Volltext Seite (XML)
WWWWWWWW ein? Not Kleine politische Nachrichten. Erhöhung der Linkommenrrenze bei der Sleuerveran lagung. Der Deutsche Geiverkschaftsbund hat beim Reichs- finanzminister beantragt, daß bis zu einer Höhe von 250 000 Mark jährlichen Einkommens eine besondere Steuerveran lagung unterbleiben und daß es bei dem bisherigen zehnpro zentigen Lohnabzug sein Bewenden haben soll. Lohnforderungen der Bergarbeiter. Wie aus Essen gemeldet wird, hat auf das Ersuchen der Beraarbeiterver- bände um Verhandlungen über neue Lohnerhöhungen für Oktober der Reichsverband der deutschen Industrie» Fach gruppe Bergbau, die Antwort erteilt, die Notwendigkeit einer Lohnerhöhung zum 1. Oktober könne nicht eingesehen werden. Die letzte Lohnerhöhung sei mit Rücksicht auf das damalige scharfe Anziehen des Dollarkurses sehr reichlich be messen worden und müsse für Oktober ausreichen. Tine wei tere Erhöhung des Kohlenpreises, der für die geforderten Lohnerhöhungen die Doraussetzung sei, wäre für die deutsche Wirtschaft untragbar. Hilfshundertmarkfcheine. In den nächsten Tagen wird ein Hilsshundertmarkschein herausgebracht werden. Zur Be kämpfung der Bargeldnot sind die Druckereien in einer An zahl von Provinzstädten zum Notendruck herange- zogen worden. In den nächsten Monaten wird es möglich sein, täglich acht Milliarden Papiergeld in den Verkehr zu werfen. Im Lause des Oktober erwartet man einen großen Rückfluß von Papiergeld zur Reichsbank. erlassen. Der Aufgebotstermin wird auf den S. April 1923, vormittags 10 Uhr, vor dem Amtsgerichte zu Bischofswerda bestimmt. Der Verschollene Petzold soll sich spätestens im Aufge botstermine melden, widrigenfalls seine Todeserklärung er folgen wird. Ferner werden alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, aufgefordert, hier von dem Gerichte spätestens im Ausgcbotstermine Anzeige zu machen. Amtsgericht Bischofswerda, am 18. September 1922. Als Rotationsdruck und Verlag von Friedrich May verantwortlicher Sch-istleiter Max Niederer sösttich in Bischofswerda. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 23. September. —* Den Besuchern des Hcrbstmarktes. der morgen und am Montag stattfindet, empfehlen wir die Beachtung der An zeigen in der heutigen Nummer, namentlich die Empfehlun gen der hiesigen Geschäfte. —* Der Alldeutsche Verband, der hier eine starke Orts gruppe besitzt, veranstaltet am Mittwoch, den 27. September, , abends i/>9 Uhr, im Sonnensaale einen öffentlichen und ein trittsfreien Vortragsabend. Herr Karl Grube, Berlin, ein fesselnder Redner, spricht über „Deutschlands Not und Ret tung". Näheres wird noch im Anzeigenteil bekannt gegeben. —* Der Jnnungsausschuß und die Miltelstandsvereini- gung veranstaltet am kommenden Montag im Goldnen Engel eine Versammlung zum Zwecke der Stellungnahme zu den kommenden Landtagswahlen. Der Landesausschuß des sächsischen Handwerks hat sich bereits gegen eine Son derliste ausgesprochen, um eine weitere für das Bürgertum verhängnisvolle Partcizersplitterung zu verhüten. —* Der Vorstand des Frauen-Vereins hat Herrn Pfar rer Stempel in Liebenau zur Fortsetzung seines vorjäh rigen, mit größtem Beifall aufgenommenen Lichtbilder-Vor- trages über seine Weltreise wieder gewonnen. Der Lichtbil- der-Vortrng, verbunden mit Gabcnverlosung, soll Montag, den 2. Oktober, in der „Sonne" stattfinden: vgl. die noch er folgende Anzeige. —* Keine neuen Baukostenzuschüsse. Die Nachricht, daß die Reichsregierung 3 Milliarden als Baukostenzuschüsse zur Verfügung gestellt hat, hat vielfach zu der Ansicht geführt, daß damit neue Mittel bereitqestellt waren. Tatsächlich handelt es sich lediglich um einen Zwischenkredit, der die Fer tigstellung der bereits angefangenen Bauten, soweit dafür öffentliche Zuschüsse bewilligt worden waren, ermöglichen soll. Es liegt somit lediglich eine Notstandsmaßnahme vor, welche den gegenwärtigen Schwierigkeiten aus dem Geld markt Rechnung trägt. Die Inangriffnahme neuer Bauten wirb nicht mehr genehmigt. —* Zwangsanleihezeichnungen. Auf die im amtlichen Teil dieses Blattes veröffentlichte Bekanntmachung der im Finanzamtsbezirk Bischofswerda befindlichen Annahmestellen für die Zwangsanlsihe werden alle Zeichnungspflichtigen besonders aufmerksam gemacht. Dabei wird nochmals aus die nur noch bis Ende dieses Monats bestehende Vergünsti gung, die Zwnngsanleihe zum Kurse von 98 v. H. zu zeich nen, hingewiesen. Bereits in den Monaten Oktober und November 1922 ist die Zwangsanleihe zum vollen Nenn wert einzuzahlen: vorn Monat Dezember 1922 an steigt der Zeichnungskurs über den Nennwert und vom Monat März 1923 an beträgt er 106 v. H. —* Sommers Ende. Der Herbst nimmt heute nach mittag 3 Uhr seinen Anfang. Damit schließt der Sommer, der eigentlich gar kein Sommer gewesen ist. Dem Frühling war es schon bös genug gegangen. Bis in den Mai hinein war die Witterung rauh und unfreundlich. Der Juni war nicht immer schön, aber doch fast immer warm. Der Som mer schien sich daun darauf zu besinnen, daß das Jahr bis dahin zu trocken und dürr gewesen war. Siebenschläfer reg nete es tüchtig, und danach wur^e es von Woche zu Woche nasser und kühler. Im September fehlte wiederholt nicht mehr viel, daß das Thermometer bis auf den Gefrierpunkt ank. Ein Teil der Wettergelehrten sagt, der Herbst soll we nig liebenswürdig werden. Andere behaupten das Gegen teil. Warten wir es also ab. —* Ausnahmetarif für frische Kartoffeln. Für die Zeit vom 1. September 192 bis 15. Mai 1923 tritt ein Ausnahme tarif 13 für frische Kartoffeln bei Aufgabe als Frnchtstückgitt zunächst zwischen den Stationen der deutschen Reichsbahn in Kraft. Die Ausdehnung auf deutsche Privatbabneu er folgt später. Die Fracht wird für dos halbe wirkliche Ge wicht nach den Frachtsätzen der ermäßigten Stückautklasse I' berechnet. Der Ausnahmetarif wird durch den nächsten Ta rifanzeiger bekanntgegeben. Außerdem erteilen die beteilig ten Güterabferriqungen sowie das Auskunftsbüro, Berlin Bahnhof Aleranderplatz, Auskunft. — k. Zu der Aussckmßsihung der Allgem. Ortskrankenkasse Bischofswerda, die gestern abend im Fremdenhof „Goldener Engel" stattfand, und der um 7 Uhr eine Dorstandssitzung onrausging, haften sich 5 Arbeitgeber- und 23 Arbeitnehmer oertreter, sowie 9 Vorstandsmitglieder eingefunden. Die Sitzung wurde vom Ausschuhvorsitzenden Herrn Kaufmann Alwin Fischer geleitet und ernannte dieser die Herren Färbereibesitzer Lehmann und S.adtrat Wolf zu Bei- leger soweit at» möglich tn.ihrem wirtschaftlichen Kamps« unterstütze«, »ck Hw« dadurch, daß bet Aufgabe von Anzeigen kein« >ma»gedracht« Zurückhaltung beobachtet würde und Druckaufträge in größerem Umfang« al« bisher erteilt werden. Selbstverständlich könne von einer kosten losen Aufnahme von in den Lnzeigente'l gehörenden Mitteilungen im redaktionel len Teil keine Rede mehr sein. Die Behörden werden ersucht, auch bei der Bevölkerung das Verständnis für diese wichtige Frag« zu wecken. Mit der lörundlohnerhöhung au, ouu Max exu-x«, maust.« einverstanden, ebenso stimmt« man der vom Vorstand vorgr schlagenen Neueinteilung der Grundlohnstufen zu. Di« sich wieder notwendig machenden Satzungsänderungen, die vom Geschäftsführer vorgetragen werden, werden ohne wesent liche Änderungen einstimmig angenommen. Ferner wird be schlossen, bei größeren Heilmitteln, wofür bis jetz« 350 -K q' währt worden sind, 600 zu bewilligen, über di« am 1. November in Kraft tretende hausgewerbliche Krankcnne- sicherung berichtet «benfalls der Geschäftsführer ausführlich. — Schließlich wurde noch darauf hingewiesen, daß vom 25 bis 28. September im hiesigen Bi. Li. der Film „Die weiße Seuche" (Tuberkulosefilm) zur Vorführung gelangt. Zu die sem Film wird ein hiesiger Arzt den Vortrag halten. Zum Besuche dieser hervorragenden sozial-hygienischen Film-Vor führung werden di« Kasienmitglieder eingeladen. —* Die Einkommensgrenze für Angestellte usw. in d^r Krankenversicherung ist nach einer Verordnung des Reichs- arbeitsministsrs vom 14. September 1922 auf 204 000 .st erhöht worden. , —* Ärztlichen Sonntagsdienst hat morgen Herr Dr. Böhme. Oberneukirch, 22. September. Gemeinderatsslhung. Zur Durchführung des Reichsmietengesetzes wird ein Aus schuß gewählt, der aus je zwei Vermietern und Mietern be stehen soll. Gewählt werden: als Vermieter die Herren Semrau und Emil Krause, als Mieter Webmeister Ulbrich und Gustav Herold. — Sonnabend, den 23. September soll das Obst in der Schule zum Preise von WO Mark pro Zentner verkauft werden. Um feftzustelkn, wieviel pro Haushalt abgegeben werden kann, soll sich tn den Tagen jeder, der Obst haben will, im Gemeindeamt melden. In erster Linie werden diejenigen berücksichtigt, die keine eigenen Obstbäume besitzen. — In drei Monaten läuft die sechsjichrigc Amtsperiode des Gemeindevorstandes ab. Einstimmig wähl! die Gemeinde Herrn Bruno Stiebitz wieder. — Der Schul ausschuß hat beantragt, die als Schullehen im Grundbuch eingetragene sogenannte Kirchschul« auf die Schulgemeinde umschreiben zu lassen. Da nun die Kirchgemeinde auch An spruch auf das Schullehen erhebt, beschließt der Gemeinderat als Schulvorstand, um die Rechtslage zu erklären, die Ande rung des Namens im Grundbuch« vornehmen bassen zu wollen. Neustadt, 22. September. Zu einer ernsten Feier treffen am Sonntag morgen Mitglieder der naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis" aus Bautzen auf dem hiesigen Bahnhof ein. Wie bekannt, erlitt im Mai dieses Jahres am Hohen Wrkigt 120 Schritt westlich der Sandgrube am Südhang der zweite Vorsitzende dieser Gesellschaft, Prof. Lamprecht, ««erwartet den Tod. An dieser Stelle soll nun ein Erinnerungszeichen in Gestalt eines geschnitzten Kreuzes ausgestellt werde«. Bautzen, 23. September. Ein schwerer Radfahreruvfall ereignete sich bei der 20-Ktlometer-Prüfungsfahrt für das deutsche ^ortabzeichen auf der Strecke Nadelwitz—Kotitz. Einer der Radfahrer wurde httrter Wurschen von einem durchgehenden Pferdegeschirr, das rechtwinklig !Ke Staats straße kreuzte und vor einem Auto gescheut war, überfahren und von den Rädern und Pflugwagen bedsnteick» verletzt. Hilfsbereite Leute leisteten dem Radfahrer sofort die erste Hilfe, während der betreffende Geschirrführer tatenlos bei- scite stand. Letzte Drahtmeldungen. Diebstahl wertvoller Kupferplaste«. Hamburg, 22. September. (Drahtb.) Aus dem Ver messungsbüro der Hamburger Vaudepukation im alte« Rat Haus haben Einbrecher 27 Supferplatten mit Stichen aus den Jahren 1810 bis 18V4 im werte von mehreren Millionen Mark gestohlen. Es handelt sich um Grundrisse und Karlen der Llbegegend und des Gebietes der Stadt Hamburg. Das Ultimatum der Kemalislen. London, 23. September. (Drahtb.) Reuter meidet aus Konstantinopel: Zn kemallsllschen Kreisen werde erklärt, daß die Sem allsten, wenn sie keine Versicherungen und Garan tien von den Alliierten erhielten, daß die thrazische Frage zugunsten der Türkei geregelt werde, es nicht ermöglichen könnten, den siegreichen Vormarsch des Heeres aufzuhalkem Die Verantwortung für die Folgen würde dann auf dir Mächte fallen. Außerdem wurde erklärt, wenn die Zufiche rungen nicht innerhalb 48 Stunden gegeben würden, so werde eine ernste Sage entstehen. Die Reparationskommission. Varis, 22. September. (Drahtb.) Wie das „Journal des Debats" berichtet, habe die Reparationskommission heute ihre Freitagssitzung abgehalten. Über di« deutschen Schotz- wcchsel sei dabei nicht gesprochen worden. Sprechstunde der Dentisten hat morgen Herr Dentist Fischer, Bismarckstraße 3, li, vorm. von 9—12 Uhr. Aufgebot. Der am 2«. Dezember IS« in Ramm«»». OrtsteU Schaudorf, geborene, zuletzt in Rammenau wohnhaft und tn der Bezirksanstalt zu Seidau untergebracht gewesen« Maurer und Weber Ernst Emst Petzow ist seit dem 1. Avril 1911, dem Tage, wo er von der Bezirksanstalt zu Seidau nach Stiebitz und Rammenau beurlaubt worben ist, verschollen. Auf Antrag seines Abwesenheitspflegers, des Zimmer manns Emil Max Bielich und seiner Kinder, der Maurers frauen Elisabeth Herrlich geb. Petzold und Ella Schreyer geb. Petzold, der Zimmermannsfrau Margarete Bielich geb. Petzold, des Metallarbeiters Martist Petzold und der Marie Petzold, sämtlich in Rammenau, wird gegen den Verschollenen das Aufgebot zum Zwecke der Todeserklärung Kirchliche Nachrichten. Wehrsdors Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. (Samm lung für bedürftige Lausitzer Kirchgemeinden. Laus. Liebes werk.) Nachm. i/,2 Uhr Taufe, '/.,3 Uhr Trauung, 4 Uhr musik. Vespergottesdienst. — Mittwoch, abends 8 Uhr Iungmännerverein. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Iungfrauenverein. — Freitag, 8 Uhr: Beichte und Feier des heil Abendmahls (Pfarrkommunion). Kollekten ertrag für die Bibelverbreitung: 250 Wilthen. Am 15. Sonntag nach Trinitatis vorm. 8 Uhr wendischer, 10 Uhr deutscher Gottesdienst. Familienachrichlen von Reukirch a. H. Beerdigt: Karl Wilhelm Berger, Weber aus Ober neukirch L. S., 66 Jahre alt; Karl Albert Ehregott Lehmann, Töpfermeister und Ofensetzer aus Niederneukirch, 51 Jahre alt: Karl Friedrich Lehmann, Wirtichaftsbesitzer aus Nieder neukirch, 81 Jahre alt. Familiennachrichten a«s auswärtigen Zeitungen^ Gestorben: Lohgerbermeister und Lederhändler Georg Löbmann in Schirgiswalde. Kaufmann Hermann Biber (Mitinhaber der Speditionsfirma Emil Walther) in Pirna. 24. September (Sonntag): Wolkig, zeitweise heiter, küh ler, windig, Regenschauer. Abend klar und sehr kühl. 28. September (Montag): Ziemlich heiter, trocken, nachts sehr kühl, Reif, tagsüber etwas wärmer als Sonntag. Annahmestellen für Zwangsanlethezeichnungen im Finanzamtsbezirke Bischofswerda s bestimmt worden Us Zweigstelle Bischofswerda der Allgemeinen Deutschen - Creditanstalt, die ZweiAtellc Kirschau der Löbauer Bank, die Zweigstelle Schirgiswalde des Bankgeschäfts G. E. Heydomann und die Sparkassen zu Bischofswerda, Demitz-Thumitz, Großharthau, Kirschau, Oberneukirch, Sohland a. d. Spree und Wilthen. Bischofswerda, am 22. September 1922, Das Finanzamt. Die Zeitung. Die schwere Lage, in der sich die deutschen Zeitungen setzt befinden, ist bekannt. Ein Blatt nach dcni anderen geht dahin, angesehene Zeitungen selbst, schon seit langem wohl- befüifte Organe der öffentlichen Meinungen, ringen um ihre Ltzcsttenz. Wohin die Entwicklung führt, enthüllt u. a. mit erschreckender Deutlichkeit eine vor kurzem von dem Ge schäftsführer des Verbandes mitteldeutscher Industrielle» ge ilten« Rede, in der er klipp und klar erklärte, daß die In dustrie nur an der Erhaltung einer ihren Zwecken dienlichen Press« ein Interesse habe. Das heißt mit dürren Worten: die Unabhängigkeit der deutschen Zeit rin gen ist in Gefahr, wenn es nicht gelingt, diesem Pro zeß, der schon mit Macht eingesetzt hat, rechtzeitig Einhalt zu gebieten. Gerade weil die unabhängigen deutschen Zeitun- ,gen keine geschäftlichen Unternehmungen im gewöhnlichen Sinne des Wortes sind, können sie dem wirtschaftlichen Egoismus, der ihnen allenthalben entgegentritt, nicht mit der gleichen Rücksichtslosigkeit begegnen, sondern müssen nunmehr die Vernunft und Einsicht aller um ihren Fortbe stand bekümmerten Kreise zu ihrer Unterstützung aufrusen. Wer einmal ihren Wert, der sich in Zeiten der Zerrüttung naturgemäß noch erhöht, klar erkannt hat, der weiß, daß sie zu den besten Gütern der Nation gehören und wird gern dazu beitragen wollen, sie in ihrer alten Unabhängigkeit zu erhotten. » In Halle tagte am Sonntag eine außerordentliche Mit gliederversammlung des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, Kreis Mitteldeutschland. „Mit Reichswirtschaftsminister Schmidt — so heißt es in einer dabei gefaßten Entschlie ßung — sieht auch der Verein der Zeitungsverleger, Kreis Mitteldeutschland, die größte Gefahr in der ungeheueren Steigerung der Holzpreise. Nur durch Bereitstellung bil- ligenPapicrholzes kann eine merkliche Senkung des Papierpreifes und damit eine Erleichterung für die Zeitun gen erreicht werden: er bittet deshalb die Regierung, mit da für einzutreten, daß ehestens ein Weg gefunden wird, die Länder zur verbilligten Abgabe eines genügenden Quan tums Holz für die Zeitungspapierherstellung zu veranlassen. Die Zeitungsverleger Mitteldeutschlands sind bemüht, auch unter schweren Opfern die mitteldeutsche Presse über die augenblickliche Nor hinaus am Leben zu erhalten. Sie er warten Unterstützuna und Verständnis von der Regierung und von der Öffentlichkeit, weil Leben und Sterben der Presse ö s' c n r l i ch^e Angelegenheiten sind, und weil die Presse tür die Interessen aller Länder und Berufe. insbesondere einhellig gegen Wucher und Spekulation tritt, stellt sie rechtens das Verlangen, daß auch ihrer rechtzeitig und ungesäumt Rechnung getragen wird." Weitere Opfer -er Preffenot. Der im Verlag von August Scher in Berlin erscheinende „Rote Tag" wird demnächst jein Erscheinen einstellen. — Der Verlag, der im Jahre 1848 oeyründ»ten ..Remscheidter Zeitung" gibt bekannt, daß er sich infolge der wirtschaftlichen Not der Presse gezwungen sieh« dos Erscheinen des altauge- fehenen Blattes ab 1. Oktober d. I. einstweilen einzustellen. — Die im 160. Jahrgang erscheinend« „Zweibrücker Zei tung" bat laut „Zweibrücker Volkszeitung" ihrem gesamten im Zcitungsbetrieb beschäftigten Personal zum l. Oktober gekündigt, da sie von diesem Tage an nicht mehr erscheinen witt>. Die „Zweibrücker Zeitung" mar lang« Job-- di« ein zige Zeitung Zweibrückens und erschien eine Zeiftong zwei mal täglich. Das Präsidium der Kreisreqierung der Rheinviolz Hot an die ihm unterstellten Behörden und unmittelbaren Städte eine Entschließung gerichtet, in der aus di« Not der Presse und den in seiner Tragweite gar nicht abzusehenden Schaden n kultureller, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht bei einem Zusammenbr-uh der Pfälzer Zeitungen hingewie-