Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Bezüglich der thermischen Trocknung der Rückstände insbesondere mittels Schachttrockners sei auf die Arbeiten von Böhm [19] und Kahnt [21] hingewiesen, über die Zumiscbung von Trockensubstanzen zu den Rückständen erschienen bislang keine Veröffentlichungen, jedoch wurde zu diesem Fragenkomplex für die Verhältnisse des Kombinates Espenhain eine Studie angefertigt. Welchem von den beiden genannten Entwässerungsverfahren, oder ob einer Kombination von beiden Verfahren der Vorzug zu geben ist, läßt sich allgemein nicht entscheiden. Die Wahl des Verfahrens hängt vielmehr neben technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten weitgehend von den jeweiligen betrieblichen Voraussetzungen ab. Die Möglichkeiten der Verfeuerung der teerarmen, staubartigen Schwelrück stände sind gegenüber den Kohlen- und Koksschlämmen vielfach einfacher und mannigfaltiger. Als Einsatzgebiete kommen vor allem wiederum werkseigene Industriefeuerungen in Frage, jedoch auch in nicht unerheblichem Maße ein Absatz an örtliche Industriebetriebe. Weisen die teerarmen Schwelrückstände eine äußere Beschaffenheit auf, die als rollig anzusprechen ist, so können selbige Rückstände ohne weiteres direkt verfeuert bzw. dem Schwelkoks zugeschlagen werden. Bei letzterer Verfahrensweise ist jedoch tunlichst darauf zu achten, daß die Rückstände nur jenem Teil des Schwelkokses zugeführt werden, der zur Verfeuerung gelangt. Ein Zusatz der Rückstände zum Einsatzkoks der Winkler-Generatoren ist wegen der damit verbundenen Erhöhung des Restleergehaltes des Kokses zu vermeiden. Die neben den teerarmen oberflächenlrockenen Schwelrückständen anfallenden teerarmen, oberflächenfcuchten Rückstände, wie z. B. die durch Wasserspülung ausgebrachten Schwelcrtassenrückslände, sind im allgemeinen im Anfallzustand nicht direkt verfeuerbar. Diese Rückstände werden zweckmäßig im Gemisch mit Schwelkoks oder anderen Stoffen bzw. in untergeordnetem Maße in abgetrock netem Zustand verfeuert. Auch für die relativ teerreichen Staubrückstände, wie z. B. weitgehend entleerte Fillerrückslände, wird die Gemischfeuerung das Ge gebene sein. Dabei ist der Verfeuerung der Staubrückstände als ungeformte, körnige Mischbrennstoffe aus wirtschaftlichen und technischen Erwägungen der Vorzug vor der Verfeuerung als geformte Brennstoffe zu geben. 6. Wissenschaftlich-technische Erkenntnisse Allgemeine Erkenntnisse aus dem gegenwärtigen Stand der Rückstandsverwertung 1. Die gegenwärtig geübte Praxis des Verkippens, der Stapelung und der Ver wertung der Teer- und Staubrückstände ist bis auf die Anfänge zur Verwertung der Kohlenschlämme und zum Teil der Hydrierrückstände insgesamt unbefrie digend. Das Verslürzen der Rückstände in den Abraum oder andere Arten der Rück- slandsbeseitigung sollten aus volkswirtschaftlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht kommen. Die Verwertung der Rückstände besteht bislang ausschließlich darin, diese in irgendeiner Form zu verfeuern. Diese Praxis erscheint für die Verwertung der