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Aus üem Königreich Sachsen. m» IMeche» i» WM«, Di« Mfisch» yochverwattung hat sich Hkanntlkch in- «em« Sie .sich Mr zur vetfüMng stellen wollen, ich, in ein Mr wen! ' Man muß l»rn»n mit seinem Schmer» zu leben ihn durch» Leben Hindu,chzutragen. So ehrt man di» Esten schdn und -leiben». jrtedr. -sein,. Jacobi. Bockau Sonntag, de« IS. Juli ISIS, uochMttag» s^S Uhr findet die Inspizierung der Psltchtfeuerwehr statt. Di« Mannschaften der roten Spritz« wnid brr Flugfeuer- abteilung haben sich am Spritzenhaus, Vie übrigen am Stet» grrhaus pünktlichst -eintzufindm. -Nie Mindensind anzulegm. Unbegründetes und ui entschuldigtes gehlen sowie un pünktliches Erschein«» Mrd unnachsichtltch bestraft. Bockau, den 9. Juli 1913. Der Branddirektor. Grünhain. Di« am 18. dieses Monat» fälligen städtischen Anlagen ans 3. Termin ISIS sind spätesten» bis zum 1. August dieses Jahves an die hie sige Stadtsteuer-Einnahme zu bezahlen. Grünhain, am 9. Juli 1913. Der Bürgermeister. LuftschloßgeschSste. (Von unserem Berliner S>- Mitarbeiter.) Der Prozeß Koghen, der zur Zett di« Berliner Gerichte beschäftigt und sich noch ziemlich htnauSAuziehen droht, wirst recht interessante Streiflichter auf gewisse Geschäftspraktiken, die bet un» in Deutschland erst in den letzten Jahrzehnten in Mufnachme gekommen sind. Amerikanisch nannte der Angeklagte selbst vor den Schranken sein Unternehmenr von Großzügigkeit spricht sein Verteidiger? und die Anklage lautet« kurz und grob aus Betrug. Go flehen sich die Auffassungen recht extrem und unvermittelt gegenüber. Und selbst berufens Instanzen konnten in Wem Urteile schwan ken. Wenigstens will eS doch schon etwa» bedeuten, Wenn ein Auskunftsbüro, das in der Einschätzung geschäft- licher Werte und Aussichten «in« reiche Erfahrung und Hebung hat, den .Angeklagten anfangs recht günstig behandelt Hat. Später freilich wurde eS vorsichtiger und wollte keine große Mitverantwortung mehr auf sich nehmen, trotzdem der Angeklagte persönlich mw bessere Einschätzung sich bet ihm bemühte. Einblick in fremd« Vern^ensverhältnisse zu bekommen, ist an sich schon nicht ganz einfach. Es wird aber noch um vieles schwieriger, wenn eS sich um die Einschätzung von Zu- Wegesperrung aus Großpöhlaer Staalsforstrevier. Wegen Noubeschotterung Mrd der Kdnmerbachw« von der MltenHünf« in Abteilung 84 bi» an Vie Kunnersvachwie- sen an Abteilung 39 in der Zeit vom 9. bi, mit »1. Juli diese, Jahre» für allen Fährverkehr gesperrt und letzte«, Ms die Flotzbähn, Tranksteuer- und Schlachtwsg vemiäsen. Di« Königlich, Forstrev irr»ermattung Großpöhla. . tt getrunlm worden. — Der große Lantzsstal im «men .Pfau «ar jiderMt, al, Paul und Mander» «inttaten. Bi« dahin war dis Auw- sprach, äutznft lebhaft gewesen — nun aber trat tief, Still, «in, und Mit lebhaftem Anteress« wurde der jUWe Mann MgchaM, de, nck^ dem Bast« sich mich «MM die Meng, «and. An dem «hrmtisch, «m dem M, dm «wgmmeister faß, ließen Mander» undPaul sich nieder. Pcnü begrW« dem Bürgen»,ist«, eisten alten. unLeholftnsn Mann, mit ge- wtnnendm Herzlichkeit, und Me sehr die unglaublich dumpfe Lust im Saal» und da» ganz« Treiben ihn auch anwidmten, er bezwang sich ft oollstäMg, daß er unbefangen «H freund lich lächelnd Umschau -altm ftmrft. / .— —t Glück gehabt, oder, wie er sich «Mwückt, beim Prüblikum nicht d«» Ege Verständnis kür seine Fdemgest»nden. « »sollt» einen von großartigsten Dimensionen ins Leben rufen. Selbst au« SiußlaNd stammend, iso feine Eltern ein Ztgarettengeschäst betreiben, lag Hm dieser MrbettHvetg mache, trotzdem er ein« Zett läng Medchin Aue. Wegen ««iuiguug «eiben Mouta, und Dienstag. den 14. und 18. Ault 1913. unser« Geßchästsräume im Stadthaus, «eschlofi«. Rur dos Standesamt ist am Mantach den 14. Juli 1913, vormittag» von 11 bis 18 Uhr für dringliche NngeftWchei- ten geöffnet. Aue, am 7. IM 1913. Der Rat de, Städte Schubert, Stadtmt. in anderen recht teuerem Gegenden etaMerte Kvgheni seine Läden mit Pagen, Lesezimmern und was sonst an Komfort nur noch zu erdenken war. Der großzügigen MV« fehlte nur etwa», da» nötige Betrieb-kapital. Und ohne Vetrievskapttal sind tn der nüch ternen materiellen Wett nun leider einmal auch die schönsten Ideen von zweifelhaftem Wert. Sie werden ohne solide» finanzielles Fundament zu Luftschlössern, int denen gefährlich zu wohnen ist. Sie verführen dazu, anderen die Luftschlösser und kühnen Vorspiegelungen der eigenen Fantasie realer zu schildern, als sie sind» um ihnen das nötige Geld zu entlocken; und so Mrd au« der Spekulation der Betrug. Die Grenze ist nach träglich und durch den objektiven Beurteil« meist leich ter zu bestimmen, al» vorher im Kopfe de« wagehalsigen Spekulanten selbst. Der spielt mutig Lotterie, der setzt auf seine Karte neben seiner eigenen Existenz di« ver mögen sein« Mitmenschen und je grüß« das Risiko, um so mehr »sagt « daran. Seinen Kredit Will « eben dadurch erhöhen, daß « von vornherein recht großartig auftrttt. Die damit gleichzeitig gegebene Vergrößerung der Gefahr sieht « kaum, geblendet dirrch die «träumten! »Gewinne. Und wo andere in mühseliger cklltäglicher Kleinarbeit sich langsam in die Höhe arbeiten, da will er mit einem großen gewagten Wurf üb« ihr« Köpft hin weg Reichtümer auf einen Schlag erobern. Da» ist Gptelerpshchologie und in der Lat herrscht Spieler leidenschaft nicht nur an Kartentischen und beim Würfel becher. Da« «irriger la fortune wird dann auch hier nur zu leicht nötig, selbst wo e« anfangs t beäö- sichtigt »var. Wo die russischen Zigaretten! nicht ausreichten, mußten auch vhntmal unter fremden Ramm mit unterlaufen. Und wo Leut« ihr «Äd nicht Ms die bloße Id« hin im« Geschäft! hineinstecken wollten, da mußt« man ihnen di« Farben eben rosig« auftragen. Und wenn man die QuMtätck- Ware nicht gleich zur Hand hatte, so mußte d« glän zende Schein das Käuftrpublikum bestochen. Amerika nisch letchtfertigl Wo solche Geschäfte schließlich doch noch üb« alle Abgründe dick» unreellen Anfang» hinüber zu Erfolg führen, da werden di« Sünden ihr« Gründung spät« zugedeckt. «S ist ab« gut, daß da» Publikum durch Fälle wie den Prozeß Koghen immer wieder einmal gewarnt und stuf die durchaus ungesunden Tendenzen aufmerksam gemacht wird, die da hintev all der lauten Reklame und dem prunkenden Schein des modernen GeschäftÄeben» am Werke sind. Wir können von den Amerikanern gewiß in der MMchststlichent Organisation manches lernen. Solchen großzügigen GrünVerleichtsinn ab« »vollen Mr ihnen doch lieber nicht abgucken. Er würde ein Moment der Un sicherheit und Unsolidttät in uns« Wirtschaftsleben brin gen, da« au» redlich« Mrbett und klug« Berechnung schließlich eist Wilde« Lotteriespiel »Verden ließe. Jn( diesem Ginn« ist e« nur mit Freude zu begrüßen, haß da« Publikum bei uns zu Lande für diese Art Ameri kanismus kein Perststndni« hat. Den Leuten gefiel « ungemein. Das war einmal ein frischer, flott« Keill Der Mirde di« Geschichte ganz anders ansassm, wie der Ulte — bei dem gab?» wohl keinen Kon kurs -u befürchten. Mander» klopft« an fein Mas. Di« Einen und Anderen duckten sich, vor allem Kram«, der sich an der.Schenk« zu schaffen machte und Linftl«, der sich gan» hinten in eine Ecke gedrückt hatte. Ihnen war doch unbehaglich Mmute. Wenn der Pfarrer jetzt vom Lev« zog und «in« Stand pauke gegen die Undankbaren losgelassen hätte, dis e, gar nicht verdienten, daß ihnen geholfen werd«, st« würden zer knirscht zugestanden haben, daß der Pastor im Rechte sei. .Ein Glück war'» bet alledem nur, daß der Superintendent tn Setligenstadt der Beschwerde üb« di« Entweihung de» Fried hof» nicht nur kein» Folg« gegeben, den BeWverdeführrrn vielmehr gehörig dm Kops gewaschen hatte I Da» wär» ja nur »in neues Unglück gewesen, wenn der brav» Manders vielleicht durch einen anderen Pastor «fttzt worden wär«, von dem dann doch kein Mensch wissen Sonnte, was « st, di» Gemeinde werden würde. Mander» stellte der Gemeinde tn markigen Worten vor, wie groß da» Unglück gewesen ftt, da» st» vor kaum vierzehn Lagen vetrofftn hab», «ft Wo«, NachteUe dich, Lage der Aweiteruhe schon gezeitigt hätten, und «tn wie große» Glück es sei, daß nun der Sehn pes Mannes dun man so unend lich vt«l zu danken hab«, dessen Andenkm«ftgnotftt üb« da» Leben hinaus da» sagte er «üi erbeben« Stimme — den Berfuch machen «olle, der armen Gemeind» Hilft 3» dringen. Worum «e sich Handl«, werd« sein jung« Freund selbst ooptragm; « «olle für ftt« Pechen nur heroorheben, dick im Ausweg, d« sich hier unvermutet aufgetan, ihn beftnd er» dorum froher aufatmen lasten, «Kl nun doch oh« wetteren Zeitverlust die Arbeit wieder mchgenömmen und der Ruin der Gemeind, aufgHalten ««den «nm. Paül erhob sich schnell, noch ehe Manders sich gchcht hatte. Mein« Freundei Gr sprach mtt klar«, durchdringend« Stimm« und ohne jede Erregung. Uns« verehrt«» -irr kmtl. Bekanntmachungen. Line Lüge. Roman von Ludwig Rohwau» <11. Fortsetzung.) -a, - - Gr kannte Paul überhaupt nicht, Mr er mr» fest ent- chlosten, ihn zu loben und sein Vorhaben dm Leuten mund- iewcht zu machen. Da» tat « denn auch redlich, als die Leute sich am Abend nach der Bekanntgabe durch dm Vür- lermetst« im Blauen Wau zstsammMfändm, um die neuen lkusstchten zu bchpwchm. D« Pfarrer hatte ja recht: Dm girn hierüber eine verord nu ng unter dem 31. Januar d. I. zu erlaßen, die tn der Hauptsache folgende Vesmntnung end hält: 1. Snin Abkochen in dm sächsischen Staatswaldungen oder In der stets rechtzeitig dieGenehmi - gung der Revi «Verwaltung elinzubokm, die dm Platz zum Abkochen anweift und auf Kosten de» Gefuchst eller« «inen Beamten oder Waldarbeiter zur Beaufsichtigung de» Ab- lochen» schickt. 2. Da» Feuer darf mit umherlttgmdem dür rem Reisig, Nicht aber mit Papier genährt werden und ist dann sorgfältig auszulöschen und der Kochgräben mit Erde -uzuwerfen. La»de««bmtd der Demokratische« Bereinigung ste das Königwisch Sachse«. Am v. Juli tagten di« Delegierten der Vereine der De mokratischen Vereinigung Sachsens ttn Admiralspalast in Thmnitz und gründeten einen Land«»« erband. Dessen Sitz ist Leipzig. Zmn Vorstand wurden gewählt die Hervon Melos, Zimmermann und Schön in Leipzig, Rose in Burg städt und Stein in Dresden. Zmn Tagungsort für die nächste Landesversammlung ist Leipzig bestimmt worden. * «hewuitz. 9.Iult. Der angeblicheEinSruchs- dtebftahlb«ider-äuteverwertnng»gesell. schäft. Zu dem angeblichen GinbtuchsdteLstaHl in den Räumen der hiesigen HäutmerweruignqgpsellschM, die um 59990 Mark bestohlen wurde, wird heute von zuständiger Stelle mitvetsilt, daß ein Einbruch vermutlich und nach Lage der Sache überhaupt nicht stattgefnnden hat, vielmehr nur vorgespiegevt worden ist. Wie betotts miigetelli, wurde der .Kassierer d« Häutwerwsvtungsgesellschaft in Haft genommen. * Altenburg i. Sa., 9. Juli. Da» alte Lied. Die zehnjährige Tochter de» Aigarvemnächer» Kautsch, die Leim Fm«machm Petroleum verwandte, wobei sie sich schreck- lich verbrannte und dann in ihr« Angst zum Fenster vor eisten Etage htnau»spvang, ist an den erlittenen Verletzun gen gestorben. * Zschölkau, 9. Juli. D1»diaMant«neHoch,eit feiert heute der 88jährige Rentenempfänger Traugott Leh mann. Er ist KaMbtttant von 1849 und einer der weni gen noch lebenden Gründ« de» Militärvereim» Kamerad schaft. * Freiberg, 9. IM. Differenzen. «wischen der Studentenschaft und der Pölizei-verwaltiung sollen ernste Differenzen bestehen. Es haben bereit» mchvere-Sitzungen der Studenten, unter Teilnahme des Lehrkörper» der Akadmtt, stattgefunden, im denen über'weiters Schritte der Studentenschaft beraten wurde. * Zeithain, 9. Juli. Sturz vom Pferde. Ein schwer« Umfall hat sich aus dem hiesigen Truppenübungs plätze -«getragen. Da» Pftad des Kommandeur» dos Feld- arttlleriereyimemts Nr. 28, Oberstleutnant Richter, trat in einen KamiNcheMbwu und stürzte. Der Rett« wurde ab- geworfen und trug sine Gehirnerschütterung, einen SchwsseLbeinbvuch und mehrere Rippmbrüche davon. Neues aus aller Well. * Der »«ginn der Rorvlarchsveift de» Kaiser». Der Imperator steuerte am Dionstag von Helgoland ab mit Nord- westkurs und wendete nm 9 Uhr abends zur Rückfahrt. Am Mittwochmorgen nach dem Frühstück verlieh der Kais« mit Gefolge vor Cuxhaven dm Imperator und kehrt« an Bord des Dampfers Tobra zur Hvhen-allsrn zurück. Auf der Hohen« zollevn traf der nm ernannte Krt egamWstor vonFalken« h a y n zur Meldung «in. Der Kaiser trat an Bord der Jacht Hohenzöllerm nachmittags S Uhr 38 Minuten E dm ve- b«etts di« Situation geschildert, in der wir uns alle befin den. Ich nämlich nicht wenig« als Sie, trotz einiger Unter schiede. Für Sie hat dm Winter diesmal besondere Schrecken. Das Elend in sein« grimmigsten Gestalt hockt aus Ihren Schwellen, der Hunger mutz Einkehr in Ihre Hütten hatten, wenn nicht irgend etwas geschieht. Ich sellfl habe nun zwar Vm Winter speziell wicht zu fürchten, ich werde vermutlich auch nicht Hunger und Kälte zu leiden haben; ab« da» Wine habe ich doch mit Ihnen gemeinsam, dah ich nicht weiß, was nun au» Mr werden fall. Ich bin an Reichtum ge wöhnt gewesen und plötzlich arm geworden, Mime Studien find nicht vollendet, und wmn ich schließlich auch viel gelernt habe — zu einem richtigen Beruf reicht'» eben doch nicht au». Aber nun mein« ich, ein »echt« Kerl — jeder Einzeln« unter Ihnen so «ft ich selbst bvmchts nie dm Kopf hän gen zu lassen, und wmn dm Leben noch so trostlos aumeht. So lang» der Kopf in Ordnung ist, ft 'lange Prine und Vein« gesund find, so lang« muß sich auch für jeden schließlich »in Platz erkämpfen lassem, aus dem pr sich behaupten Sann., Paul nahm einen Schwa aus seinem Glase, und inzwi schen wurde im Saal« durch schnelle Wort» kurz di» Mei nung üb« Paul ausgetauscht. Ja, das «ar einmal ein«! Dar wußte, «ft» arMen Lauten zumute war, und der «ar ja auch gar nicht hochmütig, wie man anfangs gefürchtet Na also, begann Paul «ted«, ich wirr'» kurz machen. Daß ich arm bin, da» HM ich Ihnen schm gesagt. Ad« "" 7". ' . . - „ 7 " - ft hpfst in paar Tagen mir soviel Geld zu ««schaffen, daß liasten» mit der Arbeit beginn«» können. Allerding» Sie all» dm guten willen -abm, sich mit den Per- -ältnilftn abzufimdm, wie st, mn einmal «mben find. Eine Fabrik, in der Sie arbeiten könnten, hM ich natürlich nicht zur Verfügung, ich hab' auch fttn Geld, ein« zu bauen. Sie müssen stcki also häuslich »iniichtm, Sie müssen in den eigenen vier wänden arbeiten — einstweilen wenigsten», und wenn da» auch sein« Nachteile hctt, dann haben Sie da von doch auch dm gar nicht kleinen Vorteil, daß dann all«