Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
4.4.4.3. Versuche zur Verbesserung der Schwelstandfestigkeit von teerrückstandshaltigen Braunkohlenbriketts Als Ausgangskohle für diese Untersuchungen wurde wiederum die mittel deutsche Kohle E gewählt. Dieser Kohle wurde der im gleichen Werk anfallende Zentrifugenrückstand E nach dem üblichen Mischverfahren zugesetzt. Die Höhe des Rückstandszusatzes beschränkte sich auf den Bereich 0 bis 2,5 % Rückstand, entsprechend 0 bis 1.0 % Teer, da im Rahmen dieser Versuche insbesondere der Bereich von 0 bis 0,5 % Teergehalt im Brikett von Interesse war. Die möglichen und interessierenden Veränderlichen zur Verbesserung der Schwelstandfestigkeit von teerrückstandshaltigen Braunkohlenbriketts sind Preßdruck, Kornverteilung. Wassergehalt, Sleinstärke und Format. Diese Einflußgrößen wurden bei den bisher beschriebenen Brikettierversuchen — wenigstens im Bereich von 0 bis 2,5 % Rück standsanteil — nahezu konstant gehalten, weshalb eine vergleichende Beurteilung zulässig ist. Im praktischen Betrieb werden die Möglichkeiten für eine Änderung der genannten Einflußfaktoren relativ bescheiden sein, da die zu treffenden Maß nahmen fast immer größere Investitionen voraussetzen. Unter diesen Gesichts punkten und unter Berücksichtigung des Gesamtumfangs der Arbeit beschränken sich die nachfolgenden Untersuchungen auf 5 Versuchsreihen. Die veränderlichen Eigenschaften der Brikettiergemische der verschiedenen Versuchsreihen und die entsprechenden Briketlierbedingungen sind: Versuchsreihe 1 12 13 14 15 16 Körnung [mm] 0-3 0-3 0-3 0,08-3 0-2 0-2 Preßdruck [kp/cm 2 ] 1 200 1 400 1 200 1 200 1 200 1 400 Brikettgewicht [g] 50 50 40 50 50 40 In Versuchsreihe 12 wird demnach der Einfluß einer Preßdruckerhöhung und in Versuchsreihe 13 der Einfluß einer Steinstärkeverringerung geprüft. In Ver suchsreihe 14 wurde die Fraktion 0 bis 0.08 mm vor der Mischung der Kompo nenten ausgehalten. Der Anteil dieser Fraktion an der Gesamtkohle betrug 10,7%. Eine solche Maßnahme ist betrieblich eventuell dann zu erwägen, wenn die Brikettierkohle größere Mengen übertrockneten EGR-Staubes enthält. Anderer seits steht dieser Praxis natürlich die Leislungseinbuße entgegen, wenn auch ein Teil dieser Leislungseinbuße durch den zugemischten Teerrückstand ausgeglichen wird. Bei der Herstellung der Körnung der Versuchsreihen 15 und 16 wurde das Korn + 12 mm abgesiebt, nachzerklcinert und der Gesamtkohle wieder zu gemischt. Die Fraktion + 2 mm betrug etwa 9 %. Die Brikettierung der Bri kettiergemische, die Schwelung der Versuchsbriketts und die Prüfung der Brikett- und Kokseigenschaften erfolgte in der bereits beschriebenen Weise. Auf eine Schwelung der Briketts der Versuchsreihe 14 mußte aus technischen Gründen ver zichtet werden. Die Ergebnisse der Brikettier- und Schwel versuche sind in Tabelle 17 zu sammengefaßt.