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Amtliche Bekanntmachungerr. Nach dein Ncichsgrsetze über die Bekämpfung gemein««. 'Wischer Krankheiten vom 30. Juni 1900 und den P^rord- «Avisen de« Ministeriums des Innern über Bekämpfung der Tuberkulose bei den Menschen, sonne scher -'s 3'st hei anftelkrndrn Krankheiten l-esteht sü.r i-l.-.enh.' LSureWgeSährUche und ansteckexde A Krankheiten ^Ausscch (Lepra), Cholera, Flecksieber (Flecktyphus), Gelb- ' ^Wtzr, Pest (orieittalische Beulenpest), Pocken (Blattern), WWtzbrand, sowie bei jedem Verdacht einer dieser Krank- LMkn» ferner bei Lungen- und Kehlkopfschwindsucht, 'HMWo, Diphtherie, Genickstarre, Scharlach, Ruhr, Typhus, -fWtWkonkheit,Kindbettsieber, eitrige Augenentzündung (Vlosinorrkoo«. neonalorum), sowie bei jedem Fall des Vcr- HdoW« bei Genickstarre, des Typhus, der Ruhr und der - Wutkrankheit. Jeher Crkrankungs- und Todesfall, sowie jeder Verdacht Mer dieser Krankheiten ist von der dazu anzeigepflichtigen Wksim (zugezogener Arzt, Haushaltungsvorstand, Lcichcn- Mu, Pfleger usw.) unverzüglich und spätestens binnen 24 Winden der Polizeibehörde des Aufenthaltsortes des Er krankten (Bürgermeister, Gemeindeoorstand, Gutsvorsteher) mündlich oder schriftlich anzuzeigen. Die Polizeibehörde hat die bei ihr eingehenden Anzeigen sofort an den Bezirksarzt eiq-ujmden. ÄM übrigen wird auf die Bekanntmachung der Amts- .hMphnannschaft vom 26. 4. l91S verwiesen. Bautzen, am 25. August 1922. Die Amtshauptmannschafl. Städtische Bekanntmachung en. Montag, den 28. August 1922, in der Zeit von vorm. tz-i-12 und nachm. von 1—4 Uhr kommt der Rest des bestell te Holzes auf dem Bahnhof (Huste's Niederlage) zur Vcr- teffung, und zwar die Nummern 104—139. Anträge auf verbilligte Vollmilch für den Monat Sep tember sind zu stellen am Montag, den 28. und Dienstag, diky 29. August 1922, vormittags von 8—M Uhr. im Jim- Mer Nr. 14 des hiesigen Rathauses. Nachträgliche Meldun gen können nicht berücksichtigt werden. Bei Meldungen ist der Nachweis des zuletzt erzielten Einkommens vorzulegen fLohntüts, Rentenbescheid), sowie bei Kranken ärztliches Zeugnis. Mschofsjperda, am 25. August 1922. Der Rat der Stadt. 1. September ab werden die Bergarbeiter des Ruhrgebiets bis.auf weiteres an drei Tagen der Woche im Anschluß an die regelmäßige Schicht je zwei Überstunden arbeiten. Sie «chatten dafür einen Lohnzuschlag von 50 Prozent, der je doch nicht durch Erhöhung des Kohlenpreises gedeckt werden sirll. Über die im übrigen notwendige Preiserhöhung der Kohle, die durch eine Lohnerhöhung der Bergarbei ter notwendig gemacht wird, werden die Organe der Kohlen wirtschaft am 30. d. M. beschließen. Für die übrigen Stein- koUengebiete ist der Abschluß von Überschichtabkommen ^eichfalls zu erwarten. M Wirkung der erhöhten Frachtsätze! Eine Firma erhielt aus Pommern eine Sendung Roh- Mß, 408 einzelne Stücke im Gewicht von 2350 Kg. Jedes Stück hat ein Durchschnittsgewicht von ca. 5,8 Kilogr. Dis Fracht auf die Sendung beträgt 11 550,30. Wenn die Firma sich diese Teile hätte per Post schicken lassen, so kostete «des Stück -4t 20.— nach dem derzeitigen Postlaris, bas wäre insgesamt °4t 8160.—, also eine Ersparnis von <-/( 3390,30. Außerdem hätte die Firma noch den Vorteil, daß ihr die Teile frei Fabrik ac'icfert worden wären,.wäh rend bei einer Bohnfcn-'nm >>-:'» bis -'n'- ?.-> c->. 300.— '.Z- " i i:-.-- eruut. Dis l'iii.-n be-'Z j,n:r ci.i . rrsllsth.s Beispiel bisjes Frachtenwahnsinnes zu dokumen tieren, ihre nächste Sendung durch di« Post kommen zu lassem Kataftrophenanzetchen für das Zeitungsgewerbe. Frankfurt a. M.. 25. August. Wie der „Franks. Ztg." mitgeteilt wird, beziehen die deutschen Zellstoffabrikanten gegenwärtig etwa 80 Prozent ihres Holzbcdnrfs aus dein Ausland, und zwar vornehmlich aus Polen rind der Tschecho slowakei. Die Holzrechnungen sind in Polen in Pfund Ster ling oder Dollars, in der Tschechoslowakei in der dortigen Landeswährung zu begleichen. Angesichts dieser Verhältnisse und der rapiden Deoiseirsteigerung hat sich in den letzten Ta gen der Verband der deutschen Zellstoffabrikantcn eingehend mit der Preisfrage beschäftigt, aber noch keine Beschlüsse gefaßt. Bis Monatsende dürften voraussichtlich die gegen wärtigen Preise bestehen bleiben. Der Verband hat aber eine mit weitgehender Vollmacht ausgestattetc Kommission gewählt, die an einer für Ende des Monats vom Reichswirt schaftsministerium anbcraumten Konferenz teilnehmen soll, bei -er auch die Vertreter des deutschen Zeitungsgewerbes und -er Papierfabriken erscheinen werden, und in der über die Preisfestsetzung für Zellstoff verhandelt werden soll. Nach den gegenwärtigen Umständen kann man damit rech nen, daß ein etwa 150prozentiger Aufschlag auf die Zellstoff preise, also eine Steigerung des Preises von 3000 auf etwa 7500 Mark je 100 Kilogramm, eintreten wird. Eine derar tig ungeheuere Preiserhöhung muß natürlich unmittelbare Rückwirkungen auf den Papicrprcis und damit auf die ge samte Lage des Zeitungsgewcrbes ausüben, das sich von neuem vor die schwierigsten Verhältnisse gestellt sehen wird. Neues aus aller Welt. Ein neuer Weltrekord im Rhönsegelfluo. hersfcld, 24. August. Der Rhönsegelflug-Wettbewcrb endete heute mit einem mehr als dreistündigen Dauerflug von Hentzen-Hannover. Vorher war Botsch- Darmstadt bei sturmartigem Winde unterhalb der Kuppe ge startet und nach glänzendem Fluge trotz ungewöhnlicher Böen glatt auf dem Gipfel der Wasscrkuppe gelandet. Zu weiteren hervorragenden Leistungen starteten Hannover und Darmstadt init je zwei Seglern. Zeitweise kreuzten vier Segler hoch über der Wasserknppe. Hackmack-Darmstadt überhöhte die Abflugstells um 330, Hentzen um 350 Meter. Hackmack flog 1»/,. Stunde, Hentzen stellte init über 3 Stun den einen neuen Weltrekord auf motorlosem Segelflug zeug auf. * London, 24. August. Zu den Erfolgen im Segelfliegen schreibt der Manchester Guardian u. a.: Ohne daß viel darüber gesagt worden ist, hat die Er oberung der Lüfte in den letzten Tagen wieder eine höchst beachtenswerte Stufe erreicht. Ist es denkbar, daß irgend etwas seit dem Kriege die Deutschen an Stelle der Franzosen und Engländer zu Führern in der Flugkunst gemacht hat? Diese deutschen Segelflugzeuge sind nicht von Fachleuten, sondern von Studenten entworfen worden. Was müssen wir tun, um uns dieser Konkurrenz zu entziehen? Den Der Parteistreit. Eine Fabel von Otto Weddigcn. Tief in Parteien war zerrissen Der Tiere Staat. Des Löwen Kraft, Wie eifrig er sich auch beflissen. Hat Hilf' und Wandel nicht geschafft. Die Bären, Leoparden, Tiger, Die Käfer, selbst das Mopsgeschlecht, Sie dünken sich als stolze Sieger lind kämpfen für ihr Sonderrecht. In Worten und in heft'gen Reden Bekämpft sich bitter die Partei, Den Reden folgen blut'ge Fehden, Und wild ertönt das Kriegsgeschrei. Der Löwe hört an jedem Morgen Der Räte schreckenden Bericht, Und seine Ltirn umwölken Sorgen, Denn ernst nahm er's mit seiner Pflicht. „Wie soll," vernimmt man oft ihn klagen, ..Dies ende»? Zeus erbarme dich! Statt noch des Staates Wohl zu fragen, Kämpft die Partei allein für sich." So ging es weiter Jahr um Jahre, Des Reiches Feinde standen auf, Die Macht des Reichs lag auf der Bahre, Das war der Zwietracht Werk und Lauf. Die Lehre, die draus zu entnehmen, Mag die Parteien tief beschämen: Wo Sclbstsucht steht auf jeder Fahne, Da wird des Volkes Wohl zum Wahne. i Am Grabe des in Frankreich gefallenen Sohnes. Einer Zeitung entnehmen wir eine Schilderung der Reise einer Mutter aus Oberlungwitz an das Grab ihres in -Frankreich gefallenen Sohnes, die sic vor kurzem ausführte: .Gleich nach dem Tode meines Sohnes HMtc ich die Über führung der Überreste nach Deutschland Kir Beisetzung in das auf dem Chemnitzer Urnensricdhof befindliche Erbbe- 'gräbnis gewünscht — leider vergebens. Das Generalkom mando schob die Erlaubnis stets hinaus, zuerst wegen der Sonunermonate, in denen jede Überführung verboten war, dann unter dem Vorwand der Überlastung der Bahnen, der . Lage im Kampfgebiet usw. — bis die Umgegend von Lille «Lieder in der Hand der Franzosen und damit jede llbcrsüh rung ausgeschlossen war. Auch die ersten Jakre nach dem Kri«a konnte von einer Überführung nicht die Rede sein, erst athl. Januar 1922 wurde es offiziell gestattet, doch wurde mir van allen Seiten abgcraten, und. so beschloß ich, vorläu fig nur das Grab meines Sohnes aufzusuchen. — Dazu ge hörte der Auslandspaß von der Heimatbchörde, ein belgi sches Durchitzisevisum und das französische Visum; am 22. Juni war Mes bereit, und begleitet von meinem Bruder, trat ich die Fahrt an. Es ging über Leipzig, Köln, nach Brüssel; in Brüssel war ein dort ansässiger Norweger sofort bereit, uns nach Frankreich zu begleiten; doch war die Be fürchtung chauvinistischer oder deutschfeindlicher Schwierig keiten von feiten der Bevölkerung durchaus unbegründet. Im Gegenteil: an der Zollstation, auf der französischen Po lizei, wo wir unsere Pässe stempeln lassen mußten, auf dem Friedhof in Roubaix begegnete man uns mit größter Zu vorkommenheit, und das Volk wußte entweder nicht oder es kümmerte es nicht, daß wir Deutsche waren. Und in kurzer Zeit war das Kreuz gefunden. Den aus dem heimatlichen Garten mitgebrachten Kranz von Immergrün befestigten wir oben, schnitten etwas Holz von dem Kreuz als Andenken ob — Blumen sonst hinzulegen wäre bei dem herrschenden Sturm und Regen ein nutzloses Beginnen gewesen. Wie lange die Holzkreuze erhalten werden, ist eine Frage, wahr scheinlich nur wenige Jahre. Einige Inschriften waren be reits verlöscht, das nebenanliegende Grab zeigte nur ein -T, also unbekannt, ein eisernes Kreuz war fast umgefallen, also scheinbar diese Art unbrauchbar in dem lockeren Boden. Doch sah ich zwei Porzellanschilder ,',Zum Andenken an unseren geliebten Sohn", also bereits nach dem Kriege anscheinend !»cn Angehörigen angebracht. Jetzt, da ich den Begräbnis- !rrt und die Grabnummer meines lieben Verstorbenen weiß !nnd die Behörden, trotzdem sie wußten, daß wir Deutsche j waren, sich so human benahmen, kann einer späteren Über führung oder dem Setzen eines würdigen stabilen Denksteins nichts im Weg stehen. Auf dem Friedhof in Lambersart, der ungefähr 4500 Grabsteine hat, ruhen alle rund um Lille, also auch in Roubaix usw. vorher beerdigten Deutschen; eng lische Krieger hat man dagegen auf -en allgemeinen Fried Höfen inmitten der französischen Gräber gelassen. Unsere Mission war beendet; noch am Nachmittag des 25. Juni fuh ren wir ab. Die ganze Reise hatte 4»/„i Tage in Anspruch genommen." Die Pariser Vlulhochzest. Am 24. August waren 350 Jahre dahingegeng- seit dem Tage, an dem eines der größten Verbreche» der Weltgeschichte begangen wurde: die Ermordung de. Hugenotten in der Pariser Bartholomäus- n a ch t. Unter den Opfern befand sich auch der edle Führer -er Hugenotten, der Admiral Gaspard de Coligny. Dieser bedeutende Heerführer und Staatsmann hatte nach dem Ende der Religionskriege mit dem Frieden von St. Germain das Vertrauen des jugendlichen Königs Karl IX- von Frank reich gewonnen und den Hugenotten nicht nur die Gleichbe rechtigung im Staate errungen, sondern ihnen sogar «in« De «sichen verbi» »en. Beistand -.u I e'u-vm? »eam.im«:» Hochschulen als Strafe anluohcn, daß die R !>> b jetzt rder der Schwarzwald abgehaucn wird? Wir bclürcktten. daß >ir deutschen Ingenieure und Gelehrte!', denn ihre luhülei inner einer verborge».'» .«äecke nntei l ückke:: i'.'e:d:n, r ir lei uns ! starrlvpslgeu SchulmZjter die lulholischen Kind« in Irland. Zu Beginn des Krieges sagten wir, daß von der Gewalt »richt» Gutes kommt. Wir glauben, daß wir damit im Recht gewesen sind. * * * — Ein fälschlich Totgeglaubter. In Bad Oldesloe fand man kürzlich die Leiche eines jungen Wanderburschen be raubt und ermorhet auf. Eifrige Nachforschungen der Po lizei schlossen darauf, daß der Ermordete der Mecklenburger Cjnwohncr K. sei. Der Vater -cs Ermordeten erkannte in der Leiche ebenfalls seinen Sohn wieder und so wurde die Leiche in Mecklenburg beigesetzt. Der Vater hielt das Grab in treuer Pflege, bis eines Tages sein Sohn wohl erhalten bei ihm wieder eintraf. Der Ermordete glich dem jungen K. so sehr, daß der Irrtum möglich war. Der Mord aber sinkt wieder in rätselhaftes Dunkel zurück. — Ein Riesengaswerk für das Elstertal. In Gera wird augenblicklich unmittelbar an der Bahnlinie Gera—Leipzig eine Gasanstalt von gewaltigen Dimensionen geballt. Der Gasbehälter mit 30 000 Kubikmeter Nutzinhalt ist 36 Mete-- hoch. Bis zur Fertigstellung des Werkes werden sich erheb liche Nachbewilligungen zu den vorgesehenen Baukosten nicht umgehen lassen. Trotzdem kann inan sagen, daß das Werl außerordentlich billig zu stehen kommt. Das neue Werk ist als Gruppengaswerk für das ganze Clstertal vorgesehen uns soll in einem Umkreise von 35 Kilometern möglichst alle Ort schaften mit Gas versehen. — 3in Mühlengetriebe zerquetscht. Im pommerschm Dorfe Gützlaffshagen (Kr. Greifenberg) geriet der Mühle» besitzer Gruchow in das Getriebe der Windmühle. Es wur den ihm die Kleider löllig vom Leibe gerissen. Er selbst er litt schwere Schädel- und Gliedmaßenbrüche und starb nach kurzer Zeit. — Der Kortosfelsegen auf der Rutschbahn. Der Besitzer einer hier zum Jahrmarkt aufgestellten Rutschbahn hat Na- turalprcise eingeführt. Er verlangt für jedesmaliges De- ni.tzen vier Kartoffeln. Der Mann kann sich vor Kartoffeln nicht retten. Er hat einen riesigen Zuspruch von den Kin dern, die überall her die Kartoffeln zusammenstehlen. Der Mann nimmt jedoch nur erstklassige Ware! — Das vergessene Halsband. Ein Halsband im Wert von vielen hunderttausend Mark ist einer Dame währen der Fahrt mit einem V-Zug von Breslau nach Berlin »»er koren gegangen. Auf der Station Sagan hatte die Dame den Waschraum aufgesucht und dort das wertvolle Kollier über den Scifenständer gehängt, beim Verlassen des Rau mes aber vergessen, es wieder an sich zu nehmen. Wenige Minuten später, als sie das Fehlen mertte, war der Schmuck schon verschwunden. Das Halsband besteht aus vielen nach der Mitte zu stärker werdenden Brillanten. In der Mitte befindet sich eine japanische Perle. An dem Anhänger, der die Form einer 8 hat, hängt ein großer Brillant, daran wie der eine äußerst wertvolle große indische Perl«. Auf die Wiederbeschaffung ist eine sehr hohe Belohnung ausgesetzt. — Ein neuartiges Flugzeug. In Norwich werden dies? Woche interessante Versuche mit einem neuartigen Flugzeug beginnen. Dieses soll fast ganz au« einem Metall von außerordentlicher Leichtigkeit bestehen, da« jetzt in einer eng lischen Fabrik hergestellt wird. Durch diese Metallkonstruktion wird das Gewicht des Flugzeuges um etwa 4 Prozent ver ringert werden. Es soll mit zwei Motoren von einer Ge samtstärke von etwa 1000 ?8. versehen sein. Vor allem soll das Flugzeug als Kampfmittel den Vorteil haben, gleichzci- gewisse Vorherrschaft gesichert. Gleichsam als Zeichen für die Versöhnung des durch den Glaubenskampf zerklüfteten Volkes sollte der junge Heinrich von Navarra, das Haupt der Hugenottenpartei, die Schwester Karls IX. und Tochter Katharinas, Margareta, heiratet» Am 18. August 1572 fand die Hochzeit unter großen Feierlichkeiten statt; zahk- reiche Hugenotten waren dazu nach Paris zusammengc- strömt. Nach den Festlichkeiten ließ mm die Königinmutter an» 22. August gegen Coligny, al« er aus dem Staatsrat tarn, einen Mordanschlag verüben. Aus einem Hause, dessen Besitzer ein Anhänger des hugenottenfeindlichen Geschlechts der Guisen war, wurde auf ihn geschossen und ihm Arm und Hand durchbohrt. Durch den mißlungenen Anschlag kam Katharina in eine schlimme Lage, wodurch dann der furcht bare Plan der Vernichtung der Hugenotten entstand. Am Abend des 23. August ergingen die Weisungen, und rasch folgte die Ausführung. Zuerst wurden die Häupter der Hugenotten ermordet, unter ihnen an erster Stelle Coligny. Dann läutete gegen 3 Uhr nachts die Glocke von St. Ger main l'Auxerrois zum Sturm, und nun begann das allge meine Blutbad, das in Paris 3 Tage währte und in dcn größeren Provinzstädten ein blutiges Nachspiel hatte. Es sollen über 22 000 Hugenotten ermordet worden sein. I» wahnsinniger Verblendung beteiligte sich Karl IX. selbst an dem Morden und schoß aus seinen Gemächern auf die lln- glücklichen. Die Stimme des Gewissens aber ließ ihm von nun an keine Ruhe mehr; von schrecklichen Träumen und grausigen Visionen gefoltert, starb er nicht lange darauf im Älter von 24 Jahren. was ist los? Die Schristleituna des „Der Deutsch Afrikaner" in Pretoria erhielt folgenden Brief, der trotz seu ncs Humors doch zum Nachdenken stimmen muß. Er lautet. Sehr geehrter Herr Kunze! Sie als Redakteur sollen und müssen ja olles misten: auch was in der Welt los. Ich werde mir erlauben, Ihnen mitznteilen, was in der Welt l o s ist. „Die Völker sind geldlos." „Die Schulden sind zahllos." „Die Steuern maßlos." „Die Politik charakterlos." „Die Sitten zügellos." „Die Aufklärung hirnlos." „Die Kleidung geschmacklos." „Der Schwindel grenzenlos." „Der Wucher erbarmungslos." „Viele wohn- — und brotlos." „Die Regierungen ratlos." „Dis Aussichten trostlos." „So, nun wissen Sic es. Besten Gruß P. Bimbo, c. o. Pagels Circus, -