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Dsurschlands Schlvsser und B ngen. Scudem Deutschland Republik geworden und der Zu tritt zu den Sehenswürdigkeiten aus der Vorkriegszeit er weitert und erleichtert ist, ist der Zustrom der Inländer und ; Ausländer zu denselben rheblich gewachsen. Im Verhältnis mehr von dem Ausland, besonder von den Amerikanern, die ja in ihrer Heimat zahlreich deutsche malerische Bauten nachgebildet haben. Der Hudsonfluß ist ja beinahe ein an beiden Ufern mit Burgen besäter deutscher Rhein. Welche historischen Stätten in Deutschland haben wohl den stärksten Besuch? Obenan steht, schon wegen ihrer zentralen Lage im Herzen Deutschlands« die Wartburg in Thüringen, die in ihrem Ansbau, wie landschastlich, unübertrefflich ist. Die Kroße Route der Amerikaner u. Englärcker bildet der Rhein «uii seinen Bauten, Heidelberg, München und die bayerischen jKönigsschlSffer, Herrenchiemsee, Liirdcnhof, Neuschwanstein. Dann kommt Dresden und die Sächsische Schweiz. Berlin !ist erst seit dem Anfänge des Jahrhunderts bei dem Ausland stärker in Aufnahme gekommen und bildet mit Potsdam seit dem Kriege eine Hauptnummer im kontinentalen Reisepro gramm. Auch Weimar, Jena, Kassel sind sehr besucht, ebenso Stuttgart. Kiel hat nachglasseN, Hambürg und Bremen sind stark gestiegen. / ' Die Bedeutung des Vogelschutzes. Dem Nachrichtenblatt für den deutschen Pflan zenschutzdienst, herausgegeben von der Biologischen Rerchsanstalt für Land- u. Forstwirtschaft, Berlin- Dahlem, entnehmen wir nachstehende interessante Feststellung: In wetten Kreisen der Landwirtschaft und des Pflanzen schutzes hat man für den Vogelschutz noch immer kaum mehr als ein wohlwollendes Lächeln übrig. Daß man durch Vogel schutz wirksamen Pflanzenschutz treiben kann, wird nicht nur vielfach angezweifelt, sondern sogar bestritten. Der Grund liegt wohl in der Tatsache, daß die Ergebnisse der ernsten Vogelschutzforschung noch viel zu wenig Allgemeingut gewor den find, und daß wirklich zweckmäßiger Vogelschutz aus Grund wissenschaftlicher Forschungsergebnisse bisher nur an wenigen Stellen ausgeübt wird. Die Fälle, in denen eine nützliche Wirkung des Vogel schutzes sich offenbaren konnte, sind daher noch zu wenig zahl reich geblieben, als daß sie auf die große Allgemeinheit hät ten überzeugend wirken können. Sehr lehrreich ist eine Zu sammenstellung solcher stille, die im 12. Jahresbericht der staatlich anerkannten Versuchs- und Musterstation für Vogel schutz von Hans Freiherrn o. Berlepsch auf Burg Seebach (Kreis Langensalza) gegeben wird. Es handelte sich hier um ein Massenaustreten des Buchenspinners (Dasychira pudi- br nda) in dem nördlich von Eisenach gelegenen Hainichwalde, das auch in diesetn Jahre wie in den beiden Vorjahren auf großen Flächen zu Kahlfraß geführt hatte. Im vorigen Ichre hatte die Plage, die süd- und ostwärts vorgerückt war, an den Grenzen des Seebacher Waldes, dem Versuchsfelds der Vogelschutzstation des Freiherrn v. Berlepsch haltge- macht. Nur einige Randbäum« dieses mit einem schon lang jährigen, erfolgreichen Vogelschutz versorgten Gebietes hatten dabei erkennbare Spuren des Raupenfraßes gezeigt. Im Mai dieses Jahres hatte sodann von dem schwer Htimgesuchten Hainichwalde aus ein sehr starker Falterflug in südlicher Richtung stattgefunden, und der Scebacher Wald war ebenso wie die angrenzenden Forsten von den Faltern stark beflogen worden. Dabei hatte man beobachten können, daß die zahlreichen Vögel: Meisen, Kleiber, Trauersliegen- fänger, Stare usw., im Seebacher Walde die in großen Mas sen vorhandenen Falter fingen, verzehrten und besonders zur Atzung der Brut benutzten. Deshalb waren schließlich hier nur wenige Falter zu Eierablage gelangt. Dagegen machte sich in den benachbarten Forsten bald ein starker Raupenfraß bemerkbar, der zuletzt, vor allem im südlich gelegenen Kam merforster Revier, zu völligem Kahlfraß führte. Zur Zeit Unseres Besuches in Seebach bot sich ein überraschendes Bild: Der gesamte Buchenbestand des-Leebacher Waldes war bis auf wenig« an der Grenze des Kammerforster Reviers stehende Randbäume von der Plage verschont geblieben. Da gegen waren die Buchen des Kammerforster Woldes völlig entblättert. Der Loden des kahlgefressenen Waldes war dicht mtt Raupenkot bedeckt: an den Stämmen faich man Noch zahlreiche Raupen, die sich Verstecke für die Verpuppung suchten. Dis -'.eradiinia, vc:lcnif?nde Grenze zwischen den, verschonten Seebucher Waide und dem stark geschädigte. Kammerforster Revier wird durch einen Waldsahrwcg geb i det. Er zeigte auf seiner ganzen Strecke dasselbe Bild: a:/ der einen Seite in vollem Llätterschmuck prangenden B.: chenwald, aus der anderen Seite eine Unzahl nackt.. Stämme und Äste. Auch der dem Seebacher Wald nördlich angrenzende Teil des Hainichwaldes hatte starken Raupen fraß gehabt, der aber gleichfalls nur bis an die Seebache.' Grenze vorgedrungen war. Nach diesem Befunde war nicht mehr zu bestreiten, daß der Seebacher Wald inmitten des Fraßgebietes unser schrt geblieben war. Da in ihm allein Vogelschutz, und zwo: in der intensivsten Weise, betrieben wird, wird man nicht umhin können, seinen Reichtum an insektenfressenden Vögeln als die Ursache für das Ausbleiben des Raupenfraßes anzu sprechen. Zu einer solchen Schlußfolgerung wird inan be- scnders gedrängt, wenn man eine Beobachtung berücksichtig;, die sich an der Grenze des Kammerforster und Seebache: Reviers machen ließ. Freiherr v. Berlepsch, der den 50«? Morgen großen Wald sehr reichlich mit Nisthöhlen ausgestm tet hat, von denen in diesem Sommer fast alle besiedelt wa ren, hat an der Kammerlorster Grenze die äußersten Nisthöh len in einer Entfernung von 50 Meter von der Grenze seines Besitzes aufgehangen. Nur an der Südostecke seines Waldes ist er auf einer Strecke von etwa 100 Meter von dieser Reg a abgewichen, indem er die Höhlen unmittelbar an den Grein- bäumen anbrachte. Hier zeigte sich das überraschende Bild, daß auf derselben Strecke der Kammerforster Wald in einer Tiefe von 50 Meter gleichfalls vom Raupenfraß verschont ge blieben war. Die von Freiherrn v. Berlepsch auf Grund seiner For schungen und Beobachtungen aufgestellte Grundregel, daß man das Jagdgebiet eines Singvogels innerhalb eines Um kreises von 50 Meter Halbmesser um sein Nest suchen müßte fand durch das geschilderte Beispiel ebenso eine glänzende Bestätigung, wie dis Annahme, daß die Ursache für das die' jährige Ausbleiben des Raupenfraßes im Seebacher Wald der Wirkung des Vogelschutzes zu suchen ist. September. - In den Scheuern sind die reifes Garben Und der Wind geht über's Stoppelfeld, Und doch leuchtet noch in tausend«Farben Sommerselig, sonnenfroh die Welt. Von dem klarsten, blauen Himmel strahlet Auch ins tiefste Tal ein warmer Schein, Wie auf zarten, goldnen Grund gemalet, Stehen leuchtend Berge, Wald und Hain. Gelb und rotes Blattgeranke ziehet Flammend sich an jedem Hang empor. Und der Eberesche Beere glühet Purpurrot aus dunklem Grün hervor. Lieblich blüh'n die Rosen noch, die späten, Süßer als im Sommer ist ihr Hauch, Weiße, schimmernde Marienfäden. Legen schmeichelnd sich um Baum und Strauch. Lustig tanzt manch Blättlein schon hernieder Und der Birke grünes Sommerkleid. Das so zierlich deckt die schlanken Glieder Ist mit goldnen Blättern überstreut. Bald in ihrer Pracht, der farbenfrohen. Wie zum Fest geschmückt die Buchen steb'n, überall ein Leuchten, feurig Lohen — O September, wie bist du so schön! O wie köstlich sind die stillen. Hellen. Klaren Tage, wenn der Sommer schied. In des Lebens unruhoollen Wellen Sind sie wie ein friedlich Abendlied. Wie ein süßes Ausruhn in den Zeiten. Die mit uns jetzt gehn mit hartem Gang, In der Seele rst's wie Glockenläuten. Wie der Abendstunde Feierklang. Margarete Küchler. Druck und Verlag von Friedrich May, verantwortlich für die Schriftleitung Max Niederer, - sämtlich in Bischofswerda.