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hwiiiiitz'mWiWM Mrsers^etnmt Konntags-Aeitage zmn KücysLscherrLrzäsildr Nk.24. 18 MM Sommernächte. Von Emil F e ld e n - Bremen. Kurze, schwüle Sommernächte, da nie die Sou.. entschwindet . . . Am lichkdunklen Himmel blinkt hell und rein auf samt blauem Grunde Stern an Stern. Am fernen Horizonte zuckt fehler Wetterstrahl am Himmel hin. In des Mondes messing farbenen Strahlen fluten Blumendünste, berauschend«, der Atem der schlafenden Mutter Erde. Es flammen die weißen und blutroten Rosen, und die zackigbuntfarbenen Nelken schauen im Schlafe noch trotzig. Horch! Es rühren im lauen Wasser des Teiches die grünlich schimmernden Frösche. Geisterhaft hastet vorbei am Träumenden auf lautlosem Flügel die Fledermaus. Horch! Wie sie eintönig zirpt, die schwarze Grille, voller Freude am Leben, lockend das Weibchen, in der kurzen, schwülen Sommernacht. Horch! Noch schlägt sie, die Nachtigall, klagend, daß bald, ach gar bald vorbei des Lebens Lust! Siehe, dort summet vorbei ein Käfer; und es sucht mit seinem Lichtlein liebestoll Johanniskäfer die Genossin kurz taumelnder, wilder Lieb. Apf des Stromes glatten Fluten, darin sich Sternlein spiegeln und Mond, gleitet leise vorüber der Kahn. Und im Jüngling entsteht ein Drängen und Sehnen, erzeugt von« Überflüsse des trunkenen Sommersegens und Glückes rings um. Töne der Sehnsucht entlockt er der Geige, und die Ge liebte summt leise dazu ein Lied, von der Liebe das Lied, das alte, ewig neue, das Lied vom Leben, das in brünstigem Suchen neues Leben wecken will - - - das, ach, allzu schnell vorübereilt, wie die schwüle, düftedurchtrankte,, Sehnen er zeugende Sommernacht . - . Neukircher Erlebnisse im siebenjährigen Kriege. Von vr. Georg Pilk. Die Ereignisse des siebenjährigen Krieges, welche Neu- kirch berührten, sind von uns an anderer Stelle geschildert worden. Was wir hier als Nachtrag darzubieten uns erlau ben, ist nur eine Mosaik von Einzelepisoden, die jedoch nicht ohne kulturgeschichtliches Interesse sein dürften. Am Nachmittag des 2. März 1756 gerieten 23 über Neustadt, Ottendorf und Putzkau gekommene österreichische Husaren mit dem Pächter des Oberneukircher Hofgerichts, der ihnen nicht genügend und guten Branntwein verabreicht hatte, tn Streit, wobei der Offizier und 2 Mann denselben Mit Prügeln, Kolbenstoßen ued Säbelhieben mißhawelten, khmdte Hefte vom Leibe Men und da» herzngeströmte Volk .mit der Pistole bedrohtem The sie Wer Ringenhatn nach Haimpach «etterritta» Kehrn Ne hier «in Werd beschlaaen^ -> Juli Dusche unter denen Haynen" voftiertea W r,:d kauften bei dein Bäcker Hultsch ein Brot, „haben aber - lurocuds etwas bezahlet". — !757 am Neujahrstage abends t - Nh? lief in Neukirch die O-iue ein, behufs Mnfangnng ei es licisrüertcu preußischen Soldaten die vorschriftsmäßige festen kette zu bilden. Die Untertanen wurden sogleich aufqebotcn. und man stellte von der Buschmühle bis zur Pulzkauer Grenze an der Straße aller 60 Schritte je 2 Man» auf, welche bis früh 8 Uhr dort ausharren mußten. Da kam die private Nachricht, daß der am Silvesterabend 11 Uhc „ans Budissin von der Post bei der Taschenpforten" Ent wichene, ein ca. 50 Jahre alter Franzose von Geburt, bereits am 1. Januar in Weigsdorf bei Cunewalde aufgegriffen bnd nachmittags an sein Regiment abgeliefert worden sei. Eine Anfrage bestätigte das Gerücht und der Neukircher Gerichts aktuar verhehlte bei Meldung"«» die Behörde seinen Unmut nicht darüber, daß die Ordre erst viele Stunden noch Rücker- langung des Deserteurs eingelaufen sei und daher die Dörf ler zwecklos so lange der hett-qen Lachtkälte ausgesetzt den waren. Als sich am 25. Juli 1757 ein starkes Kommando Kroaten und Husaren unterhalb der Freihuse „aus des Lohgerber» Lehmanns Felde und Busche" festgesetzt hatte, entstcmd am Abend das Gerücht von einem bevorstehenden Überfall der Hinterm Hohwalde liegenden österreichischen Armee durch die Preußen. „Alle hiesigen Inwohner blieben die Nacht in Furcht und Schrecken beisammen sitzen". Am folgenden Tage notierte der Gerichtsaktuar folgende ihm überbrachte Nach richten: „Den 26. Juli wurden beide Richter in den Wald t geholet, allda mit des Kapitäns eigenen Stockschlägen sehr übel empfangen und einige Stunden im Arrest behalten", um verlangte Lieferungen zu beschleunigen. Der Aufforde rung, Lebensmittel gegen Bezahlung in den Wald zu brin- 7 gen, wagten nur wenige nachzukommen, „und sagten, es , wäre zu wenig Bezahlung zu erwarten und das meiste , denen Kroaten teils mit Gewalt, teils diebischer Weise ab ge nommen". Sie wurden „so schlecht empfangen, daß sie als' . Spions angesehen, zu Boden geworfen und grausam zerprü- gelt wurden. Besonders ist jammmernswürdig, daß «in Knabe, welcher etwas Diktualiett zum Berkaus gebracht, al» ein Spion angesehen, zur Erden geworfen, jämmerlich ge prügelt und (ungeachtet) alles erbarmenswürdigen Ge schreies von mehr als 12 umstehenden uw zum Zerprügeln abwechselnden Kroaten nicht geschonet worden, bis er in die ihm von Natur anklebende Epilepsie in Ansehen derer Herren Offiziers verfallen. Uw da dieses Kindes Vater und: Mutter derzukommen und um Verschonung bitten, sind alle, beide mit Rippenstößen uw Prügeln übel empfangen war», den." Eine Tonne Bier und ein geschlachtetes Schick jener Kroatenführer sogleich ins Hauptquartier bei Ob darf bringen, „alkoo des Herrn Kapitäns Maitresse,