Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Druckfestigkeit wurde als Mittelwert von 5 vollständig erhaltenen Briketts er mittelt. Der Abriebrückstand mußte wegen des z. T. außerordentlich hohen Anteiles an nicht vollständig erhaltenen Koksformlingen durch Kollektivtromme- lung des gesamten restlichen Kokses ermittelt werden. Die Trommelung erfolgte in der IfB-Trommel. Nach 5 Trommelumdrehungen wurde die Trommelung unter brochen und eine Siebanalyse des gesamten Abriebgutes aufgenommen. Ab Ver suchsreihe 5 wurde das Abriebgul nochmals 20 Umdrehungen getrommelt und darauf wiederum die Siebanalyse des Trommelgutes ermittelt. Auf die Aufnahme der Siebanalyse des anfallenden Schwelkokses mußte verzichtet werden, da die Koksformlinge z. T. so wenig fest waren, daß durch die Siebung eine Zerkleine rung eintrelen würde. Die Ergebnisse der Schwelversuche sind in Tabelle 16 zusammengefaßt. Die Schwelkoksausbeute schwankt bei allen Versuchsreihen nur um einen ge ringen Betrag; bezogen auf wasserfreie Substanz fällt die Koksausbeute im allgemeinen mit steigendem Rückstandsanteil der Briketts etwas ab. Dem Formelhaltungsgrad kommt hinsichtlich der Koksfestigkeit wenig Be deutung zu. So waren z. B. die Kokse der Proben 2.5 und 2.6 in der Retorte vollständig erhallen, zerfielen jedoch schon bei vorsichtigem Ausbringen aus der Retorte weitgehend. Andererseits waren Koksformlinge relativ erheblich zerfallen, wiesen jedoch eine relativ hohe Festigkeit auf. Versuchsreihe 1, mit Ausgangsbriketts aus Kohle E und Zenlrifugenrückstand E, weist, wie auch die anderen Versuchsreihen und die Ausgangsbriketts, eine starke Abhängigkeit der Koksfestigkeit vom Rückstandsanteil des Schwelgutes auf. Die Druckfestigkeit fällt schon bei dem geringen Zusatz von 0,5% Teer von 16,6 auf 12,1 kp/cm 2 . Bei 2 % Teeranteil tritt ein starker Abfall der Koksfestigkeil auf 5.9 kp/cm 2 ein; bei einem Teeranteil von 7% im Brikett beträgt die Druckfestig keit nur noch 1,2 kp/cm 2 . Ein ganz ähnliches Bild zeigen die Abriebrückstände bei 5 U, ausgewiesen als Fraktion + 10 mm und + 6 mm. Der Abriebrückstand -j- 10 mm fällt bei einem Zusatz von 0,5% Teer von 31,8% auf 17,9% und beträgt bei einem Teeranteil von 7% nur noch 0,2%. Die Abriebrückstände 6 mm weisen die gleiche stark lallende Tendenz auf. Die mittlere Korngröße des Abriebgutes zeigt dementsprechend mit zunehmendem Rückstandsanteil im Brikett eine deutlich fallende Tendenz. In Versuchsreihe 2, mit Zusätzen von Teerentschlammung zur Kohle E, treten ganz analoge Verhältnisse auf; jedoch liegen die ermittelten Koksfestigkeiten wie auch schon die Brikettfestigkeiten z. T. wesentlich günstiger als die entsprechenden Werte der Versuchsreihe 1. Es sei bemerkt, daß bei den untersuchten Verhältnissen hohe Brikettfestigkeiten keineswegs mit Sicherheit auf hohe Schwelkoksfestigkeiten schließen lassen, obwohl diese Abhängigkeit vielfach auftritt. Die Druckfestigkeit in Versuchsreihe 2 fällt zunächst bis 1 % Teeranteil wenig, dann jedoch schnell ab. Das gleiche gilt in bestimmtem Umfang für den Abriebrückstand und die mittlere Korngröße. Letztere entspricht bei einem Teergehalt der Briketts von 10 % (Probe 2.6) nahezu derjenigen der Ausgangskohle. Versuchsreihe 3, mit Zusätzen von Erdölentschlammung zur Kohle E, liefert, entgegen der vielversprechenden Brikettfestigkeit, einen schlechten Koks. Die