Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
vollständige Lösungsmittelrückgewinnung, geringen Dampf verbrauch und hohe Abtriebsleistung. Das Gesamtverfahren der Rückstandsaufarbeitung durch Extraktion ist appa rativ aufwendig und arbeitskräfteinlensiv, so daß das Verfahren vorwiegend auf Großbetriebe beschränkt bleibt. 8. Die thermische Aufarbeitung der Teerrückstände durch Verkoken in Blasen oder Kammeröfen führt bei den mitteldeutschen Entgasungsrückständen zu einem feinkörnigen, bei den ostelbischen Rückständen zu einem lose gesinterten De- stillalionsrückstand. Lediglich die Hydrierrückstände geben einen festen, mäßig porigen, aschereichen Koks. Daher scheidet dieses Verfahren für die Aufarbeitung der Entgasungsrückstände aus technischen, sicherheitstechnischen und wirtschaft lichen Gründen im allgemeinen aus. Die bislang betriebene Schwelung der Hydrier rückstände in Schneckenöfen wurde wegen Unwirtschaftlichkeit aufgegeben. 9. Die thermische Aufarbeitung der Teerrüeksfände durch Schwelung ist im Ge misch mit Braunkohle vorteilhaft möglich. Die Rückstände werden der Brikettier- trockenkohle zugemischt. Die Schwelung der Mischbriketts erfolgt in normalen Schweleinrichungen. Unbrikeltiertes Mischgut ist nicht einsetzbar. Als einzige zu sätzliche Einrichtung ist eine Mischanlage erforderlich. Das Verfahren ist wirtschaftlich, allgemein anwendbar, technisch zuverlässig und volkswirtschaftlich sinnvoll. Das Verfahren ist technisch zweckmäßig, sofern es gelingt, die durch die Zumischung der Teerrückstände bedingte Verminderung der Schwelslandfestigkeit der Schwelbriketts in tragbaren Grenzen zu halten bzw. durch geeignete aufbereitungslechnische oder brikcltiertechnische Maßnahmen abzufangen. Die Verminderung der Schwelstandfestigkeil rückstandshalliger Briketts ist ins besondere abhängig vom Rückstandsanteil im Brikett, der Art der Brikettierkohle und der Zusammensetzung des Teerrückstandes. Die Schwelslandfestigkeit der Mischbriketts ist um so geringer, je höher der Rückstandsanteil ist und um so leerreicher die zugesetzten Rückstände sind. Auch kleinste Rückstandszusätze ver ursachen eine deutliche Verminderung der Schwelslandfestigkeit. Es sind daher zweckmäßig mechanisch weitgehend entleerte Rückstände einzusetzen und diese möglichst gleichmäßig der Gesamt-Brikeltierkohle zuzumischen, so daß der Teer gehalt der Mischbriketts unter 0,5% liegt. Kann selbst die durch einen so geringen Rückstandsanteil verursachte, relativ geringe Verminderung der Schwelstand festigkeit nicht in Kauf genommen werden, so ist die Güteminderung durch schwel standfest igkeitserhöhende Maßnahmen auszugleichen. Das gelingt durch Übergang zu Feinkornbriketts, Verbesserung der Kornzusammensetzung der Brikettierkohlen usw. Die durch Schwelung aus den Tcerrückständen gewonnenen Teere zeigen gegen über dem Ausgangsteer eine wesentlich verbesserte physikalisch-chemische Be schaffenheit, da sie Destillationsprodukte des Teeres darstellen. Die Aufarbeitung der Teerrückstände durch Schwelung im Gemisch mit Koks bzw. als Koks-Rück stand-Formlinge ist als großtechnisches Verfahren ungeeignet. 10. Die Mischung von Teerrückständen und Kohle oder Koks ist für die An wendbarkeit der Verfeuerungs- und Schwelverfahren von großer technologischer