Leipzig, den 14. März 1845 ■ n 17 S] i Jäl s Wir weisen sie in jene Zeit, Wo ew’ge Lenze blühen Und Morgenroth und Abendroth Selbander ewig glühen. Drum wandle du in Waldesruh, Und sei fein still, und hör’ uns zu, Und lass dein traurig Saitenspiel! Zwar können wir wohl nimmer viel, Immer nur das Eine — Dein Saitenspiel zerreisst das Herz, Doch unser Lied stillt allen Schmerz, So hell und reine. Möcht ich nun mich schmiegen An ein treues Herz. Froh im Morgenschimmer Zieht ein Wandrer aus; Aber Abends immer Möcht er sein zu Haus. Erster TYieil. Ouvertüre zu Oehlenschläger’s Tragödie Axel und Walburg. Abendlied des Wandrers von Fr. Rückert, componirt für 2 Singstimmen mit Begleitung des Pianoforte. Wie sich Schatten dehnen Vom Gebirg zum See, Fühlt das Herz ein Sehnen Und ein süsses Weh. Wie die Möven fliegen, Fluther, uferwärts ; Der Waldvöglein Sang (aus dem „Wanderbuch“ von Hermann Schulz), componirt für 2 Singstimmen mit Begleitung des Pianoforte. Im grünen Laub, so dicht und traut, Wo mild die Lüfte wallen, Mag unser Lied erschallen. Da rühren wir uns schnelle, Und jubeln mit heller Kehle, Und treiben loses Spiel, Und springen, und singen, Und können nimmer viel. Immer nur das Eine, Das klingt so hell und reine. Uns thät der Herrgott lehren, Dass wir den Menschen verkehren Ihr Herzeleid in Hoffnungsfreud’. zur musikalischen Ahendunterhaltung im Saale des Gewandhauses.