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Der sächsische Erzähler : 30.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192207301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220730
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Druckfehler: Sonntagsbeilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-30
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.07.1922
- Autor
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Der Anfang de» ?S. Hahrhundert» brachte di« Schreib maschine auf einen wichtigen Wendepunkt: man ging allmäh lich daran, richtige Tastenschreibmaschinen herzustellen. Zu nächst beschäftigte sich Karl v. Drais, der Erfinder und Er bauer des ersten primitiven Fahrrades, mit der Herstellung 'einer Tastenschreibmaschine, und darauf folgte zu Ende der Zwanziger Jahre die schon recht gut verwendbare Maschine des Amerikaners Durch, die, als sie späterhin etwas verbes sert wurde, bereit» in der Art gebaut war, daß jeder Buch stabe am Endteil einer kleinen Hebelstange angebracht war, die durch den Druck einer mit ihr verbundenen Stange den Buchstaben aufs Papier preßte, eine Methode, die, wie be reits erwähnt, Mailing Haysen später auch bei seiner Schreibkugel anwendete. Nur einen Nachteil hatten alle diese Maschinen noch, das Papier bewegte sich beim Schrei ben nicht mit, so daß man genötigt war, es beständig mit der Hand weiterzuziehen. Indes wurde alsbald auch dieser > Mißstand beseitigt, und als man die von Beach 1855 erfun- ,denen Typenstangen, um Raum zu sparen, auch noch im j Kreise aufstellte, und 1867 der Mechaniker Pratt eine Ma schine in dieser. Sinne baute, die, wiederum verbessert, ! ebenso wie auch die von den Buchdruckern Sholes und Souls » gebaute Schreibmaschine, 1873 von der amerikanischen Waf- sfenfabrik Remington in Ilion hergestcllt wurde, war es so j weit, daß man die Schreibmaschine mit Recht als wertvolles 'Hilfsmittel betrachten durfte. < Seit dieser Zeit sind denn auch zahlreiche, ja weit über <100 Arten von Schreibmaschinen patentiert und hergestellt § worden, Maschinen mit Tastern wie auch tastenlose Maschi i nen, bei denen zur Einstellung der sämtlichen Buchstaben nur j ein einziger Taster gebraucht wird. Diese Maschinen sind «deshalb auch billiger, haben aber den Nachteil, daß, da nur i die eine Hand benutzt werden kann, das Schreiben wesentlich «langsamer von statten geht, als das mit der Tastenschreib- -maschine. In neuerer Zeit hat man sogar die Elektrizität (in den Dienst der Schreibmaschine gestellt, und namentlich in i Amerika läßt man das Maschinenschreiben * schon vielfach ! durch den elektrischen Strom besorgen. Daß die Schreibmaschine noch immer unablässig vervoll kommnet wird, versteht sich von selbst: vor allem aber ist es erfreulich, daß gerade die deutsche Industrie >n neuerer Zeit Schreibmaschinen hergestellt hat, deren Ausführung in jeder Hinsicht vorbildlich ist. Aus Sachsen. Lasten, 29. Juli. Leichenüberführung nach Dresden ? durch Kraftwagen. Die städtischen Kollegien in Dresden haben im vorigen Jahre die Mittel zur Beschaffung von zwei Leichenüberführungs-Kraftwagen für das städtische Be- ! stattungsamt bewilligt. Von diesen beiden L-ichenwaaen ihwivd der eine demnächst dem Betriebe übergeben. Der -'Kraftwagen faßt zwei einfache Särge, die nebeneinander auf « Schienen rollen, oder einen Prunksarg, der auf einer Mittel- : schiene läuft. Der Wagen soll besonders auch zu llberführun- ligen von und nach auswärts dienen. Bei solchen Überführun gen ist die Benutzung eines Kraftwagens billiger, als die Überführung mittels Eisenbahn, weil dadurch der Zinkeinsatz und die Kosten der Überführung vom Trauerhause nach der Bahn und am Bestattungsorte von der Bahn nach dem 'Friedhöfe, sowie die Fracht erspart werden. Gegenüber dem Leichenwagen mit Pferdebespannung hat der Kraftwagen bei Überführung den Vorteil der schnelleren Beförderung, was besonders auf Leichen zutrifst, die der Dresdner Feuer- , bestattungsanstalt zur Einäscherung zugeführt werden sol- ?len. Die dauernde Einstellung des Kraftwagens erfolgt in i der Zweigstelle des Dresdner städtischen Marstalls, Löbtauer ' Straße 70. Dittmannsdorf bei Nossen, 29. Juli. Schlimme Tat eines .' Irren. Der Landwirt Eichler, der erst vorige Woche ver suchsweise wieder aus der Irrenanstalt entlassen wurde, hat i in einem neuen Anfall von Irrsinn sein 2 Jahre altes Kind und sich selbst erschossen. St. Egidien, 29. Juli. .Für 100 000 Mark Strümpfe gestohlen. Einbrecher entwendeten nachts in der Strumpf- i sabrik von C. H. Wolf jr. für weit über 100 000 Strümpfe. Olbernhau, 29. Juli. Ein schöner Hochzeitsbrauch wird hier noch geübt. Man versteigert nämlich bei Hochzeiten den - Brautschuh zum Besten eines guten Zweckes. Ein junges i Ehepaar überwies dieser Tage der Ortsgruppe der Schwer kriegsbeschädigten aus einer solchen Versteigerung 535 -K. t Johanngeorgenstadt, 29. Juli. Ein Raubüberfall wurde i hier in später Nachtstunde auf den Wirt der Bürgerschänke, Häcker, ausgeführt. Drei fremde Personen, dem Aus ¬ sehen nach Touristen, kehrten abend» kn dem ammmteer Da« kal ein, uich al» später all« einheimischen Säfte nach Hause waren, sprang einer dieser drei Männer aus, zog «inen Re volver und forderte sofort vom Wirt einen Betrag von 50000 Mark. Der Wirt gab ihnen nur 8000 Mark. Da raufhin fiel ein Schuß und der Wirt mußte schwerverletzt nach Zwickau ins Kreiskrankenstift gebracht werben, Dre drei Verbrecher entkamen. Neues aus aller Wett. — Der bestrafte Bürgermeister. Aus Halle wirb be richtet: Die Strafkammer in Halberstadt verurteilte den zweiten Bürgermeister der Stadt Offersleben. Dr. An ton Suerth, rpeg-fl passiver Bestechung zu 20000 Mark Geldstrafe. Er hat während der Verhandlungen der Stadt mit der Thüringischen Gasgesellschaft in Leipzig zwecks Übernahme des Offerslebener Gaswerkes der Gesellschaft ge droht, daß er di« Verträge rückgängig machen werde, wenn er nicht einen leitenden Posten in der Verwaltung der Ge sellschaft bekomme. —Der „verschollene- Turner. Von den zum Arbeiter turnfest am Sonnabend nach Leipzig gekommenen Schwei zern war, wie berichtet, seit dem Tage der Ankunft der Kon sumangestellte Nydegger verschwunden. Er hat sich jetzt wiedergefunden und ist mit seinen Turnkameraden nach Ber lin weitergereist. Angeblich soll er jeden Tag sein Quartier gewechselt haben und deshalb nicht aufzufinden gewesen sein. — Die kosten einer Südamerikareise. Infolge des wei teren Fortschreitens der Markentwertung haben die nach Südamerika verkehrenden deutschen Schiffahrtslinien sowie der Königlich holländische Lloyd die Fahrpreise für die dritte Klasse nach den Häfen Südamerikas wie folgt erhöht: 12 000 Mark für einen Platz im Wohndeck, 15 000 Mark für «inen Kammervlatz. — Stakt vier Millionen Kronen — Papierschnitzel. Ein Bankinstitut in Klagenfurt sandte einen Geldbrief mit frem den Valuten nach Wien, jedoch fand man in Wien in dem Brief nur Papierschnitzel. Die Vernehmung führte zu der Verhaftung eines Angestellten des Instituts, und es gelang den ganzen Inhalt des Geldbriefes, der vier Millionen Kro nen betragen hatte, zur Stelle zu bringen. — 7 Milliarden Kronen Hochwasserschaden. Aus Inns bruck wird gemeldet: Der Gesamtschaden, der durch das Hoch wasser in Vorarlberg entstanden ist, wird, einem Telegamm aus Innsbruck zufolge, auf 7 Milliarden Kronen geschätzt. — Ein eigenartiges Heiraksgeiuch stand dieser Tage in einem Lörracher Blatt: „Netter Junggeselle mit Lebenser fahrung, in behaglicher Stellung, an Mithilfe im Haushalt gewöhnt, Besitzer einer schönen Junggeselleneinrichtung und von 75 gefüllten Einmachgläsern, sucht energische, aber liebe volle, bessere Lebensgefährtin. Es wird mehr auf gute Be handlung als auf Vermögen gesehen, da solches ausreichend vorhanden." Dieser nette Junggeselle mit den 75 gefüllten Einmachtöpfen dürfte nicht umsonst an die Herzenspforte einer energischen, aber liebevollen Jungfrau pochen. Ganz wohl scheint ihm dabei aber noch nicht zu Mute zu sein, da ihm eine „gute Behandlung" wichtiger als Hab, und Gut erscheint! — Die Schicksalsgeige. Vor einigen Wochen kam nach 7jähriger Gefangenschaft ein deutscher Infanterist aus Nord böhmen heim, dem seine Liebe zur Musik drei Jahre Gefan genschaft gekostet hat. Er war ein guter Geiger und besaß ein vorzügliches Instrument, das er mitnahm, als er 1915 einrückte. Er kam bald in russische Gefangenschaft und es gelang ihm, auch dahin seine Geige mitzunehmen, die ihm die Leiden der Gefangenschaft hundertmal-! erleichtert hat. Vor drei Jahren ging ein Transport Gefangener in die Hei- mit, darunter auch er. Als sie bereits viele Meilen vom La ger entfernt waren, erinnerte er sich seiner lieben Geige. Wieder zurück, die Geige holen, das war sein fester Ent schluß, von dem ihm seine Kameraden vergebens abzubrin gen suchten. Auf dem Rückwege wurde er abermals gefan gen und er mußte noch weitere drei Jahre in Gefangenschaft verbleiben, bis er in diesem Jahre endlich heimkehrte und zwar mit seiner Geige, die er nun nach tausenderlei Nöten und Gefahren sicher geborgen weiß und die ihm nun doppelt lieb und wert ist. — wie Mozart mik der Rase Klavier spielte. Eine lustige Wette bot einmal Mozart Haydn an, indem er bei einer fröhlichen Gesellschaft zu ihm sagte: „Ich wette um sechs Flaschen Champagner, daß ich ein Stück komponieren will, das Sie nicht vom Blatt spielen können." Haydn nahm dft Wett« «, und Mozart warf nur «kni«« Rot« «ck» Po. pftr. Zunächst war Haydn überrascht von der Leichtigkeit der Kompoftuon. plStzlich aber hielt er an und fragt« »Wie soll man da» bloß spielen? Mein« beiden Hände stich an den äußersten Enden de» Klavier», und zu gleicher Zeit soll ich in der Mitte eine Taste anschlagen. Da» geht nicht I" „Ed geh! doch!" rief Mozart, setzte sich an» Klavier, und an der b«tres senden Stelle schlug er die Taste tn der Mitte an, tNd«m «l sie mit der Nasenspitze berührte. Haydn müßte da» aller ding» schwer fallen, denn er hatte eine Stumpfnase, Mozart aber «ine sehr lange, und so zahlte denn Haydn die sechs Ma schen Ehampagner. L. 15. — Es gibt kein sichere« Mittel, um di« Sommer sprossen dauernd zu entfernen, so viel« ihrer auch angeprie sen werben. Der Erfolg bei allen Mitteln ist nur von kurzer Dauer, und nach einer Reih« von Wochen sind die kleinen Mecke genau wieder wie vorher vorhanden. All« Sommer sprossenmittel haben das gemeinsam, daß sie di« sarbstojs führende Schicht der Oberhaut zur Abstoßung bringen, nach deren Anwendung führt die neugebildete Haut weniger Farbstoff, und somit ist der Zweck der Entfärbung zunächst erreicht. Das beste Mittel hierzu ist da« Sublimat in 1» bis 2prozentig«r Lösung, das entweder wiederholt aufgepinselt oder in der Weise angewendet wirb, daß man ein mit dieser Lösung angefeuchtetes Läppchen auflegt und mehrere Stun den liegen läßt. Die Haut stößt sich darauf mehr od«r min der stürmisch ab, und die sich neubildende ist dann farblos oder jedenfalls weniger gefärbt. Da diese Kur jedoch sehr scharf ist, darf sie nur unter ärztlicher Kontrolle vorgenom men werden. Ähnlich wirkt der Seifenspiritus. der dreimal täglich aufgepinselt wird. Mildernde Mittel sind der Dorar und der Schwefel. Man reibt mit einer Lösung, di« aus 15 Gramnr Borax, 20 Gramm Kölnisch-Wasser und 180 Gr. Spiritus besteht, das Gesicht «in- bi« zweimal täglich ein. Den Schwefel verwendet man in Form einer mit aromati scher Essigsäure hergestellten Paste. Den roten und grünen Schleiern rühmt man nach, daß sie das Entstehen der Som mersprossen verhindern. A. R. w. — 1. Um Holzwürmer gründlich zu vertreiben, bläst man mit einer Ballonspritze so lange in die Wurm löcher, bis man glaubt, daß das Wurmmehl völlig entfernt ist. Hierauf träufelt man mit einem kleinen Haarpinsel Ben zin oder Essigessenz in di« Löcher. Wird, wie di«» oft ge schieht, versäumt, das Holzmehl vorher zu entfernen, so ist den Würmern nicht beizukommen. 2. Spritzen Si« in die Bohrlöcher der Holzwürmer Wermutabsud oder Karbolschwe- fslsäure. dann werden die Tiere verschwinden. M. 6. — Klauseln auf Hypotheken, die besagen, daß Zah lungen in Gold zu erfolgen haben, sind durch Bekannt machung vom 29. September 1914 für unverbindlich erklö-t worden. Ihr Schuldner kann also mit Papiermark zahlen. Kirchliche Nachrichten. Burkau. Dom. Vll. p. T ri n. Frich ^>S Ubr: Lei^- - und heil. Abendmahl: 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst. Beerdigt am 29. Juli Johann Carl August Heinrich Gneuß, Privatus, 78 Jahre 21 Mon. 3 Tag« alt. Reukirch a. H. 7. Sonntag nach Trinitatis. Vorm. 8 Uhr: Beichte und Abendmahlsfeier. Pf. Eidner. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Pf. Dillner. Darnach: Kinder gottesdienst. Pf. Eidner. Nachmittags: Amtshandlungen 3/i.2 Uhr^Stellen des Ringenhainer Mädchenabends beim Werner'scyen Gasthof zum Ausflug nach „Neudörfel". — Abends 8 Uhr: Jugendbundversammlung in Oberneukirch. — Dienstag, abends 8 Uhr: Mitgliederversammlung des Jünglingsvereins. — Donnerstag: Mädchenabend im Vereinshause. — Freitag, vorm. 7 Uhr: Beichte und Abendmahlsfeier. Pf. Eidner. 10 Uhr im Bethlchemstift: Kinderqottesdienst. Beerdigt: Elisabeth Bernhard aus Niederneukirch, 7 Stunden alt. Mlkhen. Am 7. Sonntag nach Trinitatis früh 7 Uhr deutsche Abendmahlsfeier, 8 Uhr deutscher Gottesdienst. 10 Uhr Kindergvttesdienst. Nachm. 3 Uhr Waldfest auf den? Schloßberg in Kirschau. — Montag, nachm. 6Vs Uhr: Feier liche Grundsteinlegung der neuen Kirche zu Kirschau. — Mittwoch nachm. Monatsversammlung des Frauenvereins auf dem Mönchswalder Berge. Zeitgemäße Betrachtungen. - Der stürmische Julii H-ntzch sind die Juli-Tage, — wenn sie licht und sonnig j sind, — doch ihr Reiz steht sehr in Frage, — wenn da kühler < weht der Wind, — wenn an Tür und Tor er klopft, — wenn ' dazu der Regen tropft — und von solchen bösen Tagen — ! muß ich singen heut und sagen. Denn in diesen Juliwochen — blieb die Hundstagshitze ! fern, — hat die Sonne sich verkrochen — oder streikt der i Hundstagsstern? — Grade wie Novembersturm — brauste ! es um First und Turm. — ist der Sommer übersprungen — j und der Herbst schon eingedrungen' Wirbelnd trieb der Wind die Blätter — und zerzaust' ' den Rosenstrauß, — och, bei solchem Hundewetter — jagt i man kaum den Hund hinaus. — Hundstapshitze keine Spur, — tiefer sank die Tempratur, — täglich mit Eeschimpf, Ge zeter — blickt der Mensch ouis Barometer. Regenbö'n und Wirbelstürme — übten leider viel Ter ror, — wetterfeste Regenschirme — knickten wie im Schilf das Rohr, — rissen uns den Hut vom Kopf, — lösten auch . manch blonden Zopf. — und die ttbermützen flogen — durch s die Straße hoch im Bogey. Wetterstürme sondcraleichcn — brausten durch der Hci- ! mat Gau'n, — und am Himmel sind die Zeichen — böser > Stürme längst zu schau'n. — Teu'rungsfolgen weit und breit, — Wirtschaftskrisen, Streik und Streit. — Stürme selbst im Parlamente — und nun Sturm der Elemente. Das ist nun die Zeit der Reisen, — ist die schöne Ferien zeit, — Heuer wir- sie keiner preisen, — wer verreiste, dem tut's leid. — Aus Verzweiflung drischt er Skat — und die - Gattin desparat — rüst: — da gibt er nun die vielen — Gelder aus, um Skat zu spielen. Darum helft Ihr Wettevgötter — spendet endlich Son nenschein — Ja, wir bitten um gut Wetter, — auch die Ernte soll gedeih'«. — Und dieweil die Hundstagsglut — i gar so dringend not uns tut — möge der Au mist gescheiter Zelter. .Mittwoch: Schöpsenfleisch mit Kartokfelstückchcn und Möhren, gießt dann alles durch ein weißes Leinentuch, ohne zu drük- Donncrslag: Fischkoteletts mit holländischem Beiguß und iten, und fügt dem Saft Zucker nach Geschmack zu, den man Salzkartoffeln. .Trettag: Gebackene Nudeln mit Pilzqemüse. Sonnabend: Saure Kartoffelstückchen mit Gurke. Sonntag: Tomatensnppe, Kalbsbraten mit gemischtem Ge müse, Obstkuchen. halsige Flasche von zwei Liter Inhalt tut man knapp zwei Pfund Beeren, ein Stück Zimt und einige Nelken und füllt die Flasche mit gutem Korn, Arrak oder Franzbranntwein voll. Das läßt man 3 bis 4 Wochen in der Sonne ziehen. Küchenzettel. Montag: Kräupchen mit Kohlrabi. Dienstag: Kirschsuppe*) mit gestürztem Grieß. vorher mit wenig Wasser aufgekocht hat und der wieder voll ständig kalt sein muß. Den fertigen Likör füllt man in Fla schen und verkorkt diese. Nach Verlauf von 4 Wochen ist der Likör trinkbar und gilt als sehr bekömmlich. Zur Mar- melade läßt man zwei Pfund Beeren mit einem halben Liter Wasser eine Viertelstunde kochen, fügt dann 1 Pfund Zucker zu und läßt beides zusammen noch so lange schnell kochen, bis es stückweise, nicht tropfenweise vom Löffel fällt. Dann füllt man die Marmelade heiß in erwärmte Gläser — Zum Saft läßt man 5 Pfund schwarze Johannisbeeren mit einem halben Liter Wasser gut auskochen, läßt den Säst über Nacht durch ein Leincntuch langsam abtropfen, brinft ihn am nächsten Tags zum Kochen, tut dann zwei Pfund Zucker, am besten ein Teil Kandiszucker, dazu, rührt den Saft beständig um, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist. läßt ihn ein paar Minuten stark kochen und füllt ihn dann, etwas abgekühlt, in saubere Flaschen, die man verkorkt, wenn der Saft erkaltet ist. Mit frischem Wasser verdünnt gibt der Saft ein gutes Erfrischungsgetränk, als Heilmittel gibt man ihn löffelweise unverdünnt. — Gelee wird fast -- ----- ^---1- ----- >>>-»o >>»-»>>, : Pfund Zucker nehmen und Saft und Zucker etwas liin- lochen lassen. Auch dieses gibt man löffelweise als Heil- l bei Husten und Heiserkeit. ein, kochen de, Spinats braucht man garkeinWas - 1 -uzusctzen. Man wäscht die Pflanzen sorgfältig, setzt sie ' Topf hinten auf die Ofenplatte, wo er sich ganz langsam nnt. Nach kurzer Zeit fällt das Gemüse zusammen, es - lt sich soviel Saft an, daß man es weiter schmoren ' ne Master hinzuzusetzen. Auf diese Welse braucht 'Ht " '.'Uv 'n? '' I- Brühe wegzugießen, die Nährsalze bleiben alle «rkett. Likor wird aut kolaende Art ber.'itct: In eine wen- kann, und der Spinal schmeckt viel kräftiger. *) Kirschsuppe auf folgende Art schmeckt ausgezeichnet und kann warm mit gestürztem warmem Grieß als Mittag essen und, beides kalt, als Abendessen gegeben werden. Ein Pfund süße, schwarze Kirschen entkernt man und läßt sie dann mit einen, halben Liter Wasser und zwei Eßlöffeln Zucker einige Minuten lang kochen, rührt das dann durch ein Haarsieb, daß alle Kerne zurückbleiben, läßt den Fruchtlos! wieder zum Kochen kommen, tut reichlich Zucker dazu und verdickt den Saft mit drei Teelöffeln Gustin oder Mondamin, in kaltem Wasser angerührt. Zuletzt gibt man zu diesem verdickten Saft die gekochten Kirschen, nicht durchgeschla gen, mit ihren, Saft. **) Gestürzter Grieß ist zu dieser Fruchtsuppe die beste Beilage. 1 Pfund möglichst starken Grieß läßt man unter be-! . . i ständigem Rühren in 1'/> Liter kochende verdünnte Milch ; cmlaufen, tut emen gestrichenen Eßlöffel Salz und ein paar Flöckchen Butter oder Margarine dqzu und läßt den Gricf langsam zu dickem Mus ausquellen. Danach drückt man iln in eine kalt ausgesnülte PorzellanschMcl und stürzt ihn gleich darauf aus einen Teller zum Anrichte" » Schwarze Johannisbeeren zu vr werden zu Likör, Marmelade, Gefte beides letztere gilt als gutes Heilmittr! "
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