Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
gemeinen auch bei Zuführung aufgeheizter Teerrückstände ein klumpiges Misch gut. Am besten bewährt haben sich sogenannte Misch- und Knetwerke. Voraus setzung für eine gute Mischung ist auch hier die Zuführung von als flüssig anzusprechenden Teerrückständen. Das bedeutet, daß die Teerrückstände, ab gesehen von den Hydrierrückständen, im allgemeinen auf 80 bis 100 °C aufgeheizt werden müssen. Die Misch- und Knetwerke arbeiten durchaus zuverlässig, haben jedoch folgende wesentlichen Nachteile: diskontinuierliche Arbeitsweise, geringe Leistung, hohen Arbeitskräftebedarf, großen Plalzbcdarf u. a. m. Zudem ist die gleichmäßige Zumischung sehr geringer Rückstandsanteile, z. B. zu Brikettierkohle, erschwert. Aus diesen Gründen erschien es wünschenswert, die Möglichkeit einer Mischung der Komponenten durch Verdüsen der Teerrückstände zu prüfen. Eine solche Verfahrensweise war bislang nicht untersucht oder bekannt. Würden diese Untersuchungen zum Erfolg führen, so würden die Nachteile der mechanischen Mischeinrichtung hinsichtlich Kontinuität der Arbeitsweise, Arbeitskräfte- und Platzbedarf zweifelsohne hier vermieden werden. Zudem läßt sich die gewünschte Leistung durch Hintereinanderschaltung mehrerer Düsen ohne größeren Aufwand beliebig einstellen. Im praktischen Betrieb ist daran gedacht, die Düsen über einer besonderen Mischstrecke (Förderstrecke) oder gegebenenfalls auch einer normalen Förder strecke anzuordnen. Sollen dem Feststoff kleinste Rückstandsanteile zugemischt werden, so ist dies durch die Zerstäubungsmischung ohne weiteres und direkt möglich. Darüber hinaus wird es jedoch verschiedentlich vorteilhaft sein, die Teerrückstände in einem höheren Anteil einem Teilstrom des gesamten Feststoffes zuzuführen und diesen rückstandsreichen, jedoch noch rolligen Teilstrom mit dem rückstandsfreien Gut wieder zu vereinen. Diese Praxis dürfte bei An wendung mechanischer Mischeinrichtungen, insbesondere wegen der begrenzten Mischerleistung unerläßlich, sein, Man bringt damit zwar eine zusätzliche latente Teergehaltsspanne in das Gemisch hinein, jedoch sind die Auswirkungen auf die Feuer- bzw. Schwelstandfestigkeit im Falle einer Brikettierung der Gemische kaum zu fürchten. Nach dem Gesagten würde also die Mischung von Feststoff und Rückstand mittels Düsen wesentliche Vorteile bieten und als ideal anzusprechen sein, sofern es gelingt, die Teerrückstände betriebssicher und mit befriedigender Feinheit zu zerstäuben. Die Prüfung dieser Frage war das Ziel nachfolgender Untersuchungen. Es war anzunehmen, daß der hohe Feststoffgehalt und die in weiten Grenzen schwankende Konsistenz der Rückstände einer Zerstäubung derselben entgegen stehen. Daraus ergibt sich die entscheidende Bedeutung der Düsenbauart, der Fest stoffkonzentration der Rückstände und der Zerstäubungstemperatur der Rückstände. Die Untersuchungen konzentrieren sich daher insbesondere auf folgende Fragen: 1. Welche Düsenbauart ist für die vorliegende Zerstäubungsaufgabe geeignet, und wie muß die Zerstäubungseinrichtung im Hinblick auf die Betriebssicherheit der Anlage beschaffen sein? 2. Welche Festsloffkonzenlration der Rückstände ist unter Berücksichtigung von Punkt 1 höchstens zulässig, und welche Zerstäubungstemperaturen sind er forderlich?