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Aut-I Lauebiati» u«>b A"z»i r « sur k>a» E 4.»v>rg bonnerstag, or> 14. Sevtmbe! 101 I In der Lust und stürzte brennendzuBoden. Die uu» fie ben Offizieren bestchende Besatzung konn.e sich im letzten Augen blick durch Ab prtngen retten. Ueber den Anfall wird au» Dem min gemeldet: Da, Lustschiss M. 3, da» über nacht von einem kleinen Schaden repariert wurden stieg Mittwoch srtih zu ei«m kur^n Srknadigungislug tm Mauöoergelättd« ans. Im Lause d*o vormittag« nahmen Zuschauer wchr, daß da» Luftschiff sehr unsicher fuhr. Zwischen Solch,« und Klempenow geriet da, Lustschiff in Brau d. vald daraus stürzt««, aus dil« Tollensee.wiese bei Srotzbelo» (Krei» Demmin) nieder. Da, Luftschiff ist zum größten Lei! verbranmt und gestört. Di« au, sieben Offizieren bestehend« Besatzung konnte sich durch Ab springen retten. Verlust« an Menschenleben find «richt zu be klagen. Kauptmann Georg«!, der Führer des verunglück- ten M. 8, gibt folgende Darstellung de» Unglück»falle»: Da» Lustschiss M. 3 «ar «ege« ein«, während der Fahrt entstand«, nen Maschinenschaden, gezwungen, aus sber Tollens««, wiese bet Sroßbelow ntederzugehen. Die Landung erfolgt« durchau» regelrecht. In d«m Tallassal, i« dem sich da, Lust schiss in diesem Augenblick befand, herrschte ein starker Bodenwind. Infolge d«. Aussetzen, der Gondel « nt» ün- dete sich di« Hüll« mit hörbarem Knall und verbrannt« voll ständig. Der Wind hatte die Hülle glücklicherweise nach der Seite gedrückt, so daß fi, nicht aus die Gondel stieß. Die Gon. del und di« Apparate sin- anscheinend unbeschädigt. Dtt Feuerwehr von Treptow am Tollenfee ist mit de« Aufräw» m«ng»arbeiten beschäftigt. Di« Sanitätskolcknn« .fand keinen Anlaß, in Tätigkeit zu treten, da erhebliche B«rletzung«n nicht vorgekommen find. Di« siebe» Offiziere der Besatzung konnten sich durch Abspringen retten. Nach einer weiteren Meldung begab sich der Kaiser, so bald er von dem Unfall des M. 3 erfuhr, an die Unsallstelle. Das Luftschiff M. 3 ist 1909 gebaut worden. Sein Rauminhalt be trug 6500 Kubikmeter, die Geschwindigkeit 16,4 Sokundenmeter bei 300 I?8. Das Luftschiff, das nach dem .System Groß er baut ist, hat von Tegel aus «zahlreiche Fahrten ausgeführt, die oft eine große Ausdehnung annahmen. Rieserrfeuer i« Antwerpen. Eine ungeheure Feuersbrunst, die die Baulichkeiten von mehreren Eroßfirmen im Hafengelände vernichtete und andere bedrohte, ist auf noch nicht geklärte Weise in der Nacht zum Mitt woch in Antwerpen ausgebrochen. Von Brüssel aus sah man den mächtigen Feuerschein, sodaß nach Mitternacht die Brüsseler Feuerwehr ausrückte. In den städtischen Holzlagern im nörd lichen Teile des Hafens hatte man gegen 11 Uhr den Ausbruch des Feuers bemerkt. Zwar war die Antwerpener Feuerwehr so fort zur Stell«; aber, gefördert durch einen heftigen Wind, griff der Brand mit einer so rapiden Schnelligkeit um stch, daß an ein Löschen gar nicht zu denken war. Sofort wurden 400 Mann des Pionierregimentes abkommandiert, die unverzüglich die Holz gerüste des benachbarten, im Bau befindlichen neuen Trockendocks, niederrissen, um wenistens diese großartige neue Anlage vor dem Verderben zu schützen. Es war vergeblich! Die furchtbare Trok- kenheit der Holzläger, Vie dieses ganze, mehrere Hektar umfas sende Hafenquartier bedecken, ließ die einzelnen Holzstöße wie Feuerwerk in die Luft flammen. Häuser, Sägewerke, auch der große Holzbahnhof, der stch am Hafen befindet, gingen in Flam men auf. So ungeheuer war die Hitze, daß die Eisenbahnschie nen, Telegraphen- und Telophoudrähte selbst in weiterer Entfer nung von dem Brandherde zerschmolzen. Neun Häuser fielen den Flammen zum Opfer. Menschenleben find nicht zu beklagen, doch wurden stebenPersonenverletzt. Auch konnte man die bedeutenden Dynamitvorräte, die in dem Trockendock zur Arbeit bereit lagen, rechtzeitig entfernen. Das Trockendock ist jedoch zum größten Teil der Zerstörung anheimgofallen. Es dauerte bis gegen 3 Uhr, ehe man sicher sein konnte, den Herd des Feuers begrenzt zu haben. Der Schaden wird auf minde stens fünfzehn Millionen Frank geschätzt. Die aus strahlende Hitze war noch gestern vormittag ungeheuer. d«r,dorf: Brenner für fturmficher« Lötkolben mit tm Per- gasungskanal de, Flammenrohr«« liegendem und vom Zuflußrohr au, lösbarem, besonderem Rohr. (Gm.) — Theodor Eckhaidt» Lichtentanne: Den Oberschenkel bedeckender Hosenschlitz?. (Gm.) — Srn st Geßner, An«: Kratzenrauhmafchin« mit Vor richtung -um seitlichen Verwenden und Verdrehen des Trift!, warenchlauch». (Ert. Pat.) Was mancher ntch! weift. Le, richtiger Verteilung de» Gewicht» soll ein Viktoria-regia. Blatt bi» 1^ Zentner tragen können. Da» Silber tm Meer ist da» «Mache de» 'darin enthalten.'? Goldes und diese» würde schon einen Wert von mehr al» Sä" Billionen Matt haben. 1874 gewann ein Lottobeamter (l) in Leitmeritz in dv?. Ziehung zwetTerni (ein unerhörter Fall). Friedrich der Groß« hat zirka 287000 Personen angvsleb:> (kolonisiert). (Schluß de» redaktionellen Teil«,.) 1-4. »8.ro rm -' >oi.ro ioo.ro »1.00 101« 100.40 »i.oo 101.- 101.10 >>-o »1.50 101.10 151. 125.25 117 '0 101.15 175. 150.75 223.- 1Z7.50 7S.00 12Z.75 142.40 184.75 154.40 105.25 124.Z0 82.75 »2.00 101.80 8280 »2 50 102.10 82.00 »0.80 »2.80 »o.oo 255.50 317- 115.25 25».- Z'/.°/° s°- 4»/« do. 5-/, Sick». Nentc Sick». 8t»»t,- »nlelkc 4°/, Si-k». I«ndw. ?I»nddrIe1e r-/,-/» Sick». Isndw plsnddtlele 4«/, Sick». Isndwlrt. Ktcdltdrlel« 5*/-"/- Sicks. Iimdw. KtcdLdrI-1« 4°/, kkelnorovlnr änl. A 4»/, Vc»ltil. k-rov.- Xnl. V Nommunsl-inicik«». OkemnIIier 8I«di»n>. v. 1S02 »1.— 4»/, Okemnltrer Llsdtsnl. v. 1S08 Z'/,°/o Dresdner St-dtenlelk- v.1005 »150 4°/, Dresdner Sl-tdtenl. v. 1S08 101.35 Z-/,»/o l-elprlxer St»dtnnlelkev.1»04 »1.10 4°/, Lelprlxer Ltadt- »nleike v. 1S08 100.75 Nu»I,n<II»ok« Vor»«». 5°/, CKIne-cn V. 1898 101.70 4°/o Isnener V. 1S05 «1.25 4-/,"/» jepener II «8.90 4>i° Oeeter, Ooldrente 98.- 4°/» Oester. Kronen ¬ rente »Z.10 4«/, vn^»r Qoldrenle »3.10 I-ern»precker n». NN. Kuisberickt vom 13 September !9ll. (Okne Oewükr.) IMttvI6vu1sokv I'i'Ival-Vszik ^ktlenzesellscdatt Lbiöllllog (Lrrggd.) D»u1»»k» kond», 3°/, Nelcd»»ipelk- 8-/.°/, do 4-/» do. 3°/» k>reu»s. Lon»ol» Dentscke Verkreu« SondermsnnLStler »3.25 Deutsck l.u»cmdz. Lew. Dresdner Qss- motoren Lille Leckweiik' Lew. LlektrlsIIits-^.-o. vorm. N. PSt.e Qrosse I-eiprti-er Strsssendo >n Noradurn-^merik» pekctk. »snss Dnn>l!l»ck:!i. Iskrt Larpensr Le'i'k.tti LomOoidnmkte iVl«»ckinen'Li>. 0-'- mnnIclLn?" tli-.' Korddeulscker! i<" .1 kkoeniü » PIsuener Spltre- Sick», ilsscr.tn«^ - lebr^k Hsrtmsnn Sic!>t. Kennnst-ln- »p!nn. Soikiie Sicks. IVekrtuki.. SckSnkorr Sckudeit 6: Sslse. StSkr Ksmmrsra- solnnerei riUel L Krtirer rUIIIedrik 1-I8K» Vo^tlind. 81e,ck'nen !>' - Vsnderer Lskrr» I >4. " Lwlckeuer Lsnin- wol1»plnne>»i I'^-Ki 2wlck«uer Ksmn>- zsrnsplnnerel v«lol,»ds»!i. kielckskLnk-OIskovt 4^1, Nelcksdenk-l-om b»rd-2in»Iu»s 4"/o Unser. Kronen ¬ rente 4«/, uminen v. 1»10 4°/„ Nu«sen>in1.v.1»02 4-/,«/, küssen Xn> v. 1»05 100^0 0»ut»°k» Nvp.-S»i>u 4»/, Serllner Nvn.- Sk.-Mdk 15/16 100.50 4°/» Lsmdure. L/p.- LX.-ptddr. l»21er 100.25 4°/» Preus». Sod.- cr.-tVKI.-LIl.- plddr. 28 4°/, Sick», övd.- cred.-PIdbr. X r>/,°/» Sick», öod.- Lred.-PIddr V N»nIl-»UU«i>. illtteldeutscke l>ri- vstbsnk Serllner »sndels- 0esell«ckskl Dnrmstidter Ssnlc commerr- und DIs- lionto-vsnlr Deutscke Lsnlt Dlsconto-commsn. dlt-Lnteile Dresdner Sank Katlonsldank Illr Deutsckland kelcksbank-tVntelle Licksiscke Sank ru Dresden Indu»1nl«-ite1I»n. ckem. padrlk Luckau 198.40 ckemnltrer Xktlea- Spinnerel Lkemn. IVeikreux rimmermann M.Ä Svk«»sn) Lillig tm Preis. Vorrüglicli in Qualität. UnscdL^Iick im Qedrsuck. Ikeiaizt ^Vüscde, Oesckirr va<> Nau». ft--:' k-,-i oi'^kompsoiM SvifvnplllvvW Bet'»p> z Nr. 214 <>.» * Zur Hochzeit Erzherzog, Karl Kranz Joseph. Dir Aussteuer und die Geschenke für di« Prinzefsin Zita von Bourbon find von fabelhaftem Werte, dem ungeheuren Ver- mögen de» verstorbenen Herzog» von Parma entsprechend. Die Her-oginwttw« verztchtet auf Ihren gesamten prachtvollen Schmuck d«r Tochter zuliebe, di« einst Kaiserin sein soll. Da, herrlichste Geschenk ist jedoch ein Brillantendiadem, da, Kaiser Franz Jo- seph für di« Braut bestellt hat und da, dieser Tage abgeliefert wilD. Außer den Familien der Braut und de» Bräutigam, wird nur der Kaffer der Trauung beiwohnen. Am Schloß Hetzendorf wird mit vollen Kräften gearbeitet. Ueber WO Arbeiter find dabei beschäftigt. Die Abänderungen und Renovierungen haben bereit» 280 000 Kronen gekostet. Der Kaffer hat die Apanage de, Erzherzog, Karl Fran- Joseph, di« 240 VOO Kronen betrug, aus eine halbe Million erhöht. * Sech,fach« Mord und Selbstmord. In Watzfeld bet Sehlde (Hannover) durchschallt der Arbeiter Zaudtke seiner Frau und seinen fünfKinderndte Kehlen und erhängt« stch dar- aus. Zaudtke, der längere Zeit krank war, dürfte die Tat in einem Anfalle von geistiger Störung begangen halben. ' * Einbruch t« Rathau, zu Ochsenfurt. Bei helllichtem Tage find am Dienstag Diebe in den ersten Stock de» Rathauses zu Ochsenfurt eingebrochen und haben eine Kassette mit 8000 > Verlstcherungsgelder n gestohlen, ohne daß die im Erd geschoß de» Rathauses befindliche Polizeiwache irgendetwas ge merkt hätte. * Sin Postbeutel mit 3ü 000 Kronen prrschwunden. Ein in Laun aufgegebener Postbeutel mit 36 000 Kronen, die für eine Berliner Firma bestimmt waren, ist laut Telegramm aus Boden bach auf der Strecke Vis Dux, wo ihn «in Bodenbacher Post beamter übernehmen sollte, aus dem Postsack verschwunden. Es ist «ine strenge Untersuchung «ingeleitet. * Zugentgleisung in Frankreich. Ein schweres Eisenbahn unglück hat sich am Dienstag, wie aus Paris gemeldet wird, Lei Maxeville zugetragen. Der Pariser Schnellzug, der fahr planmäßig um V Uhr 30 Minuten vormittags in Nancy ein treffen sollte, entgleiste in der Nähe von Maxeville. Der Zug führer kam unter einen umgestürzten Wagen zu liegen. Sein Leichnam konnte erst in den MittagsstuiÄien unter den Trüm mern hervorgeholt werden. Neun Reisende, darunter zwei Damen, wurden schwer verletzt. * Ausdehnung der Schulstreiko in England. Die Schulstreiks in England dehnen stch mit derselben Geschwindigkeit, wie seiner, zeit die Transportarbetterstreiks, «über das ganze Land aus. In den Londoner Vorstädten hoben stch sogar Schulmädchenden Streikenden angeschlossen. In Liverpool und Manchester sind die Jungen wieder zu ihren Schreibtafeln zurückgekehrt, dagegen wird von neuen Streiks in Hüll und anderen Orten berichtet. Ja Pondersend haben die Jungen einen große nSi eg errungen, Nicht länger darf eine gewöhnliche Lehrerin oder ein Lehrer sie züchtigen. In Zukunft wird nur noch der Leiter der Schule die Rute führen. In Grimsby führte ein verwegener Junge, auf einem Pokny reitend, seine mit Besen bewaffneten Kameraden zum Sturm auf eine Schule, der Angriff wurde jedoch von dem Türhüter abgeschlagen. * Der Aetna in Tätigkeit. Der Direktor des Observato riums auf dem Aetna teilt mit: Eine große Anzahl neuer Erup- t i onsö ffn u n g en hat sich gebildet. Die Aschsschicht um das Observatorium hat eine Höhe von sechs Zentimetern er reicht. Die Lavabedrohtdie Bahn, die rings um den Aetna herumgeht, dringt weiter in die Weinberge ein, zerstört die Häuser der Landleute und macht die Straßen Mr .Wagen und Eisenbahnen unpassierbar. * Der letzte Akt der Einsturzkatastrophe hn Nizza. Auf Ver anlassung des Untersuchungsrichters ist der Architekt, der die Aus besserungen im Vergnügungsetablissement Eldorado in Nizza lei tete, wegen fahrlässiger Tötung verhaftet worden. Die Auf räumungsarbeiten sind nunmehr vollständig beendet. Man hat keine Leichnahme mehr unter den Trümmern gefunden. Die Zahl der Opfer beläuft sich nach den letzten Feststellungen auf neun Tote und fünfzehn Schwerverwundete. Das Luftschiff Ai. III vervrarmt. Di« Insassen gerettet« Im Gelände des Kaiser Manöver» hat sich gestern mittag «in bedauerliches Unglück ereignet: das Luftschiff M. 3 explodierte in der Nähe von Demmin kurz vor der Landung Patentschau Patentbureau O. Krueger L To., Dresden.A. es Max Schröter, Zwönitz: Menträgerbügel, dessen Schenkel Haltehaken haben. ,(Gm.) — Ernst Hähnel, Hei» IVMvkLuelcer Kar. rein, ein vorrüeUckes Linäeruäkrmlttel, empfehlen L vo. Hu», s. Plastik verzierter Zunftbecher. Auf > einer Säule hatte «ine Dante-Büste Platz gefunden, auf einer andern der Dornaus zieher. Eine zierliche Etagere war mit kleinen französischen Bronzen und echten Fayencen besetzt. Das kostbarste Stück stand auf einem Sockel von schwarzem Marmor. Es war eine zierliche Fayence mit den Wappen der Diana von Poitiers. Ein sinnreich angebrachtes Wandbrett trug chinesisches Hart porzellan; darunter zwei Schalen aus der -weiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, der letzten Blütezeit der chinesischen Porzellan-Industrie. In einem schönen Boulleschränkchen war eine Sammlung alter Porzellantassen aus allen Epochen unter gebracht. Es waren wertvolle Stücke darunter. Vor dem einen Fenster stand der große Diplomatenschreibtisch, aus dem allerlei Bücher und Schriften aufgestapelt waren. Eine Zimmerwand nahm der riesige Bücherschrank ein. Dieser und der Schreibtisch waren die beiden einzigen modernen Möbel und nahmen sich wie Fremdlinge in dem Zimmer au». Einige Sessel in den verschiedensten Sttlarten standen zwang» los gruppiert umher. Ueber dem einen hing, wie achtlo» hin geworfen, ein schöner, alter Brokafftoff; und den Fußboden be deckten ein Persertepptch und einige schöne Felle. Das ganz« Zimmer enthielt ein Sammelsurium nach und nach zusammengetragenrr Altertümer und Kunstwerke und machte trotz allem einen behaglichen, wohnlichen Eindruck. Hartwig nannte die» Zimmer sein Tuskulum. Eeotg hatte oft mit ver» gnügen all di» kunstvollen Kleinigkeiten betrachtet uNd seinen Schönheitssinn daran erfreut. Heute glitt sein Blick achtlo» dar» Über hi». Gr saß und wartete^ wie qualvoll und aufreibend ist solch «in warten. — Die Minuten waren mit tausend Bitterkeiten gefüllt uNd dehnten sich zu Ewigkeiten. Einsam saß er -ter, während Hartwig und Gitta «in rauschende» Fest besuchten, einsamer, al» da, ganz« vergan gene Jahr. So dicht am Ziel feiner -eisten Wünsche, -att» ihm da» Schicksal einen Stein in den Weg gerollt. — Abwechselnd zog er Gitta» »rief und den unseligen Zettel hervor und la» wickder uNd wird«, beide« durch. Mit heißen Augen blickte er auf die Worte jauchzenden Glücke», die ihm Gitta geschrieben, »Nun kehrst du hetm, mein einzig geliebter Mann. Mein Herz kann Vie Seligkeit nicht fassen. Ich werde dich wieder haben, meine zitternden Arme nach dir ausstrecken, mich an deine Brust schmiegen dürfen. Heimatlos war ich all die Zeit, da ich dich nicht hatte. Ach, wie hat .mein Herz in heißer Sehnsucht nach dir geschrien: Ich! habe es dir nie ganz verraten, wie ich unter der Trennung gelitten habe. Du littest ja mit mir, mein Georg. Aber heute kann ich es dir gestehen — ich habe mich namenlos nach dir gebangt. So viel, so unendlich viel habe ich dir zu erzählen von dem, was mein Herz Lewegi. Wärst du erst bei mir." So hieß es in dem Briefe; und wenn er diese Worte las, wurde er ruhig und zuversichtlich. Wer wenn er den Zettel da- gegenhielt, dann sagte er sich wieder: „Hat das Gitta mit Ueber- zeugung geschrieben, dann ist der Zusammenbruch deine» Glücke« sicher." So stritten feindliche Mächte in seinem Innern; und je län ger er auf Hartwig warten mußte, je unruhiger wurde er. Die Eröffnung seiner Mutter, daß seine Biwer gar nicht verkauft waren, zog er kaum in Betracht. Wa» lag daran. In zwischen hatte er gelernt, besser» zu malen, und jetzt zweifelt« er nicht mehr an seinem Können. Und wenn Hartwig da» Geld gegeben hatte, so würde er «» zurückerstatten. Dies« Sorge ging vollständig unter in der Angst um den ihm drohenden Verlust. Langsam verging Stunde Um Stunde. Da» Warten wurde zur unerträglichen Pein. Während in Villa Hermsdorf alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um ihm vovwävt, zu helfen, saß «r hier mit fiebernder Stirn und marternden Gedanken. Wenn da» Gitta geahnt hätte! — Einige Male richtete er sich lauschend aus, wenn unten «in Wagen heranrollte, und sank enttäuscht zurück, wenn er vorüber- fuhr. Aber dann endlich,«» «ar gegen zwei Uhr, hörte er, daß ein Auto vor dem Hause hielt. Und dapn vernahm er Schritt« auf der Treppe. Die Korridortür, wurde leise geöffnet. Hart wig kam hetm. Er legte draußen Hut und UeLerrock ab und trat in da» Zimmer. vor Ueberraschung starr wie ein Steinbild, -lickt» er 1« da» erhellte Zimmer, aus den Freund. Dann zog er schnell die Tür« in» Schloß und eilte auf chn zu. „Georg, Mensch, alter Junge — Lift du das wirklich?!" er erstaunt und schüttelte ihn an den Schultern. Er wollte lachen, sich freuen; aber das Lachen blieb ihm im Halse stecken, al» er in Georgs Gesicht sah. Mit besorgtem For schen sah er ihn an. „Wie siehst du au»? Wa» ist geschehen? Warum finde ich dich hier mit einem so elenden, verstörten Gesicht? Mensch, so rede doch. Das kann einem ja auf die Nerven fallen. Ist dir ein Unglück passiert?" Georg hatte sein Auge nicht von ihm gelassen. In heißem Forschen hatte sich sein Blick in den des Freund r« gebohrt. Er fand Staunen darin, herzliche Sorge, aoer kein Schuldbowuhtsein. Ein Seufzer stcchl sich über seine Lippen. Er wischte sich die feuchte Stirn und fiel' in seinen Sessel zurück. Dann sagte er gepreßt: „Ich kam heute abend unerwartet zu Hause an. Gitta sand ich nicht. Meine Mutier sagt«, sie sei mit dir zu einem Balle gegangen." „Und weshalb finde ich dich nun hier? So rede doch. Herr, gott, wie siebst du blaß und elend aus, Bist du krank?" Georg schüttelte den Kops, „Die Trennung von Gttta — ein Jahr ist lang, weißt du. Und jäder Tag in zitternder Sehnsucht. Morgens damit auf, abend» damit zu Bett. In den letzten Lagen wurde «» uner träglich. Laa und Nacht habe ich gearbeitet, um fertig zu wer. den. Und al« ich halb sinnlos vor Sehnsucht hetmkam — da war sie nicht da." Es. lag »tu qualvoller ««»druck in seiner Stimme und in seinen Augen, Hartwig trat au ein kleine» Schränkchen und holte ein, Flasch« Bordeaux und zwei Gläser herbei. Er schenkt« die Gläser voll. .Hier, jetzt trink erst einmal. Ich begreift ja, daß du schmerz« ltch enttäuscht warst, Dein« Frau nicht zu Hause zu finden. Aber daß du, statt aus sie zu warten, fortlliufst und in dieser elenden Verfassung hier fitzest, da» verstehe ich nicht. Deine Frau konnte nicht ahnen, daß du heute heimkamst, soffst hätten sie natürlich kein» «Hu Pferde fortgebracht." (Fottfetzuug folgt.)