Suche löschen...
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 17.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191110173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19111017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19111017
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-17
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rr. LLL I«r Tageblau «ch In-etg« für do Erzgebirge Diensta-, de» IV. vktoLer 1911. «er oöi, der Synod« bsschloffchmn Lenderungen) durch die «tagt»' «giernng »der Lei den ständischen Beratungen erfahren sollt», in« soweit zu,«stimm«», al» st« —im Etnverstündniss« Mt dem Mn» Ligen Ausschuss« der LaNdessynod, ßweckmLßt« Leftnd». Dir Sy« nov, spricht htergu den Wunsch au», es möge von dieser Ermäch- tigung namentlich in der Richtung Gebrauch gemacht werden, daß die Wohltaten /von -8 7 und 8 dö neuen Gesetze» auch den Wtt« «en «ich Waisen der Lei seinem Inkrafttreten schon vorstorbenen Geistlichen noch zuteil werden. Wetter erledigte die Synode in zweiter Beratung den Entwurf «in«, Kirche »gesetzt» über die E r. rtchtung von Kirchgemeindeverbänden. Der Ge setzentwurf wurde ohne Debatte gleichfall» einstimmig angenom men. Nächste Sitzung: Dten»tag vormittag 10 Uhr. «ine Ehrung weiland König Albert». Kaiser Wilhelm H. hat an den König Friedrich August fol gende» Trllegramm gerichtet: Hubertusstock, den 14. Oktober >911. Gestatt« mir Dir Kenntnis zu geben, daß Ich für da» Linien- schiff Ersatz Aegir den Namen König Albert gewählt habe, um den tapferen Heerführer aus der großen Zeit der Reichsgründung und sein erhabene» Haus besonder» zu ehren. Wilhelm. Der König hat der Empfindung der Dankbarkeit durch folgen des Tellegramm Ausdruck gegeben: Bielen herzlichen Dank für deinen so freundschaftlichen Ge danken, da» neue stolze Schiff König Albert zu nennen. Es ist für mein Hau» und mein Land eine große Ehre, daß eine» der herrlichen Schiffe der Marine den Name« unsere» unvergeßlichen Heldenköntg» tragen wird, hoffentlich stet» im Sinne de» greisen Helden zu Deutschland» Ruhm und Ehre. Friedrich August. Au» dem Neich»tag»wahlkreise Vschatz-Srtmma. wird berichtet: Eine von Vertrauensmännern der National« lieberalen und der fortschrittlichen Volkspartei gemeinsam in Oschatz abgehaltcne Versammlung beschloß für den 11. sächsischen Reiche- tagewahlkrei» Oschatz-Grimma die Zustimmung zu der gemeinsamen freisinnigen Kandidatur Jähn. * Annaberg, 16. Oktober. Vom Pöhlberg. Das in "diesem Sommer einem größeren Um- und , Erweiterungsbau unterzogene Ilnterkunftshaus auf dem gegen 840 Meter hohen .Pöhlberge ist durch eine von den städtischen Kollegien ver anstaltete Feierlichkeit offiziell dem Betrieb übergeben "worden. In seiner neuen Gestaltung ist das nunmehr modern ausgestattete Berghotel noch mehr als seither in der Lage, allen Ansprüchen der «Touristenwelt gerecht zu werden. Für die Anlegung von Wintersportbahnen sind nicht nur weite Geländeflächen käuflich erworben, sondern auch am Wege nach dem Pöhlberg zahlreiche Bäume umgelegt worden, um die Rodelbahn zu ver breitern. - « * Bärenstein i. G., 16. Oktober. Stauweiher im Pöhlatal. Die sächsische Staatsregierung hat sich bereit er klärt, für Projektarbeiten zur Anlage von Stauweihern im Pöhla- tal eine Summe von 15000 Mk. au» Staatsmitteln zur Verfügung zu stellen. Die Projektausarbeitung ist auf 25000 Mk. veranschlagt worden. Zur Tragung der restliche» 10000 Mk. haben sich die WasserwerkSbefitzer im Pöhlatal, sowie die beteilig ten Gemeinden Weipert i. B., Bärenstein, Königswalde, GeyerS- dorf und Wiesa bereit erklärt. * Zwickau, 16. Oktober. Bergarbeiterforderungen. Eine gestern nachmittag abgehaltene Versammlung von Bergarbei tern des Zwickauer Revier» nahm einstimmig eine Entschließung an, in der die Werksbesitzcr angesichts der außergewöhnlich hohen Preise für Lebensmittel und Bedarfsartikel aufgefordert werden, ihr den »rbeitersusschüffen im Frühjahr gegebene» Versprechen, bei günstigerem Geschäftsgang eine Erhöhung der Löhne eintreten zu lassen, einzulösen. Zur Begründung der Entschließung wurde u. a. darauf hingewiesen, daß die Löhne im Zwickauer Revier sich unter dem Durchschnitt der im Königreich Sachsen ge zahlten Bergarbeilerlöhne hielten und daß sie trotz der gegenwär tigen günstigen Konjunktur nicht nur nicht gestiegen, sondern auf einigen Werken sogar zurückgegangen seien. * Lichtenstein-Callnberg» 16. Oktober. Von einemAu- tomobil überfahren. Gestern abend ereignete sich hier auf der Bernsdorfer Straße ein Automobilunfall. Der ledige, etwa 46jährige Strumpfwirker Emil Werner lief in der Dunkel heit in vas Automobil des Kaufhauses Boas au» Chemnitz. Er wurde überfahren und erlitt an beiden Beinen Un t e rs che n kel- brüchc. Der Verunglückte mußte in das Kreiskrankenstift Zwickau übergesührt werden. Den Kraftwagcnleuker soll keine Schuld an dem Unfall treffen Spielzeug, die man seiner ersten Einrichtung beigelegt hatte, ließ sich für die Folg« nicht aufrecht erhalten. Kaum Hai e Reis seine Erfindung, von deren Wert «r über zeugt war, und deren Bedeutung Wr die zukünftige Ausgestaltung des Verkehrs er vollkommen erkannt hatte, der Oeffentlichkeit übergeben, so begannen auch schon jene Kränkungen einzusetzen, die sicherlich dazu beigetragen haben, das frühe Ende diese- so bedeutenden Mannes herbeizusühren. Schon der Umstand, daß man in seinem Telephon, Las die Frucht jahrelanger, ernstlicher Bemühungen darstellte, nur ein Spielzeug sehen wollte, wirkte niederdrückend. Dann kam aber noch ein weiterer Umstand hin zu. Er glaubie, daß die wissenschaftliche Welt, daß di« großen Gelehrten an den Universitäten die Bedeutung seines Fernspre chers am besten zu würdigen im Stande sein würden, und er beschloß deshalb, sich an sie zu wenden. Deshalb sandte er an den Herausgeber der hervorragendsten physikalischen Zeitschrift, der Annalen der Physik, an Professor Poggendorff in Ber lin «ine Abhandlung «in, die dieser jedoch, als für «ine wissen schaftliche Veröffentlichung nicht gegelgnet, wieder zurücksandte. So kam Kränkung auf Kränkung und Enttäuschung auf Enttäu schung, was alles nicht wenig dazu beitrüg, die schon sowieso schwache Gesundheit d«s bedauernswerten Erfinder» noch weiter zu untergraben. Er starb im Alter von vierzig Jahren am 14. Januar 1874 zu Friedrichsdorf, wo er auch begraben ist und wo sich heute ein Denkmäl erhebt: Die Nachwelt hat gutzumachen »er sucht, was die Mitwelt fehlte I « . > , Dieser Mitwelt scheint es überhaupt an Verständnis für die Bedeutung der Retsschen Erfindung vollkommen gemangelt zu haben, so daß da» Telephon Gefahr lief, der Vergessenheit anheim- zufallen. Tatsächlich hört« man auch volle'fünfzehn Jahre nicht» weiter davon. Freilich gab «» so und so viele Physiker, die sich in der Stille ihrer Laboratorien mit Versuchen zur Uebertragung von Tönen beschäftigten, doch wurden,Ke alle mehr von rein wis senschaftlich«» al» von praktischen Erwägungen geleitet. Daß ge- rade die Uebertragung von Tönen und der menschlichen Sprach, di« Grundlage zur Einführung «in« neun Verkehrsmittel» Lil- * Wtteln, iS. Oktober. Tin Kronleuchter berab- gestürzt. In de» neuerbauten Gasthof zuPommlitz stürzt« gestern abend während der Tanzmusik der schwer, gußeisern« Kron leuchter de« Saale» von d»r Lecke herab und die zahlreich«« Pe- troltumlamprn explodierten. Ein Glück war e», daß grradr «in« Tanzpaus« «ar und sich nirmand auf brr Tanzfläche auf- hi«lt. Da« hrrumspritzrnd« br«nn«nd« P«teol«um setzte di« Fenster, vorhäng« und einige Kleidungsstück« in Brand und e» entwickelte sich starker Rauch. Sin Rentier und ein Musiker au» Döbeln sind durch herumspritzende» Petroleum schmerverletzt morden, ein» Anzahl Gäste erlitten leichtere Brandwunden. Al» die zu Hilfe gerufene Döbelner Feuerwehr erschien, war der Brand bereu» unterdrückt. * Potfchapp«l, iS. Oktober. Geladene »affen besser aufbewahren. Al» am Sonntag abend der hier beim Gemüsehändler Döring auf Besuch befindliche Lehrer Brett feld Abschied nehmen wollt«, sah der Lehrer »inen Revolver liegen, den er sich noch zeigen lassen wollte. Kaum hatte Döring die Waffe zur Hand genommen, al« dies« sich auch schon entlud. Die Kugel traf Breitfeld mitten in die Brust, sodaß dieser s o - fort tot war. Döring wurde festgenommen. Evangelist Herr Dallmeyer aus Gaffel sprach gestern »Lend unter Zugrundelegung de» Btbeltepte» au» Hosea 14, 1—7 über da» Thema: wie komme ich mit Gott in Ordnung? Willst du mit Gott in Ordnung kommen? war die erste tiefernste Frag«, di« der Redner den zahlreich Erschienenen an ha» Herz l«gte. Sobald der Mensch will, ausrichttg zu Gott kommen will, ist e» Gott et« leichte», mit un» schnell zum Ziele zu gelang«». Wenn ein Mensch zu Gott kommen will, so muß etwa» mit ihm ge- schehen, er muß sich die Wahrheit sagen lassen und diese Wahr- heit sagt der heutig« Text. Ich bin gefallen I Wenn Gott h«ut« sagt, du List gsfalkn, so lass« dir «» sagen, wie tief du gefallen bist durch dein« eigene Schuld. Da» zweit« ist dann der Gehör- sam. Bekehr« dich Li» zu Gott deinem Herrn. Nach einer auf. richtigen Bekehrung empfängt der Mensch die Erfüllung der Ver heißungen, wqzu der Redner Beispiele au» seiner eignen Er- fahrung in der Reichs^Sattesarbeit gab. Wenn der Mensch mit Gott in Ordnung gekommen ist, so soll er bNhen wie eine Lilie, da» Bild der Reinheit. N«utestamentlich Linnen wir sagen: Da» Blut Jesu Christi macht un» rein von aller Sünde. — Auf di« heutigen Versammlungen, nachm. ö Ahr und abends M Uhr, machen wir besonder» aufmerksam. , , » Wanderung de» Erzgebirg» - Zweigfi^rein» Uqe. Trotz Bo« Stadt «uv Land. * Gedenktag«: am 17. Oktober: 1900 Bernhard Graf von Bülow wird Nachfolger des Fürsten von Hohenlohe-Schil lingsfürst al» Reichskanzler, preuß. Ministerpräsident und Mi nister des Auswärtigen. 1907 Gust. Zeuner, ehemal. Direktor der Dresdener, Techn. Hochschule, -tz Dresden. wenrrberlGi vo» 17. Moder. — 7 Udr »orgelt. Stations-Name Laromet«,. Stand Temperatur nach Lelflo» jeuchti,. kerta-ehalt Ma; Mt». ! wind, richtuni N?»tt«rhLu»ch«n Ittnt, Ulbert- Ao, r»s 4 7 71 ! 4-io«c 4-«° c V. Au«, 17. Oktober. Nachdruck unsrer LokalnoNien, — dir durch ein NarrrspondenUeichen kenntlich gemacht sind, ist — auch im Lu«,uge — nur mtl genauer Quellenangabe geslauet.) LR Wem gehören di« Postsendungen? Bei der Oberpostdirek- kion in Chemnitz lagern als unanbriuglich ein Ei »schreibs- brt«f aus Aue vom 29./6. 11 an Eugen Loewenthal in Wil mersdorf Lei Berlin, Uhlandstraße Ü3 und' «ine Postanwei sung aus Aue vom 7./6.11 über — 50 an di« Expedition des Generalanzeigers in Meuselwitz (S A.). Ansprüche hierauf sind binnen vier Wochen bei einer Postanstalt des Ober-Postdirek- tionsbezirks Chemnitz geltend zu Machen. Erfolgt «in« Meldung nicht, so wird über den Geldbetrag zu Gunst«» der Postunter, stützungskass« verfügt werden. , * Die Konzessionserteilung für den Autoomnjlbu»verkehr im obei en Erzgebirg« soll, wie bestimmt verlautet, in aller näch ster Zeit zu erwarten sein. Vielleicht kann dann der Verkehr Geyer —Annaberg^-Guchholz—Annaberg -- Ehrenfriedersdorf— Geyer in diesem Jahre noch eröffnet werden. Die Eröffnung des Verkehrs G eyer —Zwo n itz — Lößni tz—Aue—Schn« e- berg-Neustädtel würde dann im zeitigen Frühjahr näch sten Jahres «rfolgen. - Umwandlung der Firma Gebrüder Simon kn eine Aktien gesellschaft. Das Berliner Tageblatt meldet: Die seit 65 Jahren unter der Firma Gebrüder Simon bestehenden, vom bisherigen Mitinhaber Geh. Kommerzienrat Laßler in Aue gegründeten Wäschefabriken wurden in eine Aktiengesellschaft umgewandelt unter der Firma Eebriidvr Simo», Aktiengesell schaft. Das Aktienkapital beträgt bei einem Reservefonds von 330 000 3 300 000 das ungeteilt von den beiden Vovbe- sitzern, Geh. Kommerzienrat Caßler in Aue Md Kommerzienrat Max Simon in Berlin übernommen wurde. Geh. Kommerzien rat Laßler behält die Gesamtleitung, außerdem gehört zum Vor stand Direktor Emil Schoenfelder in Aue. Den ersten Auf sichtsrat bilden: Kommerzienrat Max Simon, Fabrikbesitzer Franz Laßler und Rechtsanwalt Dr. Bielschowsky in Berlin, Architekt Dr. Dietrich in Leipzig "und Apothekenbositzer Zergiebel in Zwickau. / -7- Erster Evangelisationsabend im Gemeinschaft-Hau». Der von einer früheren Evangelisation im hiesigen Orte noch bekannte Len könne, ahnten und glaubten wohl nur die wenigsten. Di« praktischer denkenden Amerikaner hingegen erkannten recht wohl, daß di« Telephonie «ine wertvolle Ergänzung der Telegraphie zu bilden vermöge, und tatsächlich ist es ihr Verdienst, und! vor allem das des amerikanischen Taubstum'men-Lehrers GrahamBell, dem Telephon die Wege geöffnet und es in den Weltverkehr «in» geführt zu haben. Graham Dell vermochte auf Grund de» Stu diums deutscher wissenschaftlicher Arbeiten über die Schallüber tragung dem Telephon eine derartige Form zu geben, daß es ohne weiteres gebrauchsfähig wurde. Di« hineingesprochenen Worte waren klar und deutlich zu »erstehen und in rascher Folge gelang es ihm, auch die Entfernungen, auf die gesprochen werden konnte, immer m«hr zu vergrößern. So führte sich denn sei» Appa rat zunächst in Amerika ein — um im Jahre 1877 auch in Deutsch, land zum ersten Male in Gebrauch genommen zu werden. Von diesem Jahre an geht dann die Entwicklung in unauf haltsamem Siegeslauf immer weiter. Von Jahr zu Jahr wächst in allen Städten der Erde die Zahl der Anschlüsse uiü> mit ihr gehe» ständig neue Verbesserungen Hand in Hand, so daß das Telephon heute eine Stufe der Vollkommenheit «rreicht hat, die kaum mehr übertroffen werden kann. Freilich sind zur telephoni schen Uebermittelung von Gesprächen immer noch Drahtleitun gen nötig, aber gegenwärtig bemüht man sich, auch Lies« tn Weg. fall zu bringen und die drahtlos« Telegraphie in ähnlicher Weise durch ein« drahtlose Telephonie zu -ergänzen, wi« man die gewöhnliche Telegraphie durch den bisherigen Fernsprecher in so erfolgreicher Weise zu ergänzen vermochte. Wenn es «inst ge. lung«n sein wird, Liese» letzte Ziel — drahtlose Tslephonie — zu erreichen, -dann dürft« das Telephon wohl auf der höchsten Stufe seiner überhaupt möglichen Vervollkommnung angelangt sein. Bsdrnkt man aber, baß wir scheinbar nicht mehr wett von diesem Ziel «ntfernt find, so mutz man gestehen, dah der Fernsprecher in dem so außerordentlich kurzen Zeitraum von fünfzig Jahren »ine Entwicklung durchgemacht hat, die selbst im Zeitalter unserer heu tigen modernen Technik al» staunenswert bezeichnet werden mutz! Or. U«a» Ltttlor. dem wenig freundlich ausschauenden, starken Nebel hatte sich doch am Sonntag «ine ziemliche Anzahl /von Damen und Herren am Bahnhof Aue eingefunden, um an der angekündigten Wanderung des hiesigen Erzgebirgsvereins tetlzunrhmen. Mit dem Zuge, der 8 Ahr 18 Mn. Aue verlaßt, fuhren die Teilnehmer am Ausflug nach dem unteren Bahnhof von Eibenstock und sie wan derten alsdann trotz dem noch immer herrschenden dichten Nebel fröhlich und wohlgemut unter der kundigen Führung des Alt wegemeister» de» Vereins auf wunderbar herrlichen Waldwegen in 1^4 Stunden nach d«M Kuhberge. Hier ließ man sich den mit gebrachten Mundvorrat prächtig schmecken. Ein Mitglied des Auer Verein», das an der Wanderung nicht teilnehmen konnte, hatte vor Abgang des Zuge» au» Aue dem Vorsitzenden drei Brieftauben übergeben mit der Bitt«, dies« vom Kuhberge abzulassen. Pünktlich um 11 Uhr stiegen st« auf und sie trafen auch bald darauf tn ihrem Schlage i» Aue «in. Um ^12 Uhr nahm die Wanderung ihren Fortgang nach Schnarr tanne. Nach kurzer Rast in einem Gasthof begab man sich nach einem Lass, woselbst die über Ober-Schönheide Nachkommenden erwartet wurden. Um ^3 Uhr ging die /Wand«rung weiter über das herrlich gelegene Vogelsgrün und Reiboldsgrün bis zum Waldschuster. Hier wurden die letzten Stunden bei fröh licher Unterhaltung und frohem Liederilang verbracht. Der Weitermarsch Lei vom Waldschuster gestifteter Lampionbeleuch tung wurde erst angetreten, als es höchste Zeit war, um den Zug 8 Uhr 12 Minuten ab Rautenkranz zu erreichen, sodaß die sich auf 30 Teilnehmer belaufende Wandergesellschaft 9 Uhr 23 Min. in Aue wieder anlangte. Wie wir hören, soll noch im Laufe des Monats Oktober tm Erzgebirgsverern einLichtbildervor- trag über Innsbruck — Eomoses — Dod«nse« stattfinden, *—> Gin roher Auftritt ereignete sich gestern vormittag in der Reichsstraße. Dort zog der Geschirrführer P. aus Aue den etwa sechzehnjährigen Sohn seines früheren Arbeitgebers, dem er zufällig begegnete, von einem Wagen herab und mißhan delt e ihn tn ganz brutaler Weise. Dann zerbrach er aus Wut auch noch die Peitsche des jungen Mannes. Die Beweggründe, Vie den P. zu seinem Vorgehen veranlaßten, sind noch nicht be kannt. P. wurde wegen Körperverletzung und Sach beschädigung verhaftet, ferner auch noch wegen einiger D i ebstkih l e, die er in letzter Zeit sich hat zuschulden kommen lassen. Er wird dem Amtsgericht > zur Bestrafung zugeführt werden. > , > Pöhla. 17. Oktober. -ff- OeffentNch« Sitzung de» Gemeinderades zu Pöhla am 11. Oktober 1911 im Gasthof.Deutsches Haus. Anwesend 12 Gemeinde ratsmitglieder. Den Vorsitz führt Herr Gemeindevovstand Leon hardt. Beraten und beschlossen wird folgendes: 1) Der Gemeinde rat genehmigt die Anschaffung «von 100 Stück PÜchlein der Eltern, zwecks Verteilung an die Eltern neugeborener Kinder. 2) nimmt man Kenntnis davon, daß die Pflichtfeuerwehr beim Weißflog' schen Brande Raschau di« zweite Prämie in Höhe von 25 erhalten hat. Sie »wird Lex Wehr geschenkt. 3) Zwei Eingaben um Ausstellung von Stratzenlampen werden zurückgesetzt, es soll erst eine Ortsbesichtigung vorgenommen werden. 4) Die Kosten zur Beschaffung eines Bildes für den Sitzungssaal der Amtshaupt- mannschaft werden bewilligt. 5) Einstimmig beschließt man, sich Vem zu bildenden Gemetndevorstand für Haftpflicht und Unfall versicherung der Feuerwehrmannschast und Spritzenpferde an- «zuschließen. 6) Ein Schreiben der Elektriziiätslieferungsgesell- fchaft Oberlungwitz-Schwarzenberg, die Verzögerung in der Stromlieferung betr., wurde zur Kenntnis gebracht. Die Forde rung pon Konventionalstrafe soll auch heute noch aufrecht erhalten werden. 7) nimmt man Kenntnis davon, daß dem Vorsitzenden die Vollstreckungsbefugnis erteilt und zum Vollftreckungsbeamt«n ' Schutzmann Keller verpflichtet «worden ist. 8) In der Klagfache der Firma Hermann Adler, Schwarzenberg,/wegen einer Forde, rung von 600 >, soll vorläufig der Vorsitzende dem Termine bei wohnen. — In der sich anschließenden geheimen Sitzung wurde über fünf Deratungsgegenstände Beschluß gefaßt? Letzte Telegramme und Ferusprechmelduvgen. Spionageprozeß. * Leipzig, 17. Oktober. Der Spionageprvzeß gegen den «eng ¬ lischen Echiffshändler Schulz aus Southampton und vier Ge nossen wird am 16. Nove mb er Lior dem vereinigten zweiten und dritten Strafsenat de» Reichsgerichtes beginnen und meh. rere Tage in Anspruch nehmen, , - Interpellation«, Lev Zentrum». * Berlin, 17. Oktober. Auch da» Zentrum /wünscht nunmehr in einer Interpellation Auskunft, wie weit eine außergewöhn liche Preissteigerung der Nahrungs- und Futtermittel preise etngetreten ist und welche Maßnahmen der Reichskanzler veranlassen will, um dem bestehenden oder drohenden Uebelstand ohne Schädigung der einheimischen Produktion «ntgegenzuwirken. In einer -weiten Interpellation wünscht da» Zentrum Auskunft über den Schutz der deutschen Interessen in Marokko und die durch da, vorgehen der Italiener geschaffen« internattonal« Lag» und über den /Stand der deutschen Interessen tn China. verricht de» Trafen Welff-Metternich. auf di« Neoisto». * Berlin, 17. Oktober. Graf Gtiberth Wolff-Metternich hat-eftem auf da» Nechtt»ttttld«N«tsio»v erricht et. wie
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)