Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
der Rückstände einer Aufarbeitung entgegen. Daher kommt für die Verwertung der teerarmen Schwelertassenrückstände als einziges sinnvolles Verfahren die Ver feuerung in Betracht. Alle anderen Verfahren erscheinen von vornherein unwirt schaftlich, aufwendig und unzweckmäßig. Die gleichen Schlußfolgerungen sind hinsichtlich der Verwertung der Klärteichrückstände sowie der Kohlen- und Koksschlämme zu ziehen. So einfach nun die Formel „Verfeuerung“ für die Verwertung der Staubrück stände zu sein scheint, so viele Schwierigkeiten ergeben sich zumeist bei der be trieblichen Durchführung des Verfahrens. Für die Kohlen- und Koksschlämme kommen als Feuerungsanlagen mit Rück sicht auf die außerordentlich großen Rückstandsmengen — im Gebiet der DDR fallen jährlich etwa 524 000 l an - praktisch ausschließlich industrielle Feuerungen in Betracht. Sonstige Einsatzgebiete der Rückstände, wie Zuschlagkomponente zu Ersatzbrennstoffen, Verfeuerung in Feuerungsanlagen der örtlichen Industrie usw., werden in jedem Fall eine völlig untergeordnete Bedeutung besitzen. Ein längerer überbetrieblicher Transport der Schlämme scheidet aus technischen und wirtschaft lichen Gründen von vornherein aus. Das gleiche gilt für auf Brennstaub auf gearbeitete Klärteichschlämme. Somit bleibt lediglich eine Verfeuerung der Rückstände in betriebseigenen Großfeuerungsanlagen. Diesem Verfahren wird betrieblich fast immer nachzukommen sein. Damit verbleibt als einziges, jedoch bislang heftig umstrittenes Problem die Überführung der Kohlen- und Koks schlämme in einen oberflächen trockenen Brennstoff, so daß Ansätze und An backungen an den Bekohlungs- und Feuerungseinrichtungn mit Sicherheit ver mieden werden. Die betrieblich als Trübe oder Schlamm anfallenden Kohlen- und Koksrück stände weisen im allgemeinen Festsloffgehalte bis zu etwa 50 % auf. Sie enthalten in jedem Fall beträchtliche Anteile an Oberflächenwasser. Der im Hinblick auf die Verfeuerung hochstzulässige Wassergehalt der Rückstände ist abhängig von der Beschaffenheit des Feststoffes. Entwässerungsversuche mit Klärteicbschlamm des Werkes E (Wassergehalt 54%) ergaben, daß die Klärteichschlämme im In teresse einer sicheren Vermeidung von Betriebsstörungen durch oberflächen feuchtes Gut bei einer industriellen Verfeuerung auf einen Wassergehalt von etwa 38% entwässert werden müssen. Eine derart weitgehende Entwässerung der Schlämme gelingt jedoch keinesfalls mittels mechanischer Verfahren, wie Zentri fugieren. Filtern. Absetzenlassen usw. Der weitestgehende mechanische Entwässe rungserfolg dürfte vermutlich durch Vakuum-Trommelzellenfiller zu erreichen sein. Als Bestwert, der sieh jedoch kaum im Dauerbetrieb gewährleisten läßt, ist ein Wassergehalt des Filterkuchens von etwa 48% anzusehen. Für die Entfernung der restlichen Oberflächenfeuchtigkeit bzw. für die weitere Trocknung der Rück stände kommen grundsätzlich 2 Verfahren in Betracht, 1. die thermische Trocknung der Rückstände, 2. die Zumischung trockener, saugfähiger Substanzen, wie Schwelkoks, Trocken kohle, EGR-Staub, Brikettspäne u. dgl., zu den Rückständen.