Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
der Briketts in tragbaren Grenzen bleibt. Zu diesem Zweck wurden Laboratoriums- Mischbriketts mit verschiedenen Rückstandsanteilen aus verschiedenen Rück standsarten und Brikettierkohlearlen hergestellt und auf Druckfestigkeit. Abrieb festigkeit, Feuerstandfestigkeit sowie Wasserbeständigkeit untersucht. Das Versuchsprogramm und die Versuchsergebnisse sind aus Tabelle 9 ersichtlich. Es ist zusammenfassend zur Frage der Zumischung von Teerrücktänden zu Bri kettierkohle von Hausbrand- und Industriebriketts festzustellen, daß auch kleine Rückstandszusätze bereits einen deutlich gütevermindernden Einfluß auf die Bri- kettqualität ausüben. Der höchst zulässige Rückstandszusatz ist für die jeweiligen betrieblichen Verhältnisse zweckmäßig durch eine Versuchsbrikettierung zu prüfen. Man darf jedoch für überschlägige Berechnungen annehmen, daß der zulässige Teerrückstandszusatz unter für deutsche Verhältnisse günstigsten Voraussetzungen im Höchstfall 5% betragen wird, im Normalfall jedoch erheblich darunter liegt. Zieht man den unbequemen und aufwendigen Transport der Teerrückstände zu den Brikettfabriken in den Kreis der Betrachtung mit ein, so ergibt sich, daß das Verfahren der Zumischung von Teerrückständen zur Brikettierkohle von Hausbrand- und Industriebriketts wenig als allgemeines Verwertungsverfahren für Teerrückstände geeignet ist. Wenn schon eine Verfeuerung der Teerrückstände in fester Form in Frage kommt, so wird es vermutlich in den meisten Fällen zweckmäßiger sein, die Rückstände als ungeformte Gemischbrennstoffe zu ver brennen. In diesem Fall würden die Brikettierungskoslen und meistens auch die überbetrieblichen Transportkosten entfallen, da den meisten rückstandserzeugen den Betrieben entsprechende Kesselanlagen angeschlossen sind. Ferner besteht für teerhaltige, oberflächenleerfreie, ungeformte Brennstoffe auch die Möglichkeit des Absatzes an örtliche Industrie- und Gewerbebetriebe. 4.3.3 Die Verfeuerung der Teerrückstände als ungeformte körnige Brennstoffe Als einziger, zugleich jedoch sehr wichtiger Verfahrensgang der Aufarbeitung der Teerrückstände auf einen einsatzfähigen, körnigen Brennstoff ist eine Mi schung erforderlich. Dabei sind den Teerrückständen mindestens solche Mengen Trockenstoff zuzumischen, daß das Mischgut eine oberflächenfreie, rollige, „äußere Beschaffenheit“ aufweist. Gegenüber den Braunkohlemischbriketts erlauben die ungeformten Mischbrennstoffe einen als positiv zu bewertenden höheren Rück standszusatz, da dieser in erster Linie von der Oberflächenbeschaffenheit des Ge misches, nicht jedoch von der Brikettfcstigkeit abhängig ist. Es war durch Versuche nachzuprüfen, wie hoch der Rückstandszusatz in Ab hängigkeit von der Art des Trockenstoffes mit Rücksicht auf die Oberflächen beschaffenheit des Gemisches im Höchstfall sein darf und wie sich die Ober flächenbeschaffenheit mit steigendem Rückstandszusatz ändert. Als Trockenstoff komponenten können die verschiedensten Brennstoffe verwendet werden, ins besondere kommen jedoch Schwelkoks, getrocknete Kohlenschlämme, Brikett- späne, Trockenknorpel u. dgl. in Frage. Die Korngröße des zuzumischenden Trockenstoffes richtet sich zweckmäßig nach den betrieblichen Verhältnissen und insbesondere nach der Art der Feuerungsanlage.