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enem W Venn wir : Die Re-, Betriebes der Zeitung oder der Besörderungreinrich Nr. 188 Sonntag, den S. Juli 1922 nann weiteren wert. >err Lerliv, 7. Juli. (W. T.D.) Der B«cht»«i»s-vtz de» gelegten Anträge zu 8 1 de» Gesetzentwmfe» i der Republik ab und gab ihm folgerst» Faffung: en- ilhr hen )re- nst; on- Juli, Bor- Uhr: ten Mitgliedern und von der«» verbleiben KermMi» gibt, bevor in Verfolgung der Mele der Vereinigung» veröd- inger ding. Die Ausschutzberatmrg über das Schutzgesetz. ZSMHofsweröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Blatt enthält die Amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda' - Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DtchtesteVerbreitunginallenDolksschichten BeUagen: Sonntags -Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt Lck — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Sk. 22 enst; lOr: Uhr: hier, end- ilhr: lekt« >d. lich- Iuli bei ¬ ss le. Hem Teilnehmer an einer imß 1 and 1» degeich- rnten Vereinigung, verabred»«- <-« Becktzcknng steht Mver m» Mw» »«, lonvere mrr w^vmrwim, »MWM-M» Gon«, labvw. eretas. vndes- ck-k- lettsrs Sy kltwir- Man- dieser rstiger St»dt Gst- «in- kifches also Men. kauf Mat- arrer nimmt, zu deren Bestrebungen es gehört, Mitglieder der republikanischen Regierungen de» Reiche» oder eines Smcke» durch den Tod zu beseitigen, wird mit Zuchthaus nicht unter fünf Sohren oder mit lebenslänglichem Zuchthaus bestraft. Mir dem Lod« oder lebenslänglichem Zuchthaus wird de- straft, wer Teilnehmer an einer solchen vereintgung zur Zaft der Ausführung der Tötung war, oder wer in Kenntnis der Bestrebungen Teilnehmer einer dahin »sichtete» v«ah. rekmg ist. Der neue Markstmz. Ein Dollar 526 Mark. Der neue Marksturz überschreitet in seinem I Verlauf alle bisher gekannten Maße und bedroht die schüch ternen Ansätze wirtschaftlicher und politischer Weltkonsoli- datiön. Der Berliner Devisenmarkt wurde gestern von einer iPanik ergriffen, die kaum noch Überboten werden kann. Die seingetretene Steigerung der fremden Zahlungsmittel hat zu neuen Rekordnotierungen geführt, zu einer Hinaufnotierung des Dollars auf S26 Mark, und man muß sich die bange iFrage vorlegen, wo dieser neue Niedergang des Außenwer- tes der Reichsmark Haltmachen wird. Im Ausland hat jetzt die Mark kaum noch einen höheren Wert, als ihn die öster reichische Krone vor etwa Jahresfrist besaß. Offenkundig liegen die Ursachen der Baisse diesmal in Deutschland, denn die um die Mitte des Monats fällige Reporationsrate von .50 Millionen Eoldmark und die Vermehrung des Notenum laufes um 12 Milliarden Mark können kaum als auslösende Ursache, sondern höchstens als ein den Rückgang verstärken der Faktor in Betracht kommen. Hingegen scheinen die große Spannung, Nervosität und Entmutigung, die die innerpoli- " tischen Entwicklungen seit Rathenavs Ermordung gezeitigt haben» ihre Rückwirkung am Valutamarkt weiter und tn verstärktem Maße auszuüben. Daß eine gewissenlose Baisse spekulation gegenüber der eigenen Währung die Situation benutzt, um wieder einmal ihrs Orgien zu feiern, kann kaum bestritten werden. Die „Lpz. Reuest. Nachr." glauben dieser dunklen Seite auch eine aufhellande gegenüberstellen zu tön- nen. Als ein im günstigen Sinne zu werteres Symptom bezeichnet das Blutt" Ne 'vM zu wenig beachtete Abreise der französischen Mission zu betrachten, die in Washington über die künftige Regelung des französisch-amerikanischen Schuld verhältnisses verhandeln soll. Diese Verhandlungen wegen der Fundierung der französischen Schuld müssen aber die deutschen Kriegsentfchädigungszahlungen zur Grundlage haben, also zwangsläufig auch das Reparationsproblem aus rollen, auf dessen zentrale Bedeutung für die Anleihefrage ' r bekannte Bericht des Pariser Dankierkomitees mit allem ^-hdruck hingewiesen hat. England und der Marksturz. In England hat der Zusammenbruch der Mark anschei- d allgemeine Bestürzung und Ratlosigkeit hcrvorgerUfen. Irr Londoner Vertreter des „Hamb. Fremdenblattes" kabelt aus der englischen Hauptstadt: „Ratlosigkeit und Hilflosigkeit faiid ich sogar bei einem der ersten englischen Volkswirte, mit dem ich mich über die deutsche Finanzkatastrophe unterhal ten konnte. Er hatte seinerzeit nach dem Londoner Ultima tum die folgende Entwicklung mit größter Bestimmtheit vor ausgesagt, mußt« sich aber heute außerstande erklären, sich über die weitere Entwicklung ein bestimmtes Urteil zu bilden. Eine Hauptursache des erneuten Zusammenbruchs der Mark erblickte er in den deutschen Bemühungen, die Mittel für die nächste Reparationezah. iunq zusammenzuscharren. Ob sich der Marksturz nun aufhalten lasse, werde davon abhängen, wie weit cs gelingen werde, die deutschen Auslandguthaben heranzuziehen. Er gab aber zu, daß die Höhe dieser Guthaben im allgemeinen beinahe sicher enorm überschätzt werden, und daß ihre Erfassung jedenfalls nur eine Atempause bedeuten würde. Keine wirkliche und! dauernde Besserung sei möglich, obne eine Herab setzung der Reparationssumme auf einen ver nünftigen Betrag und diese Tatsache anzuerkennen, wagten zum mindesten dis französischen Staatsmänner immer noch nicht. Mein Gewährsmann nannte als die zwei Haupthin dernisse, dis einer vernünftigen Regelung der RtpMations- frage im Wege stehen, ohne die es mit Europa immer mehr bergab gehen müsse, erstens den Umstand, daß das Publikum in den alliierten Ländern keine Ahnung habe, welche enor men Beträge Deutschland bereit» direkt qder indirekt gezahlt habe, und zweitens die darauf gegrün det« Überschätzung des Überschusses, den Deutschland jährlich produziere und aus dem die Reparatio nen gezahlt werden könnten. Immer wieder höre man das Argument, Deutschland ist voll beschäftigt. Vor de« Kriege produzierte es jährlich einen großen Überschuß, der im Jn- und Ausland angelegt wurde. Wo bleibt dieser Überschuh - heute? Mein Gewährsmann, der bisher die Crfüllungspoli- tik der deutschen Regierung für die bestmögliche gehalten hatte, meinte zum Schluß, der Augenblick schein« nun gekom men» wo die deutsche Regierung sich fragen müsse, ob sie mit dieser Politik angesichts der eingetretenen Entwicklung noch wettermachen könne, oder ob es nicht besser wäre, dte Zah - < lunger» einzustellen und die Alliierten ihr > Schlimmste« tunzulafsen. GeLst die sehr deutschfeischliche „Financial New»" sieht i MarGftM « tzßtz SMvAchv»» < .. „ örtliche Anzetaea löst- 14) M— ML. die Saypaltene Zeile. Brt^Wtedw- Holungen Nachlaß nach feststeheuden Sätze«. — Amtliche Anwta« die ägefpaltene Zeile 7.— Mk. — Für bestimmt« Lage oder Plätze wird kein« Gewähr geleistet. — GrMuageart Bischöfe»«»» (Deutsche Dolksp.) Vertagung, und da da» Hau» nicht m«r beschlußfähig war, wurde dem stattgegeben und die nächste SitzungFür Montag 8 lchr «mderaumt. E» wird eftw stlw- mische Sitzung werden, denn auf der Tagesordnung steh« außer der zweiten Lesung des Gesetzentwürfe» WM Schutz« der Republik eine beutschnationale Interpellation Wer VW Unruhen in Thüringen und eine volksparteftiche wegen der Wahl getroffen werden und sie liegt darin, den Weg für Deutschland offen zu lassen, um seinen Kredit wiederherzu stellen oder die Dinge weiter treiben zu lassen, bis die Verarmungs grenze erreicht ist. Unglücklicherweise schließt letztere Wahl sehr ernste Gefahren ein, gary abge sehen von dem Zusammenbruch des Rcparationsplanes; denn wenn die letzten Fetzen deutschen Kredits verschwinden, muß der Reparationsptan mit ihnen verschwinden. Jeden falls kann die Wiederherstellung des deutschen Kredits nicht phänomenal schnell erfolgen, selbst wenn sie das große tech nische Geschick, worüber Deutschland verfügt und der Fleiß seiner Bevölkerung unterstützen mögen. Eine lange Zeit wird nötig sein, um sich von dem finanziellen Debacle zu erholen, und weil darin di« öffentliche Zahlungsfähigkeit Frankreichs wie des ganzen Mitteleuropas verwickelt sind, ist eine Lösung durch eine internationale An leihe noch dringender geworden, als sie es war, da der Vankierausschuß nach Paris geladen wurde. Der Hauptpunkt einer internattonalen Anleiheoperation ist der, daß sie sich nur auf einer wirtschaftlichen Grundlage verwirklichen läßt, und das ist von einem stritt neutralen Gesichtspunkt ihr Vorteil. Die Operation ist unmöglich, solange politische Erwägungen dis wirtschaftlichen durchkreuzen. Zuerst muß zwischen beiden eine Übereinstim mung erzielt werden, und mit ihrer Erzielung wird der erste wirkliche Schritt zur wirtschaftlichen Erholung Europas geschehen sein. Um es offen herauszusagen, Reparationen und der Ruin des mittleren und östlichen Europas sind nicht Ziele, die sich zu gleicher Zeit verfolgen lassen. Europa muß entweder aus dem Schmelzofen herauvgefischt werden oder man muß es drin lassen. Entscheidet man sich für jenes, dann wird eine internattonal« Anleihe eine geschäftliche Möglichkeit werden: aber nichts kann geschehen, bevor dieser Punkt entschieden ist." Das Blatt bemerkt dann weiter, daß die Billigkeit des Geldes hier und in Amerika an sich für die Emission einer solchen Anleihe sehr günstig wäre, setzt aber hinzu: „Tatsächlich wird ober Geld für einen solchen Zweck nie billig sein, so lang« di« offerierte Sicher- heit nicht annehmbar ist, und eine annehmbare Sicherheit bedeutet Sicherheit de» Friedens, gegründet auf ein endgültiges Übereinkommen.7 Lloyd Georges Bestürzung. London, 7. Juli. Lloyd George äußert« sich der Lan- ashire Deputation gegenüber über die alarmiere^«» Nach richten über den Marksturz, daß niemand an die Möglichkeit des Marksturzes aus 2000 Mark für das Pfund mit Aussicht auf eine weitere Entwertung gedacht habe. Diese Behauptung ist unrichtig, denn angesehen« hiesige Volkswirtschaftler haben solchen Hall als eine sichere Folge der alliierten Reparationspolttik bestimmt irophezeit. Der Schatzkanzler erklärte gestern im Unterhaus«, er halte Deutschland heute nicht mehr für zahlungsfähig. de» Strafgesetzbuch«» bezeichnet»« Art teUninvnt,^nb «ft Zuchthaus bestraft, wenn die Verbindung «in vn ß 1 Atzt, L genannte» Ziel versMM- 8 Id. Der Teilnehmer einer indM W 1 und 1» bezeich neten Vereinigung bleibt straffrei, wenn «r der Behörde oder Deutscher Reichstag. Berlin, 7. Juli. Im Reichstag wurde heute di« Bespre chung der Interpellationen betr. die Selbstschutzorganisatio- nen usw. fortgesetzt. Aba. hensft (Deutschnat.) erhält das Dort zur Fort- setzung seiner am Donnerstag unterbrochenen Rede. A!» er da» Rednerpult betritt, verlassen Sozialdemokraten und Demokraten den Saal. Präsident Löb« ruft wegen der gestrigen Tumulte nach» träglich die Abgg. WÄ» (Soz.), Sollmann (Soz.), vogcherr (USP), Mose» (USP.) und Malzohn (Komm.) zur Ord- 1UMg. Abg. Dr. Götz (Dem.) spricht gegen di« Dolchstoßlegen de. Das deutsch« Heer sei moralisch zusammengebrochen vor der ungeheueren Übermacht der Feind«. Wir protestieren in» Namen d«» deutschen Volke» -egen di« Dolchstoßlegend«. (Bravol link» und im Zentrum.) Wir all« haben da» Ge fühl gehabt, unser« Pflicht zu tun für da» Vaterland im Felde und daheim. (Beifall auch link».) Aber auch di« Reichwvchr ist unser Heer, auch da» sind unser« Jungen. Zu einem solchen Heer« gehvrt aber Manneszucht, «hort m«. tärtsche Gesinnung, militärische TüchttMeL ^vt» Offhiem der Reichswehr, di« im Herzen noch monorchstisch sind, kön nen noch nicht entlassen werden, weil kein Ersah für st« da Gemeinde- Aazeigenpret«: Die «aeipalttne Gnmdzelle (Zbm. Moss« Ich tr. 64. oder deren Raum Löv Mb., örtlich« Anzeigen L— Md. Im kst» sonstiger irgend welcher teil (Alm. Moss« 14) 10.— ML. die Laetpälte« Zttle. Bet Witt»» drr Befördernngseinrich- Holungen Nachlaß nach feststehende« Sätze«. — «stattliche An-etam - ..ns.,. , ... — — - — Erscheinungsweise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag. Postscheck-Konto r Amt Dresden St». LSS1. < Bezugspreis: Bet Abholung in der Geschäftsstelle monatlich! verdandogirodasi« Bischofswerda Kant, Str. 64 M!i. 2S.-, bei Zustellung ins Haus monatlich Mk. 2S.-, durch! Im Falle höhere, Gewalt - Krieg oder fonsttgcr irgend n die Post bezogen vierteljährlich Mk. 7S.— mit Zustellungsgebühr.! Storung des Betrieber der Zeitung oder drr Beförderung«^. All- Postanstalten, Postboten, sowie Zeitungsausträger und die i tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Geschäftsstelle des Blattes nehmen jederzeit Bestellungen entgegen, j Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. 7«. Iahrgarrg. des deutschen Kredits im Ausland, die durch die lassen wurden, weil sie nicht bevftk «MM. ftk W Enttäuschung über Genua und den Ausgang der, Republik ehrlich mitzuardetten, ist grvtz. Dte dt-w Bankierionfercnz gefolgt von Rathenaus Ermordung, her-, ren Offiziere sind alle der Überzeugung, es gebe ftir tedM vorgcrufen worden sei. Das Blatt matt dann die schlimmen Vaterlandsfreund nur eins: Mitarbeiten uNd sich der Rttw- Folgen nicht nur für Deutschland, sondern iür ganz!blik zur Verfügung zu stellen. Der Reichsrvehrminister HM Europa aus und fährt fort: „Tatsächlich muß nun eine § die Teilnahme an Regimsrttofeie ----- - "" -tet ist nur die Teilnahme an de mälern für die Gefall Sie auf der Linken, i Fahne schreien wollten dies« Republik kein« drer vieren« Abg. David (So-.): Di« Ri eine verdienstvolle vaterländische Tat Hndenbung». Bch habe ober unter meine Verehrung für Hinderst«« «iNM Strich gemacht am 18. und IS. November, al» Httidenbms im Untersuchungsausschuß di« Dolchstoßlüge von st- Wv ausgenommen hat. Der demokratische Redner ging «ftzis 'November-Ereignisse von 1S18 «in und ermahnte dauw lfttz Reichswehr, von sich aus dafür zu sor«n, dttß ste MW länger als ein Fremdkörper im republikanischen StMM organismus empfunden werb«. Auch tm Dienst fttr hft W» publikanisch-demokratifche Stoatsform steae «in hohe» AtzMt und die Offiziere der ReichswMr sollten sich fvagM, oft MW mich dieses Ideal wert sei, dafür «insutreten und M sh-tzfth Abg. Fröhlich (Komm.) hielt dann vor fast väMS M» leertem Hause eine heftige Anklagerede gegen dte Awcht wehr, die er als das Rückgrat der anttrepublibants-M Be wegung bezeichnete, und gegen die Regierungspartei^ HW für die Reichswehr eingetreten seien und damft die BftWWtz der Reaktion besorgten, statt den Herrschaften von der MH» ten aufs Maul zu schlagen. Di« Vorgänge in KöntgMwft versuchte der kommunistische Redner al» da» Derk monarWk stischer Agitatoren hrnzustestM. Abg. Meyer-Zwickau (So-.) nahm Gelegenheit, rächte von der Errichtung «ine» Dolkstribunal» in als unrichtig zu erklären. Der sächsische Minister sei falsch unterrichtet worden. Es habe in Zwickau den Demonstrationen, die ohne Zwischenfall verlief«., halb Zusammenstöße gegeben, well «in Arzt au« einem ster auf dis Demonstranten geschaffen habe. >! ne h» «N »es S- en e- 8 n, in