich aussalln werd, oder e» half ne nu weiter nischt, un er mußt siech doch a Harz fassen, im die Sach in Guten z« regeln. Zu senn grüßten Gelick war nu de Haustür noch net zugrschperrt un «r machet nu su facht«, al« er när kund, zur Trepp nauf. Sei Alte, die zwar Nischt gemarkt Hot, doß er ret kam, oder öffn gewart Hot, Hot ne «n Schtrach gchhpielt ün an de Kammertür ms» net Bindfaden an Blachafch «-gebunden, damit se merket, tote un wann er aham kam, im ne de Maaning richtig ze grign. Der Danel, der nu »un der ganzen Sach net de ge ringste Ahning halt, machet nu sw sacht« als er när kund die Kammertür auf, denn e» war ne viel drah gelang, dos de Gust« nischt m«rk«t. Er erschrak oder fei net blue a klane» Bissel, ol» do. Gepult« lusging, un « dacht forn arschten Angblitt net, eb do» « Echtrach war, oder eb in senn Häu»l de Geister spucket». De Gettel, der ihr Plaa su gut gelunge war, kam nu ah grletch gerannt, denn st wußt doch, daß do« när ihr Maa sei kund, un sing nu ah, a Schtrofprcktgt ze -altn, wie dr Danel mei Tag noch laanr gehört hat. Wenn» der Gettel net im de Nachbarn gewasn wär, Heist noch a «eng geradaut, oder st besänftigt siech wieder «n dacht, morgn i» doch ah noch a Log. Der Danel, der stech do» Gnd vom Auer Markt n«t e fuh gedacht -att, Hot stech» oder geredt, im mit stin« Tüftel rächt sthft in Frieden z« labn, »et wich« ckf ne Au« Markt »a «ich. * S. K. «twa «in« Stund« spät« «i »treffenden -ofpm und näherte sich de» Heiden Männer«. Ein« von Ihnen ergriff, sobald er den Beoanten «blickt», schleunigst die Fürcht, während der and«« zunächp einig« nichtssagend, Bemerkung«» Machte, dann ab« «L«nsall, da» weit, sucht«. E» gelang, Vie Strolch» sistzuneh. men. Man stad bei jckem ttnen gelätzenen Uaaetv«, zwei scharf geschltfstn« Iagdmrss« -ft,. Di« Sttolche lngnet«, «in Attew tat ans den Host», beakstchttat st» haben, doch wucken st» ihn«, «vet verwegen« Etnbr«ch«, di« schm mit langjährigen Zücht- hauestrastn belegt worden «arm, dtngfist gewacht. Tchstch dm nmntm Land«»fg»Ode. Die 2V. ösfmtltch« Sitzung d« nmntm ordmtlichm Lande», fynck« am gestrigin Dt«n»tag hatte nur «ine kurw Tagesordnung aufzuweiftn, da Ickiglich di« zweit» v«ratung üb« Erlaß Rr. 1V, Entwurf d«s Pstr«ckcholdung»ges«tze», auf d« Tagesordnung stand. Damit war die Arbeit dyr Synode erschöpft und nach kurzen Mitteilungen schloß d« Präsident die Sitzung. In d« evangelischen Hof. und Smchtenktrch« stick um 12 Mr «in Tot- t««dt«nst statt, dem die Eynodalmitglteder, di« in veaugvUote beauftragten Staatominister sowie di« «ertveter de» Lande», koafistortum» beiwohnten. Geh. Ktrchenrat Prolf. v. Ihm«!». Leipzig prcktgt« üb« Pstkm SS, 8. Zum feierlichen Schluß der Synode versammelt«» fich di« Synobalmitglicker spät« wick«r im Saal» der ghoeiten Kamm« de» StLnd«Hause». Um 2 Mr erschtenm di« tu evaugeUvts b«austragt«n Staatsmtnifter Dr. v. Otto, Dr. Beck, Graf Vitzthum o. Gckstädt und v. Seydewitz. Sofort hielt Kuttu»mtnister Dr. Beck eine Ansprache und «klärte nach gegenseitigen Dankrcken de» Präsidenten Graf Litzthum v. Eckstädt urck de» Kirchenrat» Sup. v. Hartung-Leipzig di« Synode für geschlossen. Die sächsischen Militär» «reine beschäftigen fich gegenwärtig mit der Begründung einer ver. sicherung» lass «für Schädigungen durch Streik «nd Au»fp«rrung. Au» dies« Kasse soll den von einem Streik oder einer Aussperrung betroffenen Kameraden und deren Familien während der Dau« de» Streike» oder d« Aussperrung der Lebensunterhalt in dem Matze gewährt werden, wie «» Ne Kassen der sozialdemokratischen Organisationen tun. Außerdem ist «ine Verschmelzung der Dereinskrankenkassen zu einer einheit. lichen, alle Lundesvereine umfassenden Kasse geplant. * Meerane,24 Oktober. Tin« Revolv«rsp ieler«t mit gefährlichem Au-gange hat fich hier zugetragen. Der 18jährige Kurt Werner hatte fich einen Revolver verschafft und sagte am Sonnabend abend in der 10. Stunde nach seiner eigenen Darstellung im Hofe einer diesigen Wirtschaft zu einem Bekannten, dem 20jährigen Paul Eckhardt: Du, soll ich Dich mal schießen? Im selben Augenblicke drückte er, wie er ver. sichert, oeisehrntlich los und «ine Kugel durchboh>te dem Eckhardt die Brust nahe der Achsel, glücklicherweise an einer Stelle, wo sie keinen dauernden Schaden verursachen wird. »Reichenbach, 24. Ostober. B er g i f t u ng » v ers uch. In der Morienftraße hat gestern früh in der 7. Stund« di« dort wohnende 40 Jahre alte Witwe Lippmann den versuch ge macht, sich und ihren 1.4 Jahre ulten Sohn anscheinend in 'essen Einverständnis, mit Leuchtgas zu vergiften. Sie hatte sich zu diesem Zwecke mit ihrem Sohn in der Küche eingeschlofserr und den GaShahn geöffnet. Durch den starken Gasgeruch wurde« Hausbewohner auf den Vorgang aufmerksam und e» gelang ihnen, durch rechtzeitiges Schließen de» Haupthahnes und Eindringen in die Wohnung den Plan zu vereiteln und Mutter und Sohn zu retten. Man glaubt, daß di« Frau geistig nicht zurechnungs fähig wäre. * Arankenbee-, 24. Oktober.. Gustav Nagel. Der Einfiedler vom Arendsee in der Altmark, der Naturmensch gustaf - nagel, wie er fich schreibt, weilt gegenwärtig in uns«« Stadt. Sein Erscheinen ruft überall Sensation hervor. Morgen Mitt- woch hält Nagel einen fortrag über sein natürliche» Leben, sein« jerusalemreise und seine schreibart. eintritt a verso« 80, linder 1ü sennig. Von hi« will der Naturapostel nach Dresden. * Geithain, 24. Oktober. Gin Mansch verbrannt. Am Sonntag nachmittag gegen 5 Uhr brannte bl« Scheune be» Kalkwerkobefitzers Zschtrfchirs^y. In ber Asche wurde «in menschlicher Körper, dem Kopf, Arme unb Bein« fehlten, ver kohlt aufgefunden. Die fehlenden Gliedmaßen waren wahrschein lich abgrtohlt oder durch etnstürzende Balken abgeschlagen wor den. E» «ick vermutet, daß ber Mann in ber Scheune hat näch tigen wollen und b-bet mit Streichhölzern unvorsichtig vmgegan- gen ist. Der Tot» soll der W Jahre alte Maurer Friedrich August Weinert au» Nickergrafenhain sein, der seit Sonntag vermißt wird. . * Srtnnna, 24. Oktober. Brandstiftung. Heute ftüh kurz nach 5 Uhr brannte die mitten sm Wald« gelegen« klein« Wackschänk« ab. Sie war bi» zum letzten Sonntag in Betrieb gewesen. Unzweifelhaft lag Brandstiftung vor unb ber ver dacht lenkte sich auch al»bald auf den Pächter Dr «ssel. Unter ber Last der Derbachtsgrünbe legte er der Polizei auch heute vor mittag ein E « stänbni» ab. Er befand fich in einer Notlage unb wollte fich durch die Versicherungssumme vM 8000 Mark, di« den Wert ber Einrichtung weit überstieg, helfen. Dresse! -att« die Schänke übrigen» bereits äusgeräumt. von Stadt nrrv Land. * Gedenktage am 25. Oktober: 1817 Lothar Bucher, Poli tiker, » Neu-Stettin. 182S Joh. Strauß, Komponist, *. kftnerderftdi vorn rr. Moder. - 7 Udr »srgr»» Marion»-N »n< rr,iom««e, Ata»- I-mp-raruk ftvchti,. ach Lelftu» ^s«t»q«halt M-, Mn lvl„d. tchmn. <«n> n>Lu»ch< «'n. ld^ t. V 73« 7 71 ch io»c e- a» c >v. Au«, L5. Oktober. Nachdnick ui>!,»r Lokolx-lU-n, — di« durch «tu N-rnIp-nd-uMtch-n knnlllch «-»uch« find, Ist — auch Un — nur m» ,«n»u«r Qu-ll-n-nd-d« ,«ftan«0 delße Lett« I» vergäägeäe» Jadrdiulaene». Dahin ist der Sommer mit fein« ungewöhnlichen Hitz«, die uns«« Gegend «in sonst nicht g«wohnt« Gepräge gab. ver- siegt« Quellen, au»getrocknete Bäche und tzckft leer« Leich» und weih«. Auch di» treue» Begleit« »ine» heißen Sommer» — Därr», Waöhbränbe und kMAeknangjel stellten ftch in un« «ngench»« Weis« »in. Schon neigt d« Herist feinme E^d« zu, »hn« genllamck Rickerschläa« gckracht zu haben. Di« äU«m und selbst dt» ältesten L«a« könne» sich niM auf di» fo rege», arme» Jahr test»»»«. Blicken wir at« in Jahrhundert« zuriick, blätter« wir In »ltea Chroniken, so wecken vir Anden, daß wahrhaft tropisch, Jahr »»zeit«» in »ns«« Gegend durchaus nicht» Selten»» «arm» nnd daß daran Be»ttit«fchetnnng«» »st viel schärft, «tftmtt«, al» in diaftm Joche«, versetzen »tr Nn, einmal mit dem alten Chronisten Meltzer zurück in längst ««. gangen« Jahrzehnt«. I» Jahr« 147S zoar ain« f» greuliche Dürr», daß stchdt» Wälder von selbstentgündeten. 14 Wicken lang soll d« böhmisch« Wald gckrannt habe». Dies« ungew-hn. ltche Hitz« schrieb man allgemein dem Auftreten «ine» Kometen »L Schlimm««» noch bracht» da» Jahr 1540. Kein Tau fiel während der Nacht. Da» Grummet verdorrt« mch den Flüren und da» wenig« aeerntet« Heu «ar bakd verfüttert. Teuerung trat ein. Da» Korn kostet« zwei Gnlden, während et» Rind ckenfall» Mr zwei Gucken verkauft vmck«, da e» am aöttgen Fut. t« fthlt«. Groß« woldbränd« entstanden «uch Lknd aneru er, g schor l a u e r und - und »HSVlckr Flur, fo daß di« Schnee, berger B«alrut« mit Keilhauen «ck Schaufeln auf Befehl de, Amtaverwrser» au»rückt«n, vm den großen Wald am Filz- t«ichzu rettrn. D« Schn«b«g war «oll Rauch und Stank, von dtefem Jahre schreibt auch Meltzer in fein« Ltitorta« «ebnes dergvusi», daß fich viel« Leute zu Tod« soffen, weil allenthalben ber Wetn wohl geriet. Run, auch vom heurigen Jahre spricht man, baß e» etn gute» Wrtnjahr sei. Man darf aber kaum glauben, baß er so billig wtck, baß in unser« Gegend besorgen Menschen- leben zu Grame gehen werben, wie anno 1540. Schon SS Jahre später — 1575 — trat «ick« eine so große Dürre «in, daß in Freiberg an 000 Ber'glötzt« feierten, da ,» an Mass« fehlte, um die Bergwerke im Betrieb zu halten. In Schneeberg fand demvegen auch kein« Gewinnau»keilung statt. Ungewöhn- ltch trocken« Sommer brachten auch die Jahre 15S0, 1SSS unb ISIS. All« Bronnen versiegten. Da» Wild verschmachtete in den Wäldern, die außerdem von -rotzen Bränden heimgesucht warben. Im'Jahre 1580 soll « SS Machen nicht geregnet haben und 15SV hat man da» Wasser in bi« Brauhäuser «ick irach GrieSbach führen unb tru« bezahlen müssen; denn «» hatte fast «in halbes Jahr nicht geregnet. Vom Jahre ISIS berichtet uns der alte Schmibius wohl m etwa» LLerttickener Weis^daß ein Ey am die Sonne ge legt, nicht nur bald gebraten, sondern auch uff ber «inen Sette, wo die Sonnen-Strahlen brauff gefallen, ver-rannt sey. Schon nach Ostern setzte diese Dürr« ein, sodaß fich um Pflingsten die Wälder von selbst entzündeten und oft auf zwei bis drei Meilen im Um kreis verbrannten. Jff diesem Jahre war ber Wassermangel so stark, dah man da» Trinkwasser Seidel-weiß verkauft hat. Die anhaltmcke Trockenheit de» Jahre, 1624 hatte eine große Teue rung zur Folge, daß das Gelb reduziert werden mußte. Unge wöhnlichheiß muß auch da» Jahr 1684 gewesen sein; denn überall trat Wassermangel «in und gewaltige Waldbrände verheerten un sere Gegend. Meltzer schreibt darüber in seiner Chronik: Am 23. Juni gieng stütz umb S Uhr ein gewaltige» Feuer an, das ergriffe E. E. Rath» geschlagene Floß-Höltzer, wie auch viel Thur- fürstl. Höltzer und Wäkder und verursachte solche» gewaltigen Schaden. Dißhalber wucken hem 24. Juni Abend» SO Mann aimffgebothen mit Kratzen, Schauffeln, Hatten und Texten, und am 25. Juni wucken wickerumb so viel Mann ' fottgeschicket. Denn diese, Feuer hatte so umb sich gestesset, dah e» eines theil» biß an» Jäger-Kautz gegen die Johann-Georgen-Stadt zu, und ander» theift biß gegen Auer- und Reichenbach gebrennet hätte. — Montag dem 1. Juli gtengen wiederumL zwey Feuer an -wischen der Buckä, Sofa «0d Jäger-Hauß. Dienstag» dem 2. Juli brannte e» noch und kant« nicht so bald gelöschet wer den, ungeachtet im Amt« E chwa r tzenberg viel Bauern auff« gebothen waren. Dem Juli ist zum Eibenstock faß alle Mann, schafft auffgckothen worden, dah sie einem neuen Feuer im Chur fürstlichen Holtz gegen Böhmen zu gewehret, wiewohl sie nicht» ausgerichtet. — Noch folgten einige trockene Jahre im Laufe des nächsten Jahrhundert». Doch solchen Schoben -richteten sie nicht an. Selbst da» heurige Jahr kann pch mit jenen an Trockenheit nicht messen, mögen auch hi« und da die Chronisten etwa» über- tricken haben. L. Lvgolwaiia-SeLveederg. *— Ehrnng. Um die Verdienste unseres Landtagmckgeord- neten, des H«rn Kommerzienrat» Stadtrat Bauer, um die Auer Bürgerschaft und um den Bürgeroer ein, wie überhaupt um die Stadt Aue zu würdigen, hat der Bürgeroerein von 1SS3 Herrn Kommerzienrat Bau« zum Ehren Mitglied er- nannt. Ein« au» den Herren Echmjickemeiper Albin Mehlhorn, Kaufmann Loui» Schnecke» und Klempnermeister Paul Echieck bestehend« Abordnung de» veretiw begab fich gestern vormittag zu Herrn Kommerzienrat Bauer, um Ihm da» künstlerisch au», geführt« Ehrendiplom unter entsprechenden Worten zu über- reichen. - Dt« Deckgeupp« Au« de» Alldeutsche« verband«» veran staltet am Sonnabend dieser Woche im Hotel Viktoria einen öffentlichen Dorttagsabend. Al« Rckner ist Herr Pfarrer Kla. Witter gewonnen worden, der über da» Thema sprechen wird: Der Deutsche Stipendien« er ein zu Lstrqwo. Bet dem Interesse, da» dtSses Thema für alle nationalen Kreise haben muß, .ist dem Rckner «in voll« Saal zu wünschen. Q Der -ststge Gt«iw-raptze»verei« GaLel»berger hat gestern die Unterrichtstättgkett in den einzelnen Kursen begonnen. Der Anfängerkursu» für Damen wurd« mit 22 Teilnehmminnen, d« für Herren mit 15 Teilnehmern eröffnet. Der Fortbikdungkvr- su», der RedSschriftkrrrsu» unb der Lehrgang für ältere Mitglieder sind ebenfalls sehr gut besucht. Lei den Echlußschreiben in den einzelnen Kursen konnten folgende Personen dnrch Preist und Belobigungen ausgezeichnet wecken: n) km Ansängerkur, susfür Herren: 2. Preis Herr Max Escher; 2. Preis Herr Oswald Böttcher; S. Preis -rxr Walter Felber; S. Preis Herr Alfred Baumann. Belobigungck erhielt«» dt» Herren Adolf Schubert und Kurt Schreit«, d) imAnfEngerkursusfä, Dam « n: 1. Preft Fräulein Martha Flemming; S. Preis Aeäu- lein Johanna Pfau; S. Preis Fräulein Alma Math«, und ein« Belobigung erhielt Fräulein Kamilla Weigel, o) im Fort, bildungskursu»: Abteilung SS Silben: 1. Pret» Herr Paul Lindner; Abteilung SO Silben: 2. Preis H«r Fritz Böttger; ein« Belobigung Herr Hugo Brunn. *— Met«r«d»»fall. von einem bedauerlichen Unfall wurde Montag nachmittag «in kluer Mnwobnn in Lößnitz betroffen. Er befand fich auf seinem Motorrad auf de« Rückwege ven Vlollberg al« unterhalb dem ob«« Bahnhof, jihnr da» Unglück zuftteß. Entwed« ist er üb« ein« Eegmßmck gefahren, oder ck ist ttn Reifen geplatzt, um» iwch nicht fkstgesttllt werde» konnte. Jnfoigr drssm Äir»te d« Fahr« urtt -roß« Gewalt vom Rade, wobei« »tt -E K»pf Wff st«i»lpm Botze» -^fschi>-g D» tzio MftBftste
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