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diese Weise jede wirkungsvolle, militärische Maßnahme der I Engländer lähmen zu können. I Steffani Drehsa gen Sozialdemokratischer Parteitag. Augsburg, 21. September. An der heutigen Sitzung des l sozialdemokratischen Parteitages wuide nach einem Ncscrai des Porteivorsitzcndcn We^s über „Die Internationale unk die Einigung des Proletariats" das Aktionspro gramm der beiden s o z i a I i st i s ch e n Parteien ohne Aussprache c i n st i m m ig angcno m m c n. Das Ergebnis wurde mit stürmischem Beifall begrüßt. — Ferner oeleiigie ein Antrag Hamburg zur Annahme, der den Parlcivorstand damit beauftragt, im Interesse des An sehens und der Wcrbekrast der Partei jedes Zusammengehen mit der K.P.D obzulehncn, solange diese Partei sich nicht bereit finde, sich restlos mr die Erhaltung der Republik ein zusctzcn und uns jede unsachliche und verleumdende Auscin- andersctzung mit den übrigen sozialistischen Parteien zu ver zichten." Zum Parteitag unter den Vorschlag wurde Das im Grundbuchc für Oberburkau Blatt 92 auf den Namen des im Konkurse befindlichen Sägewerkspächters Otto Edwin Gneutz in Burkau (Konkursverwalter Rechtsanwalt I)r. Walther Schwaer in Bischofswerda) eingetragene Grund stücksoll am 2V. November 1922, vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstellc im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 1 Hektar 9,6 Ar groß, mit 39,51 Steuereinheiten belegt und mit dem angeb lichen Zubehör aus IIOOOE.ll .z geschätzt. Es besteht aus dem Flurstücke Nr. 1292 b des Flurbuchs für Burkau mir cinein Wohngebäude samt augebnuter Scheune und ist zur Brandkasse unter Nr. 28tz^der; Ortsliste mit 3140 ,ll cinge- schätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 3. Juli 1922 verlaut barten Bersteigerungsvermerkitz aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Verstcigerungstcrminc vor der Roman, von Alexandra v. Boss c. (20. Fortsetzung.» (Nnckchrnck verboten.) Dann erfuhr man, daß Pcterchcn eines Tages über Halsschmerzcn geklagt und Doktor Lasiert aus Rödenau zu erst eine leichte Halsentzündung scstgcsicllt hatte; aber zwei Tage später lag der Junge in hohem Fieber und sein ganzer Körper bedeckte sich mit roten Flecken; er war an Scharlach erkrankt. Binchen sollte sofort zu ihren Großeltern nach Waguitz gebracht werden, aber Herr v. Wagnitz lehnte cs entschieden ab, die kleine Enkelin bei sieh nufzunehmcn, aus Furcht, Lotti könne nngcsteck: werden. So mußte Binchen. da Steffam nicht wüßte, wohin nun mit ihr, in Dohncck bleiben und wurde im Erdgeschoß unterczebracht, während Steffani sich mit ihrem kranken Petcrchen im ersten Stack abschloß. Rüdiger verschob seine Abreise um eine Woche. Wollte ei nicht ganz von dem ihm angcbotencn Posten zurücktrctcn, mußte er reisen, so unangenehm es ihm war, Steffani mit dem kranken Kind zurückzulasseni Sie sollte bann erst im Herbst nach Rio de Janeiro kommen, wenn er einen kurzen Urlaub nehmen und sie mit den Kindern daheim nbhalcn kannte, lind Steffani konnte nichts tun, als sich ins Unab änderliche zu sügeiu Sic versuchte gar nicht, Rüdiger zu be stimmen, seine Abreise so lange zu verzögern, bis Petcrchen wieder gesund war, oder, ging das nicht an, den Gednnlen an Brasilien ganz aufzugeben. Sic wußtc, sobald sein Be rus iu Frage kam, stellte Rüdiger sich.aus den Standpunkt des Soldaten, der unter allen Umständen den ihm nngcmie feilen Posten rechtzcitie antreten muß. Große Bangigkeit ergriff sie bei dem Gedanken an die lauge Trennung non Rüdiger. Sie war keine unselbständige Natur; aber bisher noch nie auf sich selbst angewiesen gewesen, fürchtete sic doch die Verantwortung, die Rüdigers Fcrüsein ihr aufcrlcgen würde. Und sie war sicher, daß ihr Vater, sobald Rüdiger den Rücken gedreht, sie soviel wie möglich zu bevormunden suchen würde. Aber alle diese Erwägungen konnten nichts Helsen. Petcrchcns Zustand war besser geworden, als sein Vater au einem sonnigen Morgen an sein Bettchcn trat, von ihm Abschied zu nehmen. Der kleine Kerl sah elend und häßlich aus mit seinem abgemagcrtcn Gesichtchen, 'davon dir Haut sich abschupptc; mit matten Augen blickte er zu Rüdiger aus, dem es viel schwerer ums Herz war, als er sich ansehcn ließ Er saß ein Weilchen.neben dem Bett des Kindes und hielt Vrterchens noch immer heiße Fingerchen. die. schlaff in seines Vaters Hand lagen. ' ' „Sieh zu, daß du bald gesund wirst, Petcrchen," sagte er. Ja." „Und sei der Mutter folgsam." „Petcrchen will cs tun." Es war dem Knaben sehr ernst mit dieser Versicherung aber schwach und heiser klang sein sonst so Helles Stimmchcn und Steffani, die am Fußende des Bettes stand, sah, wie cs über «Rüdigers Gesicht zuckte, als er sich über den Kleinen beugte, ihn zn küssen. Sic begleitete Rüdiger an die Bahn nach Rödenau, und kaum ein Worr sprachen sic miteinander während der Fahri dahin. Sic sah sehr blaß aus. Die Nachtwachen am Bett des Kindes und seine Pflege, die sie niemand sonst über lassen wallte, hatten sie angegriffen; er bemerkte das mit ge heimer Sorge,Amd cs wurde ihm immer schwerer ums Herz. In Rödenau gingen sic, den Zug erwartend, noch auf dein Bahnstcigi auf und ab, sprachen über dies und das, ganz Gleichgültiges! sic fühlten, daß sie einander noch sehr viel und Wichtiges, zu sagen hätten vor der langen Trennung, aber bcidy fürchteten, bewegt zu werden, und fanden keine Worte, die ihrem Gefühl entsprachen. Dann lief der Zug ein und Ali, der mit seinem Herrn reisen sollte, belegte schnell einen Platz für ihn. Der Zug hatte hier einige Minuten Aufenthalt, und Steffani stieg mit in den Wagen. Hiec nahmen sie Abschied voneinander. „Also — du weißt, wohin du mir in den nächsten Tn- zu telegraphieren hast?" fragte Rüdiger. „Ja." ' „Und — überanstrenge dich nicht mit der Pflege, Stets:, ich hoffe, daß cs nun mit Petcrchen weiter gut gehen wird." Sic nickte nur. „Ihr seid ja in Dohncck gut aufgehoben," fuhr er mit b- klommencr Stimme fort, „du hast die Eltern und d»ine G schwister in der Nähe, und die Kinder weiß ich in deine n Schutz aut behütet. Es handelt sich ja nur um wenige Nie nate. Wenn ich erst drüben die Geschäfte übernounu'n habe, kann ich um Urlaub ersuchen und euch abholen. In zwischen wird Petcrchen sich wieder ganz gekräftigt hab-m. ohne Gefahr, daß der Ubergana in das neue Klima für iHv schädlich sein wird. Eigentlich ist es sehr nett für dich. Stet fani, daß du so Lottis Hochzeit im August noch wi'st mi' machen können." Sie nickte nur, denn sic fühlte wohl, daß er nur so viel sprach, seine Bewegung zu verbergen. Sie sah ihm an, wie schwer cs ihm, wurde, sie mit dem kranken Kind ziirückzulns scn, wo es noch immer ungewiß blieb, ob nicht auch Binchen erkranken würde. Sic vermochte kein Mort zu sagen; so bang und schwer war ihr »ms Herz, als würde sie Rüdig.n nicht Wiedersehen. Nun gellte die Pfeife des Zugführers, u>ch Steffani mußte den Wagen verlassen. Rüdiger umarmte sie küßte sic, und für einen Augenblick schlang sie ihre Arme nm seinen Hals, so innig und fest, wie sie cs nie zuvor getan. „Leb wohl! —- Leb wohl! ..." (Fortsetzung folgt.) Der Völkerbund soll helfen. London, 22. September. (Drahtb.) Lord Robert Ceci! hat aus Genf an die Londoner Zentrale des Völkerbund Vereins telegraphiert: „Braucht.alle möglichen Mittel, um die Intervention des Völkerbundes in der Frage des nahen Ostens zu erreichen." Neue Warnung Kemals. Varis, 21. September. .Auf die Warnung des englischen Oberkommandicrendeu von Konstanlinopsl vor einem An griff auf die neutrale Zone, hat Kembs, Pascha folgende: erwidert: Wenn vie Alliierten den Griechen gestatteten, dur ch d i c D a r d a n e l l e n z u fahren und von ihren Schiffen aus türkische Orte zu bombardieren, so müsse er unbedingt darauf bestehen, daß man auch den Türken erlaube, die not wendigen Maßnahmen zu treffen, um diesen Angriffen zu begegnen. Wenn man ihm weiterhin verweigere, die Dar danellen zu benutzen, io werde er das als einen feind- seligen Akt Englands betrachten. ch Die Ursache der Brandkatastrophe in Smyrna. Berlin, 21. September. Augenzeugen der Ursache der Brandkatastrophc in Smyrna schildern, wie es zu dem Mor den in der Stadt kann so ^erklärt ein italienischer Arzt' Die Türken verhielten sich bei ihrem Einmarsch durchaus kor rekt, als plötzlich unweit der italienischen Schule eine Anzahl armenischer Fanatiker B d m ben gegen eine tür kische Patrouille schleuderte. Trotz dieses Attentates wurde der Einmarsch fortgesetzt. Im Armenierviertel er folgte ein n euer A n griff d u r ch B o m b e n w ü r f e. Es begann n u n in ehr ein Gemetzel, das furchtbar wax. Irreguläre türkische-.Soldaten legten Feuer au, mor deten und plünderten. Bald st a n d das Viertel der Juden and Arme iier in Flammen. Der Süd wind trieb die Flammen auch in das europäische Viertel. Um 5 Uhr abends ging ein Aschcregen auf die brennende Stadt nieder. Die Bäumc^ani Wege .flammten auf wie rie sige Fackeln, durch die Strüßen-Zogen sich Fcuerströmc, von knisternden Balten und zusgnimenbrechenden Trümmern be gleitet. Branntwein und Petroleum aus Kneipen und Fa briken waren in Brand geraten. Um Mitternacht war die ganze Stadt ein einziger Trümmerhaufen. USP. Parteitag. Gera, 21. September. Der Parteitag der unabhängigen Sozialdemokraten begann heute vormittag seine eigentlichen Verhandlungen. Zunächst erstattete der Abg. Ludwig den Geschäftsbericht. Er verwahrte sich gegen die kommunistische Behauptung, daß die USP. bankrott sei. Die Mitgliederzahl lei seit dem letzten PaKeitag von 300 000 auf 290 000 zurück gegangen. Die Verluste kommen hauptsächlich aus das Konto der weiblichen Mitglieder. Die Partei besitzt 43 Tageszei tungen, zwei Blätter,-die wöchentlich dreimal, und zwei, di-> wöchentlich einmal erscheinen, ferner einige andere Zeitschrif ten. Zwei Druckereien, und zwar in Berlin und Kiel, seien ein Opfer der Zeit geworden. Die Einnahmen betrugen in den letzten sieben Monaten 1678 000 ,lt, der Kassenbcstand am 31. August 510000 .k(. Die Einnahmen bestünden fast ausschließlich ans Mitgliedsbeiträgen. Der Mitglicdsbcitrag müsse in der neuen Partei ganz bciondcrs erhöht werden, etwa auf monatlich einen Stundenlahn. Ohne weitere Aus sprache wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Es folgte nunmehr der Bericht der Reichstagssraktiou durch den Äb z. Dr. Mcscs. Es wurde dem Parteitag eine Entschließung vornclegt. welche zwei Referate Hilsserdings und Dr. Her tz's ' -usammensaßt und in der es heißt: „Die Erfüllungspolitik hat den ernsten Willen des re publikanischen Deutschlands bewiese», den Wiederaufbau : Euronas und die Versöhnung der Völker mit ganzer Kraft zu i betreiben. Sie hat aber auch gezeigt, daß das Übermaß der > geforderten Rcparatioiisverpflichtungcn zu den allerschwcr- > wem^der^Ääobiy«- «tdevspricht, glaubhaft zu machen, wi drigenfalls die Rechte bN der Feststülung des geringsten Ge bots nicht berücksichtigt und bei der vertstlung de« Versteige rn ngserlöse« dsm Ansprüche de« Gläubig«-» und den übri gen Rechten nachgpfesft werden würden. Wer ein der versteigeren« entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung de» Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahren« herbeiführen, wi drigenfalls für dad Recht der Versteigerungserlös an di« Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Amtsgericht Bischofswerda, am 21. September 1922. Einiauugspaii-.ülag in Nürnberg entsendet der 141 Delegierte. Da sich Eduard Bernstein nicht aewählten Delegierten befindet, wurde er ans Wels besonders nach Nürnberg delegiert. Dann in der Tagesordnung sorlgcsnhren und Johanna Reitze (Hamburg) erhielt das Wort zu ihrem Referat „Die Sozialdemokratie im Kampf ppi die wirtschaftliche und so ziale Stellung der Frau." Nach diesem Referat, wurden die Verhandlungen ans Freitag 9 Uhr früh vertagt, r- , Mit der Einigungssrage ist der dem öffentlichen Inter esse begegnende Inhalt des Parteitages, her nachmittags Augsburger Werke uud Wasserkraftanlagen besichtigte, er schöpft. Zwei Referate, die am Freitag den Parteitag noch lieschafttgen avcrden — die Stellung der Fran lind ein Ge- simdhcitsprogramm — haben für die Tagung selbst nur in- sornurtor»stben,Wert. „ ft« ttsmmifch« Wfchifttmmg« mG zu ftvr asstlhesslstn verelendu.pft aller Schichten führt, die »vif deutsche Vavieünark angewiesen sind. Für Deutschland und Frankreich droht setzt aber bi« Gefahr, daß die Erfüllung«»». IM vom fSrqßkapital benutzt wird zur außerordentlichen St«ig«ruchl seAer wirtschaftlichen und politischen Macht und zur Abhängigkeit tstr Staatsgewalt vom Großkapital. Dem- gegeftüberTfbrbert der Parteitag Beteiligung der ge- wer kschaftlichen Arbeiterorganisationen an dem Wlödsj-cufbau des zerstörten Gebietes und ihre Mit kontrolle vei der Ausführung der Wiederaufbauverträge, ins- besondere bei her Auftragsverteilung und der Gewinnhöhe. Amtliche Bekanntmachungen. BeschäMgrLUauslLndischer Larchärbetter. Das Genehmigungsverfahren für die Beschäftigung aus ländischer Landarbeiter ftstdeQfür das Jahr 1923 noch nach den bisherigen Bestimmungeftstaft. Die Genehmigungsfrist füf die diesjährige Beschäftigung ausländischer Landarbeiter läuft am 15. Dezember 1922 ab. Anträge der Landwirte auf Weiterbeschäftiguug sowie Neubeschaffung ausländischer landwirtschaftlicher Arbeiter find bi» spätestens 10. Oktober d». Zs. hier einzureichen. An tragsvordrucke sind von der Gemeindebehörde zu beziehen. Amtshauptmannschast Bgntzen, 21. September 1922. Städtische Bekanntmachungen. Die Beschäftigung ausländischer Arbeiter in der Land- wirtschaft (sog. Wanderarbeiter) ist nut mit Genehmigung des Arbeitsmiuisteriums möglich. Wer im kommenden Jahre solche Arbeiter beschäftigen will, wird aufgcfordert, die erfor derlichen Anträge bereits jetzt, und zwar bis spätestens 10. Oktober d. 3. unter Benutzung der hierzu erforderlichen Vor drucke im Rathaus — Zimmer 1 — zu stellen. Nach Ablauf dieser Frist kann eine Genehmigung nicht mehr vcrmitielt werden. . - Bischofswerda, am 22. Sept. 1922.. Der Bat der Stadt. , Neues aus aller Wett. , — Stpyvtlut und Hochwasser. Im Nordsee- und Ostsee- - gebiet herrscht? in den letzten Tagen ein schwerer Nordwest, sturm, der am Mittwoch feine größt« Stärk« «rreicht hatte. . Infolge einer Sturmflut ist die Elbe in Hamburg über ihre Ufer getreten. Die anliegenden Straßen und Plätze waren überschwemmt, darunter auch der Altonaer Fifchmarkt. Auch die tiefliegenden Keller und Kellerwohnungen der Hafen gegend standen unter Wasser. Der auf der See angerichtete Schaden ist noch nicht übersehbar. Auf der Elbe bei der Oste ist ein englischer Kreuzer auf Grund gelaufen. Mft dem Ab schleppen soll heute begonnen werden. — Nach einer Kopen hagener Meldung des „Hamburger Fremdenblattes" ist der deutsche Dampfer „Thor", der zwischen Lübeck und Nakskow in Dänemark verkehrt, in der Einfahrt zur Nakskowförde ge strandet. Bisher ist es wegen des Sturmes nicht gelungen, dem Dampfer Hilfe zu bringen. — Nachtfröste. In ganz Württemberg sind tn die ser Woche die ersten Nachtfröste eingetreten, die auf den Fel dern großen Schaden angerichtet haben. — Zwei Pferde durch dm elektrischen Strom getötet. In Eislcbcn wurden zwei wertvolle Pferd« des Spedi teurs Beinroth, die von einer herabhängenden Leitung berührt wurden, getötet. Es handelt sich um Pferd«, die einen Wert von einer halben Million Mark haben. Der Be sitzer ist durch Versicherung gedeckt. — Brand in Rothenburg. Das berühmte mittelalterliche Städtchen Rothenburg o. T. ist von einem schweren Brand- Unglück heim gesucht worden. Er ist im Ochsenbau der Spital- bastci ausgdbrochen, und hat nicht nur die Fabrikate der Rothenbui-ger'<Korbwarengenossenfchaft, sondern auch den gesamten Fundus des historischen Festzuges und die Ateliers der Rcthenbnrger Maler vernichtet, Millionenwerte und alte-, historisches Gut, an dessen Wiederbefchaffung nicht zu denken ist — Lohnender Freispruch. Zwei italienische Händler, die vor einigen Monaten vom Schöffengericht in Berlin wegen Kettenhandels mit Stoffen zu 2000 Geldstrafe und Ein ziehung der beschlagnahmten Stoffe verurteilt worden waren, wurden von «der Strafkammer in der Derufsinftang frei ge sprochen. Da mit dem Freispruch auch die Freigabe der Stoff» verbunden ist haben die Angeklagten einen uner- ivorret hohen Gewinn von nahezu einer Million Mark da durch erlangt, daß die seinerzeit für 120 -4l pro Meter einge- kauften Stosse heute mindestens 3000 -4l das Meter wert sind. — Eingestürzte Brücke. Nach einer Meldung aus Buka rest ist gestern die Brücke über die Prahova in der Nähe von Sinajn cingestürzt, als der Wiener Expreß darüber fuhr. Die Lokomotive und ein Wagen stürzten in den Fluß. Bor zwei Monaten hat sich an derselben Stlle das gleiche Unglück ereignet. — Schweres Eisenbahnunglück in Mexiko. Der „Matin" meldet, daß sich am Mittwoch in der Nähe von Queretaro auf der Linie M^jkc,—Laredo ein Eisenbahnunglück ereignet hat, bei dem 50 Personen getötet und 17 mehr oder weniger verletzt wurden. Man glaubt an ein Verbrechen. SesfeiWk Willig der ElMoeriMeien Montag, den 25. September, nachm. 6 Uhr, im Bürgcrsanl des Rathauses. Tagesordnung: 1. Verpachtung der Sandgrube am Schiitzenhous ani, den Turnverein. 2. Erhöhung der Hundesteuer. 3. Erhöhung der Gas- und Elektrizitätsprcise. 4. Erhöhung der Schornsteinlegerlöhne. 5. RichtigsprechUng der Sporkasscnrechnung 1920. 6. Ncugründurig einer Bcam- tenstelle. 7. Stellenplan zur Besoldungsordnnna. 8. Er höhung von Nnhestandshezügen. 9. 3 Einlnirgenmgssachen. Berichterstatter zu l: Stv. Richter, zu 3: Stv. Vnbian, zu 7: Stv. May. Bischofswerda, nm 22. Sept. l922. Mittag, Stv.-Vo.rst.