Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
nahezu oberflächenteerfreie Feststoffe zu liefern. Leider läßt sich diese Beschaffen heit im technischen Betrieb nicht garantieren, so daß auch die Filterrückstände nur bedingt direkt verfeuerbar sind. Die Zentrifugenrückstände weisen dagegen in der Regel erheblich höhere Teergehalte auf. Für überschlägige Berechnungen darf man bei Zentrifugenrückständen Teergehalte von etwa 42 % und bei Filter rückständen von Vakuum-Trommelzellenfillern Teergehalle von etwa 37 % an nehmen. Die günstigsten über kürzere Zeit im großtechnischen Betrieb erzielten Teergehalte von mitteldeutschen Vorkühlerteer-Filterrücksländen [28] lagen bei 31 %. 4.4.2. Die Aufarbeitung der Teerrückstände durch Lösungsmittel 4.4.2.1. Grundsätzliche Betrachtungen zur Aufarbeitung der Teerrückstände durch Lösungsmittel Bei der Aufarbeitung der Teerrückstände durch Lösungsmittel fallen als Extrakt Teere von solcher Qualität an, wie sie urspünglich in den Rückständen enthalten sind. Im Gegensatz dazu liefert die thermische Rückgewinnung je nach Verfahrens weise mehr oder weniger veredelte Teere und öle, da diese ja Destillations produkte darstellen. Eine Aufarbeitung der Teerrückstände durch Lösungsmittel kommt deshalb nur dann in Betracht, wenn die in den Rückständen enthaltenen Teere eine befriedigende Qualität aufweisen. Ferner ist zu berücksichtigen, daß die mechanisch aus dem Rückstand-Lösungsmittel-Gemisch abgetrennten Extrak tionsrückstände erhebliche Lösungsmittelanteile enthalten, die in allen technisch bedeutungsvollen Extraktionsfällen wesentlich wertvoller sind als die zu extra hierenden Teere. Somit wird eine Lösungsmiltelrückgewinnung aus den Exlrak- tionsrückständen unumgänglich. Damit wird jedoch auch das Gesamtverfahren der Aufarbeitung der Teerrückstände durch Lösungsmittel ziemlich aufwendig. Das Kernstück des Extraklionsverfahrens ist die möglichst vollständige Ab trennung der flüssigen Phase von den festen Anteilen des Rückstand-Lösungs mittel-Gemisches. Das geschieht zweckmäßig durch mechanische Trennverfahren mittels Zentrifugen oder Filler. Es wurde bereits dargelegt, daß mittels mechani scher Verfahren eine vollständige Trennung von Teer-Staub-Gemischen nicht gelingt, sondern daß im günstigsten Fall immer noch 34% xylollösliche Anteile im Extraktionsrücksland verbleiben. Ferner wurde hinsichtlich des Restteer gehaltes die Überlegenheit des Filter verfahrens mittels Vakuum-Trommelzellen- fdter gegenüber dem Zentrifugierverfahren nachgewiesen. Diese dort getroffenen Feststellungen haben auch hier Gültigkeit, wenn auch zu erwarten ist, daß sich der Grenzwert des erreichbaren Restleergehaltes bei Verwendung von gegenüber Rückstandsteeren leichteren oder niedriger viskosen Lösungsmitteln absenken läßt. Somit wird eine zweite Trenn stufe erforderlich, die zum Ziel hat, wenigstens die in den Extraktionsrückständen der 1. Trennslufe noch enthaltenen Lösungsmittel anteile zu gewinnen. Die Lösungsmiltelrückgewinnung kann zweckmäßig nur durch eine direkte thermische Behandlung der Extraktionsrückstände erfolgen.