Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
28 Untersuchungen über Verwertung von Teerrückständen werden die Erdöl-Hydrierschlämme in werkseigenen Feuerungsanlagen zum Zwecke der Dampferzeugung verbrannt. Im Hinblick auf die bei der Verbrennung von vanadiumhaltigen Erdöl-Hydrierabschlämmen möglicherweise auftretenden Korrosionsschäden in den Kesselanlagen ist festzustellen, daß in neueren Arbeiten nachgewiesen wurde [25], daß es durch geeignete Maßnahmen möglich ist, die Gefahr der Hochtemperatur-Korrosion in Kesselanlagen durch vanadiumhaltige Brennstoffe auf ein Minimum zu beschränken. Es muß betont werden, daß weder der Spülteer noch die Hydrierrückstände hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit und Güte etwa den schweren oder extraschweren Heizölen gleichzusetzen sind, sondern daß diese Rückstände infolge ihres ungleich höheren Feststoffanteiles auch ungleich minderwertiger sind und sich nicht als Heizöl absetzen lassen. Am zweckmäßigsten werden diese Rückstände in werkseigenen Feuerungsanlagen verbrannt. Zusammen fassend ist festzustellen, daß sich die Hauptmenge der Teerrückstände, die teerreichen Schwelrückstände, zumindest in nennenswertem Umfang, nicht direkt im Anfallzustand verbrennen lassen, wohl aber die feststoffarmen Teerrück stände. Sofern die leerreichen Schwelrückstände dennoch verbrannt werden sollen, müssen diese entweder durch Entfernung des Oberllächenteeres auf einen teer armen Rückstand oder durch weitere Zugabe von öligen Produkten auf einen fest- sloffarmen Rückstand aufgearbeilet werden. 4.3. Die Verfeuerung der Teerrückstände im Gemisch mit Braunkohle, Schwelkoks oder anderen Stoffen 4.3.1. Die Verfeuerung der Teerrückstände in vorwiegend flüssiger Phase Eine betriebssichere und wirtschaftliche Verfeuerung der Teerrückstände setzt voraus, daß die Rückstände ohne größere Schwierigkeiten transportiert und in Rost-, Kohlenstaub- oder ülfeuerungen verbrannt werden können. Sofern eine Verfeuerung in vorwiegend flüssiger Phase betrieblich zweckmäßig erscheint, ist es notwendig, die Rückstände mit solchen Mengen Heizöl oder an deren staubarmen flüssigen Brennstoffen zu versetzen, daß die Feststoffanteile des Mischbrennstoffes zu keinerlei Störungen bei der Verbrennung desselben mittels ülbrenner Anlaß geben. Der höchstzulässige Gehalt an Feststoffen ist weit gehend abhängig von der sonstigen Beschaffenheit, und zwar insbesondere von der Viskosität des Mischbrennstoffes, dürfte jedoch etwa bei 30% liegen. Die hochstzulässige Viskosität wiederum ist neben bestimmten rohstofflichen Einfluß größen insbesondere von dem technischen Zustand der Feuerungsanlage abhängig. Man muß sich darüber im klaren sein, daß gegebenenfalls Sonderkonstruktionen von Transporteinrichlungen, Bevorratungsbehältern, Pumpen, Ulbrennern u. dgl. erforderlich werden. Besondere Beachtung verdient das Verschleißproblem. Als Richtwert für die zweckmäßigerweise im allgemeinen nicht zu überschreitenden Viskositätsgrenzen können etwa 4° E für Drehzersläuber-Ülbrenner und 10° E für Dampfzerstäuber-Olbrenner angenommen werden, über Erfahrungen und Er-