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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 21.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191109210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19110921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19110921
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-21
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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00 20 »0.75 02.75 02.80 135.- 70.75 ioo.ro 101- »1.50 125.25 105.- 124- 115.- 250.30 185.- 154- 123.00 142.- 157.50 IVlllokLuolcsr Kar. rsin eia vorrüglickes Xjnäeruäkrmittvl, empkodleu kmlmm L Vo. Havkß., Wlantt S. Höhere Töchter tm Mittelalter. Höchst erbaulich klingt die Schilderung, die in mittelalter lichen Zetten die MSdelschulmeUerin pon Arnstadt den Rats herren von ihrer Schulstube entwarf. Es kriechen, so lautete ihr Bericht, Kröten und andere Würmer herein .und haben ungehin dert ihren Ein- und Ausgang, so daß jedesmal die Kinder ein Geschrei und «Schauder haben. Außerdem war dieses verlockende Schulzimmer iso eng, daß die Mädchen, wenn sie alle darin Platz finden wollten, einander auf den Schoß nehmen mutzten. Biel dursten eben in damaliger Zeit die Mädchenschulen den Städten nicht kosten. Doch es gab auch freundlichere Schullokale für die weibliche Jugend. Als es -n Iden Stödten allmählich weniger gebräuchlich ward, die «Töchter «im Master erziehen zu lassen, sorgte man dafür, daß Privatlehrerinnen (Lehr- oder Schul frauen, auch rpatrioes genannt) in sauberen «Räumen sllr die Töchter der bessergestellten Bürger ein« öffentliche Schule ab hielten. Oft war die Schulfrau die .Gattin eines Knabenlehrers, und «sie wirkten .beide nebeneinander, ,E» kam jedoch auch vor, daß der Unterricht der mittelalterlichen höheren Töchter nur in der Hand einer männlichen Lehrkraft sag. Dann stellte man dem Schulmeister strenge Bedingungen. Er «mußte gewissenhaft dar auf achten, daß feine Schülerinnen nie mit den Knaben zusam mentrafen. Die Lehrstunden mußte er so zu legen wissen, daß die Mädchen zu anderen Zeiten als die Knaben im Schulhaus ein- und äusgtngen. Außer der Unterweisung in christlicher Zucht und Tugend strebte der Unterricht in derartigen Schulen hauptsächlich di« Erlangung einer gewissen Fertigkeit im Lesen und Schreiben der Muttersprache an. Latein — wie bei den Klosterfrauen — lern ten die Mädchen hier nicht. Es kam aber vor, daß — gleichwie man auch heute hier und da Mädchen auf Knabengymnafien schickt — die Lateinschulen der Städte, di« sogenannten großen Schulen, auch von Mädchen besucht wurden. Die» war zum Bei spiel in Emmerich und in Stegen der Fall. Lange währte übri gen» die Schulzeit.für die höhere «Tochter von damals nicht. Sin zwölfjähriges Mädchen.betrachtete «man al» dem Kindesalter entwachsen; Schulsorgen brauchte essich von diesem Zeitpunkt an nicht mehr zu machen, dafür hing es aber — mährend es in der Hauswirtschaft unterwiesen ward wohl um so eifriger Verlobungsgedanken nach. Denn in jener Zeit war es ja keine Seltenheit, daß schon 14jährige Jungfräulein zum Altar geführt wurden. Kein 'Wunder, wenn damals sehr jugendliche Mädchen schon sehr ernsthaft hofstert zu werden wünschten. Die Klag« über di« Frühreife der Mägdelein prarld mit der Zeit immer lauter. Wenn wir den Worten alter Sittenprediger Glauben schenken, dann wußten diese Mägdelein mit zwölf 'Jahren besser 100.25 lor 100.25 100.50 »etlggi zu Rr. SSO des Auer Tagidlstl, und » zeig, « m "a Dann rsrag, de« St. Sevemoer ,ul>. 02.50 »7.50 10100 07 00 ,250 102- 02 25 ss.- 10100 »200 101 so ,2- 101.10 101.10 rika. St« beschäftigt 11000 AgmUen, di« jn den vereinigten Staaten und den hauptsächlichsten Ländern, namentlich in den Klassen der ärmeren Bevölkerung, für di« Aumvanderung nach Kanada anwnrben sollen. , vom Heiraten zu reden, al, manche Ehefrau. Ja, «na» wollten zwölf Jahre s«,n, heißt es sogar, mit fieben und acht Jahren stehen st» schon vor dem Spiegel, pftänzeln und butzen sich machen dabei allerhand Gebärden, wie st« gefallen mögen. — Ob solche hiHrren Evastöchter in der Schule immer Lei der Sach» waren? 104.. 15».- 170.75 115.75 200.50 120.10 17O.»O 175.75 141. 00.- ?:-> 244.75 12».- 88cl>». 51s«ck1ncn- IlbrUr N-rlmnlM 152.50 82cv». »pinn. Soldrl«! 88el>». Ved-tukll. 8cki>»l>err Sekuderl L 8»I»er SlOkr n»mm,»rll- splnnerel ritt«, L KN!»»' l'OIII-drlll kloti» VoztlOnil. 34»»cI>Illon 1V»i>ckeker l>»Hrk»kI Lvlck-uei S»um- voII»i>Ini>el0l 2vlc>l»uer K»mm- 8»rn»plai>er»l pelcI>»doi>I<-l>I»-oi>< ke«ck»d»aO-l-om- , dL«t-2«n»Iu»s 0°I«>, für'^imcier'unci nste 117.»0 25».- 01450 175175 750 50 442.- 450.- 100.50 223.- veutoctie VerOreur 8on0e,m»ni>0c8ller 04.— Oeut»c>> l.u»emd». üz«. vr«»<!n«r ü««- moioren MU« L»«1iveU«, Ur«. vorm. Mkür« On>»»e l.klprleer 8tr»»»end«nil N»mdu«»-Xme-Ul, P»ll-t1. n»»»» 0»mo1»cI>IN- I.krl Norpeoor 8«k-d»u NumdolOmüblo »««ctilnenlid. 8«k- m»ni»<8cl>«»lt>»> ... KorOOeuloctier »3 30 pkoenj» ger»««sk plsu-nei 8p!lr«>« Bahnen letten. Die Daily Mail berichtet denn auch schon, daß di« englischen Schulbehörden sich für di« Sache derart inier- «lstmten, daß sie «inen Arzt beauftragt haben, all« Ergebnisse künftiger versuche genau zu verfolgen und darüber ausführlich und regelmäßig -u berichten. Kathie, Stilblüte«! ' In der Franks, Zig. leisen wir: Achtet genau auf die Mort» de» Lehrers, so lautet häufig «ine Mahnung an die Kinder. Dies« merk«, aber zuweilen schärfer auf, al» es den Lehrern selbst lieb ist. Dafür können folgend« Stilblüten zeugen, die von einer sehr aufmerksamen Schülerschar «in«, Frankfurter Gymnasium» gestammelt wurden. Welche Arbeit wa, es, so schreibt un, der Einsender, sie unter der Bank — mit Hilfe der Stenographie — aufzunotieren, dabet den Kopf geradeaus auf den Lehrer zu «richten und Kime Miene zu verziehen, wenn sol. gende schöne Dinge sr eatdeära «vorgetragen wurden: Otto III. mußte es noch erleben, daß all« seine Plän« scheiterten, daß sich Rom von neuem empört« und daß allein sdie treuen Sachsen seine Leiche retteten und mitten durch da» aufständische Land hindurch nach Deutschland brachten. -- .Ein .Anderer war ein Böotier, d«r den zehnten Wagen Vollmacht«. ^Sophokles' Elek tra, Vers 708.) — Nach der Schlacht Lei,Damme lag von jedem Römer der andere Mann tot am Boden. — Die Griechen zogen sich zurück, wobei sich jeder in seine Stadt zerstreute. (Hero- dot «VII, 21S.) — Ach wollen Sie doch Lieber auf mein« Worte, und nicht auf andere Dummheiten achten! — Mehr «kann man nicht tun, als Ihnen di« Abschrift aufs Butterbrot schmieren! — Wir haben es hier «mit einer Heldin, und zwar in diesem Falle mit einer weiblichen Heldin zu tun. Halt' dein' Mund, wenn du sprichst. —- . . . darauf wurde er auf ein langjähriges Kran kenbett geworfen. Di« Symbole der Götter «hängten sie in den Hainen ebenso auf, al» ob sie die Götter selbst hätten. — In der Jugend lernt das Kind leichter wi« im Alter. —- «s-löl-tt-xi- de» Kö—i-ttr-Lavola-WeSächt—tostis to»«S> Nach dem Hinscheiden der Adnigtn Larola, dieser unvergeßlichen Freundin der Armen und Bedrängten, wurde bekanntlich von den Ständen de» Üdnigreich» «ine Stiftung begründet, au» deren Mitteln da» lieberwerk der verewigten landermutter sortgesükrt werden soll. Da da» dermdgen der Stiftung aber nicht au»ieich«nd ist, um all den leider nur zu berechtig, ten wünschen zu entsprechen, dir an den Stiftung»»«, herantreten, wnrde im vorigen Jahr« zum ersten Mal« «in« lottert« zum B«sten der Stif-, tung veranstaltet, die einen Erfolg aufzuweisen hatte, welcher bewie», wie park di« Erinnerung an di« gütige ASntain im sächsischen Volk« fort lebt. L» ist zu erwarten, daß auch di« diesjährig« Larola-lotterie d«n- srlben Anklang finden wirb. Jedenfalls versehe man sich rechtzeitig mit losen, denn diese waren im Vorjahre schon lange vor der Ziehung ver griffen. Der Vertrieb der lose erfolgt durch den Jnvaltdrndank vre»d«n, Srestraß« o, und durch di« lotteriegeschäft«. vermischtes. Li» ruchsabeikaut»» Hp-m» bis jNWtz, Kletten Gegen die herrschende Damenmode der zu engen und knap. pen Kleider «thebt sich Einspruch ^oon einer Sette, a>on der man ihn nicht erwartet hätte. Di« Handelskammer von Tarare, dem -auptsttz der ftanzöstschen Musseltmveberet und KleLerstofffabri. kation, beklagt sich in einem Rundschreiben an die anderen fron- zösischen Haiwelskammern über die engen Damenkleider, die eine außerordentlich« Einschränkung des Stoffverbvauches zur Folge gehabt haben- Lor -zwei Jahren braucht« man zu einem Kleid 12 bi» 14 Meter Stoff, jetzt nur noch 4, höchsten« v Meter. Die Unterröck« werden gleichfalls immer enger und find fetzt voll- kommen «-geschafft. Die Stofsabribrnten können ihre Ware nicht anbringen und die Arbeiter kommen um ihren Verdienst. Die Handelskammer beschwört die Fabrikanten und Kaufleute, in ihrem (Kreise dahin zu wirken, daß hie Damen sich wieder entschlichen, wette Kleider anzulogon. — Daß di« Mode auf Volkswirtschaft und Arbeiterwrchl Rücksicht genommen hätte, hat man bisher noch nie erfahren. Die Damen werden sich wohl auch weiter nicht von der Erwägung bestimmen lassen, daß die Arbeiter und die Fabrikanten -mehr oder weniger GeV» verdie nen. Bemerkenswert M übrigens, daß der verminderte Stoff verbrauch auf die Kleiderrechnungen nicht den geringsten Ein fluß gehabt hat, und daß di« seufzenden Bezahle» für die 4 bis 5 Meter Stoff genau so viel blechen konnten, wie für die frühe- ren 12 Li« 14 Meter. Ei« Streik gegen den Rohrftock. Angestachelt von dem Beispiel der Schuljungen /von Liver pool und Llanelly sind dieser Tag« Tausende von Knaben in Nordost- und Ost-Manchester in Streit getreten. Sie haben Ver sammlungen abgehalten und überhaupt den Streik regelrecht organisiert. Scharen von Jungen zogen durch die Straßen und forderten die Beseitigung des Rohrstocks und sie ließen sich auch durch die wiederholten Verfolgungen und Mahnungen ihrer Leh. rer nicht von ihrem Treiben abbringen. Auf die Frage nach ihren Beschwerden verkündeten die Whrer der Streikenden, sie Verlangten außer der Abschaffung de» Rohrstocks Verkürzung der Unterrichtsstunden und längere Frühstückspause .um 11 Uhr. Viele gingen weiter und forderten noch einen freien Nachmittag die Woche und außerdem eine Entschädigung für die Klassenordner. Auf dem Zuge zur Versammlung trugen einige der aufrühreri schen Knaben Stöcke, um damit die schwächeren unter ihnen zu terrorisieren. Das Anerbieten der Polizei, zur Zerstreuung der Jungen und zur Beendigung des Streiks -eigutragen, wurde von den Schulbehörden abgelehnt, va Schullehrer und Direktoren erklärten, sie würden schon allein mit den Unzufriedenen fertig werden. Sie schlugen denn auch Zeinen Umwog ein, der zum Er folge zu führen scheint. Sie wandten sich an Vie Mütter und die» hat bereit» die Folge gezeitigt, daß viele,KNaben, die so eben noch zu den unruhigsten Elementen gehörten, jetzt unter dem unwiderstehlichen Zwange der mütterlichen Liübe wieder den Weg zur Schul« finden. Elektrisierte Schulkind». Die schwedische Regierung veröffentlicht die Ergebnisse inter essanter Versuche, die man in den Volksschulen Stockholms meh rere Jahre hindurch gemacht «hat, um Heu Einfluß der Elektrizi- tät auf die Entwicklung des menschlichen Körper» zu studieren. Zu diesem Zweck« hatte man zwei Gruppen von je 28 Schülern gebildet, und zwar wählte man die Versuchsschüler so, daß sie sich alle an Körpergewicht, Statur und Allgemeinbefinden mög lichst ähnlich waren. Die Leiden Gruppen erhielten täglich ihren Unterricht in zwei getrennten, aber hinsichtlich der Größenver- hältnisse, der Ventilation, der Beleuchtung ulsw. vollkommen gleichen Schulzinnnern. Der einzige Unterschied -wischen den Leiden Zimmern bestand darin, daß das eine ständig der Ein wirkung elektrischer Ströme ausgesetzt war, während da» andere keinerlei Besonderheiten aufwies. Jetzt, nach.mehreren Jahren, find die Leiden Kindergruppen ärztlich untersucht worden, und man hat gefunden, daß die elektrisierten Kinder sich kräftiger ent wickelt haben, rascher gewachsen sind, eine 'größere Gewichts zunahme auftäetsen und auch geistig reger find gls ihre nicht elek trisierten Kameraden. Natürlich können diese Versuchs nicht als entscheidend und ausschlaggebend gelten: sie dürften aber doch auf die körperliche Erziehung der Kinder nicht ganz ohne Ein fluß -leiben und diese Erziehung fortan vielleicht in ganz neue 4»/, Un?»r. Nronen- lenie 4«/, umünen v. 1»10 »2.70 4°,. ku,»en/4n>.v.1»O2 OS.OO 4' ,^/r. Xueeen ,. 1»05 100.25 0«ut»oN» U>p.-U»i»U 01»nSdnl»t». 4°/, Verner Nvo - vlr.-PIOd 15/10 4«/» kreuo». SoO.- cr.-X1iI.-wl.- pläbr. 28 4-/, 8»cü». U->0.- cre<1.- Iddr. X 3>/,°/° 8kcln>. öoä.- creä.-PIUOr V OUtteläeuI-cUe pri- vildsnll Srrllner 14»aO«1«- ll,,eU»ci>»!> 0»rm»l8äler N^nll Lämmer»- unä lli»- konto-öimo 0eul»c1>« v»n>< vi»conto-comm»n- liil-ünteUe 0r«»Oner 8»u» K»1Ioa»Id»n>( Mr Druleclilunil Nelck»d»n>l- tnlelle 5Lc1>»»ct>e »ooli »u Dreeäen cuem. p.drttl Suc>l»u 10.70 Ldcmnllicr XUliea- 8ptai>erel ciiemn. V/erlcieur 2Immerm»nn Kkliensiesettscknit "u.'."sL" Mglillng Lag lkrrM.) Kursdericiit vom 20 8eptemt>er >9ll. (Okne Oevväkr.) I»/« N«1cU»i<i>1«U>e ,>/,»/. Os 4-/, <Io. 3°/, Preu»». 0oa»ol» 3- /,°/. äv. 4«/, Oo. 3»/, 82c!>». krnte 3'/,"/« 8>cn». 8t»»1»- »nleiue 4°/, 81-1». I»u<1*r. PI»n<U>rIe!e 3>/?/° 80c>>». I»n<1» P1»n<1dr1e1e 4»/, Sick». >«oövlrt. Nr-ältdrlel« 3>/,"/» 88ck». I»nckv. Xr-iMdrlet- 4- /, Nkelnorovlnr >»I. L 4-/, VeitlOI. prov.- X°I. V ckemultrer St»<1l»nl. ». 1»02 »1.- 4»/» ckemnilier 8l»ÄI»nl. v. 1»08 100.S0 3'/,°/» vreiäner St»ät»uI°IK« ,.1»05 »1^0 4«/, 0re»<laer 8isal»nl. v. 1»0« 10130 3'/,°/° l.clp»l»er 8l»ät»i>Ieit>c v.1»04 01.— 4°/, ketprlxer 8I»l!t- »nlelke r. 1»00 100.85 »u»Iüoei,«k« pouü». 5°/, cklne»en V. 18»0 101.70 4"/, jsoiner r. 1»05 77 "7 4'/,°/° s»p»uer II »0 50 4'/° Ü«»ter. Oolckrent« 07.80 4°/, Oerter. Xraneu- renle 4«/, v»ii»r Oolärent« Patentschu Patentbueea» 0. Krueger L So« r»,»d,n.A. cW Wilhelm Köhler, Auer Jacquardmaschine mit ort^ fest gelagertem Kartenprtsma. l<Sm.) — Gebvüder Jacob, Zwickau: Kupplung für Metallschläuche. (Gm.) — Karl Lethkamm, Auerbach: Vollständig Lestickte, abgepaßte Un. tertaille. l<bm.) — Fa. F. W. Wieland, AU« rLach: Ket» tensadrn-Plativorrtch: ung Ur flach« KukienmirWühle. (Ert. Pat.) — Richard Müller, Sehma tm ErzgäSivg«: Trüg, geschirr für hochtvagende Kühe. ssVm.) sSchluß de» redaktionellen Teil«».) Zwei? fragte Ptvetta erstaunt. Einmal wurden wir zusam men in Rimini wegen unerlauLten Waffentragen» bestraft: aber die andere? Di« andere war wegen Widerstande» gegen die Staats gewalt. Ja, richtig, das weißt du noch gar nicht. Es war in Rom vor zwei Jahren. Der Ausschuß der arbeitslosen Arbeiter der römischen Wasserwerke hatte Sitzung gehabt, und beim Htn- «usgehen rief man: hoch dieser! nieder jener! Da packte mich ein Schutzmann Leim Kragen. Ich versuchte natürlich zu ent kommen, aber er hielt mich um so fester und wollte mir Hand schellen anlegen. Ich schlug um mich und, da ich glaubte, mein« Gefährten, die drauf! drauf! schrien, würden mir zu Hilf« eilen, zog ich da« Messer. Aber die Genossen zerstreuten sich, und ich wurde arretiert und zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, die ich in Spoleto aLgesessen habe. Armer Philipps Dagegen läßt sich nicht, machen, so wa» kann vorkommen. Kurz und gut, der Hauptmann sagte mir, daß diese Strafen und die ungünstige polizeiliche Auskunft genügten, um mich zum Sol- baten zweiter Klasse vorschlagen zu können; aber er hoffe, daß ich al» Soldat meine Sach« noch gut machen würde, sonst.... I Run, du weißt ja Bescheid .... Leim Militär verstehen sie in solchen Dingen keinen Spatz. Und ob ich'« weiß! Unter den anderen ist nur «in Sergeant, den ich fürchte: er ist rin Sardinier mit einem richtigen Landen,chtsgestcht, «in Prachtmensch, groß, Lehaart wie «in Bär und hart wt, Stein. Dieser Mann ist da» personifizierte Reglement. Er ist überall: in allen Mannschaft,stuben hört man sein« grobe, tiefe Männer, stimm«. Sr trägt «inen borstigen Knebelbart und hat «in Paar Hände — Gott oie-üt, einen davor! Er heißt Ptreddu, aber von der Kompagnie wird er der Kosak genannt. In dies« Meise plaudernd gelangten sie zur Kasern«, ge. rode al» di« heimkehrenden Hoboisten unter den Klängen eines lustigen Marsche» etnrückten; ihnen folgten die Soldaten im Tritt, und hinterher lärmte die Dassenjugend. Am Tor verab schiedet« sich di« tzftWnda, Sehen wir uns morgen? sagte Pivetta angelegentlich Warum nicht? Im Frosch? Ja, um sechs. Dann trinken wir einen Halben und werden fidel sein. Auf Wiedersehen! Addio! Philipp ging geradewegs in den Schlaffaal, kleidete sich langsam aus und schlüpfte unter die Bettdecke. Gr hatte ein Gefühl der Glückseligkeit. Da er nicht schlafen konnte, zündete er sich sein« Pfeife an .und hört« dem lebhaften Geschwätz der Soldaten zu, da» dem Signale zur Ruhe vorzugehen pflegt. Die Unteroffiziere hatten eben den Befehl für morgen verlesen und der Feldwebel den Dienst ausgegeben. Es folgte das übliche Gelächter, die Verwünschungen und Widersprüche der Komman dierten, der ewige scharfe Streit zwischen den alten Leuten und den Rekruten. Himmel, schon wieder aus Wache! Eine Nacht im Bett und eine auf der Pritsche! Und ist man nicht aus Wache, so hat man irgend einen .an deren Dienst draußen! Oder in der Küche! Wann werden endlich di« Rekruten mit Dienst tun? Laßt fie jetzt nur in Rühe, die haben noch dreißig Monat« abzuklopsen. Daß sich diese Heurekruten nicht lieber totschteßen? warum habt ihr euch denn nicht erschossen, al, ihr Rekruten war't? schrie kühn «in Rekrut aus Florenz. Ruhig! Schieß dich doch tot! Dann koch einer nach dem sichern in» Bett und schlief ein, müv, von der Last des Lage». Der Unteroffizier vom Dienst ging in dem weiten Schlaffaale auf und ab und schickt« die noch Säumi gen zur Ruh«. Al» der Hornist der Wach« da« m«lancholtsche Sig nal Retrait« blies, Miefen alle tm milden Halbschatten de» Echlaffaale»; alle, außer Philipp. Unter der warm«n Bettdecke ausgestreckt, raucht« er behaglich sein« kurze Toiwfetse und sann über di« ErMniss, des vergangenen Tage, nach Er war zu- fti«d«n damit; er hatte da» Plätzchen gefunden, an dem a» ihm gefiel, die Umgebung, mit der er vertraut, in der er aufgewach- sen war und in die er nach Ablauf seiner Dienstzeit zu-rückkehren wollte. Welch glücklicher Zufall! Er würde sich auch zu einsam gefühlt haben unter seinen Kameraden, die entweder unwissende Bauern waren, die ihn nicht begreifen konnten, oder L«ute, di« still ihrs Weges gingen und geduldig da» Joch der Disziplin tru. gen und die Tage zählten, die sie abgedient und noch vor sich hatten. Dagegen dort unt«n, im Frosch, in der niedrigen, qual migen OLerstube, die ihn an so ptele ähnliche Stuben erinnerte, in denen er einen großen Teil seiner Jugendzeit verbracht hatte, konnte man frei reden gegen alle» und all«, ohne befürchten zu müssen, daß «in Vorgesetzter komme, um einem den Mund mit et- ner Bestrafung zu stopfen. Dort aß und trank man, da war man fröhlich, da vergaß-man di« Kasern« und di« Disziplin in Lrüder- licher Gemeinschaft, von gleichen Gefühlen, Gewohnheiten und Be- strebungen erfüllt. Da war außerdem Rosini, ein wunderschöne» Mvdchen, stolz wie ein« Löwin, deren Eroberung ihn um so mehr reizte, je schwieriger sie ihm erschien. Er träumte schon, sie kirre s» kriegen, tzu beherrschen, fie gehorsam «wie ein Lamm zu machen, ihr Geliebter zu rperden, und dich fie ihm.helfe, die schwere Bürde der achtundzwanzig Monate Dienstzeiten «rkagen. Lr_«rinnerte pch des Glücke», da» er immer bet Mibern gehabt hatte, und schmeichelt« fich, dich ihn auch Rostnt mit der Zeit lieben In süßen Lttbeshoffmlngen schlief er «in. Am andern Morgen, al» be?m Weckruf seine Kameraden auf. standen, um sich für die erste Jnstruktionsstunde -urecht zu ma- chen, dreht« er fich in feinem warmen Bette auf di« andere Seit« und freut« fich fein«, schönen BronchiaNatarrh», der ihm «in Recht auf «rite« sieben Tage «in« Solos ksr vtsuts gab. Gr erhob fich gegen acht Uhr, ging in der Kaserne herum und samt« sich wt« ein« fitdechfe: dann schlenderte er nach der (Küche, um fich einstweilen an dem Wohlgeruch der Speisen zu ergötzen. Daraus sah er M. «wie di« alten Leut, exerzierten oder nach dem Kommando der Unteroffiziere Griffs übten. (Fortsetzung » Veit« oben.)
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