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Montag» 14. Juli 1913 Nr. 160 8. Jahrgang. Liese Nummer umfaßt 8 Seiten. -> NL-erel steh« <m andern Ptell«. auderS o! mit langen S inmitten der »r^ Lei. den. Nun Li« türkische »schatalvschaarme« hüt «ach dem Abbruch der türkisch-bukgartschen »er. handln«--« de« Vormarsch gegen vnl- Die NetchSregierung tveist in der Nordd. Allg. Ztg. den Vorwurf der Schwäche gegenüber der Behandlung der Deckungsfragen zurück. Infolge ungewöhnlicher Kält« und starken Schneefalle» in den höheren Berglagen der Schweiz hat dort der Wintersport begonnen. Der Luftkreuzer Sachsen, der gestern von Leip« ztg nach Zittau fahren wollte, mußte Wegen Ge witter» bet Lausa um kehren. Mutmaßliche Witterung «n IS. Juli: wechselud« Wind« und BewöUung, müßig warm, hwcken. Gewitter. Neigung. 'ML Das Wichtigste vom Tage. Zu einem Fest der 100000 gestaltete sich gestern da» 12. Deutsch« Turnfest in Leipzig, zu dem der König und der Herzog von Sachsen- Coburg und Gotha erschienen waren.*) donien energisch annahim, in Bude Siebenbürgen befürchtet wurden, heute sehnsüchtig über di« grün junge» Mädchen, die Gchul- " ' 1 über di« «rücke blieb und einen Politische Tagesschau. «ue 14. Juli. Fritz Busch »tuä. weck, Scher N» Korps Ran- nd bündig gab der Kom- da» Wasser abzusttchm, kamen N» Mültzrknrcht» Di« WahlprüfungSkommission de» Reichstage» bbjahte die Frag«, ob in di« Wählerliste einge tragene, inzwischen verzogen« Wähler bei einer Nachwahl da» Wahlrecht ausüben dürfen. nach dem Vaterland« htnüberMcken, und daß daher di« Magyaren das Reichsschiff in das antirumänische Fahr- Wässer drängten. Nun ist eS da glücklich auf einer Sandbank aufgelaufen und mit ihm fitzt der Drei- bund fest. Das geschwächte Butzarien sieht sein Heil in Rußland und Rumänien ist mißtrauisch gegen di« Ehrlichkeit der Dreibundpvlitik geworden. Dieses Miß trauen, so gut «S eben noch geht, aus der Welt zu schaffen, muß jetzt das Ziel der Dreibundpvlitik fein, die Fäden zwischen Wien und Bukarest müssen Wieder fest geknüpft werden und Rumäniens Ansprüche müssen in Wien gewürdigt Werden. Hier kann in der Lad Deutschland, das neulich schon recht unzeitgemäß al» Vermittler zwischen Bulgarien und Rumänien ange- kündigt wurde, als ehrlicher Makler wirken. Denn an einem starken Rumänien, das die Wacht am Pruth gegen die Russen und an der Donau gegen die Balkan- slawen hält, haben Wir Deutsch« auch ein sehr reale» Interesse. mein kleine« Fräulein, die Leute machen den Mühlen rechen sauber, Wei- da» Unwetter so viel Unrat an- «schwemmt hat, baß da» Wasser nicht mehr äblaufen «Mn. Ach, weiter nicht», sagte sie «in wenig entk täuscht und wollte schon weitergehen, al» sich gerade ein starke Bewegung unter der Menge geltend machte. Die schwangen sich über da« steinern« Brückengeländer und liefen, an jeder Uferseite einer, in gestrecktem Lauf nach dar Mühle hin. Sin Raunen und Munkeln ging durch die Meng». Ml, Augen schauten scharf und gierig dorthin, wo offenbar irgend etwa» passiert «ar. Gleich dm beiden Schutzleuten Wrangen sich nun auch Männer, Frauen und Kinder über da» steinern« Brückeng-länder, traten in dm wohllultwter- tm Gärten alle» nieder, Mm in der -ast, nur ja schnell htnzukonnwen. Bohnmstangm und Grbsmreiser um, und rin, Rott« Kinder macht» sich daran, in Seelenruhe di« Srd- Leerm, di» noch nicht -«rtretm «arm, auGMen. Da jung» Mädchen stand noch immer auf der Brück», obwohl di« Turmuhr längst mit hartem, mahnenden Schlag dm Schul ansang verkündet hotte. ChrsstiN« Ledig hatt« noch nie et wa» Schreckliche» zu sehen «kommen, aber diesmal wollt« st» istch daa NM «ntgeh»n lallen. Watz bi» in di» Lippen, verharrt« st« unt«r dm Menschen, zitternd vor dem Fürcht«, lichm Mochte hmte Ne SeÄta mal ohne st« ftrttg wer- " - Schritt der Poltz?'gewal- vllstell«. Gr war zu dick, Der Dreibunä unä äer Balkankonflikt. Durch die Unterwerfung Bulgariens unter den russischen Willen, die zwar mit gewissen Klauseln ver brämt wird, um den Rückzug nicht gar zu offensichtlich werden zu lassen, die aber doch nicht mehr anzuzweifeln ist, ist die russische Politik wieder obenauf am Balkan. Die Träume der Panslawisten, Ne durch Ne Ablehnung der zwischen Vermittlung so unsanft gestört wurden, werden wieder lebendig. Mit dem Stet- gen de» russischen Einfluss«» sinkt in gleichem Matze wieder der Einfluß de» Dreibund» herab. Der Drei bund ist Wenigstens für den Oftdalkan identisch mit Oester» re-ich-Ungarn. Alle Erfolge der Donaumonarchie sind dort Erfolge de» Dreibund«», alle ihr« Mißerfolge auch Mißerfolg« de» Dreibünde». Al» Rußland» PrvteftoratSl-1 tagswahlkreise Stuttgart Wird demnächst «in« Er satzwahl erforderlich. Der bisherige Vertreter, Reichs» tagsabgeordneter Hildenbrand, wird an Stelle de» verstorbenen Abgeordneten Ztetsch zum Sekretär der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion gewählt Werden, siedelt infolgedessen nach Berlin über und beabsichtigt, sein Mandat zum Reichstage und zum Württembergs scheu Landtage niederUulegen. , H MM) HÜ? AtzU, Bundesregierungen liegt gegenwärtig ein Entwurf zu einer neuen Prüfungsordnung für Aerzt« vor, der da» Ergebnis von Beratungen ist, die seit einer Reihe von Monatein zwischen der Reichs» und der preußischen Re- gierung gepflogen worden sind. Voraussichtlich wird NS zum kommenden Winter eine Vorlage für den BundeSrat fertiggestellt sein. Al» wichtigste Aende» rung kommt dabei «ine stärkere Berücksichtigung der so zialen Medizin in der Etlichen Ausbildung in Be tratet. * Mo ganze Strenge NS Gesetzes gegen di« Anti- militari ston. Di« französische Kammer fetzte am Frei tag die Beratung der Interpellation über Ne Zwischen fälle in den Kasernen fort und nahm eine Tagesordnung Noel, in der dajS Vorgehen der Regierung gebilligt wurde, in ihren einzelnen Abschnitten an. Der letzüe Abschnitt, der Ne Anwendung der ganzen Strenge de» Gesetzes gegen Ne Antimilitartsten fordert, wurde fast einstimmig durch Hankaufhebeu angenommen. Hie rauf beschloß Ne Kannner auf Ansuchen de» Minister- Präsidenten, in der nächsten Woche all« Sitzungen Nr ^Beratung der Militärvorlage zu widmen. * Mo Auflösung vor Wie verlautet, besteht die Absicht, Ne Arbeiten der Straf. rechtSkommission, Ne mit der Ausarbeitung eine» Vor- durch da» Tor ging und auf kiesLeMttetom Weg auch an da» Ziel kam. Er wußte, daß Tote auch durch N« größt» Eile der Lebendigen nicht wieder -UM Leben erweckt werden können. Ms er an Ort und Stelle angelangt war, 'wurde ihm sofort aus einer Stange ein triefend nasser, schwarzer, steifer Fitzhut gereicht. Gr nahm ihn in dK -aNd^ besa- ihn und zog dann eine am inneren s" kart» heraus, aus der der Swine: j stand. Da, Chargiertenzeichen al» dalta erklärt« alles andere. Kurz u streben so kläglich Schiffbruch erlitten hatte, da schien Oesterreich wieder Ne Vorhand tm politischen Spiel zu haben. G» glaubte diese günstige Lage nicht besser auSnützen zu können, al» durch eine Unterstützung Bul gariens. Rußland hatte sich während der Balkankrise der Bulgaren lange nicht mit der Wärme angenommen als der Serben und der Griechen; «S sah in dem mächtig aufstrebenden Reiche König Ferdinand» einen ernsthaften Rivalen um den Besitz von Konstantinopel. Als dann der Konflikt Innerhalb de» Bunde» zum Ausbruch kam, da wurde Bulgarien von der russischen Diplomatie Wohl mit einer gewissen Rücksicht behandelt, wie man eine Macht behandelt, Ne man nicht liebt, vor der man aber Achtung hat. Aber der herrisch« Ton de» Zarenbriefes hat in Sofia doch da» Selbstgefühl arg verletzt und sicherlich zu der Wandlung der bulgarischen Politik nach der kriegerischen Sette hin betgetragen. Hier setzte die österreichisch« Diplomatie ein. Sie nahm sich der bul garischen Wünsch« an und hofft« dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, den russischen Einfluß in Sofia zu vernichten und durch Bulgarien den Serben eine Lektion zu erteilen. ; Aber diese österreichisch« Rechnung hatte ein Loch. Erst wenn Ne diplomatische Geschichte dieser denkwür digen Gommerwochen, in denen nahezu jeder Tag das diplomatisch« Bild verändert sah, geschrieben ist, wird mim Aar urteilen können, wie Graf Berchtold die Ge fahr verkennen konnte, Ne von Rumänien her seiner einseitig auf die Unterstützung Bulgarien» eingerichteten Politik drohte, vielleicht, Nrß man am Ballhausplatz Rumänien» sich völlig sicher glaubte, so etwa wie Zar Nikolaus l. von RuMand vor dem Krimkrtege die Be denken über di« Haltung Oesterreich» in seinem Konflikt mit den Westmächten mit den selbstsicheren Worten zu entkräften glaubtet Wenn ich von Rußland spreche, so spreche ich auch von Oesterreich. Aber vor 60 Jahren hat Oesterreich besser al» heute Ne Bedeutung Rumä niens — der damals noch getrennten Donaufürstentümer Moldau und Walachei — erkannt und Oesterreich, dem wenigs Jahre vorher Rußland die rebellischen Ungarn gebändigt hatte, schwenkte von Rußland ab, sobald rus- fische Truppen in Ne Donaufürstentümer etnrückten. Und seitdem ist «S in Wien ein politisches Gebot ge blieben, sich Rumäniens gegen Rußland zu versichern. Vielleicht war Ne Gewohnheit, Rumänien an Oesterreichs Der Ertrunkene. Humoreske von A. v. Seidebert. N»«dr <k ixid-iin Gin schwere» Wetter war am Abend Wer da» lieb- liche Bergland niedergegangen. Unaufhörlich hatte e» Ne ganze Nacht geregnet. Aber am Morgen; machte di« Sonn« sich wieder auf Ne gewohnt« Reife, und zeigt« den Bewohnern von Rosendurg, der schönen, kleinen Universitätsstadt, wieder einmal, daß st« immer Siegerin blieb. Al» sich di« «b«n besagten Einwohner den Schlaf vollend» au» den Augen gerieben hatte nL Pa sahen sie von den Spuren NS Unwetter» nichtz viel mehr, al» daß di« sonst klar« Flut Nr Nahl, «in«» für gewöhnlich nicht großen Flusse», sich in fast orange- färben« Lehmbrüh« verwandelt hatte, und Nr Fluß «recht gestiegen war. Vie! Unrat, Heu von Nn gerade g«. mähten Wiesen, Hotzstück» aller Art führt« er mit, und da» alle» staute sich an Stadt gelegenen MM«, hatte sich "in den Mühlenrechen gesetzt und ihn verstopft, so daß das Wasser Wer Ne User zu gehen droht«. Darum waren auch schon Männer in Kähnen daNi, mit Stöcken, Stangen und eisernen, Haken den Rechen zu r«inig«n, um Nm Wasser wtedtr völligen Abfluß zu verschaffen. Da dw Stelle dicht qn «iner Straße lag uttd g«aN vor einer Brücket so hatten sich nach und nach viel« Menschen gefunden, di« Nr ArNit d« Männer zusahen. Auch einig« Po- Giften NsÄNn sich darunt«. Da» Gro» Nv Zu schauer aber machten di« Schulkinder au», Ne unenN w«gt standen, bi» «in Blick auf die nah» Turmuhr sie ^Krte, daß «, höchst. Zeit zur Schul« L, und da» Pflichtgefühl Wer N« NeugierN siegt». E»w«r kurz vor. iier Tageblatt Anzeiger Mr öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /wer Sonntagsblatt. all rweten die fremdesten Leute mwetmrnNn Di* ein« fanden es entsetzlich^ daß es ein hossnunpilookler j^tstger Mann fit, wo N« Männer nachgewiesenermvßen doch schm so knapp Wien, N» «nNren betonten, daß all«» Unglück »an Nr Trtnkerei hertamme, und man nun endlich daran gehen müsse, abstinent« Universitäten zu gründen. Kurzum, di« »rück» von SWstnLurg war plötzlich N» Sttll« gmmdm, wo man Rat für all« Schift«» Nr Welt wußte. Dhrtstin- ch»n aber sagt, so laut, daß all««» Hörten: Ach g«raN «in Student, - ist ein Jammer. Unterdessen wurden allevott» di» Randalwn, di» nach ihrem gestrigem Kneipabend noch vergnügt im Nn Federn lagen, alarmiert. Di» ltehen stch in all«, Sil« »in« Hand voll Wasser «Nr» Schicht lausen und waren in «enig Mi- nuwn, schrecklich ernüchtert, in ihrem vttchnechau* versam melt Blaß und erschüttert betraten st« dm st« «NnN vorher mit ihrem Chargiertem V, kn»tpt hatten, Nr nun nicht mehr unter den in Nr Haltung zu er besser magya rische Jnteressmr die ReichSpolitik, wie schon so ost, ungünstig beeinflußten. ES wäre immerhin möglich, daß Von Nr stark nationalen Bewegung in Rumänien, da» in Nr vchftankrfse nicht nur für Ne Erhaltung Ns bestehenden Kräfteverhältnisses unter Nn Balkanstaaten lenossen in Make- Rückwirkungen auf ,n Rumänen schon Wien GrenzpfMe acht Uhr, al» ein hübsche», junge» Mäl mopp« in Nr Hand, in schnellem Lauf kam, beim Anblick Nr Menschen stehen