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Der sächsische Erzähler : 30.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192207301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19220730
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19220730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Druckfehler: Sonntagsbeilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-30
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.07.1922
- Autor
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wird, da sich die überzahlten Beträge bereits setzt tm Besitz des Fiskus befinden, der Juli-Zeichnungskurs, also 94 vom Hundert, angerechnet. Hiernach ist es zwecklos, schon setzt Anträge auf Anrechnung bei den Finanzämtern zU stellen. Insoweit jemand Anrechnung überzahlter Reichsnotopferbe- tläge auf Zwangsanleihe will, hat er zurzeit nichts zu tun; es genügt, wenn der Antrag bei Abgabe der Vermögens- steuererklärung gestellt wird. Der günstige Juli-Zeichnungs- kurs von 94 vom Hundert ist dann aus jeden Fall gesichert. Reichsnotopfer und Iws;rLS?.r:.e'-tze. Nach 8 36 des Bcrmögenssteuergesetzes ist das Reichs- notopfer nur in Höhe non 10 vom Hundert des abgabepflich tigen Vermögens, mindestens aber in Höhe von 33"., vom Hundert des gesamten Notopfers, und bei Vermögen über 1 027 000 .st mindestens in Höhe von 40 vom Hundert des gesamten Notopfers zu entrichten. Die hierüber hinaus be reits entrichteten Notopferbeträge sind auf Antrag entweder nach 8 39 des Vcrmögenssteucrgesetzes zurückzuerstatten oder nach 8 12 des Gesetzes über die Zwangsauleihe auf die ge schuldete Zwangsanleihe anzurechnen. Wer von dein letzte ren Recht Gebrauch machen will, hat den Antrag gleichzeitig mit der Abgabe der Vermögenssteuererklärung, die im Ja nuar 1923 stattfinden soll, zu stellen. Als Zeichnungskurs Kleine politische Nachrichten. Der Reichspräsident aus der Mitteldeutschen Ausstellung. Neichspräside k Ebert ist am Freitag morgen nach Magde burg gereist, un. dort die Mitteldeutsche Ausstellung zu be sichtigen. Auf Begrüßungsansprachen des Oberpräsidenten Hörsing und des Magdeburger Oberbürgermeisters antwor tete der Reichspräsident mit Reden, in denen er die Bedeu tung der Ausstellung hervorhob und die wichtige Rolle be tonte, die sie beim wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutsch lands zu svielen berufen sei. Die Verfassungsseiern am 11. August. Am 11. August, dein Tage der Annahme der Reichsverfassung durch die Na tionalversammlung, findet im Reichstag eine Verfassungs feier statt, bei der der badische Staatspräsident Hummel die Gedenkrede halten wi.d. Die preußische Regierung hat alle Behörden aufgefordert, sich mit größter Beschleunigung mit schwarz-rot-goldenen Fahnen einzudrcken. Die Lokomotivführer zum Eisenbahnerstrei?. Die von uns bereits angekündigte Versammlung des Verbandes Deutscher Lokomotivführer fand gestern abend in Berlin statt. Sie verlief sehr stürmisch und führte zu folgender, ein stimmig angenommener Entschließung: „Der neue Verband Deutscher Lokomotivführer steht in der Frage des Beamten streiks auf dem Boden der vom Deutschen Beamtenbund eingenommenen Haltung. Das Recht der Dienstverweige rung darf von den Beamten nicht aus wirtschaftlichen Grün den, sondern nur dann in Anspruch aenornmen werden, wenn die Reichsverfassung oder die Grundrechte des Berufsbeam tentums gefährdet sind." Unbeantwortete Briefe. Herr Alexander Leonhardi, Pfarrer der Zionsgemeindcn zu Cartcret und Rahway, New Jersey, schreibt uns: Wir sind in einer sehr traurigen Lage. 68 unerledigte Priese warten noch der Beantwortung. Dabei erwähnen wir nur die Briefe, die wir aus der lieben Heimat empfingen. Diejenigen, die wir beantworten müssen, mögen sich im Laufe dieses Monats erledigen lassen. Einige werden wir kaum beantworten können. Von den 68 Briefen sind 63 Anfragen um Unterstützungen für Anstalten oder auch einzelne. Gern würden wir allen helfen, aber das ist unmöglich. Hier sind einzelne Gründe. Wir wollten selbst bereits nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten Pfingsten wieder daheim feiern. Da kam Krankheit, Verzögerung der persönlichen Dinge, die wir für uns oder andere ordnen wollten und machte uns einen ge waltigen Strich durch die Pläne. Wir glauben aber, es sollte sein. Unser Wille ist ja untergeordnet dem Leiter der Geschicke der Menschheit. Wir sind in der Zeit nicht müßig gewesen. Was der große Träumer und Dichter Frenssen durch seine schwärmerischen gefühlvollen Reden oder besser Erzäh lungen verdorben hat, haben wir versucht, ein wenig wieder nut zu machen. Es ist wahrlich jetzt nicht die Zeit, Dichter mit idealer Zukunftsmusik auf Amerika loszulassen. Frenssen hat es ja herzlich gut gemeint. Er wollte versöhnend wirken, hat gesprochen von der großen Freude der Dorfkinder, als man ihn nach dem Wunderlande Amerika geladen habe, von dem Vertrauen, das der Präsident Deutschlands im Volke genießt und allerhand anderen schön klingenden Dingen. Trotzdem mußten wir erfahren, daß die Ouäkerspeisung ihre Arbeit oufgeben wird. Meistens war sie ja von den Ame rikanern deutschen Blutes unterstützt. Das hätte nie ge- Aus der Oberlausitz. Bischofswerda. 29. Juli. - Vom „Aeikungstod." Das Zeitungssterben hält be- t auerlicherweise an: wiederum sind eine ganze Reihe deut scher Tageszeitungen eingegangen oder haben ihre Erschei nungsweise cinschränken müssen. In der amtlichen Zeitungs preisliste der Deutschen Reichspost kommt dieses Sterben im „Blätterwalde" klar, wenn auch noch nicht vollständig zum Ausdruck, und es gehört gerade keine besondere Propheten gabe dazu, um zu erkennen, daß diese Entwicklung bedauer licherweise noch im Fortschreiten begriffen ist. Die Reichs regierung hat leider stets nur Worte für die Not der deut schen Presse gehabt. Auch das Notgesetz für die deutsche Presse läßt für die Zeitungen so gut wie keine Erleichterung des jetzigen Zustandes erhoffen. Den ungeheuerlichen Preis steigerungen der letzten Zeit gegenüber kann selbstverständ- lich eine Zeitung, die doch auch zu den Gegenständen des täa (Fortsetzung folgt.) glichen Bedarfs gehört, Mht zurückkleiden. Alle Zeitungen I werden ihre I möge beden I weit hinter Rohstoffe, fi Gehaltsford Erfordei Zeitung, einsichtiger Lebensverhc Presse nicht Kreishauptn Mindestpreis Der Bezugs für den Mo Selbstabhole ' —* Eri Auf die Heu machung de, die Einkomr oußerordentl beitnehmer k Bekanntmaä notiz in Nr. folgendes be Arbeitslohn haltende Bei betragen bei genden L 31. Juli lohnvom 1, für den 20 ^l), . 2, für den zur Ad bungskc 3, für die Ehefrau 4, für jede minder bezw. r beitsein , rücksicht mona Diese Ermäß — die entspi zahlungsperi dem 81. Juli wordenen Ai bleibt nach u rücksichtigung bunben, er k Ermäßigung für ein inzw vom Finanzc eine Ermaßij , 1, Unoerhc i beitsloh ! ' August f lohn mc 3500 -4k S- Derheir Mnanzo ! satzes v> s Ist, mit >, natlich < und 40 3, Verheir 1 dern. wöchentl 9,60 un --- abge '4, Verheir dern un ! lassens» f ,>210 die Erni (SX3,2c trag voi —* Rei Vom 1. Aug Kranken-, W im 200 -4t e ten von dem Mark mehr. —* Wei postvevwaltu! betrag von a eine weitere nommen. Ol bricht feststeht jdah der einsc Telegramme lauch mit ein bühren zu re, —* Die Fahrkarte ve findet sie sich Folgen zu er Verlust. Ma muß man eil tmng hat der wird oder di nicht sofort g joom Zug res Fahrpreis zu seine Fahrkai der Reisende Hinweis, daß und ein and«! eine gerichtlick sprach. Denn der Angeklogi habe. Dies s Eisenbahn fät zu versichern, zu lasten, wei — II- D Hütte, fort zu Freunde Mit Stunden, bis Sterne sinken — dann kehr Bund«, voll schchen können, wenn man keinen Träumer, sondern «men Mann geschickt hätte. Wir folgten trotz unserer vielen Arbeit in letzter Loche einer Einladung nach Philadelphia. Die Versammlung war gut besucht und wir haben betont, daß Deutschland mute mehr denn je unser« moralische Unterstützung braucht. Viel leicht wird diese Rede im „Sächsischen Erzähler" erscheinen. (Die Veröffentlichung wird in einer der nächsten Nummern erfolgen. D. R.) Vielen wird sie nicht gefallen, aber wir reden nicht Menschen zu Gefallen, sondern arbeiten, unbeach tet der Menschen, für den Aufbau Deutschlands, wie es nach unserer Überzeugung am besten geschehen kann. Es war imf der Tagesordnung, daß der Protestantische Hilfsverein sich mit dieser Versammlung auslösen sollte. Das ist nunmehr nicht geschehen. Hätte ich den Gästen des Abends liebliche Bilder deutscher Wälder und guter Menschen hingezaubert, so wäre vielleicht der Beschluß, sich aufzulösen, durchgegan gen. Aber man fühlte, daß unsere moralische Unterstützung heute nötiger ist, denn je. Im letzten Herbst wollte man einen Deutsch-Amerikaner als Botschafter nach Deutschland schicken. Wir waren da gegen. Denn dieser Deutsch-Amerikaner hätte in seiner Würde und seinem Selbstbewußtsein mehr geschadet, als ge nützt. Ein besserer Mann, wie der gegenwärtige Botschafter, hätte niemals gefunden werden können. Wir fühlen, daß er ohne Haß und Feindschaft di« edelsten Ziele verfolgen wird. Nun zu den Briefen! Die Valuta hat ja allerhand an gerichtet. Wir haben durch einen sogenanntvr Dankvertre ter einzelne Summen Geldes abgeschickt an verschiedene Stel len. Im März hat der Mann sein Geschäft dem Gericht übergeben müssen, da er kein Geld abgeschickt hat, sondern seit eineni Jahre alle Gelder für sich verwertet hatte. Da nützen auch die Empfangsbescheinigungen nichts, denn der Mann hat nichts mehr. Einzelne arme Leute sind bis zu 1000 Dollar geprellt worden. Nun müssen wir warten, was der 8. Juli zeitigt, ob und wie viel für die Einzahler noch zu retten ist. Das sind di« trüben Erfahrungen, die man da machen muß. Natürlich können wir unmöglich alle 63 Briefe mit Sen dungen beantworten. Das ist zu viel verlangt. Wir wer den aber gern versuchen, den Meisten gerecht zu werden, in dem wir di« Bitten weiter geben, wo wir selbst nicht helfen können. Wir sprechen nur die Ditte aus, Geduld zu haben, denn die letzte Zeit hat nicht nur reichlich Enttäuschungen, sondern auch sehr viel Arbeit gebracht. Unsere Gemeinde arbeit hatte auch gelitten durch die langwierige Krankheit, und so wollen wir langsam, aber sicher vorwärts schreiten. Auch zu Vorträgen sind uns wieder Einladungen zuge- gangen. Wir haben schon daran gedacht, daß vielleicht durch eine Centralstelle eine Bortragstour eingerichtet werden könnte in systematischer Weise. Gern haben wir das erste Mal Zeit undGeld geopfert, aber ein zweitesMal wollen wir versuchen, in ungefähr folgender West« di« Bortragstour zu verwirklichen: Ein Centralausschuß des „Dolkskirchlich«n Laienbundes" oder anderer interessierter Kreise nimmt Einladung«« an Sollte das nicht möglich sein, so möge man di« Einladungen ür das Jahr 1923 vom 1. August an direkt an mich schicken. Dann würde eine Liste aufgestellt werden, wi« sich am zweck mäßigsten die Reise einrichten läßt und am wenigsten Kosten verursacht. Die verschiedenen Gemeinden werden benachrich- richtigt, ob der bestimmte Tag angenehm ist und darnach kann eine Reiseordnung für eine solche Bortragstour billiger und besser eingerichtet werden. Auch sollten wir wissen, wie man sich den Vortragsabend denkt, ob Bibelstunde und Dor- . trag, oder ob politische Fragen erörtert werden sollen. Es ! war höchst anstrengend für uns, von Süd nach Norden, von Ost nach West zu reisen und wieder zurück. Es hat uns dann bitter weh getan, manche zu enttäuschen, weil wir abschrei ben mußten. Inzwischen werden wir hier alles in Ordnung bringen, auch versuchen, durch verschiedene Hilfsaktionen später hier oder da mit zu arbeiten am Aufbau des geistigen Lebens und an der Erhaltung unserer christlichen Anstalten. Wir würden dann gern unsere Zeit und Arbeit vom 1. August 1923 bis zum 1. Dezember 1923 in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Was wir hier unterdessen noch tun können, um unserem lieben Vaterlands zu helfen, soll nicht unversucht bleiben. Wir arbeiten in aller Stille und fühlen, daß es noch eine ge raume Zeit nimmt, bevor die Menschemzur Einsicht kommen, daß Deutschland nicht allein die Schuld am Weltkrieg trägt. Haben wir doch erst gestern abend Zeuge sein müssen bei der Entlassung in einer Hochschule zu Rahway, wie von deut schen Kriegsareueln ein Gedicht vorgetragen wurde. Natür lich haben wir einen geharnischten Protest eingesandt. Ties bekümmert hat es uns, daß sogar Eltern, die in Deutschland geboren waren, wacker mit applaudiert haben, als dieses Gedicht vorgctragen wurde. Es herrscht da eben noch soviel Unklarheit und mich Charakterschwäche, daß man oft wirk lich nicht weiß, wie man alledem erfolgreich entgegentreten kann. Über diesen Schaden helfen uns auch nicht die Bielen hinweg, die diesen Sommer Deutschland bereifen und dann hier berichten, daß man in Deutschland billig leben und gute Weine und Biere trinken kann. Mein Herz ruft mich heim, I doch glaube ick, daß hier meine Arbeit such nicht vergeblich ist. Ist mir die Lust, hier zu leben vergangen, so habe ich doch die..Freudmeit, hier zu wirken, soviel in meiner schwa chen Kraft ist. Es ist für mich gewiß, daß die besseren Tage k wiederkehreil, in denen sich Menschen hüben und drüben ver trauensvoll in die Augen schauen, weil sie dem Parteihader und allem Kleinlichen entwachsen /ind, weil sie einmütig ge lernt haben: „Wir gehören als Deutsche zusammen und wollen wieder sein ein einig Volk von Brüdern!" BGste nicht näher bezeichnete Maßnahmen in Wirksamkeit treten lassen werde. Part». 27. Juli. (W. T. B.) Nach dem „Matin" beschäf- tigte sich der gestrige Ministerrat in Rambouillet mit der Grundlage der französischen Reparationspolitik. Diese Poli tik müsse in möglichst kurzer Frist den Alliierten Frankreichs ; klargelegt werden. Wenn die Konferenz von London aufge- ^schoben werden müsse, wenn die alliierten Länder nicht in der .Lage wären, die Debatte vor dem 15. 8. zu beenden, dann iwäre es zweckmäßig, daß die französische Regierung ein an deres Mittel ergreife, um ihre Ansichten zur Kenntnis zu bringen, denn die französische öffentliche Meinung wolle über dieses vitale Problem aufgeklärt sein. Der Bescheid Belgiens. Prüssel. 28. Juli. (Drahtb.) Die „Agence Belge" teilt lmit, die belgische Regierung habe der deutschen Regierung ^auf deren. Ersuchen um Verminderung der monatlich im Ausgleich von Deutschland zu zahlenden Summe erwidert ist« wünsche das Ersuchen um ein Moratorium für die Wie dergutmachungszahlungen und das Ersuchen um Verminde- j rung der Ausgleichszahlungen gern einsam zu behan- ideln, wie sie sie stets als gemeinsam betrachtet habe und swie sie es nach dem Versailler Vertrag seien, der die Priori !tät der Wiedergutmachung vor allen anderen Verpflichtun igen Deutschlands aufstellt. Der Prozetz gegen die Rathenaumörder. s Berlin, 28. Juli. (Drahtb.) Amtlich: Ein Teil der Ta- l gespress« berichtete, daß die Verhandlung in der Mordsache : Rathenau im Oktober vor dem Staatsgerichtshof stattfinden I wird. Diese Mitteilung ist irrig. Gegenwärtig ist der vom , Staatsgerichtshof eingesetzte Untersuchungsrichter mit der ! Verarbeitung der Angelegenheit beschäftigt. Wenn sich auch i noch kein genauer Termin für die Hauptverhandlung be- s stimmen läßt, so wird man mit Sicherheit damit rechnen kön- i nen, daß die Verhandlung bereits im September /stattfindet. Der von der Berliner politischen Polizei wegen ^Begünstigung der Rathenau-Mörder festgenommene Mieter s der Burg Saaleck, Schriftsteller Dr. Stein, sowie der eben- s falls wegen Begünstigung von der Berliner Polizei festgenom- j mene Kapitänleutnant a. D. Wolfgang Dietrich aus ! Erfurt sind nicht vom Untersuchungsrichter des Staatsge- ! richtshofes, sondern von dem Berliner Amtsrichter au» freien Fuß gesetzt worden. Der Oberreichsanwalt hat sofort, als er von dieser Freilassung Kenntnis erhielt, die neuer-, liche Festnahme von Dr. Stein und Dietrich angeord net. Daraufhin ist Stein, der sich noch in Berlin aufhielt, i am Freitag, den 28. Juli, von der Berliner Polizei wiede- ' rum festgenommen worden. '.MDie ersten Verhandlungen vor dem Staatsgcrichkshof. Die erste öffentliche Verhandlung vor dein Staatsgerichts- s hof wird voraussichtlich am 10. August in Leipzig stattfinden. - Es werden vier bis fünf Fälle zur Verhandlung kommen: i Beschimpfungen des Reichspräsidenten, der Rcichsfarbeu. Be- ! günstigunq des Mordes an Rathenau u. a. In der Mord- ! s fache an Rathenau sind die polizeilichen Erhebungen abge- i schlossen. Die Voruntersuchung wird - immer".! noch i einige Zeit in Anspruch nehmen. ! bahn und letztere von den Bahnen der übrigen Planeten ein- gescklossen werden und daß alle Wandelsterne die Sonne um kreisen. Erst der große Nachfolger des Coppernicus, der Astro nom Johannes Kepler (geb. 1571, gest. 1630), der z. Z. Wal lensteins lebte, wurde berühmt durch die 3 Gesetze von der wahren Bewegung unserer Planeten (in Form von Ellipsen) nm die Sanne. Der dem Saturn nach außen von der Sonne aus fol gende Planet Uranus wurde von Herschel im Jahre 1781 entdeckt. Den letzten noch weiter nach außen gelegenen Wan delstern unseres Sonnenreichs Neptun entdeckte Galle am 23. Septeniber 1847. . Unter Zugrundelegung der Kepler'schen Gesetze berech nete Tauß im Jahre 1801 die Elemente der Bahn der in dem unverhältnismäßig großen Zwischenraum zwischen Mars und Jupiter befindlichen kleinen Planeten oder Plane-, toiden. Dadurch konnten ihre Bahnen, auch für alle sväter daselbst entdeckten Himmelskörper aus wenigen Beobachtun gen genau bestimmt werden. Es gibt sonnennahe und sonnenferne Planeten. Die ersten vom Merkur bis Mars gerechnet, sind alle dichter als die Sonne. Alle drehen sich säst 24 Stunden um ihre Axe, der Merkur allein ausgenommen und alle bewegen sich mit großer Schnelligkeit um die Sonne. Wenn Merkur als lonnennächster Planet nur 58 Millionen Kilometer von dc> Sonne entfernt ist, so wächst die Zahl für Venus auf 108 Millionen Kilometer. Unsere Erde hat. wie schon ermähnt, die beachtliche Entfernung von 1-50 Millionen Kilometern und für Mars müssen mir bis auf 227 Millionen Kilometer hinaufgehen. Nicht minder interessant sind die Zahlen für dse Umlaufzeiten, oder anders ausgedrückt, für die Dauer der, s , _ . .. ? . ' s ' i Äenusjahr schon 225 Tage; unser Crdenfahr hat 365 Tage, und der Mars braucht schon 1 irdisches Jabr und 322 Tage, um einmal (in unserem Jahre) die Sonne zu umlaufen. Eine weitere Ähnlichkeit zwischen den genannten Planeten besteht auch hinsichtlich ihrer räumlichen Größe. Wenn wir den körperlichen Inhalt unserer Erd« gleich 1 setzen, so kommt, , Venus unserer Erde fast gleich (V«), Mars ist nur den sieben- j ,ten Teil und Merkur gar nur den neunzehnten Teil so groß , - .^---,-sals di- Erde. Die Ähnlichkeit zwischen den 4 ersten Planeten j Seitdem weiß man, daß die Erde glcichsalls ein Planet ist. zeigt sich auch noch darin, daß alle eine Atmosphäre besitzen. -j« VAN Merkur und Bepus von der Erd- l Darüber ein anderes Mal mehr. (Fortsetzung folgt.) ' Dns Astronomische WeLtbilÄ ! unserer Sonne. (Nachdruck verboten.) - Von I)r. R. Barthel, Großharthau, Sa. Der unserer Erde nach unserer Sonne am nächsten gc- s legene Fixstern im Weltenraum ist Toliman, Alpha des Zen- s tauren; doch ist seine Entfernung von uns immer noch s 250 000 mal so groß als der Abstand der Erde von der < Sonne. Diese nennt man Sonnenweitc und beträgt 150 s Millionen Kilometer. Der Stern 1. Größe Toliman, südlich und links von Spika in der Jungsrau befindlich, ist aber nur - an Orten, die südlicher als Kairo in Ägypten liegen, sichtbar < Er ist 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der hellste Fix- : stern unseres nördlichen Himmelsgewölbes ist der gewaltige i Lichtriese Sirius, der mit zu unserem schönsten Sternbild, , dem herrlichen Orion gehört, das ab Mitte September um j Mitternacht für uns wieder am Osthimmel erscheint. Sirius i ist 8,6 Lichtjahre von uns entfernt. Ein Lichtjahr ist dic- '. jenige Entfernung, die ein Lichtstrahl in einem Jahre zurück- - legt. Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes betrögt in einer Sekunde 300 000 I<m, mithin bedeutet das Lichtiahi j eine Entfernung von 10 (etwas genauer 9>.',) Billionen Kilo- ( Metern. Ein Lichtstrahl von unserer Sonne, die „nur" 150 < Millionen Kilometer von unserer Erde entfernt ist, erreicht ! uns von dort schon in 8 Minuten. Der Abstand unseres - Mondes van der Erde beträgt rund lLichtsekundcn ' (11/) X 300 000 Km); er ist demnach im Mittel „nur" - 384 000 hm von uns entfernt. Wie man die Slernweiten (die Entfernung von uns zu den Sternen) mißt, darüber wollen l wir uns ein anderes Mal verständigen. „ s Nach dem Weltsystem von Biaudius Ptolemäus lum s Planetenjahre. So dauert ein Merkurjahr nur 88 Tage, ein ! 130 n. Chr. Geb.) befand sich die Erde im Mittelpunkt dess l" ! Weltalls, um diese liefen der Mond (was jo auch wahr ist). s dann weiter die beiden unteren Planeten Merkur und Ve- , nus, hierauf die Sonne, dann weiter nach außen der Reihe s nach die oberen Planeten Mars, Jupiter und Saturn um die ( Erde hemm. Dieses Planeten- oder Wandelstern-System s wurde von der Fixstermvelt umschlossen. ) Diese Anschauung herrschte allgemein bis zum Auftreten ! des großen Preußen Coppernicus (geb. 1473, gest. 15431.
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