Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Aus den Werten der Versuchsreihe 1 ist der Schluß zu ziehen, daß Teeranteile im Brikett über 1 %, entsprechend 2,5 % Rückstand, praktisch nicht mehr trag bar sind. In Versuchsreihe 2 wurde der Kohle E Teerentschlammung aus der Sumpfphase der Braunkohlenteerhydrierung zugesetzt. Die Druckfestigkeit und die Abrieb rückstände nehmen mit steigendem Rückstandsanteil ganz analog der Versuchs reihe 1 stetig ab, jedoch liegen die entsprechenden Werte der Versuchsreihe 2 ganz, allgemein etwas günstiger als diejenigen der Versuchsreihe I. Die Gründe hierfür liegen einerseits in der unterschiedlichen Teerbeschaffenheit, zum anderen jedoch insbesondere in dem geringeren Staubgehalt der Teerentschlammung, so daß sich bei gleichen Teergehalten unterschiedliche Rückstandsgehalte der entsprechenden Mischbrikelts ergeben. Bei einem Teerzusatz von 0,5 % verringert sich die Druck festigkeit von 113,6 auf 96,4 kp/cm 2 und der Abriebrückstand bei 100 U von 89,7 auf 81,1 %. Die Festigkeitsminderung bleibt also noch in tragbaren Grenzen. Als höchst zulässiger Grenzwert ist etwa ein Teergehalt von 2,0%, entsprechend einem Rückstandsgehalt von 2,6%, anzusehen. In Versuchsreihe 3 wurde der Brikettierkohle E Erdölentschlammung zu gemischt. Auch hier zeigen sich wieder die gleichen Tendenzen wie bei den ersten beiden Versuchsreihen. Die Druckfestigkeiten und Abriebrückstände, insbesondere der Briketts mit höheren Rückslandsanteilen, liegen gegenüber der Versuchs reihe 2 noch günstiger. Bemerkenswert ist der Abriebrückstand bei 25 U. Bei einem reergehalt von 10 % beträgt der Abriebrückstand + 30 mm noch 94,7%, das sind nur 2,4% weniger als bei Briketts ohne Rückstandsanteil. Die gleichen Misch briketts weisen jedoch bei 100 U einen Abriebrückstand + 30 mm von 0% auf. Versuchsreihe 4 enthält Mischbrikelts aus Brikettierkohle E und ostelbischem Spülteer S. Die Druckfestigkeiten und Abriebrückstände entsprechen etwa der Versuchsreihe 3 bzw. sind noch etwas günstiger. Lediglich die Abriebrückstände der teerreichen Briketts fallen stärker ab als die entsprechenden Briketts der Reihe 3. Bis zu einem Teergehalt von 4% bleibt die Festigkeitsminderung der Briketts in mäßigen Grenzen, nimmt darüber hinaus jedoch schnell zu. Für Versuchsreihe 5 — Brikettiergemisch: Kohle E; ostelb. Tankrückstand L - gilt im wesentlichen das für Versuchsreihe 4 Gesagte. Die Grenze der sprunghaften Verringerung des Abriebrückstandes bei 100U liegt bei einem Teergehalt von 4 %. Bemerkenswert ist die relativ hohe Druckfestigkeit der Briketts mit höheren Rückstandsanteilen. Diese Erscheinung tritt ganz allgemein bei allen Kohlen ein. denen ostelbische Teerrückstände zugemischl wurden. Das ist vermutlich ins besondere darauf zurückzuführen, daß die ostelbischen Teere infolge ihrer hohen Asphaltanteile stärker als Bindemittel wirken als die mitteldeutschen Teere. In Versuchsreihe 6 - Brikeltiergemisch: Kohle E; ostelb. Zentrifugenrückstand II - ist der relativ geringe Abfall der Druckfestigkeit der Briketts mit steigendem Rück Standsanteil besonders deutlich. Bei einem Teergehalt von 10% beträgt die Druck festigkeit noch 62 kp/cm 2 . Der Abriebrückstand +30 mm bei 2o U fällt mit stei gendem Rückstandsanteil etwas, steigt dann jedoch auf den Ausgangswert wieder an. Bei 100 Trommelumdrehungen fällt der Abriebsrücksland + 30 mm stetig und weist bei einem Teergehalt von 10% 0% auf.