Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
50 Untersuchungen über Verwertung von Teerrückständen Das Verfahren erscheint zumindest in allen bestehenden Schwelereien anwend bar, sofern die Ofenslandfestigkeit der Briketts befriedigend bleibt. Da die große Hauplmenge der Teerrückslände als Schwelrückstände oder in Schwelerei-Kombi naten anfällt, ist in der Regel die Aufarbeitung der Rückstände im eigenen Be trieb möglich. Die bestehenden Schweleinrichtungen erlauben einen hohen Durch satz. Größere Investitionen werden nicht erforderlich, da die vorhandenen Schwel einrichtungen benutzt werden können und als einzige zusätzliche Einrichtung eine Mischanlage erforderlich wird. Das Verfahren ist so zweckmäßig wie die Schwe lung der Kohle selbst und technisch erprobt und zuverlässig. Zusätzliche Arbeits kräfte werden kaum benötigt. Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens dürfte keines wegs geringer, eher noch höher als die Wirtschaftlichkeit der reinen Kohlen schwelung sein. Die zusätzlich entstehenden Mischungskosten dürften durch die verminderten Kosten für das Einsatzmaterial und die verminderten spezifischen Aufbereitungs- und Trocknungskosten des Brikettiergutes mindestens ausgeglichen werden. Die erzeugten Hauptprodukte Schwelkoks und Schwelteer stellen voll wertige Produkte dar. Dabei ist zu bemerken, daß die Güte der ursprünglich in den Rückständen enthaltenen Teere durch die Destillation erheblich verbessert wird. Nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten ist daher kein sinnvolleres Ver fahren denkbar. Zusammenfassend ist also feslzuslellen, daß die Aufarbeitung der Teerrück stände durch Schwelung im Gemisch mit Schwelkohle außerordentlich aussichts reich erscheint, sofern die zu erwartende Verringerung der Schwelstandfestigkeit in tragbaren Grenzen gehalten werden kann. Die nachfolgend beschriebenen Versuche haben daher zum Ziel, den Einfluß des Teerrückstandszusatzes zur Briketlier-Trockenkohle auf die Schwelstandfestigkeit der Mischbriketts zu er mitteln. Ferner sollen Laboratoriumsversuche darüber Auskunft geben, ob und mit welchem Aufwand es möglich ist, die zu erwartende Verringerung der Schwel standfestigkeit durch geeignete brikettiertechnische oder aufbereitungstechnische Maßnahmen auszugleichen. Letztlich soll in einem besonderen Abschnitt auf das für den praktischen Be trieb technologisch und wirtschaftlich bedeutungsvolle Problem der Mischung von Teerrückständen und Kohle bzw. Koks eingegangen werden. 4.4.4.2. Der Einfluß des Teerrückstandszusatzes zur Brikettier- Trockenkohle auf die Schwelstandfestigkeit der Mischbriketts Die Herstellung der B r i k e 11 i e r g e m i s c h e Die Zugabe der Teerrückstände zur Brikettierkohle erfolgte so, daß sich im Gemisch vergleichbare Gehalte an freiem Teer ergaben. Die Anteile an freiem feer im Briketliergemisch wurden innerhalb einer Versuchsreihe auf 0; 0,5; 1.0; 2,0; 4,0; 7,0; 10,0 und 15,0% festgelegt. Der Werl von 0,5% freiem Teer entspricht etwa dem oberen Grenzwert von Gemischen, die durch Zumischung der gesamten teerreichen Schwelrückstände einer Lurgi-Schwelerei zur Brikettier kohle erzeugt werden.