Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Die Frage der zweckmäßigsten Düsenbauart wurde in Vorversuchen mit ver schiedenen Düsen geprüft. Dabei ergab sich, daß alle Düsenbauarten, bei denen das zu zerstäubende Gut enge Kanäle oder Drallkörper passieren muß, wegen der Konsistenz und des hohen Staubgehaltes der Rückstände ungeeignet sind. Das gilt insbesondere für alle Schwelrückstände. Die engen Querschnitte und auch die Zuleitungskrümmer setzten sich selbst bei hohen Produkltemperaturen in kurzer Zeit zu, so daß die Düse ausfiel. Die Reinigung der verstopften Düse gelang weder mit Hilfe von Dampf, noch durch Lösungsmittel, sondern mußte durch mechanisches Durchstoßen erfolgen. Nach diesen Erfahrungen konnte die Zerstäubung der Teerrückstände nur mit Düsen gelingen, die mit Treibmedien arbeiten. Erfolgversprechend schienen Zerstäubungsversuche mit sogenannten Hauck-Brennern. Die Hauck-Brenner der Firma „PGH Ölfeuerungsbau Karl-Marx-Stadt“ (vor mals Hauck & Co.) sind in Ölfeuerungsanlagen vielfach eingesetzt und bewährt. Sie dienen im allgemeinen zur Verfeuerung flüssiger Brennstoffe. Auch Hydrier rückstände, die ja bekanntlich 15 bis 30% Feststoff enthalten, wurden bereits mit gutem Erfolg verbrannt. Immerhin sind die Hydrierrückstände selbst bei Normal temperatur noch als flüssig anzusprechen. Demgegenüber weisen die meisten Schwelrückstände bei Normaltemperatur einen als fest und bei 80 °C einen als breiartig anzusprechenden Charakter auf. Dieser Umstand verhinderte auch bei dem normalen Brennertyp der Firma „PGH Ölfeuerungsbau Karl-Marx-Stadt“ einen störungsfreien Durchsatz. Die Schwierigkeiten, die wiederum in einem Zusetzen der Produktleitungen an Krümmern bestanden, konnten jedoch nach einem Umbau des Brenners beseitigt werden. Die Rückstände wurden jetzt durch den als Zerstäubungsdüse betriebenen Brenner in einem zylindrischen Rohr ohne jede Richtungsänderung hindurch geführt. Auf Grund der in den Vorversuchen gesammelten Erfahrungen wurde für die Hauptversuche eine im wesentlichen technischen Bedingungen entsprechende Versuchsanlage gebaut (Bild 14). Die Teerrückstände werden in dem mantelbeheizten Aufheizbehälter 1 auf die gewünschte Zerstäubungstemperatur erhitzt. Vom Aufheizbehälter gelangen die Rückstände unmittelbar in die Düse 2, die sie ohne Richtungsänderung oder Querschniltsverengung durchfließen. Die versprühten Teerrückstände werden im Sprühbehälter 3 aufgefangen. Bei dickbreiigem Aufgabegut ist der freie Zulauf zur Düse unzulänglich, bzw. es besteht die Gefahr der Leitungsverstopfung. Aus diesem Grunde ist der Aufheizbehälter mit einem dicht schließenden Deckel und einem Preßluftanschluß im Oberteil des Behälters versehen, so daß es möglich ist, den Teerrückständen einen regulierbaren Vordruck mitzuteilen. Es sei vorweg genommen, daß es auf diese Weise gelingt, noch relativ dickbreiige Rückstände einwandfrei zu zerstäuben. Die meßtechnische Ausrüstung der Anlage ermöglicht folgende Messungen: Temperatur der Teerrückstände, Vordruck der Rückstände. Durchsatz an TeerrücksLänden, Temperatur und Druck des Zerstäuberdampfes, Zerstäuberdampfmenge, Sprühwinkel. Die Hauptversuche umfaßten 4 Versuchsreihen, in denen die Eignung vier ver schiedener Düsengrößen geprüft wurde. Der Staubgehalt des Dickteeres wurde